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In Berlin ist in den letzten Jahren sehr viel schlechte Architektur hingestellt worden. Gerade die Gegend rund um den Hauptbahnhof mit ihren Schießschartenfassaden wirkt billig und phantasielos. Selbst teuerste Beratungsfirmen und Lobbyvertretungen haben da jämmerlich geknausert. Aber es gibt Ausnahmen. Eine davon ist der gerade fertiggestellte "Kubus" am Hauptbahnhof, ein 12-stöckiges Bürohaus, mit dem ich diesen Thread hier starten will. Wobei ich auf umfangreiche Beteiligung hoffe.

So sieht es aus, wenn man aus dem Bahnhof tritt:

"Wir sind die Borg. Sie werden assimiliert werden. Widerstand ist zwecklos".

Und noch eine Totale von einer anderen Seite:

Das passt auch in Architektur brutal.

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Je nach dem, wie die Lichtverhältnisse und der Standpunkt ausfallen, ist die Architektur völlig in die gespiegelte Umgebung aufgelöst:

Oder haut einen wie die Faust aufs Auge:

 

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War auch vor kurzem nach langer Zeit mal wieder in Berlin. The Cube hat mir wirklich gefallen - ich finde das Gebäude außergewöhnlich.

Leider konnte ich bei der ausführlichen Betrachtung die meisten Fotos nur mit dem Handy machen (Kamera nicht dabei😒). 

Daher nur ein Foto während einer Spreefahrt vom Wasser aus. 

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2 hours ago, micharl said:

Das passt auch in Architektur brutal.

Ich weiß natürlich nicht wie das Gebäude in natura wirkt oder sich in seine Umgebung einpasst, aber fotografisch sieht es aufgrund seiner Geometrie für bspw. abstraktere Aufnahmen sehr interessant aus. Nr. 2 aus #2 gefällt mir besonders.

bearbeitet von flyingrooster
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vor 9 Stunden schrieb flyingrooster:

Ich weiß natürlich nicht wie das Gebäude in natura wirkt oder sich in seine Umgebung einpasst, aber fotografisch sieht es aufgrund seiner Geometrie für bspw. abstraktere Aufnahmen sehr interessant aus. Nr. 2 aus #2 gefällt mir besonders.

Interessant ist es auf jeden Fall, und durch seine Eigen-Art ist es sicher ein Lichtblick in der drögen Bürohausarchitektur Berlins. Es gefällt mir auch sehr gut, und ich werde noch öfter hingehen, um Aufnahmen davon zu machen.

Die Frage ist, ob es sich dabei auch um gute Architektur handelt. Es folgt dem modernen Trend der Trennung von Konstruktion und Gestalt. Ich habe es ja auch während des Baus gesehen: Es ist eine ganz simple Stahlbetonarchitektur ohne alle Besonderheiten, sieht man einmal davon ab, daß sich die Geschossplatten stellenweise etwas hinter die Idealfront eines Kubus zurückziehen bzw. darüber hinausgreifen. Diesen leicht modifizierten Kubus hat man dann ganz konventionell mit Fensterfronten geschlossen, die teilweise eben etwas schräg ausgefallen sind, sowohl in der Horizontalen wie vertikal. Vor diese Gebäudefront hat man dann noch einmal eine konstruktiv bedeutungslose und unselbständige Fassade aus verspiegeltem Glas oder Kunststoff gehängt, die durch eigenständige und teilweise drastische Gestaltung der Flächenwinkel den spektakulären Effekt hervorruft. 

Aus der Sicht des Architekten ist das eine reine Kulisse - man hätte auch Fachwerk aus Kunststoff davor hängen, die Gefache mit Segeltuch auskleiden und dafür vielleicht noch einen Umweltpreis einheimsen können ;).

Fassadenarchitektur als solche ist übrigens weder neu noch besonders modern. Insbesondere der Barock hat das bis zum Überfluss praktiziert. Etwa, wenn Kirchen mit einer uralten und schmucklosen romanischen Fassade mit einer vorgeblendeten Architektur "modernisiert" wurden, die mit schwingenden Fronten und wagemutigen Pilastern einen Platz ganz ähnlich zum Tanzen bringen konnten, wie das der Kubus mit seiner drögen Umgebung tut. Auch das von der Architektenzunft so heftig heftig befehdete wiederhergestellte Berliner Stadtschloss ist so eine Fassadenarchitektur - und zwar nicht nur der aktuelle Neubau, sondern auch schon das historische Schloss. Dessen Barockfassaden waren großenteils nur eher konventionellen und teils auch schon viel älteren Bauteilen vorgeblendet, wobei man beim damaligen Stand der Technik Konstruktion und Form nicht so radikal trennen konnte, wie heute.

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Hier eine Aufnahme des Cube mit seiner tatsächlichen Fensterfront vor Anbringen der Spiegelfassade.  Es ist die gleiche Seite und fast der gleiche Bildwinkel wie auf ttts Photo:

 

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Im Umfeld des Hauptbahnhofs gibt es noch einige andere Bauten, die sich vom Einheitsstil abheben. Die 50 Hz-Transmission GmbH - das ist der Betreiber eines Höchstleistungsstromnetzes - hat auf der anderen (Nord)Seite des Hbf vor 4 Jahren ein neues Hauptquartier bezogen, das zumindest optisch eine eigene Note setzt. Die Statik wird auch in der Fassadengestaltung real abgebildet - die Schrägen sind nicht nur Deko, die halten den Laden auch zusammen:

In den nächsten Tagen folgen hiervon weitere - muß mal den Bestand sichten.

Wieder auf der Südseite des Hauptbahnhofs, aber östlich, steht das leztes Jahr eröffnete "Futurium" - Ein Ausstellungs- und Bildungszentrum aus dem Etat des Wissenschaftsministeriums, das in seiner Werbung die Frage stellt: "Wie wollen wir leben?" - um sie in der Ausstellung selbst dann sehr entschieden und durchaus alternativlos zu beantworten: "So sollt ihr leben!".

Hier ein erster Vorgeschmack davon - weitere folgen ebenfalls:

Auch hier wird gespiegelt, was das Glas hergibt. Die Form ist schlicht der beliebte Schuhkarton in Schräglage, nur mäßig drittes Jahrtausend. Rechts und links davon sieht man Beispiele für die schon mehrfach erwähnten Schießschartenfassaden.

 

 

bearbeitet von micharl
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vor 2 Stunden schrieb micharl:

Hier eine Aufnahme des Cube mit seiner tatsächlichen Fensterfront vor Anbringen der Spiegelfassade.  Es ist die gleiche Seite und fast der gleiche Bildwinkel wie auf ttts Photo:

Danke - da sieht man sehr schön die Art der Konstruktion!

vor 1 Stunde schrieb micharl:

Auch hier wird gespiegelt, was das Glas hergibt. Die Form ist schlicht der beliebte Schuhkarton in Schräglage, nur mäßig drittes Jahrtausend. Rechts und links davon sieht man Beispiele für die schon mehrfach erwähnten Schießschartenfassaden.

obwohl ich regelmäßig (mind. 2x / Jahr ein paar Tage - manchmal noch öfter)  mal in B bin kenne ich dieses Museum noch nicht; aber ich finde den "schrägen Schuhkarton" - jedenfalls soweit ich das nach  Deinem Foto beurteilen kann -  nicht uninteressant.... eine riesige "Skulptur" in die Stadt "geklotzt", aber besser als vieles andere, nach meinem Dafürhalten....

bearbeitet von Ameise
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vor 13 Stunden schrieb Ameise:

in die Stadt "geklotzt",

In Berlin gab es einfach zu viele zu große Baulücken. Und die haben sie nach der „Wende“ oft mit Megalomanie gefüllt. 
Aber die Architektur mit der vorgehängten Scheinfassade passt zumindest in die Zeit: Es geht um die Verpackung, nicht den Inhalt. Jede Zeit hat die Architektur, die sie verdient — oder so …

Bei solchen Spiegelfassaden bin ich immer hin und hergerissen: Einerseits finde ich es schön, dass der jeweilige Klotz sich dadurch wenigstens In die Umgebung einzufügen scheint und unaufdringlicher wird, mir nicht gar so sehr mit der Faust aufs Auge haut und den Blick verstellt. Die Gebäude wirken dadurch viel leichter.
Andererseits sagt es das Wort schon: „scheint“: Ich fühle mich auch betrogen. Der Klotz steht nicht mal zu seiner Klotzigkeit, sondern versteckt sich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen hinter seiner Umgebung, versucht feige, mit ihr zu verschmelzen. Weil er selbst wenig zu bieten hat? Weil er sonst seine ganze Brutalität offenbaren würde? Weil kein Außenstehender hinter die Kulissen schauen soll? Weil ich gar nicht merken soll, wie meine Welt vollgeklotzt und zubetoniert wird? Burgen der Macht in einer schönen, neuen Welt? Und wie sähe eine Gegenüberstellung mit Innenaufnahmen aus Schulen aus? Welche Gesellschaft bespiegelt sich da selbst, während sie ihre Kinder in vergammelten alten Kästen im Wortsinn verschimmeln lässt? 

Das jedenfalls will mein kritischer Verstand mir sagen — während mein Fotografenherz munter plappert: „Du alter Nörgler — ein interessantes Motiv ist es dennoch …“ ;) 

bearbeitet von leicanik
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vor 9 Stunden schrieb leicanik:

Das jedenfalls will mein kritischer Verstand mir sagen — während mein Fotografenherz munter plappert: „Du alter Nörgler — ein interessantes Motiv ist es dennoch …“ ;) 

Ja, so ähnlich muß man das wohl sehen - oder seine Kamera verkaufen, oder nur noch Plymchen photographieren ;) 

Zum (vorläufigen) Abschied vom Cube hier noch eine Aufnahme aus dem Bauabschnitt, als die Spiegelfassade aufgehängt wurde. Oben an der Dachkante sieht man, wie groß der Unterschied zwischen tatsächlichem und vorgespiegeltem Baukörper stellenweise ist:

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bearbeitet von micharl
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vor 1 Stunde schrieb ralf3:

Fotografiere mal die ersten Fensterputzer bei der Arbeit. In Kanada habe ich mal gesehen, wie sie sich von oben abseilen zum Fensterputzen 😉.

Kann man in Berlin auch sehen:

Die  Kolonne ist gerade im 7. Stock - also nicht sehr beeindruckend. Das Gebäude ist die chinesischen Botschaft, erbaut in den 80er Jahren für einen Versicherungskonzern und hat in diesem Faden hier eigentlich nichts verloren ;). Wie sie das beim Cube machen, habe ich noch nicht gesehen. Mal sehen, wann sie Waschtag haben...

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vor 6 Stunden schrieb micharl:

Ja, so ähnlich muß man das wohl sehen - oder seine Kamera verkaufen, oder nur noch Plymchen photographieren ;) 

Zum (vorläufigen) Abschied vom Cube hier noch eine Aufnahme aus dem Bauabschnitt, als die Spiegelfassade aufgehängt wurde. Oben an der Dachkante sieht man, wie groß der Unterschied zwischen tatsächlichem und vorgespiegeltem Baukörper stellenweise ist:

 

 

Aus der Phase habe ich auch noch eins (von der Spree aus fotografiert)

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vor 13 Stunden schrieb schubbel:

Könnte es sein, dass die Vorhangfassade auch einen Sinn hat? Diese Fensterfronten haben ja immer mit unheimlichen Aufheizungen zu kämpfen. So eine - zudem noch teilverspiegelte - Vorhangfassde könnte da viel Energie für die Kühlung sparen.

Das habe ich auch schon gehört, habe andererseits aber auch gehört/gelesen, daß genau die erwähnten "Schießschartenfassaden" die beste Antwort auf dieses Problem darstellen. Dem scheinen auch die meisten Architekten zu folgen, wenn man sieht, wie viele Schießschartenfassaden und wie wenige Glasvorhänge es in Berlin gibt. Zur Sache habe ich mangels ingenieurtechnischer Kenntnisse keine Meinung, und ästhetisch erscheint mir beides problematisch.

Aber jetzt wieder ein paar Bilder. Zunächst das mit einer Glasfassade ausgestattete Futurium eingerahmt von Schießscharten:

Dann den Bau ganz:

Und hier noch mit mehr gespiegeltem Himmel:

 

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vor 2 Stunden schrieb Aaron:

Europacity Berlin nähe Hauptbahnhof am Spandauer Schifffahrtskanal.

Diesen Bau kenne ich noch gar nicht - muß wohl heimlich seit meinem letzten Besuch in der Gegend aus dem Boden geschossen sein ;). Ist ne interessante Gegend rund um den HBF. Vor gut 30 Jahren, als  der Hauptbahnhof erst in Planung war, gab es da so gut wie nichts - und jetzt wird dort entwickelt und gebaut, was das Zeug hält. Diese Aufnahme von vor zwei Jahren zeigt die oben schon einmal vorgeführt Zentrale von 50Hz und links ein Musterbeispiel von Schießscharten-Fassade, bei der oft die Fenster von zwei Geschossen in einem Rahmen zusammengefasst werden.

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  • 1 month later...

Um hier mal wieder etwas Leben reinzubringen: Ganz neu ist die James Simon-Galerie als Eingangsbau für sämtliche Häuser der Museumsinsel. Der Stil von Architekt Stirling ist nicht direkt futuristisch, sondern lehnt sich eher an die klassische Moderne an:

Und er zeigt stärker, als das bei vielen anderen modernen Bauten der Fall ist, eine gewisse Bereitschaft, die vorgefundene Umgebung zur Kenntnis zu nehmen und sich einzufügen.

 

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vor 30 Minuten schrieb flyingrooster:

Ich könnte nicht sagen dieses Gebäude als „schön“ zu empfinden, aber für abstrakte Detailaufnahmen scheint es sehr reizvoll zu sein.

Es ist auf jeden Fall eines der relativ wenigen neuen Gebäude hier, die einen Willen zur ästhetischen Gestaltung zeigen und gleichzeitig um eine erkennbare Einordnung in ihre Umgebung bemüht sind. Habe ich hier noch keine anderen Aufnahmen davon gezeigt? Dann muß ich mal nachlegen:

 

 

Das hat schon was. Und auf jeden Fall kann man, wie Du oben schreibst, interessante Details und reizvolle Perspektiven finden.

bearbeitet von micharl
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