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3D, Pop - exklusiv nur von Zeiss?


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vor 13 Stunden schrieb Rob70:

Stimmt. Am Prinzip ändert sich nichts. Jedoch ist bei Deinem neuesten 3D-Werk eben nicht ein Übergang zur Unschärfe zu beobachten (wenn dann sehr subtil), sondern einer zu geringerem Kontrast. Ich glaube, dass beides gleichermaßen die 3D Wirkung fördern kann. 

Stimmt meine Vermutung, dass Du auch hier wieder einen Polfilter eingesetzt hast, um Reflexionen auf den Steinen zu vermeiden? 

nee, hier war kein Polfilter im Einsatz. 

Wie Du sagst, spielen da immer viele Faktoren mit. Es lässt sich vermutlich auch nicht so einfach eine "Regel" dafür erstellen. 

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Einen schönen Tag allerseits!

Interessante Diskussion, zu der ich jetzt auch einmal meinen "Senf" abgeben möchte. 

Ich habe mir zwar nicht alle Beiträge bis ins letzte Detail durchgelesen, nur scheint mir der wichtigste Aspekt bis jetzt überhaupt nicht berücksichtigt: Die menschliche Art des Sehens.

Nur ganz kurz und vereinfacht: Unsere Augen erfassen minimale Informationen, senden diese an ein Hirnzentrum in dem diese Informationen mit den vorhandenen Erfahrungswerten abgeglichen werden und komponieren daraus ein (subjektives) Bild, das letztlich erst im individuellen Gehirn entsteht. Das Erklärt auch die immer wieder unterschiedlichen und teils widersprüchlichen Zeugenaussagen vor Gericht. Wer es ganz genau wissen möchte, sollte sich einmal ein Buch z.B. von Wolf Singer über den Stand der Gehirnforschung reinziehen. Daraus gewinnt man interessante Erkenntnisse.

Daher ist es völlig normal, dass verschiedene Menschen bei der Betrachtung des selben Bildes oder Ereignisses auch verschiedene Wahrnehmungen haben. Beim ersten stellt sich dann ein sogenannter 3D-pop Effekt ein, beim zweiten eben nicht und der dritte weiß überhaupt nicht, was damit eigentlich gemeint sein soll. Ich persönlich tendiere eher in die letzte Gruppe.  

Meine schlussfolgernde Interpretation dieses auch in anderen Foren schon öfters diskutierten und nicht enden wollenden Themas ist daher, dass sich bei manchen Menschen bei der Betrachtung spezieller Bilder mit unterschiedlichen Schärfen-Bereichen eben ein stärkerer räumlicher Eindruck einstellt, der dann von manchen Menschen eben als "3D-pop" interpretiert wird und andere Menschen das subjektiv anders empfinden und diesen sogenannten "3D-pop" ihr Leben lang vergeblich suchen werden.  

Jedenfalls hat das mit dem Objektiv-Hersteller aus der Überschrift sicherlich überhaupt nichts zu tun. Darin bin ich mir jedenfalls zu 100% sicher. 

Grüsse aus Österreich, Thomas

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Am 24.9.2018 um 09:39 schrieb tb_a:

Daher ist es völlig normal, dass verschiedene Menschen bei der Betrachtung des selben Bildes oder Ereignisses auch verschiedene Wahrnehmungen haben. Beim ersten stellt sich dann ein sogenannter 3D-pop Effekt ein, beim zweiten eben nicht und der dritte weiß überhaupt nicht, was damit eigentlich gemeint sein soll. Ich persönlich tendiere eher in die letzte Gruppe.  

Jedenfalls hat das mit dem Objektiv-Hersteller aus der Überschrift sicherlich überhaupt nichts zu tun. Darin bin ich mir jedenfalls zu 100% sicher. 

Hallo Thomas, 

ich gebe Dir Recht. Nicht jeder sieht gleich. Manche können sicher nicht die Räumlichkeit eines Fotos "sehen", andere wollen sich gar nicht erst darauf einlassen. Unter denen jedoch, die sich damit beschäftigen und von mir aus... einen solchen Effekt auch beobachten, gibt es ganz bestimmt ein paar Kriterien, die dazu führen, dass man eine stärkere Räumlichkeit "empfindet" als bei anderen "flachen" Bildern. Ich bin sogar ziemlich sicher, dass es ein paar Merkmale gibt, bei denen das für die meisten Betrachter so ist, aber das ist natürlich etwas, das ich nicht beweisen kann.
Ich suche nach diesen Merkmalen ... und sei es nur dafür, dass es mir gelingt, für mich selbst räumlichere Bilder zu schießen, wenn ich darauf abziele. 

VG, Rolf

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Am 23.9.2018 um 09:36 schrieb noel:

um ein Haar gelöscht, weil die Person/meine Frau im Vordergrund unscharf. Trotzdem hatte mich das Bild erstaunt, gerade durch die Unschärfe ein Effekt einer weiteren Dimension entsteht....

wenn ich das jetzt so in der "Forums-Dimension" sehe ist der Effekt nicht mehr so auszumachen....

Ich finde, da ist etwas dran. Das Bild hat aber auch so Tiefe, vor allem durch die Staffelung der Steinformationen, mit unterschiedlicher Größe und unterschiedlichem Kontrast. Der Kontrast ist im Vordergrund (Mauer) sehr stark. Die Mauer führt auch in die Tiefe.... und ja, Deine Frau steht (vielleicht auch gerade aufgrund der Unschärfe) irgendwie vorne dran. Ich sehe das genau so, auch wenn ich es gleichzeitig irritierend finde.

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Am 24.9.2018 um 09:39 schrieb tb_a:

 

Jedenfalls hat das mit dem Objektiv-Hersteller aus der Überschrift sicherlich überhaupt nichts zu tun. Darin bin ich mir jedenfalls zu 100% sicher. 

 

Da bin ich mir auch sicher. Aber wie bereits jemand erwähnt hat, trägt Mikrokontrast dazu bei und da sind die Zeiss ja nicht schlecht. 

Interessanterweise haben alle hier gezeigten Bilder eines gemeinsam: Es sind Gegenlichtaufnahmen und der Hintergrund ist heller als der Vordergrund. Und zumeist sind es wohl auch Weitwinkelaufnahmen.

Jedenfalls hat 3D-Effekt meiner Meinung nach nichts mit Freistellung zu tun. Besonders gut freigestellte Bilder mit Teleobjektiven wirken auf mich oft besonders flach. Möglicherweise ist eine zu offene Blende auch nicht förderlich?

 

Beim ersten hier angehängten Bild (kann ich das jetzt nicht mehr in den Beitrag einfügen?) sehe ich einen gewissen 3D-Effekt, besonders an der Marionette: 36 mm f/2.8 an KB (A7rii, Schatten aufgehellt und Lichter reduziert). Das zweite Bild im nächsten Beitrag ...


 

 

 

 

 

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...  von meiner Frau (die Fotografiert gerne mit Blende 16) hat für mich ebenso einen 3D-Effekt, obwohl hier das "billige" Kit-Objektiv SEL1650 an Sony A6000 verwendet wurde und die Blende 16 gewählt wurde, ist wahrscheinlich schon Beugungsunschärfe was da so unscharf ist. Aber Hintergrund wieder heller und  Weitwinkel. 

Also keineswegs Zeiss... 😀

Die Linien die in den Hintergrund laufen tragen hier aber natürlich sehr bei...

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Ich glaube, dass es einfacher ist, als man glaubt.

Wenn ein Foto so aufgenommen ist, dass es der normalen und individuellen menschlichen Sichtweise am ähnlichsten ist, dann stellt sich eben dieser Effekt ein. Wenn der Hintergrund zu verschwommen ist oder eben zu scharf, dann eben nicht. Ist konsequenterweise bei den meisten Menschen verschieden, weil eben von den individuellen Erfahrungswerten abhängig.

Ich möchte daran erinnern, dass das endgültige Bild letztlich erst in unserem Gehirn entsteht. Und unsere Gehirne arbeiten eben nicht alle gleich. 

Übrigens wirkt das letzte Bild von "benmao" sehr natürlich und räumlich auf mich; d.h. der sogenannte 3D-Effekt ist für mich in diesem Bild sehr realitätsnah, trotz Blende 16 oder eben gerade deshalb. 😉  

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vor 5 Minuten schrieb micharl:

Na - denn man ran an de Bouletten und zeigen, wie et jeht.

Es geht gar nicht. Es sie denn, du kennst bereits vorher die Funktionsweise des Gehirns des Betrachters.
Natürlich kann man den Betrachter auch beeinflussen und ihm suggerieren, dass das gezeigte Bild eines mit speziellem 3-D Effekt ist. Das erhöht die Chancen ungemein, dass das dann auch so wahrgenommen wird. Wir funktionieren eben so. 

Modernes Marketing bedient sich derartiger Methoden und hat es ermöglicht, z.B. einen Markt für High-End HiFi Produkte zu erschließen. Es gibt tatsächlich Menschen, die Unsummen für Kabeln auf den Tisch legen, obwohl physikalisch belegt ist, dass ein Gold- oder Platinkabel keine besseren Auswirkungen auf den Sound haben, als ein billiges Kupferkabel. Niemand wäre im Blindtest dazu in der Lage, einen Unterschied zu erkennen. Wenn man allerdings dem Kunden vorher suggeriert, dass das Goldkabel besser klingt, als das Kupferkabel, tendieren fast alle dazu, nach einem Soundcheck dem zuzustimmen. Letztlich kaufen es dann auch einige. 

So einfach kann es sein.... 😉

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vor 7 Stunden schrieb tb_a:

Es geht gar nicht. Es sie denn, du kennst bereits vorher die Funktionsweise des Gehirns des Betrachters.

Mir reicht die Berücksichtigung erwarteter statistischer Durchschnittswerte des idealen Forumbesuchers. ;) Schließlich haben wir hier ja doch beträchtliche Übereinstimmung darüber, ob Bilder den bewußten Pop haben. Denn: So verschieden sind die Gehirne und Sehgewohnheiten in diesem Kreis nun auch wieder nicht. 

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vor 17 Stunden schrieb Rob70:

Ich suche nach diesen Merkmalen ... und sei es nur dafür, dass es mir gelingt, für mich selbst räumlichere Bilder zu schießen, wenn ich darauf abziele. 

Hallo Rolf,

Ich glaube, dass man sich viel mehr mit seinen eigenen Sicht-Eindrücken abseits der Fotografie befassen muss, um dem Rätsel etwas näher zu kommen. 

Wie nimmt man z.B. die Umgebung wahr, wenn man ein Objekt in mittlerer Entfernung fokussiert. Bei mir kommt der "Hintergrund" in diesem Fall doch relativ scharf, jedoch weniger scharf, gegenüber einer direkten Betrachtung des Hintergrundes. Als zweiten Schritt muss man sich damit auseinandersetzen, wie das fotografisch umzusetzen ist, d.h. abhängig von der Entfernung zum Objekt und der Entfernung vom Objekt zum Hintergrund die richtige Blende erwischen, damit das Foto diesen eigenen Sehgewohnheiten sehr nahe kommt.  Wahrscheinlich sind auch mittlere Brennweiten ("Normal"-Objektive) am besten dazu geeignet, da sie der normalen Sicht-Perspektive am nächsten sind. 

Je näher das so gemachte Foto den eigenen Sicht-Eindrücken entspricht, um so mehr wird sich eine räumliche Wahrnehmung einstellen. 

Bei stark fehlsichtige Menschen (z.B. meine Frau sieht auf einem Auge seit Geburt relativ wenig) kann man sowieso machen was man will. Die können diesen Eindruck gar nicht gewinnen, da sie nur eher 2-dimensional sehen.  

Grüsse, Thomas

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vor 17 Stunden schrieb benmao:

Die Linien die in den Hintergrund laufen tragen hier aber natürlich sehr bei...

... das sehe ich auch so. Ich finde das erste Bild räumlicher als das zweite, beim zweiten reicht die Räumlichkeit nur bis zur Frontscheibe. Der Raum im Inneren des Bootes wird vermutlich von den Linien oben "erzeugt". 

Beim ersten Bild glaube ich, dass es vor allem wegen seines relativ subtilen Schärfeabfalls (dieser Meinung bin definitiv auch) räumlich wirkt, aber auch wegen der Linien.
Darüber hinaus denke ich, dass es evtl. noch besser würde, wenn (nur) im Vordergrund mehr Kontrast bliebe und evtl. etwas weniger Farbe. Das übertrieben Farbige, Flaue geht natürlich mit der Angleichung von Höhen und Tiefen einher, könnte aber gezielt lokal "wiederhergestellt werden".

Insgesamt empfinde ich auch das Mädchen links als klar im Raum stehend.

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vor 3 Stunden schrieb tb_a:

Hallo Rolf,

Ich glaube, dass man sich viel mehr mit seinen eigenen Sicht-Eindrücken abseits der Fotografie befassen muss, um dem Rätsel etwas näher zu kommen. 

Wie nimmt man z.B. die Umgebung wahr, wenn man ein Objekt in mittlerer Entfernung fokussiert. Bei mir kommt der "Hintergrund" in diesem Fall doch relativ scharf, jedoch weniger scharf, gegenüber einer direkten Betrachtung des Hintergrundes. Als zweiten Schritt muss man sich damit auseinandersetzen, wie das fotografisch umzusetzen ist, d.h. abhängig von der Entfernung zum Objekt und der Entfernung vom Objekt zum Hintergrund die richtige Blende erwischen, damit das Foto diesen eigenen Sehgewohnheiten sehr nahe kommt.  Wahrscheinlich sind auch mittlere Brennweiten ("Normal"-Objektive) am besten dazu geeignet, da sie der normalen Sicht-Perspektive am nächsten sind. 

Je näher das so gemachte Foto den eigenen Sicht-Eindrücken entspricht, um so mehr wird sich eine räumliche Wahrnehmung einstellen. 

Bei stark fehlsichtige Menschen (z.B. meine Frau sieht auf einem Auge seit Geburt relativ wenig) kann man sowieso machen was man will. Die können diesen Eindruck gar nicht gewinnen, da sie nur eher 2-dimensional sehen.  

Grüsse, Thomas

Ich halte fest als möglicherweise hilfreich: 

- Normalobjektiv (wobei Benmao ein Weitwinkel vorschlägt - ich kenne Beispiele beider Sorten, die bei mir räumliches Empfinden auslösen),

- geringer Schärfeabfall (also je nach Objektdistanz z.B. f/2.8 oder f/4).

Du sagst, dass man sich mit Seh-Eindrücken abseits der Fotografie beschäftigen muss (meines Erachtens kann man das auch von den Fotos her machen und feststellen, was funktioniert, aber gut...). Dann können wir ja vielleicht hier zusammentragen, welche Seh-Eindrücke für Räumlichkeit sorgen. Ich glaube aber, dann bin ich aber schnell wieder bei all den Kriterien, die ich bereits anfangs (bzw. in meinem Blog) schon angesprochen habe. 

Das mit den Fehlsichtigen möchte ich mal in Frage stellen, mit folgendem Argument: Deine Frau muss sich auch in der Welt zurecht finden. Gerade sie hat vermutlich gut gelernt, wann etwas in die Tiefe geht und wann nicht (und das mit zweidimensionalem Sehen, so wie wir am Computer). Vielleicht ist gerade sie dadurch besonders qualifiziert dafür, zu entscheiden, wann ein Foto den räumlichen Effekt am Besten wiedergibt. 

In diesem Zusammenhang habe ich gerade auch noch eine für mich sehr interessante Entdeckung gemacht. Wenn ich ein Auge zukneife "verbessert" sich der 3D-Effekt in meiner Empfindung (zumindest bei den beiden Fotos von Benmao). Das bestätigt auf jeden Fall mal die Erkenntnis, dass das alles mit persönlichen Seh-Erfahrungen zu tun hat.

Ich bringe weitere aus meiner Sicht entscheidende Aspekte noch einmal ins Spiel: 

-Klare, möglichst scharfe Abgrenzung des Objekts vom Hintergrund, z.B. glatte Kanten (wie bei einem Auto) mit dahinter deutlich abfallendem Hintergrund (z.B. im Hinblick auf Schärfe und/oder Kontrast). Das würde jedoch z.B. den Steinen von Milamber widersprechen, nicht jedoch seinem Surferfoto.

- Einbettung des Objekts in eine räumliche Struktur (Linien, Staffelung, ...) bzw. Absetzen nach vorne.

 

Ich würde mir wünschen, dass auch andere ihre (fotografischen) Sehgewohnheiten ergründen (und hier beschreiben), damit wir vielleicht so auf den gemeinsamen Nenner kommen. Alles immer nur in den Bereich der Medizin oder Metaphysik abzuschieben ist für mich unbefriedigend.

 

bearbeitet von Rob70
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vor 17 Stunden schrieb tb_a:

Modernes Marketing bedient sich derartiger Methoden und hat es ermöglicht, z.B. einen Markt für High-End HiFi Produkte zu erschließen. Es gibt tatsächlich Menschen, die Unsummen für Kabeln auf den Tisch legen, obwohl physikalisch belegt ist, dass ein Gold- oder Platinkabel keine besseren Auswirkungen auf den Sound haben, als ein billiges Kupferkabel. Niemand wäre im Blindtest dazu in der Lage, einen Unterschied zu erkennen. Wenn man allerdings dem Kunden vorher suggeriert, dass das Goldkabel besser klingt, als das Kupferkabel, tendieren fast alle dazu, nach einem Soundcheck dem zuzustimmen. Letztlich kaufen es dann auch einige. 

So einfach ist es leider nicht. Ich stimme dir zwar zu, dass im Marketing viel Humbug getrieben wird und uns das auch beeinflusst, aber gerade dein Beispiel zeigt, dass das eben doch nicht alles nur fauler Zauber ist. Hast du mal selbst einen Vergleich verschiedener Kabel gemacht? Ich schon, ich war sehr skeptisch, wie du, und ich war total überrascht, wie groß die hörbaren Unterschiede bei verschiedenen Lautsprecherkabeln sind. Das muss natürlich noch lange nicht bedeuten, dass man viel Geld ausgeben muss. Im Gegenteil, mich haben immer die Lösungen interessiert, bei denen man mit wenig Geldeinsatz möglichst viel herausholen kann. Es gab z.B. Experimente mit PC-Flachbandkabel, bei dem man immer eine über die andere Ader miteinander verdrillte, usw. ...

Bei Objektiven ist es ebenfalls so. Die Qualität des Unschärfeverlaufs  unterscheidet sich und bestimmt (neben anderen, motivseitigen Faktoren) den räumlichen Eindruck mit. Das mit dem „Zeiss-Pop“ ist natürlich dann wieder ein Marketingbegriff. Räumliche Wiedergabe haben auch andere, das ist keine Zeiss-Erfindung und nicht nur bei Zeiss-Optiken zu finden. Aber wenn ich z.B. früher mit meinem Vater unterwegs war und wir ganz ähnliche Motive fotografiert haben, ist mir beim gemeinsamen Betrachten der Dias oft aufgefallen, dass seine Bilder aus der Leica-M einen Tick plastischer kamen als meine aus der Nikon. Das ist schon kein Voodoo.

bearbeitet von leicanik
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vor 16 Minuten schrieb Rob70:

Klare, möglichst scharfe Abgrenzung des Objekts vom Hintergrund, z.B. glatte Kanten (wie bei einem Auto) mit dahinter deutlich abfallendem Hintergrund (z.B. im Hinblick auf Schärfe und/oder Kontrast)

Das ist die moderne Variante. Die empfinde ich gerade nicht als wirklich räumlich. Denn sie bewirkt eine scherenschnittartige Darstellung, als wäre das Hauptmotiv ausgeschnitten und aufgeklebt. Räumlichkeit, Plastizität entsteht bei mir durch einen möglichst natürlichen, d.h. sanften (eben keinen „springenden“) Übergang von Schärfe zu Unschärfe. Deswegen funktioniert das bei mir auch gut mit den Steinen.

bearbeitet von leicanik
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vor einer Stunde schrieb leicanik:

Das ist die moderne Variante. Die empfinde ich gerade nicht als wirklich räumlich. Denn sie bewirkt eine scherenschnittartige Darstellung, als wäre das Hauptmotiv ausgeschnitten und aufgeklebt. 

Ich habe mich nicht klar genug ausgedrückt: Ich meine nicht solche Bilder, in denen nur das Objekt scharf ist, sondern wie Du Bilder, bei denen der Schärfeverlauf langsam und graduell erfolgt, z.B. am Boden von vorn bis hinten nimmt die Schärfe ab. Aber: wenn z.B. ein Auto das Hauptmotiv ist, dann ist der Sprung vom Dach nach hinten vergleichsweise groß, so dass es sich klar abhebt. Das würde auch mit Kontrast so funktionieren. 

Das ist (wo wir ja beim Sehen sind) ein klares Signal für das Auge/Hirn-System, dass das Auto weiter im Vordergrund liegt als das was dahinter zu sehen ist und auf Grund des graduellen Schärfeverlaufs am Boden schätzt das Gehirn auch "Entfernungen ab" und ordnet die Lage des Autos ein. Das ist trotzdem kein Fall von "etwas springt aus dem Nichts hervor", weil dann eben am Boden der Schärfeverlauf gut sichtbar ist.

Ich bin schon lange auf der "Suche" und habe mal bei FredMiranda mitdiskutiert. Mir gefallen dieses Beispiel und dieses recht gut. Zumindest zeigen sie, was ich meine.

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Besonders stark tritt der räumliche, plastische Effekt beim FE 50er Planar/1.4 auf, welches sich m.M. hierbei von anderen Objektiven unterscheidet. Bei anderen Objektiven habe ich das in so starker Ausprägung noch nicht gehabt, auch bei keinem anderen Zeiss Objektiv. Der Effekt tritt zwar nicht immer auf, aber er kann manchmal ziemlich extrem ausfallen und das nicht nur mit f1.4, sondern auch, wenn abgeblendet von vorne bis hinten alles scharf ist.  Ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber mir gefällt es meistens sehr gut.

DSC08217 by Stefan Mieth, auf Flickr

 

DSC01088 (1 von 1) by Stefan Mieth, auf Flickr

 

DSC01764 (1 von 1) by Stefan Mieth, auf Flickr

bearbeitet von Flaschengeist
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vor 12 Stunden schrieb Flaschengeist:

Hallo Stefan, 

vielen Dank. Dieses Bild illustriert ganz genau das, was ich oben meinte. Das ist wirklich für mich ein spitzenmäßiges Beispiel. 

Bislang noch wenig zur Sprache gekommen: Ich glaube, dass Reflexionen auf Glas und Metall sehr förderlich sind für diesen Effekt und zwar, anders als man vielleicht denkt, eher bei bewölktem Himmel als bei klarem. Die Reflexionen dürfen nicht zu grell sein und müssen Zeichnung aufweisen bzw. eine Spiegelung (z.B. der Wolken) zeigen.

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Am 27.9.2018 um 17:19 schrieb leicanik:

So einfach ist es leider nicht. Ich stimme dir zwar zu, dass im Marketing viel Humbug getrieben wird und uns das auch beeinflusst, aber gerade dein Beispiel zeigt, dass das eben doch nicht alles nur fauler Zauber ist. Hast du mal selbst einen Vergleich verschiedener Kabel gemacht? Ich schon, ich war sehr skeptisch, wie du, und ich war total überrascht, wie groß die hörbaren Unterschiede bei verschiedenen Lautsprecherkabeln sind. Das muss natürlich noch lange nicht bedeuten, dass man viel Geld ausgeben muss. Im Gegenteil, mich haben immer die Lösungen interessiert, bei denen man mit wenig Geldeinsatz möglichst viel herausholen kann. Es gab z.B. Experimente mit PC-Flachbandkabel, bei dem man immer eine über die andere Ader miteinander verdrillte, usw. ...

Bei Objektiven ist es ebenfalls so. Die Qualität des Unschärfeverlaufs  unterscheidet sich und bestimmt (neben anderen, motivseitigen Faktoren) den räumlichen Eindruck mit. Das mit dem „Zeiss-Pop“ ist natürlich dann wieder ein Marketingbegriff. Räumliche Wiedergabe haben auch andere, das ist keine Zeiss-Erfindung und nicht nur bei Zeiss-Optiken zu finden. Aber wenn ich z.B. früher mit meinem Vater unterwegs war und wir ganz ähnliche Motive fotografiert haben, ist mir beim gemeinsamen Betrachten der Dias oft aufgefallen, dass seine Bilder aus der Leica-M einen Tick plastischer kamen als meine aus der Nikon. Das ist schon kein Voodoo.

Zu Objektiven habe ich glaube ich schon alles geschrieben, was einen möglichen 3D-Eindruck beim Betrachter ergeben kann und warum es dazu kommen kann. Meiner Meinung spielt die verwendete Objektivmarke keine Rolle; d.h. es kann auch gerne ein KMZ Zenitar oder irgend ein anderes vergleichbares Objektiv sein. Das sage ich, obwohl ich eine Reihe von original Leica-M Optiken besitze, die natürlich ihre nicht unwesentlichen Qualitäten haben, die auch ich sehr schätze.

Nur kurz noch zum Kabel-Thema: Es ist Voodoo (der natürlich auch wirkt, solange man daran glaubt). Ein Blindtest macht die Sache klar.
Eine sehr gute Erklärung findest du hier: http://www.hifiaktiv.at.xserv08.internex.at/?page_id=136 , weshalb ich mir weitere Ausführungen ersparen möchte. 

 

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Am 27.9.2018 um 17:09 schrieb Rob70:

Ich würde mir wünschen, dass auch andere ihre (fotografischen) Sehgewohnheiten ergründen (und hier beschreiben), damit wir vielleicht so auf den gemeinsamen Nenner kommen. Alles immer nur in den Bereich der Medizin oder Metaphysik abzuschieben ist für mich unbefriedigend.

Ich weiß nicht, ob dich das wirklich weiterbringen wird. Ich kenne derartige Diskussionen auch schon aus anderen Foren und man ist bis jetzt noch nie wirklich auf einen grünen Zweig gekommen, weil offensichtlich die individuelle Wahrnehmung doch sehr unterschiedlich ist. Vergleichbar ist auch, wenn man Menschen befragt, ob sie ein Foto für gut oder schlecht befinden und warum das so ist. Meistens bekommt man sehr unterschiedliche Antworten.

Ein gemeinsamer Nenner ist daher meiner Meinung nach in weiter Ferne. 😉 

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vor 13 Minuten schrieb tb_a:

Ich weiß nicht, ob dich das wirklich weiterbringen wird. Ich kenne derartige Diskussionen auch schon aus anderen Foren und man ist bis jetzt noch nie wirklich auf einen grünen Zweig gekommen, weil offensichtlich die individuelle Wahrnehmung doch sehr unterschiedlich ist. Vergleichbar ist auch, wenn man Menschen befragt, ob sie ein Foto für gut oder schlecht befinden und warum das so ist. Meistens bekommt man sehr unterschiedliche Antworten.

Ein gemeinsamer Nenner ist daher meiner Meinung nach in weiter Ferne. 😉 

Vermutlich hast Du Recht. Was mich dabei aber stört, ist, dass es einfach nicht versucht wird. Zumindest kaum. Oft wird immer alles angezweifelt oder auf eine Ebene geschoben, auf der man nicht mehr diskutieren kann. Wenn alle hier Beteiligten, DIE Räumlichkeit auch in 2D Bildern wahrnehmen versuchen würden diese Bilder dahingehend zu analysieren, glaube ich schon, dass man einen gemeinsamen Nenner herausfiltern könnte. 
Da ich aber (meist) der einzige bin, der das versucht (ob richtig oder falsch sei dahingestellt), wird's natürlich nicht klappen. SCHADE.

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