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Ich beschäftige mich schon lange mit alten und neuen Objektiven. Die Unterschiede sind in vielen Beiträgen ausführlich diskutiert worden.

Mein Nachbar hat mich auf einen Artikel aufmerksam gemacht 

 

http://yannickkhong.com/blog/2015/10/4/the-flattening-of-modern-lenses-or-the-death-of-3d-pop

 

den ich sehr interessant finde.

 

Ich möchte an dieser Stelle diskutieren:

Führt die Korrektur von immer mehr Optischer Restfehler gleichzeitig zu einem Verlust an Information?

Umgekehrt würde das bedeuten das einfachere optische Aufbauten (z.B weniger Linsen) vielleicht durch anpassen eines für genau dieses Objektiv entwickelten  Sensors, zu insgesamt plastischeren ( 3D Pop) Bildern führen würde.

 

LG

Jürgen

 

 

PS.: Für meinen Geschmack ist z.B. das 50mm Sigma Art zwar eine sehr klinisch scharfe Linse, trifft aber meinen Geschmack nicht.

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Bin jetzt kein Linsenexperte, aber je nach Konstruktion geht m.E. an den Ecken/Rand mehr oder weniger viele Information verloren.

 

Das kannst Du leicht testen, wenn Du mal ein Fisheye-Bild entfishst... die Information, die z.B. vorher auf '1cm' verteilt war, wird dann z.B. auf das 5- oder 10 fache gestreckt.

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Oh je, mal wieder ein Ausflug in die Foto-Esoterik.

 

Meine Argumente dagegen: Zeiss FE 35mm f/1.4, FE 55mm f/1.8, Batis 25mm f/2.

 

Gerade Nikon glänzt oft mit Abwesenheit von 3D-Pop, ich finde einige ihrer Objektive in ihrer Darstellung oft ziemlich "flach" und bei Offenblende mit wenig Mikrokontrast gesegnet.

 

 

bearbeitet von Yonnix
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Ich beschäftige mich schon lange mit alten und neuen Objektiven. Die Unterschiede sind in vielen Beiträgen ausführlich diskutiert worden.

Mein Nachbar hat mich auf einen Artikel aufmerksam gemacht 

 

http://yannickkhong.com/blog/2015/10/4/the-flattening-of-modern-lenses-or-the-death-of-3d-pop

 

den ich sehr interessant finde.

 

Ich möchte an dieser Stelle diskutieren:

Führt die Korrektur von immer mehr Optischer Restfehler gleichzeitig zu einem Verlust an Information?

Umgekehrt würde das bedeuten das einfachere optische Aufbauten (z.B weniger Linsen) vielleicht durch anpassen eines für genau dieses Objektiv entwickelten  Sensors, zu insgesamt plastischeren ( 3D Pop) Bildern führen würde.

 

LG

Jürgen

 

 

PS.: Für meinen Geschmack ist z.B. das 50mm Sigma Art zwar eine sehr klinisch scharfe Linse, trifft aber meinen Geschmack nicht.

 

 

Teil 1 - wieso werden bei manchen Objektiven die Fehler lieber elektronisch korrigiert, als optisch (wie beim Sigma)

 

natürlich geht Information verloren ... dafür hat man weniger optische Fehler

 

 

Wollte man aber den gleichen Grad an Korrektur auf optischem Weg erreichen, hätte man mehr Linsen und ebenfalls Verluste. (und bei manchen würde das nichtmal machbar sein, man denke nur an hochwertige Zooms, die im WW leider eine wellenförmige Verzeichnung aufweisen, weil das optisch mit vertretbarem Aufwand nicht anders machbar war ..... soetwas würde man heute nicht akzeptieren, auch früher haben viele das nachträglich mit PT Lens korrigiert ... ohne sich anschliessend über verlorene Auflösung zu sorgen.)

 

 

 

 

Der Fehler ist, dass man immer alte Objektive mit neuen vergleicht, BEVOR man die Bilder endgültig geradegezogen und von sonstigen Fehlern befreit hat.

 

Das war schon ganz am Anfang der elektronischen Korrektur so ... da zeigte man in Tests den grossen Unterschied auf und auf Nachfrage wurde dann erklärt, dass man natürlich die Ergebnisse vor dem Print noch durch PT Lens schicken würde ... :)

 

So manches Objektivdesign würde ohne elektronische Korrektur nichtmal funktionieren ... nicht umsonst werden die (Super)Zooms immer kompakter und gleichzeitig halten sie die gewohnte Qualität oder werden sogar besser.

 

Ein Schlüssel zur elektronischen Korrektur ist natürlich die Auflösung des Sensors ... nur wenn richtig viele Daten vorliegen, kann auch heftig korrigiert werden, insofern muss man tatsächlich die Sensorauflösung inzwischen teilweise zum Objektivdesign rechnen ;) ... Sprich: perfekte 16 MP Daten bekommt man am besten, wenn der Sensor 24MP auflöst. usw)     ... OK, das ist nun eine Vereinfachung, die auf meinem Mist gewachsen ist, aber tatsächlich funktioniert das so.

 

Unser Problem ist hauptsächlich, dass wir uns gedanklich  nicht von der elenden 100% Ansicht lösen können.

 

 

Sigma geht einen anderen Weg, da sie die Objektive für Kameras bauen, die entweder nicht elektronisch korrigieren können, oder eben diese Infos markenabhängig in die Daten schreiben ... in dem Fall ist wohl tatsächlich der optische Weg besser ... und führt auch zu besseren Testergebnissen ;)

 

 

 

 

 

Teil 2 - sehen die Bilder eines Objektivs tatsächlich besser aus, wenn es weniger Fehler hat?

 

 

Dass ein Objektiv klinisch wirkt, statt "Charakter" zu haben, ist allerdings keine Sache verlorener Auflösung, sondern mehr eine Sache von fehlenden Objektivfehlern ... die Charaktere der Linsen entstehen durch nicht perfekte Abbildung, nicht durch Perfektion.

 

Insofern kann man das als Beweis sehen, dass der Mensch eigentlich keine 1:1 Abbildung der Umwelt will, er will gestalten und "aufhübschen"

 

 

 

 

Die moderne, elektronisch unterstützte Bauart, benötigt weniger Linsen als früher ... insofern würde das zu dem Artikel passen.

 

Wenn man die Bilder ansieht, dann ist da schlicht und einfach mehr Kontrast im Bild (besonders gut zu sehen bei dem Portrait) ... ob die Anzahl der Linsen, die man für die optischen Korrektur braucht, damit etwas zu tun hat, kann man nur mutmassen .... aber dass mehr Linsen/Luft Übergänge Kontrast und Transmission mindern, ist ein altbekannter Zusammenhang... also spricht durchaus etwas für diese Theorie.

 

Für mich zeigt das aber, dass die Hybridauslegung (elektronische + optische) Korrektur, der richtige Weg ist ... schon weil deshalb eine Menge Glas/Luft Übergänge eingespart werden.

 

 

 

Teil 3 - 3D Pop? was war früher anders?

 

 

Wie der Autor richtig schreibt, sind heutige Linsen vor allem Offenblendtauglich.

 

Nehme ich mal eins der beste Objektive die ich kenne im 50er Bereich, das Pentax FA 1,4/50 (baugleich in mehreren Generationen)

 

Das Objektiv ist offen eher "malerisch" ... eigentlich ersetzt es fast ein Weichzeichnerobjektiv ;) .... das ist ein Merkmal, das viele alte 50er teilen (das einzige, das ich kenne, das wirklich offen brauchbar scharf ist, ist das Canon FD 1,4/50)

 

Blendet man das Pentax ab, ist es ab 2,8 knackscharf und (zeitgenössische formulierung aus den 80ern ;) ) ab F4 "stellar"

 

Gleichzeitig ist es eins der Objektive mit extremer 3D Wirkung

 

 

Dieser Zusammenhang fällt oft auf, bei Objektiven mit zugeschriebenen magischen Abbildungsleistungen ... im Labor haben sie meistens Offenblendschwächen und die Ecken werden auch nicht so schnell scharf, wie man es heute erwartet.

 

Die abgerundeten Blenden verhindern nicht nur Blendensterne (OK, das dürfte für den hier betrachteten Teil der Fotografie jetzt nicht so wichtig sein) sondern haben auch eine Wirkung auf die Struktur des Hintergrundes ... ich kann das jetzt nicht mit Beweisen untermauern, aber ich habe das Gefühl, dass a) der "Pop" eines Bildes mit weniger Blendenlamellen manchmal stärker ist und B) eine leichte Struktur im Hintergrund das Absetzen des ruhigen und scharfen Motivs verstärkt.

 

Es könnte sein, dass die Kantenbrechung bei den Rundblendenobjektiven eine allgemeine Kontrastminderung hervorruft ... Wenn man sich Bilder mit punktförmigen Lichtquellen ansieht, kommt oft statt einem Lichtstrahl in einem Blendenstern, eine Art Lichtfächer zum Vorschein. Das Licht wird also nicht konzentriert, sondern gestreut ... das könnte tatsächlich einen minimalen Kontrastverlust insgesamt und einen stärkeren Kontrastverlust an Hell/Dunkelübergängen verursachen.

 

 

 

Was sagt uns das alles?

 

 

- Man kann nicht alles haben

 

- opische Korrektur zurücknehmen und elektronisch ausgleichen, ist eine gute Idee, wenn man dadurch Linsen im Objektiv spart

 

- wir bräuchten eigentlich bei wichtigen Brennweiten sowohl runde, als auch eckige Blenden

 

- der Effekt der Rundblenden wäre nach dieser Theorie eine Art umgekehrter "Klarheit" Filter, wie wir ihn aus Lightroom kennen und müsste sich durch diesen auch wieder ausgleichen lassen (einigermassen)

 

 

;)

bearbeitet von nightstalker
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Interessanter Artikel, dessen Bilder die Aussagen jedoch nicht transportieren. Aus meiner Sicht ist das Phänomen "3D Pop" auch eher ein Mythos, der sehr von den persönlichen Sehgewohnheiten und Seherfahrungen abhängig ist. Ist so ähnlich wie der Mythos der "Olympus Farben".

 

Fehlender Pop ist ursächlich nicht selten auch in einer unzureichenden Bildbearbeitung bzw. Einstellung der JPEG Engine.

 

Ich bin bzgl. Bildwirkung mit den von mir verwendeten Objektiven sehr zufrieden. Sofern es einen "digitalen Look" geben sollte, gefällt mir dieser jedenfalls wesentlich besser als das, was ich in Analogzeiten produziert habe. Sofern man damals nicht absolutes Highend verwendet hatte, von der Kamera, über Objektive , bishin zu Fachlabor, Diaprojektor, Diarähmchen und Projektionsfläche ist das, was ich heute schon mit preiswerten Kameras und Objektiven produzieren kann, haushoch überlegen.

 

Insofern kratzt mich ein vermeintliches Fehlen von "3D Pop" nicht die Bohne.

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Aus meiner Sicht ist das Phänomen "3D Pop" auch eher ein Mythos, ..

"3D Pop" ist absolut kein Mythos. 3D Pop entsteht durch gezieltes setzen der Schärfeebene auf einen bestimmten Bereich im Foto, die abstufende Schärfe erzeugt beim Hintergrund und Vordergrund den 3D Effekt.

 

Hierzu braucht man Vordergrund, Hintergrund, passendes Motiv!, Freistellung..

 

Dieser Effekt vergrößert sich natürlich mit der erzielten Freistellung, daher fällt dies Tendenziell mit einem größeren Sensor leichter ihn zu erzeugen. Ein Lichtstarkes Objektiv ist natürlich auch unerlässlich..

 

Das ist der Punkt den viele vergessen, es reicht nicht einfach ein Foto mit KB zu machen und dort den 3D Effekt zu suchen. Da müssen schon ein paar Sachen zusammenkommen das dies sichtbar wird.

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"3D Pop" ist absolut kein Mythos. 3D Pop entsteht durch gezieltes setzen der Schärfeebene auf einen bestimmten Bereich im Foto, die abstufende Schärfe erzeugt beim Hintergrund und Vordergrund den 3D Effekt.

 

Hierzu braucht man Vordergrund, Hintergrund, passendes Motiv!, Freistellung..

 

Dieser Effekt vergrößert sich natürlich mit der erzielten Freistellung, daher fällt dies Tendenziell mit einem größeren Sensor leichter ihn zu erzeugen. Ein Lichtstarkes Objektiv ist natürlich auch unerlässlich..

 

Das ist der Punkt den viele vergessen, es reicht nicht einfach ein Foto mit KB zu machen und dort den 3D Effekt zu suchen. Da müssen schon ein paar Sachen zusammenkommen das dies sichtbar wird.

 

Da müssen schon ein paar Sachen zusammenkommen das dies sichtbar wird.

 

Das ist ein sehr interessanter Hinweis, zumindest für mich.

 

Es wäre sehr hilfreich, weitere Details zu erfahren, also welche "Sachen" zwingend erforderlich sind.

 

Vielen Dank vorab.

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Zuviel Freistellung kann den 3D-Effekt auch zerstören. Wenn mein Hauptobjekt selber nach vorne und hinten in Unschärfe verschwimmt, ist die Abgrenzung zum Hintergrund bzw. Vordergrund nicht mehr so eindeutig. Bei mir sind die meisten Halbporträts im analogen Kleinbild mit 85mm, aber abgeblendet auf 4 oder sogar 5,6 entstanden. Bei offeneren Blenden reicht die Schärfe nicht für einen gesamten Kopf.

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"3D Pop" ist absolut kein Mythos. 3D Pop entsteht durch gezieltes setzen der Schärfeebene auf einen bestimmten Bereich im Foto, die abstufende Schärfe erzeugt beim Hintergrund und Vordergrund den 3D Effekt.

 

Hierzu braucht man Vordergrund, Hintergrund, passendes Motiv!, Freistellung..

 

Dieser Effekt vergrößert sich natürlich mit der erzielten Freistellung, daher fällt dies Tendenziell mit einem größeren Sensor leichter ihn zu erzeugen. Ein Lichtstarkes Objektiv ist natürlich auch unerlässlich..

 

Das ist der Punkt den viele vergessen, es reicht nicht einfach ein Foto mit KB zu machen und dort den 3D Effekt zu suchen. Da müssen schon ein paar Sachen zusammenkommen das dies sichtbar wird.

Da verstehe ich unter 3D Pop etwas völlig anderes, sonst würde man es gleich "Freistellung" nennen können. Für mich hat 3D Pop eher etwas mit Kontrast, Mikrokontrast und Farben zu tun als mit Freisstellung. Eine von vorn bis hinten scharfe Aufnahme einer Landschaft kann genauso "3D Poppen". Auch die Bildkomposition kann zum Popeffekt beitragen.

 

Unabhängig von der Bildgestaltung hängt das Poppen mMn. auch eher mit dem Ausgabemedium und einer guten Bildbearbeitung zusammen als mit dem Objektiv und der Sensorgröße. Ein flauer Bildschirm poppt nie und es gibt auch Fotopapiere, auf denen Bilder immer flach aussehen. Kompositorisch gute Bilder auf Alu Dibond poppen eigentlich immer.

 

Insofern bin ich bzgl. Aussagen zur Abhängigkeit des "3D Poppens" von Sensor und Objektiv äußerst skeptisch. Gut, flaue, meist niedrigpreisige Objektive fördern das Poppen sicherlich nicht, das ist aber systemunabhängig.

bearbeitet von tgutgu
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Führt die Korrektur von immer mehr Optischer Restfehler gleichzeitig zu einem Verlust an Information?

Umgekehrt würde das bedeuten das einfachere optische Aufbauten (z.B weniger Linsen) vielleicht durch anpassen eines für genau dieses Objektiv entwickelten  Sensors, zu insgesamt plastischeren ( 3D Pop) Bildern führen würde.

Gemäß dieser Logik sollten wir alle mit Lochkameras fotografieren, damit ja keine Information verloren geht.

 

Das ist mir zu pauschal. Denn erst mit dem Hilfsmittel Objektiv (=Informationskanal) wird die Teilmenge an optischer Information über den abzubildenden Gegenstand (=Sender), die der Sensor (=Empfänger) abbilden soll, so interpretiert, dass sie wahrgenommen werden kann. Das klingt nun zwar sehr abstrakt, ist aber das, was wir tagtäglich machen, wenn wir fotografieren.

 

Objektive sollen doch gerade die Teilmenge an optischer Information über den Gegenstand optimal abbilden, die wir sichtbar machen wollen. Wieviel und welche (Glas-)Elemente für diesen Zweck günstig sind, bestimmt die jeweilige Aufgabenstellung.

 

So gesehen ist die Korrektur optischer Fehler erst das Mittel, das Information wahrnehmbar macht.

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Insofern bin ich bzgl. Aussagen zur Abhängigkeit des "3D Poppens" von Sensor und Objektiv äußerst skeptisch.

Ja ich weiß, es kommt nicht auf die Größe an, sondern auf die Technik..   ;)

 

Ich bleibe dabei, der Effekt wird Hauptsächlich durch die Schärfeebene erzeugt und ist deshalb sehr stark abhängig von Sensorgröße und Lichtstärke des Objektivs.

 

Dabei reicht es aber nicht ein Motiv einfach durch Freistellung maximal von einem Hintergrund abzuheben. Das Drumherum muss passen.

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Manchmal daktiviere ich im Objektivprofil von DXO die Verzeichnungskorrektur und erhalte einen dreidimensionaleren Eindruck.

Man kann es im Programm gut nachvollziehen, indem man über einen Knopf die Korrekturen ein- und ausschaltet.

Das schaut schonmal so aus, als ob man eine Bettdecke mit bergigem Profil an allen 4 Ecken glattzieht.

Mit analogen Bildern hat man das nicht machen können, deshalb sahen sie anders aus als die heutigen, auf die in der Regel im Hintergrund oder bewusst die EBV Programme mit ihren Profilen losgelassen werden.

Eigenschaften wie Bildfeldwölbung oder unscharfe Ränder haben auch heutige Objektive, daran kann es nicht liegen.

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Für mich hat 3D Pop eher etwas mit Kontrast, Mikrokontrast und Farben zu tun als mit Freisstellung. Eine von vorn bis hinten scharfe Aufnahme einer Landschaft kann genauso "3D Poppen". Auch die Bildkomposition kann zum Popeffekt beitragen.

 

Das sehe ich ähnlich. Wobei der 3D-Pop mit Kontrast, Mikrokontrast und satten, klaren Farben bei Offenblende besonders auffällt (da viele andere Objektive gerade da sehr kontrastarm sind).

 

Nicht zuletzt ist das Zeiss C/Y / ZE / ZF 21mm f/2.8 eines der Objektive, das mit den stärksten 3D-Pop haben soll - freigestellt wird damit allerdings nur in Ausnahmefällen.

 

Ein weiteres Argument für den (Zeiss-)3D-Pop bei Bildern mit geringer Schärfentiefe ist ein besonderer Übergang der Schärfe- in die Unschärfeebene. Aber das kenne ich nur vom Hörensagen und habe das auch noch nie genauer untersucht.

bearbeitet von Yonnix
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Ja ich weiß, es kommt nicht auf die Größe an, sondern auf die Technik..   ;)

 

Ich bleibe dabei, der Effekt wird Hauptsächlich durch die Schärfeebene erzeugt und ist deshalb sehr stark abhängig von Sensorgröße und Lichtstärke des Objektivs.

 

Dabei reicht es aber nicht ein Motiv einfach durch Freistellung maximal von einem Hintergrund abzuheben. Das Drumherum muss passen.

Vor allem ist es so, dass der Pop nur wenig mit irgendeinem System / Sensorgröße zu tun hat, um einer neuen Systemdiskussion schon mal vorzubeugen.

bearbeitet von tgutgu
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3D-Pop, was ist den das schon wieder für ein neuer Zopf :( 

 

Der plastische Eindruck eines zweidimensionalen Bildes entsteht im Gehirn des Betrachters und wird - vermittels der Sehgewohnheiten des Betrachters - bestenfalls durch  Größenunterschiede der Objekte im Bild relativ zueinander unterstützt. Deshalb erscheinen einem in der Regel weitwinklige Aufnahmen plastischer als solche, die mit Teleobjektiven geschossen wurden. Ein Fisheye vermittelt sicherlich ein plastischen Bildeindruck aufgrund  der Kugelprojektion der Abbildung. Insofern mag die automatische Korrektur der Wölbung einen geringen Einfluss auf die Plastizität des Bildeindruckes bewirken. Zum Beweis leicht nachzuvollziehen: die tonnenförmige Verzerrung eines geraden Gitternetzes lässt dieses noch lange nicht plastisch erscheinen, denn das Gehirn des Betrachters ist gewohnt, ein Gitternetz als flach zu interpretieren.

 

Einen räumlichen Bildeindruck erreicht man im zweidimensionalen Foto vor allem durch Bildaufbau und Gestaltung. Linsenfehler spielen dabei keine Rolle.

 

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Ich glaube das ist zu einfach ... dabei werden Unschärfeverläufe nicht berücksichtigt ... wobei der Bildaufbau natürlich eine entscheidende Rolle spielt.

 

Selbsttest:

 

mach ein Bild, das so aufgebaut ist, dass es in Vordergrundebene, Bildebene und Hintergrundebene geteilt ist, stell die Objekte so, dass sich Grössenunterschiede ergeben, die die räumliche Zuordnung ermöglichen ... und dann mach zwei Bilder davon, eins mit Blende 2,8 und eins mit Blende 16.

 

 

Dazu kommt, dass die Übergänge von Scharf zu Unscharf (speziell, wenn die Entfernungen eben nicht ununterbrochen irgendwo sichtbar sind) viel ausmachen, ob das Bild "poppt" oder nicht (ja, ich hätte auch lieber einen besseren Begriff, mir fällt aber keiner ein ;) )

 

 

Der plastische Eindruck wird vor allem auch dadurch gefördert, dass man dem Gehirn eine Unschärfeverteilung und einen Verlauf gibt, der es an tatsächliche Bilder erinnert* .. den Rest fügt dann die Fantasie hinzu. (das ist übrigens auch der Grund, wieso diese "Scherenschnittbilder" mit total im Unscharfen liegenden Hintergründen so unnatürlich aussehen und ihnen im Allgemeinen auch die Räumlichkeit abgeht)

 

Um natürlich und räumlich zu wirken ist eine dezente Unschärfe im nahen Hintergrund und ansteigend in der Ferne wichtig.

 

 

 

* wenn man einen Gegenstand fixiert, erscheint einem die Umgebung auch unscharf, weil das Auge die Schärfe von vorne bis hinten nur aus sogenannten Erinnerungskacheln zusammenbaut.... es scannt also die ganze Umgebung und setzt daraus ein Bild zusammen, aber jedes "Einzelbild" ist mit einem Unschärfeverlauf versehen.

 

Echtes 3D kommt dabei natürlich nicht raus, dazu ist die Sehbasis zu klein (beim echten Gegenstand sehen wir mit dem rechten Auge rechts mehr, und mit dem Linken links mehr, als das jeweils andere Auge wahrnehmen kann ... wir sehen sozusagen in geringem Mass um den Gegenstand herum) bzw durch die flache Vorlage nicht nutzbar.

bearbeitet von nightstalker
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Mein Eindruck zu 3D pop ist, dass jeder darunter etwas anderes versteht. Ich bilde mir ein so etwas manchmal zu sehen, gerade bei Zeiss Objektiven relativ häufig. Welche Zutaten nötig sind ist mir nicht wirklich klar. Hier ein Beispiel:

 

21580265592_396bf763ed_o.jpg

 

Den Artikel im ersten Beitrag finde ich sehr unwissenschaftlich, nur in einem Fall werden Bilder mit gleichen aufnahmebedingungen verglichen und dann noch ohne eine Anpassung der Helligkeit.

 

Grüße,

Phillip

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Wobei der 3D-Pop mit Kontrast, Mikrokontrast und satten, klaren Farben bei Offenblende besonders auffällt (da viele andere Objektive gerade da sehr kontrastarm sind).

 

Ein weiteres Argument für den (Zeiss-)3D-Pop bei Bildern mit geringer Schärfentiefe ist ein besonderer Übergang der Schärfe- in die Unschärfeebene.

 

Das würde ich vom Bauchgefühl her so unterschreiben. Eine Kunst würde ich darin sehen, die richtige Schärfentiefe zu treffen. Mit KB hat man viel Spielraum, aber zuviel Matsch im Hintergrund ist bestimmt nicht förderlich, meist eher eine dezente Unschärfe. Auch eine Vignettierung hilft oft.

 

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Nochmal zum Thema Pop: Für mich "poppen" viele Fotos, die Robin Wong auf seinem Blog von seinen Gängen auf den Märkten Kuala Lumpurs fotografiert. Überwiegend mit m4/3 Kameras und mit allen möglichen Objektiven. Das widerspricht dem Mythos, dass der Popeffekt hauptsächlich mit großen Sensoren und bestimmten Objektiven (Zeiss wird hier oft genannt) gelingt.

 

Für mich liegt es eher am Talent mit den Portraiterten Kontakt aufzunehmen (eine Voraussetzung für die Komposition der Bilder), sowie dem guten Bildbearbeitungsstil (der vermutlich nicht aufwändig ist).

bearbeitet von tgutgu
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