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vor 41 Minuten schrieb Strandgänger:

Das ist nur interessensgeleitete Propaganda des Springer-Verlags .... einer der wenigen Profiteure der Regelung, aber um welchem Preis?

Wirklich reiner Egoismus auf Seiten von Springer!

Herrn Voss hat Springer ja anscheinend als Cheflobbyist in Brüssel schon "bearbeitet", ähnlich unsachlich sind auch seine Argumente.

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vor 2 Minuten schrieb x_holger:

Das ist nur interessensgeleitete Propaganda des Springer-Verlags .... einer der wenigen Profiteure der Regelung, aber um welchem Preis?

Wirklich reiner Egoismus auf Seiten von Springer!

Herrn Voss hat Springer ja anscheinend als Cheflobbyist in Brüssel schon "bearbeitet", ähnlich unsachlich sind auch seine Argumente.

Die Motivation von Springer ist in der Tat hoch. Herr Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, lässt sich keine Veranstaltung entgehen ohne nicht auf die Facebook und Google eingeprügelt zu haben. Die Motivationen sind aus meiner Sicht aber 2 unterschiedliche. Zum einen möchte AS von dem neuen Urheberrecht für die Bildgruppe und den kümmerlichen Rest der Welt und einiger weniger anderer Print-Titel, die sie noch haben (das meiste haben sie vor Jahren schon an die Funke-Gruppe verkauft) wirtschaftlich partizipieren. Auf der anderen Seite transformiert die Axel Springer SE seit mehreren Jahren massiv in das digitale Geschäft. Das machen sie nicht mal schlecht, wie man am hohen Gewinn diesen Jahres sehen kann, aber auf der anderen Seite schaffen sie es nicht so, wie sich das vorgestellt haben. Darum hat Herr Döpfner, der die Transformation entschieden hat (bzw. Friede Springer davon überzeugt hat), ein hohes Interesse daran, den großen Internet-Giganten möglichst so viele Steine und Stöcker in den Weg zu schmeißen, wie es nur geht. Aber anscheinend geht es nicht mal Herrn Döpfner (dem nachsagt, dass er wirklich schlau ist) auf, dass diese aktuelle Form des Urheberrechts die Internet-Giganten eher stärken wird, weil diese schön alles filtern werden um nichts an die Super-GEMA zahlen zu müssen.

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vor 1 Stunde schrieb nightstalker:

die "GEMA" Lösung hat auch einen entscheidenden Nachteil, den sich vermutlich heute noch kein Schaffender gedacht hat:

plötzlich kann jeder Deine Werke nutzen, Du kannst eigentlich nicht mehr verhindern, dass sie gezeigt werden ... es wurde ja (vermutlich wegen der Menge) pauschal bezahlt.

Noch viel lustiger:

Du kannst Deine eigenen Bilder plötzlich nicht mehr hochladen, ohne dafür selbst Nutzungsrechte an eine Verwertungsgesellschaft zu bezahlen (siehe Bands die ihre eigene Musik aufführen wollen), weil jemand anderes sich als Urheberrechte Inhaber für Dein Bild ausgegeben hat, weil der auf der Plattform verwendete Filter nicht korrekt funktioniert oder weil es Deine Plattform (wie dieses Forum und Flickr) gar nicht mehr gibt oder zumindest fü EU Bürger gesperrt ist. Mal ganz davon abgesehen, was es Dich kosten wird, bei der Verwertungsgesellschaft Deinen eigenen Anspruch durchzusetzen. Solange die 100% von Deinem Kuchen kassieren können, werden sie Dir auch Deine 50% nur ungern zugestehen, selbst wenn es sich nur um Bruchteile von Centbeträgen handeln wird.

vor einer Stunde schrieb Strandgänger:

Der Autor sitzt im Aufsichtsrat der GEMA und der ganze Artikel ist pure Lobbyarbeit und strotzt nur so von Falschaussagen.

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vor 16 Minuten schrieb acahaya:

... Mal ganz davon abgesehen, was es Dich kosten wird, [...] Deinen eigenen Anspruch durchzusetzen. Solange die 100% von Deinem Kuchen kassieren können, werden sie Dir auch Deine 50% nur ungern zugestehen, selbst wenn es sich nur um Bruchteile von Centbeträgen handeln wird.

Ist zwar nicht exakt dasselbe Prinzip, aber in der bereits existierenden Alltagspraxis zu Marken, Namen und Markenrechten stad dazu neulich in der WiWo ein interessanter Artikel über den Bekleidungsfabrikanten Schöffel und die Probleme in China, seinen eigenen Familien- und zugleich Firmennamen dort als originärer und legaler Rechteinhaber durchzusetzen. Und es kostet nicht nur Geld sondern auch Kraft, Nerven und Anwälte, die bereit sind, die Rechteinhaber für die Dauer des Verfahrens zielführend und konsequent zu unterstützen. Kurve zurück:

Wer also besser verstehen möchte was künftig mit eigenen Urheberrechten passieren könnte, sollte nachlesen, was in vergleichbaren Fällen aus anderen Branchen bereits jetzt schon an Schindluder getrieben wird... Hier wird das vermutlich jeder nachvollziehen können, aber den Entscheidern wird ausser einem Schulterzucken nur der Ausspruch "ja aber das kann man ja wohl überhaupt gar nicht vergleichen, da geht es ja um Bekleidung..." rausrutschen...

Von einem der hiesigen Abgeordneten, die dagegen gestimmt hatten, habe ich die Tage eine recht ausführliche Antwort auf die Mail von vor der Abstimmung erhalten. Wenigstens einer, der sich die Zeit genommen hat. Vllt. sollte ich ihm das Beispiel Schöffel als Muster für die möglichen Folgen nennen, damit er beratungsresistente Mit-Abgeordnete vielleicht doch noch mal auf die richtigen Gedanken oder wenigstens in Zweifel über deren bisherige Denkweise bringen kann...

Gruß Andreas

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vor 29 Minuten schrieb rostafrei:

Wer also besser verstehen möchte was künftig mit eigenen Urheberrechten passieren könnte, sollte nachlesen, was in vergleichbaren Fällen aus anderen Branchen bereits jetzt schon an Schindluder getrieben wird...

Kannst du ein konkretes Beispiel in D oder Europa nennen, wo man das Prinzip und die Auswirkungen sehen kann?

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vor 11 Stunden schrieb Atur:

Die Empörung darüber, dass die ach-so-blöden Politiker und Schwachmaten unser Forum und die Meinungsfreiheit und Vielfalt usw. kaputt machen, würde für mich manchmal überzeugender klingen, wenn einem das Forum dann auch mal 20 EUR p.a. wert wäre.

Danke dafür, dass du Werbung für die Premiummitgliedschaft machst – und das Forum schon länger auf diesem Weg unterstützt!

Aber bitte keinen moralischen Druck aufbauen: Ich als Betreiber freue mich über jeden Besucher, jedes Mitglied und jeden, der aktiv wird.

Das Forum ist bewusst als „Freemium“-Modell angelegt: Kostenlos für alle, Werbefreiheit und ein paar kleine Extras für die, die mich so unterstützen wollen.

Dass das Forum so aktiv ist und so gut läuft, ist ein Verdienst ALLER User: Vor allem derer, die aktiv Beiträge beisteuern und so zum inhaltlichen Wert des Forums beitragen.
Aber auch reine Besucher helfen mir, Werbung verkaufen zu können – durch den einzelnen nicht viel, aber in der Summe trägt das deutlich zu unserem Umsatz bei.

Gruß
Andreas

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@cyco
Nein, darum habe ich ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es um das Prinzip geht, selbst erschaffenes Eigentum von unrechtmäßig erlangter Eigentümerschaft zurückkaufen zu müssen, wie acahaya das im Beitrag zuvor für die Zukunft mit dem Filter beschrieben hatte. Noch ist es hier in Europa nicht in dieser Weise in Kraft, aber so in etwa wird dann sein, wie es jetzt bereits im Halbschatten der allgemeinen oder öffentlichen Wahrnehmung praktiziert wird. Es geht darum, die illegitim oder illegal erlangten Rechte am geistigen Eigentum anderer Leute, und sei es nur deren Familienname. Dahinter steht Geldbeschaffung auf bequeme Art und Weise oder einfach das Blockieren anderer Leute, um sie abzuzocken oder sich ein Revier aus dem Nichts zu zaubern, das es vorher gar nicht gab.

Doch, da gibt es ein bekanntes Beispiel aus Europa: "A-Klasse" - ist schon einige Jahre her, muss ungefähr in der Mitte der Nuller-Jahre oder schon eher gewesen sein. Ein Franzose hatte sich den Begriff "Classe A" als Marke ohne einen gegenständlichen Bezug schützen lassen, es gab noch gar kein Produkt, was damit bezeichnet wurde. Dann hat Mercedes irgendwann die A-Klasse als neue Sammelbezeichnung für ihre Modellausstattung auf den Markt gebracht und musste gegen den Franzosen prozessieren, weil der die Hand aufhielt... Das Beispiel wäre sogar im Vergleich zum Filter noch etwas straffer, weil es dabei um Rechte an etwas ging, was noch gar nicht existierte. Und da kann man auch nicht mehr von Henne und Ei reden - btw: das Ei war zuerst da...

Aber mir ist schon jetzt klar, dass so ein Beispiel nicht akzeptiert wird...

bearbeitet von rostafrei
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vor 15 Minuten schrieb SKF Admin:

Aber bitte keinen moralischen Druck aufbauen: Ich als Betreiber freue mich über jeden Besucher, jedes Mitglied und jeden, der aktiv wird.

Danke Andreas. Wobei ich sagen muss, moralischen Druck hat Artur für mich nicht aufgebaut, wohl aber einen nicht schlüssigen Zusammenhang hergestellt. Sich dagegen auszusprechen, dass irgendwelche Verwertungsgesellschaften den Rahm abschöpfen oder dass Politiker nicht zuende gedacht haben oder relativ blind an die sinnvolle Funktion  irgendwelche obskuren Uploadfilter glauben, hat für mich absolut nichts damit zu tun, ob ich hier direkt zahlendes oder über Werbung indirekt zahlendes Mitglied bin.

Moralischen Druck würde mir machen, wenn ich von dir hören (nein: lesen) würde, dass die Werbeeinnahmen nicht für deinen Lebensunterhalt reichen, die Arbeit aber einem Vollzeitjob entspricht, und du womöglich abends noch im Supermarkt Regale auffüllst, um deine Familie über die Runden zu bringen. 

Was ich sagen will: Ich habe absolut nichts gegen moderate Werbung für eine gebührenpflichtige Mitgliedschaft. Und ich würde auch wieder Mitglied werden, wenn ich den Eindruck hätte, das sei nötig. Bisher hatte ich den Eindruck, es funktioniert auch so recht gut. So lange du von den Werbeeinnahmen leben kannst und sie mich nicht stören, passt es doch.

bearbeitet von leicanik
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vor 7 Minuten schrieb leicanik:

Sich dagegen auszusprechen, dass irgendwelche Verwertungsgesellschaften den Rahm abschöpfen oder dass Politiker nicht zuende gedacht haben oder relativ blind an die sinnvolle Funktion  irgendwelche obskuren Uploadfilter glauben, hat für mich absolut nichts damit zu tun, ob ich hier direkt zahlendes oder über Werbung indirekt zahlendes Mitglied bin. 

Im weiteren Sinne hat es schon etwas damit zu tun, nach meiner Meinung. Ich hatte es schon mal beschrieben in meinen Beiträgen, die im Zuge der leicht entgleisten Diskussion gelöscht wurden.

Ein Kardinalfehler von den contenterstellenden Unternehmen, Verlage oder andere war, dass sie zu viel Content und Services kostenlos im Netz angeboten haben. Dieser Content wurde dann Google und Facebook in großen Teilen aggregiert und über die Werbung beim Ausspielen des Contents oder der Suchergebnisse monetarisiert. Das war der eine Kardinalfehler, aber er impliziert noch einen anderen, der auf Sicht viel schlimmer war. Der Internetnutzer wurde dazu erzogen zu glauben, dass Content im Internet ganz überwiegend kostenlos ist und sein muss.

Dabei war der eigentliche gute Grundgedanke für das Internet damals: Freie Informationen und Zugang dazu für alle. Aber nun hat sich eingebrannt: Freie und kostenlose Informationen für alle. Hätten die Verlage und andere Unternehmen damals gleich Wege gefunden, ihre Texte/Informationen im Internet zu monetarisieren, dann hätten wir heute diese Diskussion nicht in dieser Stärke und mit diesen Auswirkungen. Da haben die Verlage (als Begriff für Contentersteller oder Verwerter) sicherlich zum großen Teil auch selber schuld, weil sie die Entwicklung nicht schnell genug gesehen haben und nicht darauf oder zu spät reagiert haben.

Insofern gehört das Thema für eine Dienstleistung direkt bezahlen oder nicht im weiteren Sinne für mich auch zu diesem Thema.

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vor 14 Minuten schrieb cyco:

Insofern gehört das Thema für eine Dienstleistung direkt bezahlen oder nicht im weiteren Sinne für mich auch zu diesem Thema.

Da stimme ich dir zu. Ich bin auch weder ein Verfechter davon, dass das alles „kostenlos“ sein muss (was es ja sowieso nicht ist,  man zahlt halt meist in anderer Währung, nämlich mit Daten), noch würde ich mich gegen ein Bezahlsystem sperren, schließlich lese ich auch Bücher nicht umsonst und erwarte auch keine kostenlose Zeitschrift oder Zeitung — jedenfalls keine mit Gehalt und einem erträglichen Verhältnis von Werbung und Inhalt. Und auch ein Verein erhebt Mitgliedsbeiträge, warum also nicht ein Forum?

Dennoch macht die Tatsache, dass jemand hier nicht zahlendes Mitglied ist, seine Beiträge gegen Art.13 nicht unglaubwürdiger, umgekehrt hat der Diskussionsbeitrag eines „Premium“ für mich kein höheres Gewicht und keine größere Glaubwürdigkeit. Den Zusammenhang schien mir Artur herstellen zu wollen, oder zumindest lag das nahe. Nur dagegen habe ich gesprochen.

Jetzt aber ist das System etabliert, sehr vieles über die Werbeeinnahmen zu finanzieren. Da zahle ich jetzt nicht freiwillig an jeder Ecke noch dazu. Und ich bin der Meinung, wenn Andreas denkt, es geht nicht gut ohne finanzielle Beiträge, oder die Qualität seiner Foren leidet unter dem System (so wie z.B. die Qualität bestimmter Fernsehsender in meinen Augen), dann soll er das deutlich sagen, und es werden bestimmt viele „eintreten“, ich auch.

bearbeitet von leicanik
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vor 39 Minuten schrieb Isar:

Danke für den Link. Schlichter britischer common sense:

Zitat

The EU’s actions appear to be targeted at reducing the immense power of the likes of Facebook and Google. There is no question that their power needs to be reduced – but copyright law is not the correct approach. Blindly removing copyrighted content uploaded by users will snag legitimate fair-uses and inevitably result in a chilling effect on criticism, debate and commentary – so ultimately this threatens democracy and society at a time when it is especially vulnerable.

Mehr ist dazu eigentlich wirklich nicht zu sagen.

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Was ein "kleiner" Künstler davon hält:

 

Aktuell wird wieder viel um die Urheberrechtsrichtlinie gestritten, die zur Zeit im EU-Parlament verhandelt wird. Meine Meinung dazu habe ich schon letztes Jahr in einem Comic verarbeitet. Da es aber jetzt in die heiße Phase geht will ich mich hier noch einmal detailliert äußern.

Die Befürworter der Richtlinie argumentieren immer wieder mit den Künstlern und Kreativen die diese angeblich schützen soll, und leider hat sich unter anderem auch die meinem Berufszweig nahestehende Illustratoren Organisation e.V. in einem kürzlich versandten offenen Brief vor diesen Karren spannen lassen. Ich als Illustrator und Animator sehe meine Interessen aber von dieser Reform nicht geschützt, sondern akut gefährdet. Viel eher scheint sie mir, mit den Interessen der Rechteverwerter im Hinterkopf geschrieben worden zu sein. Ein kleiner aber gravierender Unterschied.

Der Hauptkritikpunkt liegt immer noch in Artikel 13 und ist völlig unabhängig von irgendwelchen semantischen Spielchen ob jetzt der konkrete Begriff “Uploadfilter” fällt oder nicht.

Nein, es ist ganz einfach. Wie man es auch dreht und wendet: Artikel 13 stellt sämtliche Nutzergenerierten Inhalte unter den Generalverdacht eine Raubkopie zu sein.

Alles was ein Nutzer hochladen könnte soll vorab mit allen geschützten Werken der Welt abgeglichen und lizensiert oder gegebenenfalls geblockt werden.

Das ist weder verhältnismäßig, noch rechtsstaatlich, noch technisch umsetzbar. Ähnlich urteilte der Europäische Gerichtshof übrigens schon 2012 über ACTA . damals wollte man die Internetprovider zum Filtern verpflichten.

Viele künstlerisch tätige Menschen nutzen Plattformen wie Patreon oder Etsy um ihre Werke zu monetarisieren, Artstation oder Behance um online ihre Portfolios auszustellen. Die massenhafte Verbreitung von Raubkopien ist auf solchen Plattformen in der Regel kein Thema. Trotzdem sollen sie im Namen der heiligen Verwertungsrechte vor praktisch nicht zu bewältigende technische und rechtliche Hürden gestellt werden. Es steht zu befürchten, dass sie ihre Dienste einstellen oder sich aus Europa zurückziehen werden. Oder aber übermäßig strikt filtern (sogenanntes “Overblocking”)

Raubkopien hochzuladen ist schon nach der jetzigen Gesetzeslage verboten und Plattformbetreiber sind verpflichtet, Urheberrechtsverstöße zu entfernen sobald sie Kenntnis davon erlangen. Das Gerede vom “Rechtsfreien Raum” Internet greift also nicht.

Es handelt sich vielmehr um eine Generalangriff auf Nutzergenenerierte Inhalte. Künstler, zumal kleine, unabhängige, haben davon rein gar nichts. Im Gegenteil, sie verlieren womöglich ihre Veröffentlichungsplattformen und werden in die Arme einiger weniger Riesen getrieben, die als einzige eine Chance haben die Anforderungen der Richtlinie zu erfüllen.

Wem aber nützt diese Reform wirklich? Den Rechteinhabern, d.h. den großen Verlagen und Verwertern. Die kriegen die lästige Konkurrenz zahlloser unabhängiger Kreativer vom Hals geschafft und dürfen sich wieder als Gatekeeper aufspielen.

Hinzu kommt noch das kleine Detail von Artikel 12 der Reform, der die Verlage auch gleich als Miturheber definiert und ihnen einen Teil der Künstlertantiemen zuspricht. In Deutschland wurde diese Praxis erst 2016 als rechtswidrig erklärt, nun soll sie auf Europaebene wieder eingeführt werden.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass es sich bei den unterzeichnenden Organisationen des obigen Briefes in erster Linie gar nicht um echte Kreative handelt, sondern um eben jene Verwerter, die in Wahrheit die Nutznießer der Reform sind.

 

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@grapher

vielen Dank für diesen Beitrag - der Vieles etwas "greifbarer" macht was in der allgemeinen Diskussion unter geht !

Es ist wirklich zum Haare raufen, daß die Diskussion erst so spät wirklich Fahrt aufnimmt - wie nur  soll man einen  erst mal angestoßenen,  schwerfälligen RiesenTanker noch aufhalten?

bearbeitet von Ameise
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Heute vormittag war bei uns in der Kreisstadt eine Podiumsdiskussion mit einem jungen EU-Abgeordneten aus Niedersachsen, der konsequent dagegenhalten hat und weiter durchziehen und überzeugen will. Er hat zum Thema noch einige andere Details aus den Gremien angeschnitten und mitgeteilt, dass zumindest die Abgeordnetem aus seiner Partei mittlerweile bei knapp über 50% dagegen sein wollen. Es herrscht kein Fraktionszwang, d.h. sollte doch jemand "überzeugt" werden, darf er selbstverständlich anders entscheiden.

Er sprach sehr deutlich an, dass die technische Untauglichkeit und Undurchführbarkeit der Filterung dem Vernehmen nach auch bei allen Entscheidern mehr oder weniger bekannt sei, aber der Lobbyismus bisher Oberhand behalten habe. Die Entscheidung sollte auf kommenden Dienstag vorverlegt werden, was aber abgelehnt wurde, da die nächsten großen Demos bekanntlich erst einige Tage später stattfänden. Das demokratische Recht auf Demonstration gegen diese Entscheidung bei < 5mio Petitionszeichnern sollte nicht ausgehöhlt werden, es ist aber eindringlich versucht worden.

Ein sehr gutes Argument gegen den Filter hatte er noch gar nicht auffem Schirm, das sollten evtl. noch einige Abgeordnete mehr zu hören bekommen:

Digitalisierung und digitaler Unterricht an deutschen Schulen würde damit quasi unmöglich gemacht und alle bisherigen "Bemühungen" wären umsonst gewesen. Denn laut Definition fallen Schulen prinzipiell auch unter den Begriff "Plattform" oder "Anbieter" und kaum ein Unterrichtsinhalt ist wirklich frei von urheberrechtlicher Relevanz...

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Mittlerweile kommt auch das Thema "Forum" auf die Diskussionsbühne. Fotoforen werden auch erwähnt.

https://www.golem.de/news/uploadfilter-reform-bedroht-foren-und-lehrmittelangebote-im-netz-1903-139894.html

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vor 1 Stunde schrieb Isar:

In B5 aktuell heute das Thema des Tages. Am Ende sehr vernünftige Positionen eines BR Netzexperten.

https://www.br.de/mediathek/podcast/b5-thema-des-tages/world-wide-web-wird-30/1528641

Das Interview mit einem BR-Netzexperten, der wieder nur auf die Begriffe Netzfreiheit und Zensur eingegangen ist und dies alles nicht so sah (vielleicht ein wenig Gefahr der Einflußnahme durch upload Filter) und nicht auf den Schaden für kleinen Plattformen eingegagnegen ist, fand ich jetzt nicht so dolle.

Sein Lösungsvorschlag: Allgemeine Copyright abgaben (Gema? oder wie früher auf Cassetten), dafür die amerikanische fair use Regelung.

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