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vor 25 Minuten schrieb Atur:

s gibt nur den Staat oder die Wirtschaft, die solche umfassenden Sachverhalte gestalten können.
Und m.E. haben wir ein Defizit beim Staat, die Wirtschaft hat die Oberhand bekommen, und daher wird alles nach Geld entschieden.
das ist aber bei manchen Themen der falsche Gradmesser.

genau ... wir bräuchten halt unabhängige Politiker ... 

vor 25 Minuten schrieb Atur:

Keines unserer großen Probleme wird durch eine sich selbst überlassene Wirtschaft oder Gesellschaft gelöst.

sehe ich auch so, das Problem ist, dass es noch schlimmer wird, wenn der Staat sich hinter die Wirtschaft klemmt und das Recht nur noch für die entsprechende Klientel gemacht wird.

https://www.golem.de/news/eu-urheberrechtsreform-eu-berichterstatter-axel-voss-kupfert-bei-bertelsmann-ab-1902-139257.html

vor 28 Minuten schrieb Atur:

Den Staat zu schwächen, wie das gerade auf verschiedenen Seiten des politischen Spektrums angesagt ist, halte ich jedenfalls für falsch.

Naja, ich bin nicht marktliberal ... es kann auch nicht richtig sein, den Staat zu schwächen, der Staat das sind ja wir alle (oder sollten es sein) ... wenn der Staat aber nicht für uns wirkt, dann ist es nicht hilfreich staatliche Regelungen zu wünschen.

Wie wir aus dem Dilemma wieder rauskommen?

Naja, grundsätzlich könnte man ja durch Wahl mitbestimmen .. wenn sich nicht die natürlichen Pole der Parteipolitik einfach verbündet hätten und nun zusammen alles durchwinken, was dem Volk nichts Gutes bringt.

vor 35 Minuten schrieb Atur:

Deswegen nochmal: man kann hier vieles zu Recht kritisieren, aber ich sehe die Alternative nicht zu unserem Staat und System.

Ich sehe auch keine Alternative zu einem Staat und System ... die diesen Namen auch verdienen

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vor 19 Stunden schrieb nightstalker:

Facebook mit Schnittstellen nach aussen ... wie stellt man sich das vor? Die Informationen liegen ja weiter bei Facebook, sonst funktioniert das Ganze ja nicht mehr ... Wenn man Daten aus Facebook mit anderen Diensten auslesen kann, wird das die Sicherheit nicht verbessern ..

Nein, die Daten liegen beim Nutzer und ich kann mich in einem Netzwerk anmelden und deren Oberfläche/Messenger nutzen, aber ich kann genauso gut facebook nutzen. Und dann darf auch facebook mir Werbung zeigen oder ein anderer Dienst sagt, ich mache das werbefrei mit Flatfee und kann dann die User von Facebook abziehen, weil die Schnittstelle offen ist und der User die Wahl "seine" Plattform unter verschiedenen zu wählen. Du kommst immer nur vom Punkt Daten, aber der spielt keine Rolle, sondern dass es verschiedene "facebooks" gibt, die unter einander konkurrieren. Perfekt wäre es, wenn es, wie schon vorne geschrieben, mit der Datenhoheit und Datensouveräntität bei User einher geht. Sprich ich kann bestimmen wer meine Daten für Werbung o.ä. benutzen darf.

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vor einer Stunde schrieb nightstalker:

...

Naja, grundsätzlich könnte man ja durch Wahl mitbestimmen .. wenn sich nicht die natürlichen Pole der Parteipolitik einfach verbündet hätten und nun zusammen alles durchwinken, was dem Volk nichts Gutes bringt.

Ich sehe auch keine Alternative zu einem Staat und System ... die diesen Namen auch verdienen

Alternativen müssen gar nicht unbedingt neu erfunden werden, es wäre schon ein sinnvoller Schritt zurück, wenn mal ein System im Staat mit einer klaren Linie erkennbar und konsequent durchgehalten wird, und nicht ständig rumgerudert und hingehalten würde, wenn es mal nicht so ganz rund läuft. Die Messlatte für die Beurteilung der Leistung legen die Herrschaften selbst hoch oder niedrig an. Daran müssen sie sich später daran messen lassen, egal, ob man mit ihnen sympathisiert, oder sie ablehnt.

 

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vor einer Stunde schrieb cyco:

Nein, die Daten liegen beim Nutzer und ich kann mich in einem Netzwerk anmelden und deren Oberfläche/Messenger nutzen, aber ich kann genauso gut facebook nutzen. Und dann darf auch facebook mir Werbung zeigen oder ein anderer Dienst sagt, ich mache das werbefrei mit Flatfee und kann dann die User von Facebook abziehen, weil die Schnittstelle offen ist und der User die Wahl "seine" Plattform unter verschiedenen zu wählen. Du kommst immer nur vom Punkt Daten, aber der spielt keine Rolle, sondern dass es verschiedene "facebooks" gibt, die unter einander konkurrieren. Perfekt wäre es, wenn es, wie schon vorne geschrieben, mit der Datenhoheit und Datensouveräntität bei User einher geht. Sprich ich kann bestimmen wer meine Daten für Werbung o.ä. benutzen darf.

Hmm, ich verstehe das nicht so recht ... wie soll das funktionieren, wenn die Leute Facebook lesen wollen und  Du kommst mit einem anderen Dienst an ... das bedeutet doch wieder nur, dass man für 5 Hanseln eine Plattform hat und wenn man die anderen "Freunde" sehen will, muss man doch wieder Facebook nutzen .. oder habe ich da ein Verständnisproblem?

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vor 45 Minuten schrieb nightstalker:

Hmm, ich verstehe das nicht so recht ... wie soll das funktionieren, wenn die Leute Facebook lesen wollen und  Du kommst mit einem anderen Dienst an ... das bedeutet doch wieder nur, dass man für 5 Hanseln eine Plattform hat und wenn man die anderen "Freunde" sehen will, muss man doch wieder Facebook nutzen .. oder habe ich da ein Verständnisproblem?

Ne, du postest über deine Plattform deinen Beitrag zu deinen Freunden und die sehen den Beitrag in Facebook, wenn sie das nutzen. Du siehst ihre Beiträge in deiner Plattform. Der Datenaustausch ist hin- und her. Vermutlich müsste es so sein, dass deine Timeline bei deinem Hauptdienst gespeichert wird. Aber deine Daten, bzw. deine Timeline oder Chatverlauf in Whatsapp müssen zwischen den Diensten "umziehbar" sein, damit neue Dienste/Plattformen mit "besseren" Angeboten untereinander in Konkurrenz treten können und du als User frei bist in der Wahl, welchen Dienst du benutzen möchtest. Ist technisch natürlich ein dickes Brett.

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:) ich halte das für ein ZU dickes Brett ... alleine was da an Datenstörmen hin und her gehen müsste, damit jeder seine Sachen aus x Plattformen in seiner Timeline sehen kann ..

Übrigens ist Facebook bei der jungen Generation sowas von out .. wie ich mir letztens sagen lassen musste :) vielleicht ist das eine Lösung für ein Problem, das bald eh nicht mehr wichtig ist.

 

vor 13 Minuten schrieb cyco:

du postest über deine Plattform deinen Beitrag zu deinen Freunden und die sehen den Beitrag in Facebook, wenn sie das nutzen

D.h. dass alle Beiträge, aller Kunden von irgendeinem Dienst (sagen wir mal in Europa wird es 500 Dienste geben) auf allen 500 Plattformen aufrufbar sein müsste. Das bedeutet aber auch, dass der Miniprovider, der als Nachbarschaftsnetz begonnen hat, sämtliche Facebookbeiträge ebenfalls hosten müsste, rein für den Fall, dass einer über seinen Dienst reingeht und Cycos Status sehen will (man kann das ja nicht auf Freunde beschränken, sonst geht eine wichtige Funktionalität verloren) ... da möchte ich mal sehen, wie "NachbarschaftsVZxyz" das hinkriegen will.

Alternative: alle greifen auf Facebook zu und nutzen deren Server und Speicher ... das wird Facebook sicher nicht umsonst machen und damit haben wir noch mehr Einfallstore, die man nutzen kann, um Daten abzuziehen .. es müssen ja auch alle Daten abrufbar sein, die nicht öffentlich verfügbar sind.

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Auf Facebook sind mit Ausnahme von speziellen  Interessensgruppen und Kleinstunternehmern fast nur noch die ÜVies unterwegs, die Jüngeren sind auf Instagram und so. Ist aber egal, gehört eh alles dem Zuckerberg.

Was die Idee mit der "eigenen" Timeline angeht, auf die man in der App der eigenen Wahl postet und die Bekannten können das in der App ihrer Wahl sehen: Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten des Data Mining 😈 aber grundsätzlich hat das was.

Ich fand ja den Ansatz gut, dass man akzeptiert, dass Facebook und co. einen Service anbieten. Dessen Nutzung zahlst Du wahlweise mit Deinen Daten oder durch eine Nutzungsgebühr. Zahlst Du, dann dürfen Deine Daten und Dein Verhalten NICHT mehr gesammelt, ausgewertet und erst recht nicht mehr weitergegeben werden und Du bist werbefrei. Oder Du nutzt den Service gar nicht.

 

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vor 5 Stunden schrieb Atur:

Und m.E. haben wir ein Defizit beim Staat, die Wirtschaft hat die Oberhand bekommen, und daher wird alles nach Geld entschieden.

Hat nix mit Artikel 13 zu tun, aber sorry, ich kann nicht anders...
Nicht die Wirtschaft hat die Oberhand bekommen, Big Business arbeitet mit der Politik zusammen. Immer wieder und in verschiedensten Bereichen. Auch aus diesem Grund versagt in vielen Bereichen der Markt, weil er durch den Staat im Zusammenspiel mit den großen Interessenvertretern ausgehebelt wird. Prominentes Beispiel: Postmindestlohn. Meiner bescheidenen Meinung nach haben wir kein Defizit bei einem starken Staat, im Gegenteil, wir haben in vielen Bereichen ein Defizit bei der Entscheidungsfreiheit der Marktteilnehmer, was i.d.R. zur Folge hat, daß die großen Player sich Vorteile im Wettbewerb erwirtschaften. Und damit hab ich zum Glück wieder die Kurve zum Artikel 13 gekriegt ;). Auch das ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein zu starker Staat mit unsinnigen Regulierungen die großen übervorteilt, anstatt darauf zu setzen, daß der Markt verschiedene Lösungen anbietet. Ein Defizit beim Staat gibt es allerding schon auch noch: ihm fehlen Ressourcen, geltendes Recht durchzusetzen. Eigentlich ist das Internet ja gar kein rechtsfreier Raum wie immer behauptet wird, die Judikative und Exekutive sind einfach damit überfordert, geltendes Recht durchzusetzen.

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vor 1 Stunde schrieb JhonnyKash:

Ein Defizit beim Staat gibt es allerding schon auch noch: ihm fehlen Ressourcen, geltendes Recht durchzusetzen. Eigentlich ist das Internet ja gar kein rechtsfreier Raum wie immer behauptet wird, die Judikative und Exekutive sind einfach damit überfordert, geltendes Recht durchzusetzen.

ja!! so isses! unser Staat ist ein unterfinanzierter Waschlappen, mal unfein ausgedrückt.
während die Bürger und Unternehmen immer reicher werden (jedenfalls etliche davon), bleibt der Staat arm. 

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vor 10 Stunden schrieb Atur:

während die Bürger und Unternehmen immer reicher werden (jedenfalls etliche davon), bleibt der Staat arm. 

Umgekehrt hatten wir im Mittelalter. Übrigens könnten moderne Staaten auch etwas mehr für ihre Bürger aus ihren Mitteln machen. Schau nach Skandinavien. Ich würde gerne einen Staat haben, der nicht seinen Gewinn maximiert, sondern der seiner Bürger. Gewinn nicht als Vermögen sondern Lebensqualität. Dazu gehört auch die Infrastruktur zur Information, denn das ist die Basis der Demokratie. Damit habe ich es noch knapp zum §13 geschafft.

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vor einer Stunde schrieb wasabi65:

Umgekehrt hatten wir im Mittelalter. Übrigens könnten moderne Staaten auch etwas mehr für ihre Bürger aus ihren Mitteln machen. Schau nach Skandinavien. Ich würde gerne einen Staat haben, der nicht seinen Gewinn maximiert, sondern der seiner Bürger. Gewinn nicht als Vermögen sondern Lebensqualität. 

so habe ich das auch gemeint!

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vor 1 Stunde schrieb Strandgänger:

Kluges Kerlchen! Das ist tatsächlich eine der Folgen von Artikel 11 und Breitbart und co. reiben sich schon die Hände. Das SKF ist von Artikel 11 allerdings nur insofern betroffen, dass die Umwandlung von Links in einen Teaster mit Titel und Text automatisch unterbunden werden müsste, es sei denn die Domäne stünde auf einer Whitelist. Das lässt sich mit erträglichem Aufwand etablieren.

Erstaunlich ist, dass das ausgerechnet der Focus bringt, denn da wurde bisher ja eher Pro Artikel 11 und 13 argumentiert. 

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Leider hinter einer Bezahlschranke, aber wenn jemand ein SPON-Abo hat, vielleicht dennoch ganz interessant:

Wie die Regierung die Netz-Wut entfacht

Zitat

Mit ihrem Ja zu sogenannten Uploadfiltern bringt die Große Koalition junge Wähler gegen sich auf. Aktivisten sehen in dem Vorhaben einen Anschlag auf die Meinungsfreiheit.

Auf jeden Fall zieht der Fall langsam aber stetig in der Öffentlichkeit immer größere Kreise und generiert so mehr Aufmerksamkeit bei diesem Thema.

bearbeitet von Strandgänger
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Hier eine aktuelle Aufstellung:

2. März
  • Berlin, Axel-Springer-Hochhaus, 13:00 Uhr | Infos
23. März
  • Karlsruhe, Stefansplatz, 13:30 Uhr | Infos
  • München, Marienplatz 1, 13:30 Uhr | Infos 1Infos2
  • Frankfurt, Paulsplatz, 14:00 Uhr | Infos
  • Hamburg, Gänsemarkt, 13:00 Uhr | Infos
  • Koblenz, Löhrrondell, 13:30 Uhr | Infos
  • Erfurt, Anger, 14:30 Uhr | Infos
  • Leipzig, Ort folgt, 14:00 Uhr | Infos
  • Saarbrücken, Tbilisser Platz, 14:00 Uhr | Infos
  • Stuttgart, Rotebühlplatz, 14:00 Uhr | Infos
  • Dresden, Goldener Reiter, 14:00 Uhr | Infos
  • Berlin, Potsdamer Platz, 15:00 Uhr | Infos
  • Zürich, genauer Ort folgt noch, 13:30 Uhr | Infos
  • Luxembourg, Place de l'Europe, 14:00 Uhr | Infos
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Ich wollte grade den Artikel im Focus lesen, aber er existiert nicht mehr. Am Wochenende habe ich mir das Video von Hr. Solmecke auf YouTube angesehen. Mein Gott ist das alles schwammig formuliert. Wenn das so durchkommt reiben sich doch Heerscharen von Anwälten die Hände. 

Wenn ich das richtig verstanden habe sind Foren ja ausgenommen - erstmal. 

Ich habe übrigens auch an der Mailaktion teilgenommen und bin mir auch wie ein Spammer vorgekommen :) aber wenn es für einen guten Zweck ist.

Wenn ich mir was für die nächste Europawahl wünschen darf ist es das die Wahlbeteiligung sehr hoch ausfällt und die Regierungsparteien heftigst abgestraft werden.

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vor 57 Minuten schrieb bedunet:

Wenn ich das richtig verstanden habe sind Foren ja ausgenommen - erstmal. 

Das stimmt so nicht. Foren sind betroffen.

In der Parlamentsversion aus dem September gab es eine Ausnahmeregelung für kleine Unternehmen.
Diese wurde bewusst gekippt.

Die jetzigen Ausnahmen gelten für ziemlich genau niemanden.

Es gibt in der Diskussion in klassischen Medien, auf Facebook und Twitter einige Akteure, die penetrant behaupten:

„Foren sind nicht betroffen“.

Wenn man nachfragt, kommen nur allgemeine Aussagen, nie konkrete Begründungen auf Basis des Richtlinientextes. Dafür sachlich falsches wie:

  • Foren sind immer non-profit
  • Beiträge in Foren sind nie urheberrechtlich geschützt 

Ich setze mich mit dem Thema seit ca. 8 Monaten auseinander – und ich würde nichts lieber hören als „Foren sind nicht betroffen“.

Aber: Die Richtlinie betrifft alle Foren.

Hier ein gutes Erklärvideo:

 

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Email von Sven Giegold von den Grünen:

EU-Urheberrechtsreform: Wir haben heute im Rechtsausschuss dagegen gestimmt


Link, um diese Information auf twitter/facebook zu verbreiten: https://sven-giegold.de/eu-urheberrechtsreform-wir-haben-heute-im-rechtsausschuss-dagegen-gestimmt/


Liebe Freundinnen und Freunde,

Liebe Interessierte,

heute hat der Rechtsausschuss des Europaparlaments über die Urheberrechtsreform abgestimmt. Dabei wurde der zuvor ausgehandelte Kompromiss zwischen EU-Parlament, Kommission und Rat mit 16 zu 9 Stimmen angenommen. Wir Grüne haben im Ausschuss gegen den Vorschlag gestimmt. Christdemokraten, Liberale und Rechtsextreme stimmten für den schlechten Kompromiss. Sozialdemokraten waren gespalten, während die Linksfraktion den Deal ablehnte. Die entscheidende Abstimmung findet jedoch im Plenum des Europaparlament statt. Dort wird es viel knapper werden.

Problematisch sind aus unserer Sicht vor allem Artikel 11 und 13 (Uploadfilter) des Beschlusses. Entgegen der Zusage im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung im Rat der Europäischen Union aktiv für Uploadfilter verhandelt. Wir haben eine Grafik über das heutige Abstimmungsverhalten der deutschen EU-Abgeordneten erstellt - bitte teilt sie in den sozialen Netzwerken:

Twitter:

https://twitter.com/sven_giegold/status/1100422551531126785

Facebook: https://www.facebook.com/sven.giegold/photos/a.1391357617793686/2247331858862920/?type=3&theater

In Artikel 13 wird Uploadfiltern der Weg gebahnt. Wir finden es richtig und wichtig, dass sich UrheberInnen zusammenschließen, um kollektiv gegenüber Plattformen aufzutreten und diese zu Lizenzen zu verpflichten. Das unterstützen wir und der Zwang zur Vergütungsverpflichtung in Artikel 13 ist richtig. Nicht unterstützen können wir aber eben den Zusatz, dass Plattformen mit hochproblematischen Technologien verhindern sollen, dass nicht-lizenzierte Inhalte hochgeladen werden können. Stattdessen wollen wir, dass Plattformen wie Youtube Lizenzen erwerben und bezahlen. Im Grund übertragen wir damit das analog erprobte und bewährte Lizenz-System (Kopierer, Schulbücher, Radiosendungen….) auf die digitale Welt.

Ebenfalls lehnen wir Artikel 11 zur geplanten Einführung eines europaweiten Leistungsschutzrechts ab. Dadurch soll die Wiedergabe von mehr als „einzelnen Worten oder sehr kurzen Textausschnitten“ eines Presseartikels oder einer Nachricht von der vorherigen Lizenzierung abhängig gemacht werden. Dies erzeugt große rechtliche Unsicherheit, wie solche sehr kurzen Vorschautexte von Links aussehen können. Die Entscheidung über die Freiheit im Netzes wird damit vom Gesetzgeber auf Gerichte übertragen. Wir wollen zudem, dass Einzelpersonen und kleinere Anbieter im Netz großzügige Befreiungen bekommen. Artikel 11 droht, die marktbeherrschende Stellung großer Unternehmen wie Google sogar zu stärken.

Das sind die zentralen Gründe, warum wir den Vorschlag zur Urheberrechtsreform ablehnen. Wir unterstützen das Anliegen von Urheber*innen, angemessen kompensiert zu werden ebenso wie das zivilgesellschaftliche Engagement für ein freies Internet. Um Urheber*innen endlich angemessen an den Erlösen von Lizenzierungen zu beteiligen, wollen wir eine umfassende Reform des Urhebervertragsrechts und der Verwertungsgesellschaften (Gema, VG Wort) auf den Weg bringen. Urheber*innen, deren Werke nicht lizenziert sind, sollen ihre Rechte weiterhin auf etablierten Meldewegen oder mit rechtlichen Mitteln durchsetzen können.

Uploadfilter sind der vollkommen falsche Ansatz, um Vergütungs- und Verteilungsfragen zu lösen. Sie schränken die Pressefreiheit, das Recht auf freie Meinungsäußerung und auch die Möglichkeit, ungehindert eigene Inhalte zu publizieren, ein. Sie grenzen auch legitime Inhalte aus und verengen damit das Angebot für eine vielfältige Meinungsbildung. Dies trifft Journalist*innen und Medienhäuser genauso wie Satiriker*innen, YouTuber*innen und Influencer*innen. Und alle einzelnen NutzerInnen.

Uploadfilter stellen kleine und nicht-kommerzielle Anbieter vor zusätzliche Hürden, verhindern Innovationen und werden den Einfluss marktbeherrschender Plattformen noch verstärken. Ihre Wirksamkeit bei absichtlich begangenen Urheberrechtsverletzungen ist gering, da die Uploadfilter technisch umgangen werden können.

Ich möchte Euch auch auf die europaweiten Demos am 23. März gegen die EU-Urheberrechtsreform hinweisen. Wir Grünen unterstützen den Aufruf der #Saveyourinternet Kampagne zu diesen Protesten.

Mit europäischen Grüßen
Sven Giegold

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