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Das ist eine gute Überlegung, die A9-Technik wird in 3 Jahren (oder noch schneller?) auch in günstigere Modelle einfließen, dann wird blackout-free zum Standard und die DSLR hätte das Nachsehen. Ein Nischendasein will ich hier gar nicht diskutieren, das ist interessiert eigentlich nicht.

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Da wir die interne Kalkulation von Canon nicht kennen, muss man annehmen, dass nach dieser Management-Entscheidung die DSLR noch einen höheren Deckungsbeitrag (DB) erwirtschaften. Ein Shift in der Produktion zu Produkten mit geringerem DB ist wirtschaftlich kein cleverer Zug.

Insgesamt weitgehende Zustimmung - mit einem Einwand, der sich an der zitierten Stelle aufhängt: In seiner reinen Form angewandt, wäre dieses Prinzip extrem innovationsfeindlich und vermutlich nicht in der Lage, die Zukunft eines Unternehmens in einem technisch aber auch nachfragemäßig schnell veränderlichen Umfeld zu sichern.

 

Man muß also einen "Bewertungskoeffizienten" mit einbeziehen - und dessen Betrag ist natürlich von außen schwer zu bestimmen. Aber irgendeinen Wert wird man da schon einsetzen müssen, und der eröffnet natürlich Spielräume, die über die Lösung einer reinen Rechenaufgabe hinausgehen. Darüber wird dann auch im Management heftig diskutiert..

 

Ich gestehe aber gerne zu, daß Canon bei der Bestimmung des Wertes für diesen Koeffizienten vermutlich sehr konservativ vorgeht. Worin sie sich bis heute bestätigt sehen könnten.

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Der folgende Punkt ist m.E. hier noch nicht ganz zu Ende diskutiert: Ist denn die DSLR-Technik auf lange Sicht wirklich tot, also so wie der Benzinmotor beim Auto (das kann aber noch dauern, aber wer hätte daran Zweifel) oder so wie der Röhrenfernseher (abgelöst durch LCD) oder die Schallplatte (abgelöst durch CD), oder gar die CD (abgelöst durch die Cloud). Oder ist das nicht doch eine Technologie, die trotz aller Nachteile am Ende nicht auch etliche Vorteile für einen hinreichend großen Kundenkreis haben wird? Wie schätzt ihr das ein?

In Deiner Liste sehe ich nur eine Technologie, die wohl definitiv tot ist: Den Röhren-TV. Alles andere ist noch weit vom Aussterben entfernt und kann regional oder aufgrund gesellschaftlicher/politischer Umstände sogar einen neuen Aufschwung erleben. Allerdings spricht bei der SLR ein "Gesetz" für das Aussterben, dem schon der Röhren-TV, die mechanische Rechenmaschine und der Drehwähler in der Telefonzentrale zum Opfer gefallen sind: Wo Mechanik durch integrierte Schaltkreise ersetzt wird, hat sie schlechte Chancen.

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Das ist eine gute Überlegung, die A9-Technik wird in 3 Jahren (oder noch schneller?) auch in günstigere Modelle einfließen, dann wird blackout-free zum Standard und die DSLR hätte das Nachsehen. Ein Nischendasein will ich hier gar nicht diskutieren, das ist interessiert eigentlich nicht.

 

 

Der blackoutfreie, hochauflösende, große elektronische Sucher, der auch in kleinere Kameras problemlos verbaut werden kann, wird mMn. der Sargnagel für die DSLR sein. Er bietet auch mehr Potential für technische Weiterentwicklungen, wie man schon heute an den hohen Serienbildraten (die für gewisse Anwendungsfälle nützlich sind), sehen kann. Schnelle Belichtungsreihen, Fokusreihen sind nur weitere Beispiele jenseits der Action Fotografie. Für Video (wenn man hier den Sucher nutzen will) ist er ohnehin eine Notwendigkeit.

 

Das mit dem AF wird sich bei allen Herstellern lösen, technologische Ansätze gibt es da schon jetzt genug.

 

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Hinweis: Ich betrachte die DSLR dann als "tot", wenn sie nur noch aus nostalgischen Gründen gekauft wird ("Analog Feeling" und so), nicht aber weil es noch handfeste funktionale Vorteile gibt. Diese Zeiten sind wahrscheinlich schon relativ nahe (gemessen an der bisherigen Lebensdauer der SLR Technologie).

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Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Ich schätze mal, dass zu Sony doch eher informierte Fotografen greifen, wohingegen Canon und Nikon bei den weniger informierten besseren Absatz finden (weil bekannter). Und gerade die Informierten wollen eher Objektive haben, als alle 6 Monate den Body zu wechseln.

 

 

Ich schätze mal, dass informierte auch zu Canon und Nikon wegen den zu adaptierbaren Objektiven greifen. Die nicht informierten greifen zu Canikon weil sie einfach mit einer guten Marke in die Fotografie einsteigen wollen.  B)

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Ich glaube weiterhin, wenn es um die Masse an APS-C und KB-Kameras geht, wird das Duopol CaNikon längerfristig vom Duopol Sony/Canon abgelöst.

 

 

Die Ablösung könnte ich mir auch gut vorstellen. Interessant ist ja, dass Canon mit DSLM in Japan an Sony vorbei gezogen ist, obwohl sie weder Vollformat, noch eine Überfliegerkamera haben.

Mal schauen, wie es am Ende des Jahres ausschaut.   ;)

 

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Ich will es erläutern:

 

Bei einem früheren Einstieg hätte Canon auch diesen Markt besetzt. Das ist meine Erklärung.

 

Endlich jemand, der es uns erläutern kann.

 

Wenn die Russen die Gasförderung reduziert hätten, hätten hier mehr mit Holz geheizt und es wäre die letzten Tage nicht so kalt gewesen. Das ist meine Erläuterung hier zum Klima.

 

Zitat b: Die Marktzahlen sprechen doch für sich. Die Umsätze, die Sony und Co nun machen, hätten ebenso bei Canon oder Nikon bleiben können, wenn man denn in DSLM eingestiegen wäre. Zumindest in der ex-post-Betrachtung sollte das hier doch jeder zugestehen.

Und zwar genauso wie die Autoindustrie alternative Antriebe verschlafen hat

 

Spekulationen ohne Hintergrund sollte hier niemand zugestehen. Genausowenig wie Amateur-Vermutungen über die Autoindustrie.

 

Zitat b: Wart ihr schon mal auf Aktionärsversammlungen?

 

In D mehrmals. Du in J? Kennst Du Dich da aus?

 

Zitat t: Das mit dem AF wird sich bei allen Herstellern lösen, technologische Ansätze gibt es da schon jetzt genug.

 

Wie, ein positiver Ansatz? Allerdings ein selbstverständlicher.

 

Zitat t: Diese Zeiten sind wahrscheinlich schon relativ nahe (gemessen an der bisherigen Lebensdauer der SLR Technologie).

 

Noch ein positiver Ansatz. Und noch ein selbstverständlicher, wenn man betrachtet, dass die erste SLR vor 123 Jahren gebaut wurde.

bearbeitet von Kleinkram
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Insgesamt weitgehende Zustimmung - mit einem Einwand, der sich an der zitierten Stelle aufhängt: In seiner reinen Form angewandt, wäre dieses Prinzip extrem innovationsfeindlich und vermutlich nicht in der Lage, die Zukunft eines Unternehmens in einem technisch aber auch nachfragemäßig schnell veränderlichen Umfeld zu sichern...

 

Meine Erläuterung bezog sich auf das Posting davor,warum es sinnvoll sein kann, in Märkte zu investieren, selbst wenn dort nicht unbedingt Gewinne zu erwarten sind.

 

 

Ich schätze, ihr meint beide das selbe: Ein Unternehmen darf nicht nur den AKTUELLEN Deckungsbeitrag betrachten, sondern muss bereits für die Zukunft neue Entwicklungen vorbereiten, die dann Geld verdienen, wenn die aktuellen Produkte am Ende ihres Produktlebenszyklus angekommen sind.

 

Vollkommen korrekt und Zustimmung meinerseits.

 

Man kann die Diskussion aus Sicht eines Kunden führen: gebt mir tolle, neue Entwicklungen zu möglichst niedrigem Preis. Ob das für Euch profitabel ist, ist mir zunächst wurscht.

 

Oder aus Sicht eines Betriebswirts: wir stellen Produkte her, die profitabel sind und den Kunden dauerhaft gefallen. Damit haben wir heute und in Zukunft Einnahmen.

 

Die Symbiose wäre dann: so viel tolle und neue Produkte wie möglich, ohne die Profitabilität und Nachhaltigkeit zu gefährden. Der Preis wird so justiert, dass das Unternehmen profitabel ist, aber nicht so hoch, dass die Kunden ausbleiben, was ja letztlich die Profitabilität gefährdet. Es ist also aus Unternehmenssicht dumm, zu wenig Geld zu nehmen, wie es auch dumm ist, zu viel zu verlangen!

 

Nun diskutieren wie schon drei Jahre über Canon (und Nikon), ob sie den Markt verschlafen.

 

Angesichts der von Orbiter regelmäßig hier gezeigten Zahlen kann man für den Moment konstatieren, dass der Produktmix bei Canon gleichbleibend hohe Renditen abwirft. Das ist das Ziel von Unternehmen: den Unternehmensbesitzern eine regelmäßige, möglichst nachhaltige Einnahme zu bescheren. Da alle Produkte einem Lebenszyklus unterliegen (https://de.wikipedia.org/wiki/Produktlebenszyklus), muss jedes Unternehmen einen ausgewogenen Mix an Fragezeichen, Stars und Cash Cows haben und möglichst wenig Poor Dogs (Auslaufprodukte). Erklärungen hier: https://de.wikipedia.org/wiki/BCG-Matrix

 

Die DSLR-Sparte bei Canon ist nach der BCG-Matrix eine Cash Cow: hoher Marktanteil in einem Markt mit geringem Wachstum (akt. sogar Schrumpfung). Aber jede Cash Cow erlebt die Zeit, wo die Kunden die Produkte meiden und zu neueren, moderneren Produkten greifen. Nur ist diese Dauer, wie lange Cash Cows gemolken werden können, in jedem Markt anders. Waschmittel, Nougatcreme, elektrische Zahnbürsten, Tempo-Taschentücher, Smartphones und Kameras haben höchst unterschiedliche Zeitachsen. Und diese Zeitachsen stehen nicht in Lehrbüchern, sondern ergeben sich im dynamischen Wettbewerb im jeweiligen Markt.

 

Am Ende bekommt ein Unternehmen, welches nur seine Cash Cows pflegt, irgendwann ein Problem, wenn der Markt sich dreht, man selbst aber keine Fragezeichen (neue Produkte, die in Wachstumsmärkte platziert werden) und keine Stars (Produkte mit hohem Marktanteil in stark wachsenden Märkten) am Start hat.

 

Wie kommt ein Unternehmen zu Stars und Cash Cows? Man muss irgendwann mal neue Produkte in Wachstumsmärkten platziert und dabei Erfolg gehabt haben. Canon hat das mit seinem EF-Mount DSLR gehabt. Kann ein beliebiges Unternehmen mit viel Geld diesen Erfolg nachahmen?

 

Beispiel Samsung

 

Wenn nun Konzerne wie Samsung oder Apple (so wurde weiter oben mal spekuliert) Lust auf eben solche Stars und Cash Cows haben, müssen sie Neue Produkte in wachsende Märkte pushen. Da diese neuen Produkte zu Anfang ihres Launches keinen eigenen positiven Cash flow liefern, muss das Geld aus dem Cash flow anderer Produkte (Stars, Cash Cows) abgezwackt werden. Bei Samsung war in der Sparte aber keine Cash Cow vorhanden, also musste Samsung das Geld aus anderen Unternehmensbereichen herausziehen. Das ist völlig normal und eine übliche Strategie. Dafür gibt es Business Cases, die "vorhersagen", wie lange diese Subventionierung dauern solle und wann das neue Produkt sich selbst tragen soll (Cash flow > aktuelle Produktionskosten). Denn ewige Subvention muss den Eigentümern Jahr für Jahr als sinnvoll "verkauft" werden. Das ist Samsung offensichtlich nicht geglückt. Das sehr konsumerfreundliche Produkt NX1 mit exzellenter Technik, tollen Objektiven zu einem sehr kompetitiven Preis ist offenbar nicht häufig genug verkauft worden, um über die Marge die Gemeinkosten zu bedienen. Und damit hat Samsung eine Reißleine gezogen und sich komplett aus dem Markt verabschiedet, anstatt schlechtem Geld (verlorene Investitionskosten) noch gutes frisches Geld hinterher zu werfen.

 

 

 

  • Die Question Marks (auch Fragezeichen, Nachwuchsprodukte oder Babys) sind die Newcomer unter den Produkten. Der Markt hat ein Wachstumspotenzial, die Produkte haben jedoch nur geringe relative Marktanteile. Das Management steht vor der Entscheidung, ob es investieren oder das Produkt aufgeben soll. Im Falle einer Investition benötigt das Produkt liquide Mittel, die es jedoch nicht selbst erwirtschaften kann. Eine typische Strategie-Empfehlung lautet: Selektion und eventuell eine offensive Penetrationsstrategie, um Marktanteile zu erhöhen.

 

Samsung war also nur für eine kurze Zeit sehr kundenfreundlich: Sie haben tolle Technik für einen sehr ansprechenden Preis verkauft. Sicherlich wollte man über diese sehr angemessenen Preise für diese tolle Technik schnell viele Kunden (Marktanteil) gewinnen. Es hat nicht geklappt. Samsung hätte den Preis höher setzen können (mehr Marge) oder noch niedriger (mehr Marktanteil bei niedriger Marge). Wie auch immer, der gewählte Preis-Tag hat nicht gezogen. Auf lange Sicht hat Samsung also seinen Kunden (Käufern) keinen Gefallen getan. Die bleiben auf den Samsung-Geräten hängen, da es keine Nachfolgeprodukte mehr gibt. Und auch der Verkauf der Kameras über Ebay usw. an andere Konsumenten leidet darunter, dass potentielle Abkäufer um das Ende von Samsung-Kamera wissen.

 

***

 

Woran kann man objektiv messen, ob der Produktmix einer Firma solide ist? An der Eigenkapital-Rendite! Wenn die EK-Rendite über mehrere Jahre gleichbleibend hoch ist, hat das Unternehmen viele Stars und Cash Cows am Start.

 

Wenn ein Unternehmen über Jahre Verluste produziert (wie z.B. Oly bis vor kurzem), hat es zu viele Produkte mit geringem Marktanteil und damit geringem Cash flow und es ist nicht gelungen, die Neuen Produkte zu Stars oder Cash Cows zu entwickeln. Die Gefahr ist hoch, dass das Unternehmen seine Investitionen abschreibt (gesunkene Kosten oder sunk cost) und das Kapitel beendet wie Samsung.

 

Wenn ein Unternehmen zu viele Kapazitäten für die Fragezeichen nutzt, geschieht das zu Lasten seiner Stars und Cash Cows und gefährdet die Innenfinanzierung des Unternehmens über den Cash flow der Stars/Cash Cows. Das kann ein gesundes Unternehmen ruinieren.

 

Wenn ein Unternehmen zu wenig Kapazitäten für die Fragezeichen nutzt, kann es passieren, dass aus Stars zunächst Cash Cows werden, was nicht schlimm ist, aber der Markt stagniert bereits. Im Weiteren werden die Cash Cows zu Poor Dogs, wenn die Kunden die alten Produkte überhaupt nicht mehr nachfragen, weil am Markt ganz andere Produkte das Interesse der Käufer geweckt haben (Walkman vs. MP3-Player).

 

Können wir aus der hohen Rendite Canons auf eine positive Zukunft Canons schließen? Nein.

Können wir aus einer hohen Rendite Canons schließen, dass der Produktmix der vergangenen 10 Jahre für Kunden und Canon gut war? Ja.

Können wir aus den Verlusten von Oly (vom Start bis einschließlich 2015 oder 2016?) schließen, dass ihre Strategie für Kunden und Oly gut war? Nein. Für Kunden gut, für Oly riskant. Und damit evtl. auch für die Kunden, sofern Oly eine Exit-Strategie umsetzen muss, da sich kein Kapitalgeber mehr findet.

 

Welches Unternehmen ist für die Zukunft besser aufgestellt: eines mit hohem internen Cash flow oder eines mit Verlusten? Ohne Antwort.

 

;)

 

Ist ein aktuell hoher Cash flow Garant für eine erfolgreiche Zukunft? Nein. Weder Canon, noch Oly, noch Analysten und schon gar nicht wir Foristen können den Erfolg des aktuellen, geschweige denn der zukünftigen Geschäftsjahre vorhersehen. Wenn das möglich wäre, gäbe es ja kein unternehmerisches Risiko! Märkte der Zukunft sind immer riskant! Immer! Immer! Es gibt keinen sicheren Gewinn! Nie! Nie!

 

;)  ;)  ;)

 

Das hier oft beschworene Nokia-Beispiel schwebt über allen Unternehmen, ob groß und erfolgreich, oder klein und gerade aus den Windeln (Verlusten). Es ist keine gute Geschäftsstrategie, nur Fragezeichen-Produkte in den Markt zu pushen und sich dafür Geld bei anderen zu borgen. Das kann gut gehen, muss aber nicht (Samsung-Beispiel).

 

Wer bis hier gelesen hat, ist echt ein Geduldsmensch! Respekt!

 

ceterum censeo Carthaginem esse delendam

bearbeitet von noreflex
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Vergessen sollte man ja auch nicht die egomane Karriereplanung so mancher Vorstände: die interessiert das langfristige Wohlergehen des Unternehmens idR einen feuchten Dreck. Die planen gezielt ihre Karrieresprünge, kurzfristige Umsatzsteigerungen und Shareholder-Value, um den eigenen Absprung zu profilieren und um bei der nächsten Station noch bessere Konditionen als nachweislich supi erfolgreicher Manager herauszuschinden. Ob diese allein auf die eigene Karriere fixierten kurzfristigen Strategien dem Unternehmen längerfristig nützen (oder womöglich sogar absehbar schaden) ist dabei völlig irrelevant. Ebenso eine Identifizierung mit den Produkten. Das können heute Kameras sein, morgen Hygieneartikel und übermorgen Babynahrung. Nur wir "Naivlinge" und "Foto-Fans" sind voll auf Produkte fokussiert und darauf wie sich Managemententscheidungen in den nächsten Jahren auf unsere Spielzeuge auswirken (wenn die "Entscheidungsträger" schon längst wo anders sind...)

Diesen Aspekt sollte man bei Managemententscheidungen und Unternehmensentwicklungen nicht ganz aus den Augen verlieren.

 

bearbeitet von Viewfinder
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Vergessen sollte man ja auch nicht die egomane Karriereplanung so mancher Vorstände: die interessiert das langfristige Wohlergehen des Unternehmens idR einen feuchten Dreck. .....

Diesen Aspekt sollte man bei Managemententscheidungen und Unternehmensentwicklungen nicht ganz aus den Augen verlieren.

Nach meinem Eindruck ticken japanische Manager da etwas anders als von dir beschrieben. Auch den schnellen Jobwechsel kann ich in Japan nicht beobachten. Nenn doch mal ein paar Manager der japanischen Imaging-Firmen auf Vorstandsebene die weniger als 5 Jahre im Unternehmen sind. Ich kenne keinen.
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@viewfinder

 

Der von Dir beschriebene Umstand ist auch in meinen Augen ein großer Dorn. Allerdings ist das ein Merkmal der aktuellen entwickelten kapitalistischen Gesellschaft: Manager führen Unternehmen, die ihnen nicht gehören und verdienen z.T. hunderte Millionen (über Aktien-Optionen), sofern sie in ihrer Führungsperiode den Gewinn steigern. Das geht über Umsatzsteigerung, Kostensenkung oder eine Kombi aus beidem. Wenn also ein Manager seinen Bonus durch Kostensenkung erreichen kann, heißt das u.a., dass er mehr Geld bekommt, je mehr Menschen er freisetzt. 

 

Stark vereinfacht.

 

Kein schöner Gedanke.

 

Vielleicht findet die Gesellschaft Lösungen, die nachhaltiger sind und den Erfolg eines Managers an nachhaltigeren Kriterien festmacht, vielleicht bleibt es aber auch einfach so, wie es ist. Ich fürchte, ich werde mir den Kapitalismus nicht als "menschenzugewandt" schön trinken können. Ich kenne aber auch keine aktuell existierende Gesellschaftsordnung, die unserem lausigen Kapitalismus überlegen wäre. Die Varianten aus Russland, Nordkorea, China oder (um keinen Schurkenstaat auszulassen) USA, Saudi-Arabien und Türkei scheinen mir um keinen Deut besser zu sein. Eher deutlich mieser. Da ist man dann ganz froh, sich mit den Fehlern unserer Gesellschaft zu beschäftigen. Immerhin kann ich hier z.B. noch fröhlich in die Tastatur klimpern, was ich von Merkel oder Trump hielte. Habe ich Erdogan erwähnt?

 

Ich bin dankbar, dass ich in einem Land weitgehender Presse- und Meinungsfreiheit lebe. "Weitgehend" deshalb, weil unser Medienbild von einer Hand globaler Medienkonzerne (mit hunderten Zeitungen, Sendern, Online-Redaktionen) geprägt wird. Und man kann in der Regel nur die Infos verarbeiten, die einem zur Verfügung gestellt werden. Im Angebot der Infos liegt also der Schlüssel.

 

Aber ich schweife ab: alles Gute ist nie beisammen und so müssen wir uns mit den Downsides unserer Gesellschaft arrangieren, eine bessere Gesellschaft bauen (fällt ja hier im Forum schon schwer!) oder auswandern. Nach Südafrika z.B. Oder?

 

Apropos Südafrika: die wollen die weißen Farmer enteignen. Was ich moralisch verstehen kann, nach all den Jahren der damaligen Landnahme und der Abschiebung der Schwarzen in die Townships. Aber wenn man sich die Entwicklung von Simbabwe anschaut, die das mit der entschädigungslosen Enteignung (Plünderung) freundlicherweise schon mal vorexerziert haben, kann einem um die Zukunft von Südafrika nur bange sein. Mit Umsetzung dieses Gesetzes wird das in Südafrika investierte internationale Kapital die Schwindsucht bekommen und binnen Kürze werden neben einem Wasserproblem auch Versorgungsprobleme (Nahrung, Geld, Importe) und anschließend - bei steigender Arbeitslosigkeit - starke gesellschaftliche Turbulenzen um die Verteilung der stets zu knappen Ressourcen (Wasser, Nahrung, Geld, Arbeit, Vermögen) entstehen.

 

Ich fürchte, das Land wird sich in eine schnelle Abwärtsspirale begeben.

 

Hoffentlich liege ich falsch...

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Nach meinem Eindruck ticken japanische Manager da etwas anders als von dir beschrieben. Auch den schnellen Jobwechsel kann ich in Japan nicht beobachten. Nenn doch mal ein paar Manager der japanischen Imaging-Firmen auf Vorstandsebene die weniger als 5 Jahre im Unternehmen sind. Ich kenne keinen.

 

Nach dieser Logik hat es also in sämtlichen(!?) japanischen Unternehmen in den letzten fünf Jahren keine Managerwechsel gegeben?

Inzwischen hat sich ja auch in Japan (va auch bei den Multis) einiges verändert und Managerwechsel (auch wenn sie nicht so häufig wie im Westen sind) finden nicht mehr ausschließlich durch Dahinscheiden im Greisenalter oder Harakiri/Seppuku statt

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Gast User73706

Nach dieser Logik hat es also in sämtlichen(!?) japanischen Unternehmen in den letzten fünf Jahren keine Managerwechsel gegeben?

Inzwischen hat sich ja auch in Japan (va auch bei den Multis) einiges verändert und Managerwechsel (auch wenn sie nicht so häufig wie im Westen sind) finden nicht mehr ausschließlich durch Dahinscheiden im Greisenalter oder Harakiri/Seppuku statt

Du bist echt der Meister der Stereotypen und Klischees, Respekt!

 

In Japan gibt es da allerdings und da stimmt ich mal wieder mit Orbiter ein, eine recht andere Managerkultur als die, die Du hier mal wieder mit Klischees abwaschst.

 

Das sieht man auch an der sehr beständigen Strategie (die fast Merklsche Züge hat) die Canon schon seit Jahren fährt. Da gibt es keine wilden Entscheidungen und Kurswechsel. Auch bei anderen Herstellern aus Japan kann ich keine vogelwilden Strategien oder Wechsel ausmachen.

 

Was vielleicht für andere Sparten und deren Manager zuttreffen mag, ist in der Kameraindustrie weniger vermehrt zu finden.

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Apropos Südafrika: die wollen die weißen Farmer enteignen. Was ich moralisch verstehen kann, nach all den Jahren der damaligen Landnahme und der Abschiebung der Schwarzen in die Townships. Aber wenn man sich die Entwicklung von Simbabwe anschaut, die das mit der entschädigungslosen Enteignung (Plünderung) freundlicherweise schon mal vorexerziert haben, kann einem um die Zukunft von Südafrika nur bange sein. Mit Umsetzung dieses Gesetzes wird das in Südafrika investierte internationale Kapital die Schwindsucht bekommen und binnen Kürze werden neben einem Wasserproblem auch Versorgungsprobleme (Nahrung, Geld, Importe) und anschließend - bei steigender Arbeitslosigkeit - starke gesellschaftliche Turbulenzen um die Verteilung der stets zu knappen Ressourcen (Wasser, Nahrung, Geld, Arbeit, Vermögen) entstehen.

 

Das Manager-Bashing ist in wenigen Fällen sicherlich berechtigt. Aber wir als Kunden bestimmen, welche Konzerne wir groß und klein machen. Es steht jedem frei möglichst nix von denen zu konsumieren, die man doof findet. ;)

 

Das Enteignungsthema in Südafrika ist vermutlich in erster Linie ein Profilierungs- und Wahlkampf-Thema. Der neue Präsident Ramaphosa ist einer der reichsten Südafrikaner und bestens vernetzt im "weißen" Geldadel. Dass die ANC dem Antrag der eher linksradikalen EFF zugestimmt hat, hat wohl eher den Grund, dass sie damit das Thema aus deren Händen nehmen um eine weitere Radikalisierung des Themas zu vermeiden. Für Ramaphosa ist es gut, weil er sein Profil bei der Landbevölkerung und den armen Bürger schärfen will. Und ich glaube, dass dort sehr genau verfolgt wurde was in Simbabwe passiert ist und man das so nicht ablaufen lassen wird.

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Du bist echt der Meister der Stereotypen und Klischees, Respekt!

In Japan gibt es da allerdings und da stimmt ich mal wieder mit Orbiter ein, eine recht andere Managerkultur als die, die Du hier mal wieder mit Klischees abwaschst.

Das sieht man auch an der sehr beständigen Strategie (die fast Merklsche Züge hat) die Canon schon seit Jahren fährt. Da gibt es keine wilden Entscheidungen und Kurswechsel. Auch bei anderen Herstellern aus Japan kann ich keine vogelwilden Strategien oder Wechsel ausmachen.

Was vielleicht für andere Sparten und deren Manager zuttreffen mag, ist in der Kameraindustrie weniger vermehrt zu finden.

 

Solange Du quasi im gleichen Atemzug anderen "Stereotypen und Klischees" zuweist und dann selbst von "Merkelschen Zügen" sprichst, brauche ich mir um Deine wie so oft "abwatschende" Beurteilung anderer   keine allzu ernsthaften Gedanken zu machen

 

bearbeitet von Viewfinder
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Das Manager-Bashing ist in wenigen Fällen sicherlich berechtigt. Aber wir als Kunden bestimmen, welche Konzerne wir groß und klein machen. Es steht jedem frei möglichst nix von denen zu konsumieren, die man doof findet. ;)

 

Das Enteignungsthema in Südafrika ist vermutlich in erster Linie ein Profilierungs- und Wahlkampf-Thema. Der neue Präsident Ramaphosa ist einer der reichsten Südafrikaner und bestens vernetzt im "weißen" Geldadel. Dass die ANC dem Antrag der eher linksradikalen EFF zugestimmt hat, hat wohl eher den Grund, dass sie damit das Thema aus deren Händen nehmen um eine weitere Radikalisierung des Themas zu vermeiden. Für Ramaphosa ist es gut, weil er sein Profil bei der Landbevölkerung und den armen Bürger schärfen will. Und ich glaube, dass dort sehr genau verfolgt wurde was in Simbabwe passiert ist und man das so nicht ablaufen lassen wird.

 

...und Ramaphosa hat "beiläufig" angemerkt, dass Enteignungen der Lebensmittelproduktion dienlich sein müssen. Und damit schon mal en passant eine ganz entscheidende Hürde errichtet. Was wir hier wahrscheinlich vermehrt sehen werden sind genossenschaftliche Lösungen, die ja nicht unbedingt schlecht sein müssen. Doch jetzt sind wir völlig OT...

 

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Nach dieser Logik hat es also in sämtlichen(!?) japanischen Unternehmen in den letzten fünf Jahren keine Managerwechsel gegeben?

Selbstverständlich gibt es auch in Japan Managerwechsel. Aber nicht den Typus des Managers so wie du ihn beschrieben hast. "Die planen gezielt ihre Karrieresprünge, kurzfristige Umsatzsteigerungen und Shareholder-Value, um den eigenen Absprung zu profilieren und um bei der nächsten Station noch bessere Konditionen als nachweislich supi erfolgreicher Manager herauszuschinden." Du schreibst ja hier von Leuten die ein Unternehmen auf kurze Sicht optimieren, mit Zahlen glänzen und dann das Unternehmen wechseln. In japanischen Unternehmen ist mir dieser Typus von Manager kaum begegnet. Da kommen die Manager nahezu immer aus dem eigenen Unternehmen und haben sich über viele Jahre hochgearbeitet und verdient gemacht.
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Gast User73706

Solange Du quasi im gleichen Atemzug anderen "Stereotypen und Klischees" zuweist und dann selbst von "Merkelschen Zügen" sprichst, brauche ich mir um Deine wie so oft "abwatschende" Beurteilung anderer keine allzu ernsthaften Gedanken zu machen

 

Im Gegensatz zu Dir habe ich einen zutreffenden Vergleich gemacht und nicht eine Gruppe von Leuten (in diesem Fall Managern) mal wieder mit einem abwertendem Klischee überzogen. ;)

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Das Manager-Bashing ist in wenigen Fällen sicherlich berechtigt...

 

Ich betreibe kein bewusstes Manager-Bashing. Meistens verteidige ich sogar die Entscheidungen des Canon-Managements. Weil die Zahlen ihnen recht geben.

 

Selbst bin ich von Canon zu Sony und nun mehrheitlich zu Pana gewechselt. Aber ich habe keinen Groll oder Abneigung auf Canon. Sie hatten zur Zeit der Nex6 halt nichts passendes im Regal. Dafür haben sie mich verloren. Aber sie haben vermutlich zeitgleich mit ihren Produkten anderen Kunden gewonnen, so dass unter dem Strich ein gutes Ergebnis dabei herauskam.

 

Vielleicht wäre es noch besser, wenn sie früher und besser und überhaupt.

Vielleicht hätten sie aber so viel Geld verfeuert, dass es ihnen heute schlechter ginge.

 

Nach dem die Lottozahlen gelaufen sind, ist das Tippen der Zahlen immer einfach. Jetzt, wo wir sehen, dass der DSLM-Markt funktioniert, könnte man annehmen, dass Canon hier eher hätte einsteigen können. Ob sie dann in den zurückliegenden Jahren ähnlich rentabel gewesen wären, ist damit aber nicht gesagt. Vermutlich hätte es sie sogar Rendite gekostet (weil F&E für DSLR bereits abgeschrieben ist, während F&E für DSLM noch zu verdienen ist) und dann hätten sie zwar den Kunden einen Gefallen getan, aber ihren Eigentümern Sorgenfalten beschehrt.

 

So wie es aktuell aussieht, schaffen sie es, bei Beibehaltung der Profitabilität und des Marktanteils der DSLR die neuen DSLM in den Markt zu bringen und dort unter die Top3 zu kommen. Soweit ich das erinnere, sind sie in Japan dort schon 1. oder 2.?

 

Also haben sie Erfolg ohne alles auf eine Karte zu setzen. Und die Aussage von tgutgu, dass sie (Canon) dabei Kunden verlieren, ist im Einzelnen betrachtet richtig. Denn einige Kunden sind von C zu Oly, Pana, Fuji oder Sony gewechselt. Was man aber in der Diskussion oft nicht betrachtet, dass Canon in den ganzen Jahren augenscheinlich genug Käufer/Kunden gefunden hat, die ihre Produkte gekauft haben (das sagt der Marktanteil aus: wie viele Käufer im Jahr haben sich neu für Canon entschieden, es werden dort nicht die Bestandskunden gezählt!).

 

Ob sie noch mehr bekommen hätten, als ohnehin schon (Weltmarktanteil >50%), ist spekulativ und auf keinen Fall eindeutig zu beantworten. Es ist gut möglich, dass Canon die Menge potentieller DSLM-Neukunden als kleiner eingeschätzt hat, als die Menge der Kunden, die wegen der Schwerpunktsetzung auf DSLM lieber zu Nikon-DSLR gewechselt oder neu eingestiegen wären.

 

Das ist auch durch noch so viel schlaues Nachdenken nicht klar zu beantworten, denn um eine klare Antwort auf diese Frage (Hätten sie in Summe mehr Kunden durch den schnelleren Einstieg in DSLM gehabt?) zu bekommen, hätte Canon diese Strategie tatsächlich fahren müssen. So bleibt es beim Vermuten und das lässt sowohl ein "Ja" wie auch ein "Nein" als Antwort zu. Lässt sich nicht verifizieren. 

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Die Welt ist mal wieder schlecht!

 

Liebe Leute! Ein Manager muss nichts vom Produkt verstehen, ein Gesundheitsminister muß kein Arzt sein. Dafür gibt es Technikvorstände und Staatssekretäre.

 

Einem Manager unterstellen, er sorge für die eigene Tasche und nicht fürs Unternehmen, wenn sein Unternehmen gerade guten Gewinn macht, ist wohl sehr blind.

 

Fällt Euch nach drei Jahren Schlafthread und steigenden Gewinnen bei C wirklich kein dümmeres Argument ein?

bearbeitet von Kleinkram
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@noreflex: Kurze Antwort auf lange Ausführungen: Ich denke, wir sind uns in der Sache weitgehend einig. Und ja: Die Antwort auf die Frage, was wäre wenn hätte..? ist eine der Schwierigsten. Wir sehen, was ist - und da geht es Canon nicht schlecht. Und nach allem, was wir heute sehen, wird das auch morgen so sein.

 

@viefinder: Die japanische Firmenkultur hat sich zwar in den vergangenen Jahrzehnten verändert, trägt aber immer noch stark traditionelle Züge. Das von Dir beschriebene Heuschreckenmanagement fände dort - vielleicht mit Ausnahme von Inseln in einer allgemein als abgedreht empfundenen Gründerszene - keinerlei Akzeptanz

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