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Flektogon 4/20 Carl Zeiss Jena und die Adonisröschen im April


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Heute möchte ich euch einen wahren Optik-Klassiker vorstellen, das CZJ Flektogon 4/20.

Dazu hole ich etwas weiter aus, um diese Linse richtig einzuordnen, beginne ich mit dem Flektogon 2,8 / 35 und OPREMA - Inbegriff eines Technologieschubs. 

Das Flektogon 2,8/35mm, das nach der Neuberechnung von 1953 erstmals in größeren Stückzahlen gefertigt wurde, bildete für Carl Zeiss Jena den Anschluß an die moderne Objektiventwicklung. Gleichzeitig wurde mit diesem Objektiv aber auch klar, wie stark man mit der bis dahin vorherrschenden Methodik, Objektive zu berechnen, an die Grenzen der Machbarkeit gelangt war. Für das sechslinsige Flektogon artete beispielsweise eine einzige Durchrechnung für drei Farben in etlichen tausend einzelnen Rechenoperationen aus, die von mehreren Dutzend Beschäftigten in ziemlich stupider Weise an mechanischen Rechenmaschinen vorgenommen werden mußten. Es war abzusehen, daß zukünftige Objektive immer komplizierter aufgebaut sein werden und die Rechenarbeit daher mit den bisherigen Methoden nicht mehr zu schaffen sein würde. Aus diesem Grunde wurde seit 1954 an einem der ersten Industrierechner auf deutschen Boden gearbeitet. Die „Optikrechenmaschine OPREMA“ konnte Ende des Jahres 1954 fertiggestellt und im darauffolgenden Jahr ausgiebig erprobt werden. Mit 17000 Relais, 500km Kabel und der Fläche eines größeren Einfamilienhauses erreichte man eine Taktfrequenz von gerade einmal 100 Hertz. Und trotzdem war dieses Monstrum ein ungeahnter Fortschritt, denn die Optikrechenmaschine OPREMA vermochte es, komplexe Objektivberechnungen automatisiert und fehlerfrei binnen Milisekunden durchzuführen und dabei 120 Optikrechner von dieser stupiden Arbeit zu befreien. Letztere hätten Tage oder gar Wochen für dieselbe Arbeitsleistung gebraucht und es bestand stets die allzu menschliche Gefahr, daß sich der Fehlerteufel einschleicht. Die OPREMA ermüdete nicht und es stellte sich auch heraus, daß sie fehlerfrei arbeitete. Sie war nämlich aus zwei gleichartigen Rechnern aufgebaut, die eigentlich zur Fehlerkontrolle parallel laufen sollten. Als man aber sicher gehen konnte, daß dies nicht notwendig war, trennte man die beiden Anlagen und hatte so die doppelte Rechenleistung zur Verfügung.

 

In einem Aufsatz in der Jenaer Rundschau vom Februar 1956 berichtet der Chef der Abteilung Photo, Prof. Harry Zöllner, davon, daß ihm diese OPREMA seit einem Jahr für die Entwicklung von photographischen Objektiven zur Verfügung steht. In der darauffolgenden Zeit entstehen im Zeisswerk eine handvoll Objektivkonstruktionen, deren Eigenschaften mit den bis dahin zur Verfügung stehenden Methoden im Traum nicht denkbar gewesen wären. Vor allem im Weitwinkelbereich ist ein erstaunlicher Technologieschub zu verzeichnen gewesen. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit lassen den VEB Carl Zeiss JENA, der noch zehn Jahre zuvor in Trümmern gelegen hatte und anschließend bis auf die letzte Maschine demontiert worden war, während der 1960er Jahre wieder zu einem der weltweit führenden Hersteller photographischer Objektiv emporsteigen.

 

Literatur:

 

Hellmuth/Mühlfriedel: Carl Zeiss Jena 1945-1990, 2004, S. 175f.

Kämmerer/Kortum: Oprema, die programmgesteuerte Zwillingsrechenanlage des VEB Carl Zeiss Jena; Feingerätetechnik 3/1955, S 103ff.

Zöllner: Das Foto-Objektiv in Praxis, Entwicklung und Fertigung, Jenaer Rundschau, 2/56, S. 36ff.

 

Das Flektogon 4 / 25.

Dieses Weitwinkelobjektiv ist zweifellos eines jener „OPREMA-Objektive“. Die Arbeiten lassen sich bis auf das Jahr 1956 zurückverfolgen, wo vom 22. Dezember eine DDR-Patentanmeldung von Wolf Dannberg unter der Nummer 17177 vorliegt. Die Linsenlage 2 dieser Schutzschrift stimmt schon ziemlich gut mit dem später praktisch ausgeführten Objektiv überein. Der wesentliche Teil ist der vordere, der aus zwei zerstreuend wirkenden Menisken aufgebaut ist, die eine Sammellinse einschließen. Mit dieser Anordnung hat Dannberg es erreicht, die stark tonnenförmige Verzeichnung eines solchen Retrofokusobjektivs in den Griff zu bekommen. Interessant ist, daß vom selben Konstrukteur bereits aus dem Jahr 1955 eine Patentanmeldung für afokale Weitwinkelvorsätze vorliegt, bei denen insbesondere im Beispiel 3 schon die obengenannten Merkmale vorhanden sind. [DDR-Patent Nr. 23457 vom 22. Juni 1955]. Bedenkt man, daß der letztendliche Konstruktionsabschluß für das Flektogon 4/25mm auf den 22. April 1958 datiert ist, dann liegen hier also nicht weniger als drei Jahre Entwicklungsarbeit dahinter. Ein Weitwinkelobjektiv mit über 80 Grad diagonalem Bildwinkel, einer Schnittweite die etwa 15mm länger ist, als die Brennweite und einer respektablen Lichtstärke von 1:4,0 war also offenbar eine große Herausforderung für den Konstrukteur. Es handelte sich ja auch um Pionierarbeit, denn solche Retrofokuskonstruktionen galten zu jener Zeit noch absolutes Neuland. Die Produktion des Flektogon wurde dann erst im September 1959 aufgenommen (nachdem die neue Mechanik für die vollautomatische Springblende zur Verfügung stand) und das fertige Objektiv schließlich auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1960 vorgestellt. Es war die letzte Neuerscheinung für die Praktina IIa, deren Produktion zwei Monate später eingestellt wurde. Versionen in Exakta Fassung und M42 folgten rasch.

 

Flektogon 4/20.

Mit dem 25er Flektogon hatte Zeiss Jena 1960 den Anschluß an den Trend gefunden. Mit Objektiven wie dem Angenieux Retrofocus R61 3,5/24mm oder dem Isco Westrogon 4/24mm standen aber bereits Konkurrenzerzeugnisse zur Verfügung, die einen noch größeren Bildwinkel boten. Bei Zeiss Jena arbeitete daher Wolf Dannberg zusammen mit Eberhard Dietzsch an einem Retrofokusobjektiv, dessen Bildwinkel die 90° Marke übertreffen sollte. Das bedeutete aber, daß die Schnittweite eines solchen Objektives fast doppelt so lang sein mußte, wie die avisierten 20mm Brennweite. Das konnte nur dadurch erreicht werden, daß einem Grundobjektiv eine ziemlich stark zerstreuende Gruppe vorangestellt wurde, die angesichts des großen Bildwinkels einen entsprechend großen Durchmesser aufweisen mußte. Außerdem war es notwendig, den dingseitig sehr aufgeweiteten Strahlengang stark einzuschnüren, damit das Grundobjektiv im Durchmesser klein gehalten werden konnte. Diese Aufgabe erledigt das Kittglied zwischen Frontgruppe und Grundobjektiv. Es besitzt selbst kaum Brechkraft, aber die Kittfläche wirkt sich zusätzlich sehr positiv auf die Bildfehlerkorrektur aus. Als große Leistung ist auch anzuerkennen, daß das Gesamtobjektiv durch starke Verkittung bei zehn Linsen nur zwölf Glas-Luft-Grenzflächen aufzuweisen hat. Das war zu Zeiten einschichtiger Vergütungen ein großer Vorteil im Hinblick auf Reflexfreiheit und Transmission. Auch hat sich die Baugröße gegenüber dem Flektogon 25mm nicht verändert, sodaß das 20mm quasi in derselben Fassung platzfand.

 

Das Flektogon 4/20mm war eine Meisterleistung, die von manch namhaften japanischen Hersteller erst Anfang der 70er Jahre eingeholt wurde. Die erste Rechnung für das Flektogon lag zwar bereits im Oktober 1961 vor, es wurde aber erst auf der Frühjahrsmesse 1963 vorgestellt und ab Sommer 1963 in größeren Stückzahlen produziert. Patentiert wurde es am 19. Februar 1963 unter der Nummer 30477. Im November 1964 wurde es neu berechnet (Seriennummern über 7.206.500). Das Flektogon 4/20 wurde noch bis etwa 1978 hergestellt, kurzzeitig sogar parallel zum Nachfolger 2,8/20. Es war mit 487,- Mark für die damalige Zeit ein teurer Spaß.

 

Doch nun genug der Geschichte gehuldigt, jetzt zeige ich es euch an meiner ILCE-7RM2:

 

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Nun zu den Adonisröschen im Oderbruch.

Diese extrem seltene Pflanze ist dort immer im April in wenigen Ortslagen zu finden und zieht viele Berlin-Ausflügler und Touristen an. Also wollte ich die Landschaft mit einbeziehen, bei meinen diesjährigen Bilden und beschloss das alte CZJ Flektogon einzupacken und los zu radeln.

Natürlich ist das Flektogon 4/20 nach heutigen Standards hoffnungslos veraltet - aber es hat eine interessante Eigenschaft, nämlich eine Naheinstellgrenze von ca. 15 cm, was ca.  4cm vor der Linse ist. Das Wetter war am Samstag Bombe, ich hoffe, euch gefallen meine Resultate.

 

Los ging die Tour in FF/O.

 

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Kurz vor der Ortschaft Lebus geht dann eine Straße rechst ab und dann sind es noch wenige Meter bis zu den herrlichen Hügeln mit den Adonisröschen, immer in Sichtweite die Oder.

 

 

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Offen ist das Objektiv nach heutigen Maßstäben ziemlich weich. 2 Stufen abblenden sollte man. Die Handhabung erwies sich gar nicht so leicht, denn bei der kurzen Einstellentfernung und dem großen Bildwinkel ist immer ein störender Schatten im Bild, da muss ganz schön aufgepasst werden. Die einfache Vergütung bringt schnell störende Reflexe ins Bild, besonders wenn man gerne Gegenlichtaufnahmen macht. Der stürmische Wind war auch eine Herausforderung der ganz besonderen Art, nur wenige Sekunden blieben die Röschen unbewegt, dann galt es den richtigen Moment zu erwischen.

 

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bearbeitet von Aaron
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Hier 2 Bilder zum Vergleich der Vignettierung jeweils bei Blende 4 und 5,6. Die Einstellung des Meterrings auf unendlich.

 

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Mir hat der Ausflug mit dieser alten Rarität eine Menge Spaß gemacht. Man bekommt ein sehr gutes generalüberholtes Exemplar heute für ca. 200 - 250 €. Mit etwas Glück auch für deutlich weniger, meist jedoch in einem weniger überzeugenden Zustand.

Optisch ist mein Minolta AF 2,8/20 besser, hat aber bei weitem nicht eine solche Nahgrenze, trotz Floating-Element. Es ist eben für AF-Betrieb optimiert mit entsprechenden Nachteilen. Für Sammler finde ich das Flektogon aber empfehlenswert wegen seiner besonderen Geschichte. 

Die Farben kommen angenehm warm, das Gekurbel an dem langen Einstellweg bis 0,15 ist schon etwas tricky, Blendenreflexe bei Gegenlicht sind fast nicht vermeidbar. Haptisch aber läuft der Einstellring wunderbar weich.

 

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Sehr schöne Aufnahmen mit einem ziemlich schwierigen Objektiv. Unter Blende 8 sind die Ränder doch ziemlich unscharf, bei wenig Licht erscheint mir die Wiedergabe etwas stumpf, bei mehr Licht gibt es gleich Überstrahlungen. "Unendlich" liegt bei meinen Adaptern auf 4m. Nun ja, von da nach unendlich ist weniger Drehen als von 19 auf 20 cm :) Vielleicht sollte ich das Ding doch mal reinigen und überholen lassen.

 

Das 25er scheint mir insgesamt etwas gutartiger zu sein. Es hat - wie übrigens auch noch das 35er - den gleichen abenteuerlichen Naheinstell-bereich von ca 15 cm ab Bildebene - also keine 8 cm vor der Frontlinse. Mal sehen, ob ich die beiden "sujper" heute Nachmittag etwas ausführen kann.

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Ja, Weitwinkelaufnahmen sind eigentlich immer nicht ganz so leicht, dieses verlangt nach sturer Geduld und Hartnäckigkeit in der Handhabung. So toll die Nahgrenze auch ist, irgendwie sind entweder der Schatten der Kamera, des eigenen Kopfes oder beides im Bild, störende Kleinigkeiten mogeln sich gern unbeachtet ins Bild und die Scharfeinstellung ist fast nicht kontrollierbar, weil die Kamera fast das Objekt berührt und somit eine Monitor- bzw. Sucherkontrolle fast unmöglich wird. Ohne auf dem Boden zu liegen geht es fast nicht. :o)

Um so mehr freue ich mich dann, wenn ein Bild halbwegs gelungen ist. 

 

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In der Regel verlangt das Objektiv nach Abblendung zwischen 5,6 und 11.

 

Auf weitere Aufnahmen mit Flektogonen würde ich mich natürlich hier von dir (euch) freuen.

bearbeitet von Aaron
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Auf weitere Aufnahmen mit Flektogonen würde ich mich natürlich hier von dir (euch) freuen.

Die Einladung nehme ich gerne an - zumal ich von meinem kurzen Ausflug in die Innenstadt mit den Flektogonen recht positiv überrascht worden bin. Und tatsächlich habe ich bei der dritten Aufnahme (zunächst unabsichtlich) das Objektiv am rechten Rand des Vordergrundobjektes abgestützt. Die Schärfenzone betrug dann nur noch wenige Millimeter.

 

Alle Aufnahmen sind wenig eingreifend in C1 entwickelt, nicht entzerrt und praktisch unbeschnitten. Der Bildwert ist mäßig, umso höher der Demonstrationswert, und aus dem dritten könnte man, wenn man rechts und unten etwas wegläßt, sogar etwas machen.

 

Morgen reiche ich noch ein paar bildmäßig etwas gelungenere nach - wozu anzumerken ist, daß ich die Technik der Linse leichter in den Griff bekomme als die Ästhetik. Da ist noch zu tun.

 

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bearbeitet von micharl
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Vielen Dank, dass du dich beteiligst.

Verwendest du das 2,8er oder auch das 10-Linser 4er?

 

Ich hoffe, dass ich Kritik üben darf, denn wie du selbst schon angemerkt hast, ist das 20er kein einfaches Objektiv. Das ist auch allgemein und nicht speziell für dich.

In der Stadt verwende ich es eher sehr selten und nur, wenn "Das Drehbuch" schon im Kopf ist. Dann liefert es dynamische Räume und dramatische Größenabbildungen, deren Wirkung man sich vorher genau überlegen sollte.

1. Regel: Objektiv exakt ausrichten - nur ein wenig stürzende Linien verderben das Bildergebnis - wenn schon dann richtig kippen, so dass diagonale Linien entstehen. Dazu benutze ich immer die eingebaute Wasserwaage und mache mehrere Aufnahmen.

2. Regel: Bild nicht überladen! Viele Dinge drängen sich oft unbeabsichtigt in den Bildraum, es fehlt die Bildführung. Nur so lässt sich in Farben und Formen schwelgen.

3. Regel: Rechts-Links Bildaufbau. Superweitwinkel bieten die Chance, eine kleine Geschichte zu erzählen.

4. Regel: Komposition durch Nähe!

Also nicht für zurückhaltende Zeitgenossen.

;)

 

Noch ein paar technische Daten zum Flektogon 4/20:

 

Gewicht: 330 g

Länge: 60mm

Durchmesser: 84mm

 

Ja, auch meine Bilder sind nicht perfekt aber beim nächsten Mal weis ich besser, worauf ich achten muss. Mal schauen, ob es noch mehr Flektogone unter den Foristen gibt.

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Verwendest du das 2,8er oder auch das 10-Linser 4er?

Ich habe das 4er. Das andere habe ich bei Ebay nur selten und in freier Wildbahn noch nie gesehen. Generell habe ich ein Vorurteil gegen die jeweils lichtstärksten Vertreter eine Baureihe - es hat sich schon oft (nicht immer) bestätigt.

 

In Deinen kritischen Punkten und Anregungen stimme ich in allem zu. Die gestern geposteten Bilder sollten vor allem die Eigenheiten des Objektivs illustrieren - inklusive des Antitschens der Fassung am Motiv - das finde ich schon bemerkenswert.

 

Nachher zeige ich noch ein paar andere gestern entstandene Aufnahmen, die etwas stärker um bildmäßige Aspekte bemüht sind. Aber im Griff habe ich die Linse noch lange nicht. Ich wundere mich nur, daß ich sie so lange unbeachtet gelassen habe. Wenn sie mich bei meinen ersten Versuchen vor gut einem Jahr völlig unbeeindruckt gelassen hat, lag das wohl an irgeindeiner Fehleinstellung meinersits.

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Flektogone, andere als das ausgeschrieben? ja gerne! aber passt das dann zum topic?

Ich nutze ja die Prakticare. Also die neueren.

 

26917972004_28eeb5ec0f_b.jpg

 

 

 

Das 2.8/20er is in der naheinstellung zum Rand hin natürlich schrecklich. Auf Entfernung... kommt es drauf an, ob gut zentriert oder nicht ;)

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Jetzt ein paar Bilder aus der gestrigen Ausbeute. Eine Geschichte dazu gibt's auch - die kommt dann am Schluß, falls die Aufnahmen selbst sie nicht schon erzählen.

 

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Der Gendarmenmarkt gilt als einer der schönsten Plätze Europas, und er ist es wohl auch. Außerdem ist er einer der ganz wenigen Plätze Berlins mit klassischer Bebauung, der nicht durch scheußlichste Baustellen oder Reklameeinrichtungen unphotographierbar gemacht worden ist. Das kann man natürlich nicht dulden, und deshalb finden dort ständig irgendwelche Events statt, zu deren Vorbereitung Bühnen aufgeschlagen, Türme errichtet und weiß ich was noch werden müssen. Und der Tourist von Welt läßt sich natürlich mit der Fahrradrikscha dorthin fahren. Die darf sogar - anders als die Busse - direkt auf den Platz. Da muß man noch nicht einmal aussteigen. Ob es auch Sänften gibt, mit denen man bis zur Aussichtsplattform der Türme hochgetragen wird, habe ich noch nicht erkundet.

 

Interessant für den Architekturbeobachter sind die vielen "Stadtpalais", die zwischen Gendarmenmarkt und Schlossplatz aus dem Boden schießen. Architektonisch zeigen sie oft einen Stilmix zwischen Wilhelminisch und 20er Jahre. Hier habe ich das 20er nach Scheinpflug eingesetzt und tapfer der Versuchung widerstanden, die untere Bildhälfte wegzuwerfen.

 

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Von der Schärfeleistung des 20/4 bin ich sehr positiv angetan - wahrscheinlich habe ich im Lauf des letzten Jahre gelernt, die Sucherlupe und das Fokuspeeking der A7 zielführend einzusetzen. Das macht aus den Stadtaufnahmen zwar noch keine Adonisröschen, aber man kann ja nicht alles haben.

bearbeitet von micharl
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Schöne Bilder aus der Stadt. Mit Scheimpflug lässt sich vieles retten, wenn das Objektiv nicht rechtwinklig ausgerichtet werden kann. Kleiner Tipp: etwas weniger macht hier die Linien zwar nicht zu 100% gerade zum Bildrand, wirkt aber natürlicher.

Wenn man sich auf das Flektogon einlässt, lassen sich erstaunliche Resultate einfangen, Danke.

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Flektogone, andere als das ausgeschrieben? ja gerne! aber passt das dann zum topic?

Ich nutze ja die Prakticare. Also die neueren. Das 2.8/20er is in der naheinstellung zum Rand hin natürlich schrecklich. Auf Entfernung... kommt es drauf an, ob gut zentriert oder nicht ;)

Klar, warum nicht?

Das 2,8/20 ist zwar eine völlig andere Rechnung, passt aber schon. Dieser 9-Linser wurde durch geschickte Konstruktion doppelt so lichtstark ohne die Herstellungskosten zu erhöhen. Das gelang durch Verschiebung der Blende aus dem sammelnden Objektivteil (4/20) in den baulich günstigeren Bereich direkt hinter das Kittglied. Dadurch konnten teuere Glasarten vermieden werden. Die Konstruktion war 1971 fertig, die Serienfertigung begann allerdings erst fünfeinhalb Jahre später. Man hat unabdingbar, wegen der 16 Glasluftflächen, erst die Einführung des T3 Belags abgewartet (MC). Das Flektogon 2,8/20 hatte den M42 Anschluss und als Prakticar das Praktica-B Bayonett (660,- vs. 880,- Mark).

 

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Jetzt ein paar Bilder aus der gestrigen Ausbeute. Eine Geschichte dazu gibt's auch - die kommt dann am Schluß, falls die Aufnahmen selbst sie nicht schon erzählen.

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Wegen der Schärfeebene bin ich etwas verwirrt. Ist das in der Nachbearbeitung so entstanden? 

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Sehr schade finde ich, wie gegenüber den über Flickr eingebundenen Bildern die Bildqualität der Bilder über die Forensoftware leidet. Man glaubt, 2 völlig unterschiedliche Objektive vor sich zu haben. Da bin ich schwer am grübeln, das gefällt mir leider gar nicht. Zu einem Flickr Account konnte ich mich bislang immer noch nicht durchringen... ^_^

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Wegen der Schärfeebene bin ich etwas verwirrt. Ist das in der Nachbearbeitung so entstanden?

Nicht ganz, aber teilweise. Hier ein 100%-Crop der die wahren Verhältnisse zeigt. 

 

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Beim runterskalieren auf die von der Forensoftware nahegelegte Breite von 1280px wurde der Unterschied weitgehend eingeebnet - also habe ich auf der einen Seite etwas aufgeweicht und auf der anderen nachgeschärft. Dabei habe ich erstens ein wenig übertrieben und zweitens nicht präzise genug gearbeitet. Und prompt wird es entdeckt  -_-

 

Weil mir der Weg über Flickr zu umständlich ist, lade ich hier nur Bilder mit 1280 px in der größten Ausdehnung hoch - die werden von der Forensoftware nicht angefasst - wohl aber vom Browser, wenn der dieses Format nicht auf den Bildschirm bringt. Durch anklicken kann man dann immer auf die volle Größe gehen - die dann aber in Fällen wie dem Rikscha-Bild unter Umständen nicht groß genug ist.

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Das 2.8/20er is in der naheinstellung zum Rand hin natürlich schrecklich. Auf Entfernung... kommt es drauf an, ob gut zentriert oder nicht ;)

Dazu möchte ich noch etwas anmerken.

Je mehr Linsen frei konstruiert werden, um so schwieriger wird es, diese zu zentrieren. Wenn dann noch Produktionskosten möglichst zu reduzieren sind, wird das konstruktive Know How nur mangelhaft umgesetzt. Müssen dann die Produktionszahlen noch gesteigert werden, um bei sinkenden Erlösen profitabel zu bleiben, verstärkt sich das Problem. Das trifft leider für viele spätere Objektive der 80er Jahre aus der DDR Produktion zu, wozu auch die viele Prakticare zählen. Qualitätskennzeichen sucht man daher vergeblich. Es gibt aber auch positive Ausnahmen.

Darauf werde ich an passender Stelle noch etwas ausführlicher eingehen, aber nicht in diesem Thread.

 

 

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ich nehme an, du meinst in den späten 80ern, als Pentacon in das Kombinat Carl Zeiss Jena eingegliedert wurde? Das 20er Prakticar lässt sich auf jeden Fall zentrieren, so wie auch nehezu alle anderen Prakticare. Die Prakticar-Serie war die "bessere" Serie an Objektiven generell, wozumal diese Serie viele Linsen beinhaltete, die es als M42er-Version gar nicht gab, also extra für die Serie entwickelt wurden. 1.4/50, 2.8/55, 4/300 (die M42/Six-Objektive sind andere!), das seltene 2.4/28, 2.8/200. Das Pentacon Prakticar 2.8/28 ist auch eine Pentacon-Abänderung des 2.8/29 mit M42-Anschluss. Ich glaube nicht, dass diese Entscheidung aus Kostengründen getroffen wurde, schliesslich hat der VEB CZJ selbst gemerkt, dass noch eine riesige Nachfrage nach M42-Objektiven besteht und deshalb die M42-Objektive weiterhin produziert. Da hätte er die speziell für die Prakticar-Serie entwickelten Objektive auch für den M42-Anschluss anbieten können (einige nachträgliche Umbauten hab ich sogar schon gesehn). Dass die Prakticar-Serie allerdings in den späten 80ern an Qualitätseinbußen litt ist mir schon klar, daher immer auf die Seriennummer achten :P Wobei das auch nicht alles heisst...

An der Seriennummer kann man btw erkennen, wie klein die Serien eigentlich waren... also gewiss wurde da nicht die Produktivität gesteigert um den Absatz zu erhöhen, weil es gab gar keine willigen Abnehmer in der Menge. Ich hab im Kopf ne Zahl von ca 130-140 Tausend produzierten Objektiven in 12 Jahren? Zeiss verkaufte 2002 3 Millionen Objektive. In einem Jahr ( https://www.zeiss.com/content/dam/Photography/new/pdf/de/cln_archiv/cln18_de_web.pdf). Ok, da kann man jetzt vielleicht irgendwie mit Digitalisierung argumentieren und trotzdem ist das ein enormer Unterschied.

bearbeitet von Neto-Zeme
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Die Prakticar Serie war nicht generell eine bessere Serie sondern nur alter Wein in neuen Schläuchen zu unverschämten Preisen, ganz wenige Ausnahmen abgesehen. Dass es dann keine Abnehmer mehr gab mag dich verwundern, mich nicht. Wozu es geführt hat, wissen wir auch. Aber bitte wieder zurück zum Thema.

 

 

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