mit MFT in Kamerun

Zapper · 30. Dezember 2022

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Hallo zusammen,

es gab mal den Wunsch, dass ich meine Bilder aus Kamerun in einem eigenen Beitrag vorstelle. Ich war 2013 mit einer GF1 und 2016 mit einer GX7 in Kamerun und bin dort in den Alltag der Menschen eingetaucht. Diese Möglichkeit haben nicht viele. Ich will auch einige Missverständnisse über Afrika aufklären. Man liest in Deutschland, auch in der sogenannten Qualitätspresse, immer das Gleiche über Afrika. Das Meiste, aber längst nicht alles, stimmt auch, aber man liest auch vieles einfach nicht, was auch wichtig ist, um sich über den Kontinent ein realistisches Bild zu machen. Ich kann das, da ich nicht nur in Kamerun, sondern auch in mehr als 20 anderen afrikanischen Ländern von Ägypten bis Südafrika war. Als erstes ein paar Bilder aus der Arbeitswelt des durchschnittlichen Kameruners.

Die ersten zwei Bilder zeigen eine Bäuerin am Mount Oku. Die Landwirtschaft in fast ganz Schwarzafrika ist sehr unterentwickelt und nicht mechanisiert. Man arbeitet mit der Machete und der Kurzstielhacke. Da Kamerun glücklicherweise in weiten Teilen sehr fruchtbar ist, kann die Bevölkerung ernährt werden. Einheimische Produkte sind auch billiger als Importe. Die berühmten Hühnchen aus der subventionierten EU-Landwirtschaft, die angeblich die Landwirtschaft Afrikas kaputt machen, habe ich noch nie gesehen. Genauso ein Märchen ist die Geschichte, das Nestlé mit seinem Milchpulver die dortigen Milchbauern in die Pleite getrieben hat. Eine Milchindustrie hat es nämlich noch nie gegeben. Da fehlt schon die komplette Infrastruktur, vor allem eine durchgehende Kühlkette, dazu.

Das dritte Bild zeigt eine Wirtin an der Busstation in Oku. Ich habe dort gerne Pfannkuchen oder Bohnen gegessen. Gekochte Lebensmittel sind auch bei den dortigen hygienischen Bedingungen für unsere Mägen unbedenklich.

Das vierte Bild zeigt ein junges Mädchen, welches Avocado an einer Bushaltestelle verkauft. Man kann dort aus dem Bus heraus oft Bananen, Avocado, Ananas oder Erdnüsse kaufen. Das Obst ist von überragender Qualität. Ich denke, viele von euch wissen gar nicht wie eine frische Avocado oder Ananas schmeckt.

Das fünfte Bild zeigt Manka mit ihrer Tochter. Sie verdient etwas Geld mit ihrem kleinen Kosmetikladen auf dem Markt in Bamenda. Sehr viele Afrikaner sind Kleinhändler und sitzen den ganzen Tag vor ihren Waren. Wenn sie 20€ Umsatz machen und dabei 5€ verdienen war es ein guter Tag. Trotzdem ist das natürlich eine riesige Verschwendung menschlicher Arbeitskraft. Überraschend ist, wie viel Geld für Kosmetik und Frisuren in Afrika ausgegeben wird. Die Kosmetika sind teilweise mit extrem hautschädlichen Chemikalien versetzt. Das interessiert dort aber kaum eine. Wenn es um Schönheit geht, ist die Gesundheit zweitrangig. Das ist nicht nur in Afrika so.

Das letzte Bild zeigt den Warteraum eines Frisörs. Man kann sich dort auch als Europäerin einen afrikanischen Haarschnitt machen lassen. Das Thema kulturelle Aneignung interessiert dort keinen. Es ist aber gut möglich, dass die Rechnung für einen Weißen höher ausfällt.

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