Sternenhimmel fotografieren - Der Bilder Thread (Für alle zum Mitmachen)

[derUlukai]

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Wow, da schau ich nichts ahnend nach längerer Zeit mal wieder hier in den Thread hinein, nachdem ich heute ein 11mm viltrox fisheye 2.8 geschossen habe, um neben meinem 20mm 1.8er etwas noch weitwinkligeres für unter anderem sternenfotos in der attacamawüste zu haben, und dann stolper ich hier direkt in die mega spannende und lehrreiche Astrofotodiskussion. 

Meine erste Frage war, inwiefern man 'ein bild' zusammengesetzt aus 16 Aufnahmen mit quasi ausgetauschtem Vordergrund überhaupt als 'ein' bild bezeichnen kann, aber das ist wohl bloße Semantik und danach wurde es ja noch deutlich wilder mit den tausender Stacks. 

Fakt ist, ich hab direkt nach dem moveshotmove Tracker geschaut, da ich ohne Tracker mit maximal 20 Sekunden Belichtung wohl keinen Stich machen werde was 'richtige' Astroaufnahmen angeht, oder gibt's da Gegenstimmen? 

Die Ausrichtung scheint auf der Südhalbkugel wohl etwas schwieriger zu sein als hierzulande, aber prinzipiell wirbt der Tracker ja damit, sehr benutzerfreundlich zu sein.

Gibt's noch Alternativen dazu, oder will mir jemand grundsätzlich noch vom Kauf abraten? 😅

(hoffe es wird nicht zu sehr offtopic, poste morgen sehr gerne auch nochmal eines meiner besseren Milchstraßenfotos bisher) 

[wasabi65]

vor 6 Stunden schrieb derUlukai:

Alternativen

Vixen Polarie Startracker

[derUlukai]

Danke für den Hinweis. Mal eine grundsätzliche Frage zum Thema Nachführung an die profis hier..

Auch bei längeren möglichen Belichtungszeiten mit dem tracker nimmt man ja anscheinend meist mehrere Bilder und stackt diese (gibt's da Programme, welche die Sterne dann auch mehr oder weniger automatisch exakt übereinanderlegen? Idealerweise sogar umsonst als Android App, damit ich noch unterwegs zumindest grob editieren kann? Und liege ich richtig damit, dass dadurch dann auch je nach Anzahl der Bilder ein gutes Stück vom Bild 'verloren geht'?).. 

Das heißt, der einzige Unterschied zwischen nachführung und einfach so aufgenommen (zumindest bei recht weitwinklig en objektiven) liegt darin, ob man bspw. 10 Bilder a 20 Sekunden ohne tracker oder 5 Bilder a 40 Sekunden mit Tracker zusammen stackt? Und die Landschaft muss man dann wohl in jedem Fall manuell hinzuschneiden, damit diese nicht verschwommen ist? 

Wenn dem so wäre, würde ich mich vermutlich erstmal mit dem Stacking ansich befassen und für die geplante Reise noch auf die Nachführung verzichten. 

[Goldtop 57]

Es gibt die kostenlose Software Sequator, die einerseits deine Sternenfotos stackt, andererseits auch in der Lage ist, einen ausmaskierten Bereich (Vordergrund bis zum Horizont) separat zu stacken, so dass das fertige Bild einerseits rauscharm ist, andererseits auch keinen verwischten VG hat.

https://sites.google.com/view/sequator/download

[exoslime]

Ich verwende auch die kostenlose Software Sequator zum stacken der Astrofotos.

Wie du ja schon erkannt hast, ist leider ist das nachbearbeiten von Astrofotos ziemlich zeit und arbeitsintenstiv, vorallem wenn man Mehrfachbelichtungen macht und diese dann nachträglich zusammenbauen muß.
Auf eine Nachführung würde ich nicht verzichten wollen, auch wenn du zb nur 30s lange Belichtungen machst, du hast halt dabei auch den Vorteil das dein Subjekt, die Milchstrasse, immer an der selben Position in der Komposition bleibt, hingegen wenn du ohne Nachführung mehrere Belichtungen machst, wander die Milchstrasse weiter und du verlierst dabei nach aussen hin an Nutzfläche und der Bereich der zusammengestackt wird, wird immer kleiner je länger und mehr Aufnahmen du machst

Aufgrund des Arbeitsaufwands, bin ich eigentlich schon ein grosser Fan von Einzelbelichtungen unter 20sekunden Belichtungszeit, damit einen schönen Sternenhimmel zu bekommen ist weniger ein Problem, aber die gesamten Details die uns die Milchstrasse bei noch längeren Belichungtszeiten offenbart, ist halt doch nochmal eine ganz andere Gschichte

Noch ein anderer Tip, am besten den Weissableich fix einstellen und nicht auf Auto, sonst kann es sein das du Farbschwankungen in den Belichtungen hast hast, auch wenn du in RAW fotografierst und den Weissabgleich nachträglich ändern kannst, ist mir schon mehrfach passiert als ich vergessen habe den WB von Auto auf FIX umzustellen, das ich trotz nachträglich gleich eingestelltem WB unterschiedlichej Farben in den Belichtungen hatte, ich denke das hängt damit zusammen das man hier in Grenzbereiche arbeitet, hohe ISO und hier ganz viele Daten noch aus den RAW rauskitzeln muß.

weils schon länger kein Bild mehr gab

hier eine Einzelbelichtung mit 15sekunden Belichtungszeit und ISO640 bei Blende f 1.8

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[exoslime]

Sternenhimmel über dem Jenner:

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Sony A7R, Astromod
Sony FE 14mm 1.8
Blende 1.8
Belichtung: 15s
ISO: 640
Einzelbildaufnahme ohne Nachführung

[fotograf58]

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Polarlicht in Südnorwegen in der Neujahrsnacht

 

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[Goldtop 57]

Ich habe mal eine Frage in die Runde hier: neue Kameras (A6700 etc) haben manchmal schon einen Sensor mit Rückseitenbeleuchtung, der angeblich das Verhalten in Dunkelheit bzw bei hohen ISO deutlich verbessern soll. Diverse Vlogger bestätigen dies auch. Wie ist das mit dem Thema nächtliche Landschaften mit Sternenhimmel? Hat da jemand die Chance gehabt, das auszuprobieren und kann was dazu sagen, wieviel das bringt? Holt es den Vorteil von Kleinbild raus? Oder ist es eher rechnerisch besser, aber nicht sichtbar?

 

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Ich würde dir das Adobe Creative Cloud Foto-Abo mit Photoshop und Lightroom empfehlen

[fotograf58]

gelöscht

 

bearbeitet 5. Januar von fotograf58

[Goldtop 57]

Altes Bild, neu bearbeitet. Damals 2013 noch mit der D610 im Chiemgau, Blick über die Kendelmühlfilze und rechts der Staffen.
 

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[exoslime]

Sternenhimmel über der Jenneralm

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Belichtungsreihe aus 3 Fotos, 15s Belichtungszeit für den Sternenhimmel, die anderen beiden Fotos kürzer Belichtet für die helle Jenneralm
Sony A7R Astromod, Sony FE 14mm 1.8 GM

@Goldtop 57
zu deiner Frage wegen der Sony 6700? ich weiss es leider nicht

 

 

[Goldtop 57]

Sehr schönes Bild!

In Südhessen sieht man nicht so viel, schon gar nicht bei zunehmendem Mond. Aber er beleuchtet das Land so schön, und Orion steht über dem Rheintal. Etwas Airglow sieht man auch, was mich überrascht hat.

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Schwenk nach links und man blickt über Gronau, der Airglow ist schwach am rechten Rand zu sehen.

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[exoslime]

Hier noch eine weitere Aufnahme von meinem abendlichen Besuch am Jenner Ende Dezember 2024

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Panorama aus 8 Einzelbildern mit je 15s. Belichtungszeit, Sony A7R Astromod, Sony FE14mm 1.8
 

[Lümmel]

vor 11 Stunden schrieb exoslime:

Hier noch eine weitere Aufnahme von meinem abendlichen Besuch am Jenner Ende Dezember 2024

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Panorama aus 8 Einzelbildern mit je 15s. Belichtungszeit, Sony A7R Astromod, Sony FE14mm 1.8
 

Wunderschön, wenn du die Zweige rechts noch entferntes.

[Goldtop 57]

Wie kommt der Farbverlauf zustande?

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Guck dir auch mal das Sony 12-24 G Master an

[exoslime]

vor 10 Stunden schrieb Lümmel:

Wunderschön, wenn du die Zweige rechts noch entferntes.

danke dir, ja stimmt, die Äste hätte man wegretuschieren können, bin deiner Meinung, die stören ein bisschen
 

vor 8 Stunden schrieb Goldtop 57:

Wie kommt der Farbverlauf zustande?

Ich vermute reine Lichtverschmutzung in Kombination mit. Luftqualität/Inversionswetterlage?
ich war ehrlich gesagt deshalb ziemlich enttäuscht am Abend am Jenner als ich vorort war und die ersten Bilder gemacht habe, ich hatte mir in diese Richtung deutlch hin mehr Dunkelheit erwartet, aber stattdessen über dem gesamten Steinernen Meer und Watzmann dieses Orange Leuchten, und auf der rechten Seite eine eine Skipiste mit Flutlicht die von dort den Himmel extrem verschmutzt hat
aber in Retrospektive dann doch irgenwie ganz cool geworden, wirkt irgendwie surreal

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bearbeitet 27. Januar von exoslime

[exoslime]

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Das man die Milchstrasse überhaupt sehen kann grenzt eh an ein Wunder, bei der Festbeleuchtung da

[derUlukai]

Kurze Frage, ich hab jetzt einen intervallometer und würde gerne ein bisschen mehr als bisher aus der sternenfotografie rausholen. 

Dachte für den Anfang an 5,6 Bilder a 20 Sekunden mit dem 20mm/11mm fisheye. Sollte ich dafür dann den isowert wie bei einem einzelbild recht hoch ansetzen (3200.. 🫣

oder eher auf iso500 oder weniger dabei gehen und das fügt sich dann beim sacken entsprechend zusammen, so dass man trotzdem einigermaßen was erkennt? 

[Goldtop 57]

Du willst offenbar stacken. Das machst du, damit die überlagerten Bilder das Rauschen minimieren. Von daher kannst du gerne hohe ISO nehmen, achte dabei drauf, dass dir die Lichter, also die Sterne nicht ausbrennen. Man sagt, dass die ISO/100 Bilder machen solltest, bei 3200 also 32. Stacken geht gut mit Sequator, das hat sogar die Funktion, einmal den Himmel zu stacken, und gleichzeitig den Vordergrund zu maskieren, so dass der nicht verschwimmt.

Viel Erfolg, und zeig ruhig deine Ergebnisse hier, wenn du magst.

Hier der Link zu Sequator

 

bearbeitet 28. Januar von Goldtop 57

[derUlukai]

Danke. "heller" werden die Bilder dadurch aber nicht? 

Also wenn ich jetzt mit meinem lichtschwachen 24-200er bei vielleicht 100mm Details der Milchstraße aufnehmen möchte, wird das Resultat also vermutlich bei 4-5 Sekunden maximaler Belichtungszeit auch bei 32 Bildern mit iso3200 eher schlecht bis unbrauchbar aussehen? 

Hätte wohl doch noch etwas mehr Research betreiben und eher ne nachführung statt dem intervallometer kaufen sollen...

Anbei mal zwei (schnell per 2mb snapbridge aufs Handy rübergezogene) versuche von gestern Abend, beide mit 11mm ttartisan fisheye. 

Für schnelle und umsetzbare Tipps für heute Abend wäre ich dankbar, ist leider schon mein letzter Abend in San pedro de atacama. 

 

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[derUlukai]

Und noch zwei Beispiele vom 20mm/1.8er nikkor.

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[Goldtop 57]

Zitat

Also wenn ich jetzt mit meinem lichtschwachen 24-200er bei vielleicht 100mm Details der Milchstraße aufnehmen möchte, wird das Resultat also vermutlich bei 4-5 Sekunden maximaler Belichtungszeit auch bei 32 Bildern mit iso3200 eher schlecht bis unbrauchbar aussehen? 

Nein, denn du stackst, damit das Rauschen verschwindet und die Sterne sich besser abheben. Bei 100mm würde ich höchstens 2-3 sec belichten, ej anch Himmelsrichtung. Nordwärts geht etwas länger. Gestackte deep-space Bilder sehen schon ganz gut aus, wenn auch die farblich interessanten H-alpha Emissionen nicht drauf sind.

Die Bilder sehen ganz ok aus. Mach einfach viele mit deinen verschiedenen Objektiven und stack sie. Das Essentielle geschieht in der Nachbearbeitung, da gibt es zig Seiten zu. Hier ein Link zu einer Seite, wo du alles finden kannst, mit Erklärungen etc.

https://clarkvision.com/articles/image-stacking-methods/

 

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Viele User im Forum fanden auch die Lumix GH5 interessant

[exoslime]

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Einzelbild, 15sekunden Belichtungszeit bei f2,0, ISO640, 20mm Brennweite, Sony A7R Astromodifiziert

[exoslime]

Ich hab mich auch wieder an ein Sternenspuren Bild gewagt.

ingesamt ca 75min Belichtungszeit, aufgeteilt auf 300x15sekunden

besonders mühselig war es aber diverse Flugzeuge und Satellitenspuren aus den fast 300 Aufnahmen zu entfernen, aber was macht man nicht alles für ein schönes Bild

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Sony A7IV mit Sony FE14mm 1.8, bei Blende f2.0, 300x15s, ISO640

vermutlich werde ich noch die ein oder andere Anpassung hier und da vornehmen wenn ich etwas Abstand vom Foto genommen haben, aber fürs erste reicht das mal

 

bearbeitet 25. Februar von exoslime

[melusine]

Am 25.2.2025 um 14:41 schrieb exoslime:

Sternenspuren Bild

Wow! Das ist superschön!