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Auf der Spur zur Plastizität bei Portraits


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Meine bisherigen Betrachtung würde ich erst mal so zusammenfassen. 85mm bis 90mm ist bei meinem Kopf plastischer als 100-105mm. Blende sprich Gesamttiefenschärfe spielt eine bei weitem geringere Rolle wie ursprünglich von mir angenommen. Die Setzung des Schärfepunktes hingegen spielt eine Rolle. Schärfeverlauf (mit dem Begriff bokeh zusammengefasst)spielt eine Rolle. Die größte Einflussvariable ist die Lichtsetzung.

Dem kann ich mich anschließen.

Auch wenn es auf Dauer natürlich angenehmer wäre ein hübsches Modell zu haben, müsst ihr euch mit einer Konstante begnügen.

Nachdem wir uns erst mal gewöhnt haben ;), wissen wir - oder weiß zumindest ich - diese Konstanz durchaus zu schätzen. Es macht die Beurteilung leichter.

 

Bin ich bisher weiter gekommen im Sinne eines tiefen Verstehens von Plastizität und dem gezielten herstellen?

Ich bin noch nicht sicher (eher unzufrieden), aber fühle mich als Schnecke auf dem Weg.

Das Ziel ist für mich bewusst Bedingungen herbeiführen zu können, unter denen Fotos plastischer werden und das dafür bestmögliche Gerät zu benutzen.

Ich würde mich jetzt erst mal auf die kürzeren Linsen (85-90), vielleicht sogar nur eine davon, beschränken und vor allem mit dem Licht varieren. Wenn das zu einem gewissen Ergebnis geführt hat, kannst Du immer noch bei gleichem Licht verschiedene Objektive versuchen.

 

Im Übrigen weiß ich Deinen Aufwand und Geduld sehr zu schätzen.

bearbeitet von micharl
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Das ist ein tolles Foto das den Blick des Betrachters über die Schärfe lenkt.

Ein Beispiel für hohe Plastizität ist es meiner Ansicht nach nicht.

Das sehe ich auch so, die Bilder von Killermac gefallen mir gut - aber sie treffen zum größten Teil nicht das, was hier unter Plastizität ergründet werden soll.

 

Was Killermac ausdrücklich nicht davon abhalten soll, hier weitere Photos zu posten. Vielleicht erweitert er unseren oder wir seinen Begriff von Plastizität.

bearbeitet von micharl
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Auch wenn es auf Dauer natürlich angenehmer wäre ein hübsches Modell zu haben, müsst ihr euch mit einer Konstante begnügen.

 

mir fehlt ein wenig Umfeld, meiner Ansicht nach, kommt Plastizität auch aus Orientierung im Raum, wozu man eben Raum braucht.

 

:) mit dem Model kann ich leben ...

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mir fehlt ein wenig Umfeld, meiner Ansicht nach, kommt Plastizität auch aus Orientierung im Raum, wozu man eben Raum braucht.

Sehe ich auch so - aber je mehr Umfeld, desto weniger kontrollierbar sind die Lichtbedingungen. Von daher bin ich mit diesem "Laborversuch" zunächst mal ganz zufrieden.

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Wow, #141-143 sind bisher fast die besten Beispiele. Durch die Tiefenschärfe (und Kompression?) wirkt das auf mich räumlich und plastisch. Wieviel mm hatte das Objektiv? Ich würde schätzen um die 200? Das hier zitierte gefällt, nur die Position der Frau zur Kamera ist vieleicht etwas zu frontal bzw. Haltung im bereich des Kleides und der Beine. Ansonsten: Ab diesem Level an Bildwirkung sollte man aufhören, einem Gespenst nachzujagen (die "ultimative 3D- Wirkung") und sich einfach auf gute Fotos konzentrieren, das bringt eh am meisten.

 

Ein letztes129155df49e2e968778777d695fd5db4.jpg


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Wow, #141-143 sind bisher fast die besten Beispiele. Durch die Tiefenschärfe (und Kompression?) wirkt das auf mich räumlich und plastisch. Wieviel mm hatte das Objektiv? Ich würde schätzen um die 200? Das hier zitierte gefällt, nur die Position der Frau zur Kamera ist vieleicht etwas zu frontal bzw. Haltung im bereich des Kleides und der Beine. Ansonsten: Ab diesem Level an Bildwirkung sollte man aufhören, einem Gespenst nachzujagen (die "ultimative 3D- Wirkung") und sich einfach auf gute Fotos konzentrieren, das bringt eh am meisten.

Danke :-)

Die meisten sind mind 85mm gemacht. Nur wenige mit 55mm.

 

Gruß

Bernhard

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Heute hatte ich wieder das Nikon AFS 85mm 1,4 zur Verfügung um es bei gleichen Bedingungen B 14 zu testen. Das zweite Bild ist mit einer D810 gemacht und dabei wurde zusätzlich rechts ein Spot gesetzt. Leider komme ich räumlich nicht höher.

LG

Jürgen

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Ich steuere einfach mal einen Link bei, da ich nicht weiß, ob das verlinken eines fremden Fotos hier ok ist, vermutlich eher nicht. Hier ist, wie ich finde, alles gut gemacht worden. Über das Bild davon, was "männlich cool" ist, mag man streiten, aber das Foto finde ich sehr gut und auch plastisch. Ich persönlich bräuchte nicht mehr Plastizität...

 

https://www.flickr.com/photos/donald_palansky_photography/25359770821/in/dateposted/

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Meine Weltsicht: für Plastiztät darf ich nicht zu wenig Schärfe in der Tiefe haben, d. h. bei 85mm KB-Porträts meist abblenden (mindestens Blende 4 bei Kopfaufnahmen, mindestens 5.6 bei Oberkörperaufnahmen). Es sollten nicht nur die Augen scharf sein, sondern auch die Ohren und die Nasenspitze.

Ich mag auch Bilder mit Schärfe nur auf den Augen und dem Rest unscharf, aber das ist für mich mehr träumerisch als plastisch.

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Ich habe heute noch auf die schnelle Blumen fotografiert. Mit dem Sony 135mm STF und dem Sony Fe 4/70-200mm.

Die Plastizität und das Bokeh sind bei gleicher Blende und Entfernung und Brennweite ziemlich gleich.

Der Vergrösserungsmasstab beträgt beim FE-Objektiv nur 0,13x und beim STF 0,25x. 

Beim STF bekommt man einen deutlich kleinere Naheinstellgrenze, wodurch man näher rankommt und besser mit dem Bokeh und Motiv spielen kann.

Beim 4/70-200mm ist entweder die Lichtstärke zu gering oder die Naheinstellgrenze zu lang um richtig ein Bokeh zu erzeugen.

 

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Zum vorläufigen Abschluss noch zwei Fotos mit etwas geänderten Lichtsetup.(Foto: Ferdinand H.)

1. Summicron M 90mm asph

2. Summicron R 90mm asph

Mein Studio hat leider nicht genügend Platz, um ausreichend Abstand von den Blitzlampen zu ermöglichen.Um weiter am Lichtsetup zu arbeiten benötige ich einen größeren und höheren Raum.

LG

Jürgen

PS: Summicron M 11 Blendenlamellen, Summicron R 7 Blendenlamellen

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  • 2 weeks later...

In Vorbereitung einer Projektwoche habe ich Heute mit einer 8x10 Großformatkamera experimentiert. Dabei wurde ein Papiernegativ auf Fotopapier aufgenommen (Multigrade mit gelb Filter = weiche Gradation). Anschliesend eingescannt und in Photoshop in ein Positiv umgewandelt.

Anbei ein Beispiel. Leider ist der Lichtbedarf bei 3 ISO so groß das ich trotz Einsatz von zwei 800er Blitzen nicht abblenden konnte und die Reflexionen in der Brille etwas stören.

LG

Jürgen

PS Linse war ein Schneider Symar S 360mm

 

Ich habe jetzt brav den ganzen Meinungsaustausch gelesen und mir die Bilder angeschaut.

Ich persönlich finde, dass das mit dem 8x10-Format aufgenommene Bild das einzige Bild ist, das sich wirklich durch eine natürliche und lebendige Plastizität von all den anderen Bildern abhebt.

Es ist analog und großformatig. Ich habe früher auch Versuche in Schwarz-Weiß mit einer großformatigen Kamera gemacht und selbst entwickelt. Dieses Erlebnis kriegt man heutzutage mit den digitalen Kameras nicht mehr hin. Es ist wohl wie mit Langspielplatten und CDs.

 

In meinen Augen ist der ganze Versuchsklimbim mit den verschiedenen Objektiven zwar nett gemeint, führt aber zu keinem wirklichen Ergebnis wie ich zu sehen meine.

 

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Meine bisherigen Betrachtung würde ich erst mal so zusammenfassen. 85mm bis 90mm ist bei meinem Kopf plastischer als 100-105mm. Blende sprich Gesamttiefenschärfe spielt eine bei weitem geringere Rolle wie ursprünglich von mir angenommen. Die Setzung des Schärfepunktes hingegen spielt eine Rolle. Schärfeverlauf (mit dem Begriff bokeh zusammengefasst)spielt eine Rolle. Die größte Einflussvariable ist die Lichtsetzung.

 

Wäre es nicht sinnvoller den Versuchsaufbau auf Brennweiten 35mm, 50mm, 90mm, 105mm zu erweitern?

 

Es ist doch nicht neu, dass ein Weitwinkel eine große Nase macht und ein Tele ein flaches Gesicht.

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Ein meiner Ansicht nach sehr gutes Beispiel für plastische Porträts findet sich im Forum auch hier: https://www.systemkamera-forum.de/topic/114519-köpfe-aus-meiner-gemeinde/

 

Für mich persönlich ziehe ich den Schluss, dass es vor allem auf eine modellierende Lichtführung ankommt, in Verbindung mit ausdrucksstarken Motiven (Haut, Kopfbedeckung, Falten usw.) sowie einer passenden Bildbearbeitung. Ich vermute weiterhin, dass diese Dinge den größeren Einfluss haben als die Objektive (von matschenden Gurkengläsern mal abgesehen). Trotzdem sehe ich auch bei Objektiven Unterschiede, aber die sind nicht so gravierend wie diejenigen, die durch unterschiedliches Licht entstehen. Und keinesfalls hebt bei mir eine geringe Schärfenzone automatisch den Plastizitätseindruck, oft ist eher das Gegenteil der Fall. Wenn heute vor allem bei Bildern mit Offenblende so gerne vom "3-D-Pop" geschrieben wird, den das jeweilige Objektiv angeblich habe, so empfinde ich das oft nur als Modeerscheinung. Oft sind es sogar Bilder, die mir eher wie eine Montage vorkommen, als hätte man das Hauptmotiv ausgeschnitten und aufgeklebt. Plastizität lebt - außer vom modellierenden Licht - für mich eher vom harmonischen Übergang der Schärfe zur Unschärfe, springende Schärfe bei knapper Schärfenzone ist dem für mich eher abträglich.

 

P.S.: Danke, Jürgen, dass du deine ausführlichen und geduldigen Experimente mit uns teilst.

bearbeitet von leicanik
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das ergibt sich, wenn man das gleiche Gesicht ablichten möchte :) auch wenn die Aussage von der Physik her nicht vollständig ist.

 

Sie ist ja von der Physik her falsch und wird im Internet meist eindrucksvoll gezeigt, in dem sich der Abstand und damit die Perspektive ändert. Dann wird dazu geschrieben, dass man keine Weitwinkel-Portraits machen sollte. Einige können damit sehr wohl ansprechende Portraits machen - sie sollten nur nicht auf den Kopf beschränkt sein.

Daher ist ersteres eher ein falscher Rat, der einschränkt - oder zumindest einer, der weitere Erläuterungen braucht.

 

Wenn ich mit einem Tele-Objektiv 1m vor dem Motiv stehe und mit der Brenizer-Methode einen ähnlichen Ausschnitt wie ein Weitwinkel aus mehreren Fotos kombinieren würde, käme die gleiche Verzerrung zustande.

 

Im Gegensatz dazu kann man sich bei unterschiedlichen Entfernung und daher gleich großen Motiv ganz gut darauf verlassen, dass die Schärfentiefe sich bei gleicher Blende nicht ändert - egal ob WW oder Tele verwendet wird.

 

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Du hast vollkommen recht .. aber da man ja vorhat etwas bestimmtes zu machen, wird man wohl die Bildgestaltung vorgeben .... und da greifen die alten Daumenregeln wieder.

 

Man sollte Daumenregeln nicht wissenschaftlich hinterfragen, die sind schon hilfreich, wenn man sie so nutzt, wie sie gedacht waren ... wer selbst den nötigen physikalischen Hintergrund besitzt, muss sie ja nicht nutzen ;)

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