JhonnyKash Geschrieben 31. Juli 2018 Share #276 Geschrieben 31. Juli 2018 Werbung (verschwindet nach Registrierung) da haben wir wieder so ein gewisses Paradoxon. Staatliche Prozesse (zB Wahlen, Gesetzgebung) werden von der Wirtschaft beeinflusst /gelenkt. Das stellt die demokratische Legitimation des Staates manchmal in Frage. Der Staat taugt nix. Aber dennoch ist die einzige Abhilfe mehr Staat, nicht weniger. Diesen Schluß kann ich nicht nachvollziehen, ich halte ihn für unlogisch. Wenn Unternehmen den politischen Prozess über Lobbyismus beeinflussen, steht am Ende eine Entscheidung, die der Bürger zu fressen hat. Sagt der Staat aber, nee, regel du Lobbyist das mal schön selber, muß das entsprechende Unternehmen mit seinem Produkt auf dem Markt dafür werben, daß der Bürger dafür Geld bezahlt. Der Markt ist quasi die demokratischste und transparenteste Plattform auf der sich der Bürgerwillen artikulieren kann und auf der der Mehrheitswille umgehend umgesetzt wird. Wenns ganz gut läuft, sogar zusätzlich der Wille der Minderheit. Und wenn man den Staat möglichst transparent gestalten will, dann sollte er am besten möglichst klein sein Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werbung Geschrieben 31. Juli 2018 Geschrieben 31. Juli 2018 Hi JhonnyKash, Das könnte für dich interessant sein: Upload-Filter – und was sie für das Forum bedeuten können (nichts gutes) . Da findet jeder was…
joachimeh Geschrieben 31. Juli 2018 Share #277 Geschrieben 31. Juli 2018 Bei demokratischen Wahlen hat jeder die Möglichkeit zu wählen. Wer das nicht tut, übt sein Wahlrecht nicht aus. Damit wird seine Position nicht berücksichtigt, weil er sie auch nicht artikuliert. Es ist ihm sozusagen egal. Ich würde aber nicht daraus schließen, dass Mehrheit der Wahlbeteiligten nicht auch die politische relevante Mehrheit bilden. Wie sollte es auch anders sein? Es ist von Nichtwählern nicht möglich abzuleiten, welcher politischen Seite sie sich angeschlossen hätten. Sie haben sich selbst von der politischen Willensbildung ausgeschlossen. Ich denke sogar, dass die meisten Nichtwähler dies nicht mal aus Protest tun. Sie nehmen demokratische Wahlen einfach nicht so wichtig. Erkennen z.T. auch nicht, dass dieser Einfluss doch wichtig ist. Z.T. haben sie auch nur etwas "besseres" vor. Es ist den Menschen schlicht selbst überlassen, immer noch besser als eine Wahlpflicht einzuführen. … soweit die Theorie, aber wie sieht die Praxis aus? Wer bestimmt die Kandidaten, die zur Wahl stehen? Nicht der Wähler, sondern die Parteigremien in der Regel nach dem Nasenprinzip und Linientreue. Wer steuert (finanziert) die Medien und damit die Meinung der Wähler? Wer dirigiert die Parlamentarier? Der Fraktionsvorsitzende, die sogenannten Experten und Lobbyisten, und nicht zuletzt die "Meinungsumfragen". Geld und Interessen der Geldgeber bestimmen die Politik, der Wähler hat dann die Wahl zwischen Pest und Cholera. Und wer an der Macht ist, will an der Macht bleiben und bleibt es auch, solange er dem Wahlvolk präsentiert werden kann und den Influencern genehm ist. Basisdemokratie sieht anders aus. acahaya hat darauf reagiert 1 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gansik Geschrieben 31. Juli 2018 Share #278 Geschrieben 31. Juli 2018 Bei demokratischen Wahlen hat jeder die Möglichkeit zu wählen. Wer das nicht tut, übt sein Wahlrecht nicht aus. Damit wird seine Position nicht berücksichtigt, weil er sie auch nicht artikuliert. Es ist ihm sozusagen egal. Ich würde aber nicht daraus schließen, dass Mehrheit der Wahlbeteiligten nicht auch die politische relevante Mehrheit bilden. Wie sollte es auch anders sein? Es ist von Nichtwählern nicht möglich abzuleiten, welcher politischen Seite sie sich angeschlossen hätten. Sie haben sich selbst von der politischen Willensbildung ausgeschlossen. Ich denke sogar, dass die meisten Nichtwähler dies nicht mal aus Protest tun. Sie nehmen demokratische Wahlen einfach nicht so wichtig. Erkennen z.T. auch nicht, dass dieser Einfluss doch wichtig ist. Z.T. haben sie auch nur etwas "besseres" vor. Es ist den Menschen schlicht selbst überlassen, immer noch besser als eine Wahlpflicht einzuführen. Warum überlassen wir nicht jedem zu wählen, ob er in die Schule gehen will? Das wird ja durch die Eltern, als Vormünder gemacht. Es gibt allgemeingültige Regeln, die alle einhalten müssen, warum kann dann die Wahl nicht als solche Regel glten? Warum ist gerade das wichtigste Instrument der Demokratie jedem selbst überlassen und andere Regeln allgemeingültig? Verstehe ich nicht. Warum jemand nicht wählt spielt ja auch keine Rolle - ich hatte manchmal vor lauter Frust keine Lust wählen zu gehen. Denn keine der kleinen Parteien hat erfahrene Politiker und die beiden großen sind gleich treffen Entscheidungen, die nicht von mir getragen werden. Ich habe mich trotzdem überwunden, weill sonst die Rechten zu viel Macht bekommen. Ein anderer macht das nicht. Die politische nicht- Bildung könnte ein anderer Grund sein, Protest - es gibt viele Möglichkeiten. Streng genommen, kann man durch Meinungsbildung die Wahlbeteiligung extra niedrig halten um ein bestimmtes Ergebnis, zumindest die Richtung, zu erhalten. So abwägiig ist das nicht. Ich kann einfach mit der Einstellung "tja, hast nicht gewählt, pech gehabt" nichts anfangen. Es gibt genug Menschen, denen einfach das Verständnis für ein Thema fehlt, sie aus den gesellschaftlichen Entscheidungen rauszuhalten ist nicht korrekt. Für Blinde haben wir eine Schrift erfunden und unsere Straßen bietet ihnen durch spezielle Bepflasterung Orientierungshilfe. Das kann man auch für Nichtwähler tun. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JhonnyKash Geschrieben 31. Juli 2018 Share #279 Geschrieben 31. Juli 2018 Das würde ich, zumindest außenpolitisch, sehr anders sehen, sogar wörtlich (z.B. der Bush-Clan mit seinem Irakkrieg). Aber auch innenpolitisch, wenn ich an Obamacare denke und aktuelle wirtschaftliche Turbulenzen durch Zölle. Sicherlich. Irgendeine Funktion muß der Bund ja haben. Wobei sich das auch auf den fehlenden Fraktionszwang bezog. Trump hat schon etliche Niederlagen einstecken müssen, weil seine republikanischen Parteifreunde seine Linie nicht unterstützen. Und Obamacare hat es als Bundesgesetz vor allem auch deswegen schwer, weil sich die Bundesstaaten ungern in ihre Gesundheitspolitik hineinregieren lassen. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tgutgu Geschrieben 31. Juli 2018 Share #280 Geschrieben 31. Juli 2018 … soweit die Theorie, aber wie sieht die Praxis aus? Wer bestimmt die Kandidaten, die zur Wahl stehen? Nicht der Wähler, sondern die Parteigremien in der Regel nach dem Nasenprinzip und Linientreue. Wer steuert (finanziert) die Medien und damit die Meinung der Wähler? Wer dirigiert die Parlamentarier? Der Fraktionsvorsitzende, die sogenannten Experten und Lobbyisten, und nicht zuletzt die "Meinungsumfragen". Geld und Interessen der Geldgeber bestimmen die Politik, der Wähler hat dann die Wahl zwischen Pest und Cholera. Und wer an der Macht ist, will an der Macht bleiben und bleibt es auch, solange er dem Wahlvolk präsentiert werden kann und den Influencern genehm ist. Basisdemokratie sieht anders aus. Natürlich sieht "Basisdemokratie" anders aus, aber hat diese schon funktioniert? Die parteiinternen Wahlen bringen auch immer wieder neue Kandidaten hervor. Die "Parteidisziplin" sorgt dabei durchaus auch mit dafür, dass gnadenlose Populisten dabei eher nicht das Rennen machen, sehe ich als Vorteil - jedenfalls bei den "Etablierten". Sogenannte "Experten" sind z.T. ja auch Experten. Haben eben Informationen nicht nur von einer Seite und wägen ggf. ab. Werden ggf. auch mit Folgen konfrontiert, die wir nur schwer einschätzen können - wir leben halt nicht isoliert auf einer Insel. Manch Experte wird sicher auch mal geschmiert, nicht selten kommt das heraus und dann war es das auch. Politik ist immer ein Kampf um Interessen. Der Mitarbeiter (als Wähler) in der Autoindustrie wird sicher das Interesse haben, dass seine Industrie gefördert wird. Ich würde aber die Wahl zwischen verschiedenen Interessen nicht mit als Wahl zwischen "Pest und Cholera" gleichsetzen, das mag für einige vielleicht der Fall sein, für andere halt nicht. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JhonnyKash Geschrieben 31. Juli 2018 Share #281 Geschrieben 31. Juli 2018 (bearbeitet) Was meinst du mit gegenteiliger Politik in den oberen Absatz?Mit gegenteiliger Politik meine ich, daß sie etwas anderes bekommen haben als sie erwartet haben. Bürgerliche, gesellschaftskonservative und wirtschaftsliberale Politik erwartet, sozialdemokratische Politik bekommen. Ich, und ich bin da bei weitem nicht der einzige, finde aber schon, daß linksgrüne Überzeugungen und auch Dogmen gesellschaftsfähig geworden sind und in weiten Teilen die Politik bestimmen. Zumindest die Regierungsjahre unter Merkel , Atomausstieg, Energiewende, Frauenquote, Homoehe (find ich gut), Mindestlohn, Fortschritts- und Technikfeindlichkeit, Euro, TTIP, die Liste ist lang. Von den Medien ganz zu schweigen. Nun wirst du das genau andersherum sehen, ich weiß. Die Sicht auf Politik und Gesellschaft hängt immer auch vom eigenen Standpunkt ab. Ich bin mir nicht sicher, ob es dbzgl. wirklich auch neutrale Sichtweisen geben kann. Im übrigen finde ich toll was du machst. Auch wenn ich selber kein selbsternannter Gutmensch bin, besteht ein hroßer Teil meines Freundeskreises aus eben solchen Leuten. Das sind alles ganz liebe und idealistische Menschen. Sie wählen nur meistens den falschen Weg, wofür sie ja aber nichts können bearbeitet 31. Juli 2018 von JhonnyKash Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JhonnyKash Geschrieben 31. Juli 2018 Share #282 Geschrieben 31. Juli 2018 Werbung (verschwindet nach Registrierung) Und mal zum Lobbyismus allgemein. Es wird immer so dargestellt, als gäbe es diesen nur von Seiten der Wirtschaft, von großen Konzernen. Das ist falsch. Eine große Gruppe gleichgesinnter Bürger kann eine Lobby sein, oder auch Biobauern, es gibt zahlreiche NGOs mit großer gestalterischer Macht, die (angebliche) Atomlobby hat gegen die EE-Lobby den kürzeren gezogen usw. usf. Ich glaube auch nicht, daß politische Entscheidungsprozesse gänzlich ohne Lobbies funktionieren. Politiker sind i.d.R. fachfremd wenn es um.Entscheidungen geht, es muß die Möglichkeit geben Probleme seitens der entsprechenden Lobbies zu benennen und natürlich auch für entsprechende Lösungen zu werben. Ist dies nicht möglich, wird vieles schiefgehen - wie die Energiewende Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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tgutgu Geschrieben 31. Juli 2018 Share #283 Geschrieben 31. Juli 2018 (bearbeitet) Möglicherweise wird „gesellschaftskonservativ“ heute auch etwas anders definiert, so würde ich z.B. eine ökologisch orientierte, nachhaltige Wirtschaftspolitik, die nicht jedem Unternehmer bzgl. seines Handelns in Bezug auf die Umwelt alles erlaubt, als sehr gesellschaftkonservativ und heimatverbunden ansehen und damit ein Teil des Grünen Portfolios, dem sich ja auch Merkel geöffnet hat. Die wirtschaftsliberale Linie hat sich in der Merkel - Westerwelle Regierung durch eigenartige Prioritäten auf längere Zeit ins Abseits manövriert und davon hat sich die FDP bis heute nicht erholt (wieviel würde die FDP ohne Lindner erreichen?). Die CDU ist sicher zur Mitte gewandert, weshalb sie trotz zunehmender Polarisierung der Gesellschaft immer noch die stärkste Partei ist, aber sozialdemokratisch ist sie eigentlich nicht. (Das Wort der „Sozialdemokratisierung der CDU“ ist für mich durchaus eine interessengesteuerte Worthülse). Das Identitätsproblem hat eher die SPD. Die CDU ist für mich eher die Partei des Ausgleichs, eine Richtung die hoffentlich noch lange mehrheitsfähig bleibt, selbst wenn ich sie gar nicht wählen sollte. Ein extrem ausgeprägter Lagerwahlkampf mit zunehmend unvereinbaren politischen Positionen und auch persönlichen Verhältnissen wäre für mich mit das Schlimmste, was hierzulande politisch passieren könnte. bearbeitet 31. Juli 2018 von tgutgu acahaya hat darauf reagiert 1 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kleinkram Geschrieben 31. Juli 2018 Share #284 Geschrieben 31. Juli 2018 (bearbeitet) Kennt jemand ein besseres real existierendes System als das unsrige, von Populisten, Wirtschaftsbossen, Lobbyisten, Parteibonzen, Bestechlichen beherrschte? Viel, sehr viel ist bei uns verbesserungswürdig. Aber diese Rundumschläge, misepetrigen Behauptungen und alles-ist ja-so-schlecht-Bemerkungen gehen an der Wirklichkeit vorbei. Man kann über die Art der Wahlen und die zweifelhaften Mehrheiten stundenlang diskutieren. Aber jede andere Art der Mehrheitssuche funktioniert auch nicht. Lieber eine Wahl mit Mängeln als gar keine Und: Die unwissenden Populisten sind immer die anderen. Das sagen zumindest die Anhänger von AfD, CD/SU, FDP, Grünen, Linken, SPD.. bearbeitet 31. Juli 2018 von Kleinkram Atur, JhonnyKash und acahaya haben darauf reagiert 3 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Atur Geschrieben 31. Juli 2018 Share #285 Geschrieben 31. Juli 2018 Sagt der Staat aber, nee, regel du Lobbyist das mal schön selber, muß das entsprechende Unternehmen mit seinem Produkt auf dem Markt dafür werben, daß der Bürger dafür Geld bezahlt. Der Markt ist quasi die demokratischste und transparenteste Plattform auf der sich der Bürgerwillen artikulieren kann und auf der der Mehrheitswille umgehend umgesetzt wird. Wenns ganz gut läuft, sogar zusätzlich der Wille der Minderheit. wenn die Unternehmen ohne staatliche Reglementierung arbeiten dürften, dann würden wir alle VW-Diesel mit Abgasbetrugssoftware fahren. wir wären den AGBs schutzlos ausgeliefert, müssten nehmen, was die Monopolisten uns geben und hätten bei Ärger die Freude, alleine gegen google zu klagen (in den USA natürlich!). Das alles wäre weder transparent noch demokratisch noch sonst irgendwie vorteilhaft. Die Vorstellung, dass die Unternehmen durch ehrliche Werbung versuchen, mir ihre Produkte nahezubringen und ich dann frei entscheiden kann, ist rührend, aber entspricht wohl eher nicht den Tatsachen. Nein, ich will einen Staat, der sich um seine Leute kümmert und versucht, sie zu schützen (selbst wenn Teile dieses Staates dann den Schutz wieder aushebeln wollen, zB der Verkehrsminister beim Abgasthema). Der Staat (=die Gerichte) sollen mich ja auch vor dem Staat (zB den Behörden) schützen. Das ist ja auch eine der wesentlichen Errungenschaften des Systems, dass es den Schutz gegen sich selber mit eingebaut hat. Tolle Sache, wenn man einen Augenblick drüber nachdenkt ... tgutgu, acahaya, gansik und 2 weitere haben darauf reagiert 5 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tgutgu Geschrieben 31. Juli 2018 Share #286 Geschrieben 31. Juli 2018 Der „freie“ Markt hat dafür gesorgt, dass ich meine Schuhe im 300 km entfernten München kaufen muss. Offenbar ist die Mehrheit meiner heimatlichen Mitbürger der Meinung, dass man Schuhe nicht mehr anprobieren sollte, sondern gleich online kauft. leicanik und acahaya haben darauf reagiert 2 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gansik Geschrieben 31. Juli 2018 Share #287 Geschrieben 31. Juli 2018 Kennt jemand ein besseres real existierendes System als das unsrige, von Populisten, Wirtschaftsbossen, Lobbyisten, Parteibonzen, Bestechlichen beherrschte? Viel, sehr viel ist bei uns verbesserungswürdig. Aber diese Rundumschläge, misepetrigen Behauptungen und alles-ist ja-so-schlecht-Bemerkungen gehen an der Wirklichkeit vorbei. Man kann über die Art der Wahlen und die zweifelhaften Mehrheiten stundenlang diskutieren. Aber jede andere Art der Mehrheitssuche funktioniert auch nicht. Lieber eine Wahl mit Mängeln als gar keine Und: Die unwissenden Populisten sind immer die anderen. Das sagen zumindest die Anhänger von AfD, CD/SU, FDP, Grünen, Linken, SPD.. Das ist in deisem Fall deine Wahrnehmung. Ich lese hier sehr differenzierte Sichtweisen, die mit Beispielen aus dem Leben, den eigenen Erfahrungen usw. erklärt und untermauert werden. Dein Post ist ein Rundumschlag. Hier war niemand gegen eine Wahl. Wie kommst du drauf? Was ist mit denen, die keine Anhänger sind? Insgesamt sehe ich dieses Gespräch als Ideenfindung und Austausch. Ich bin nicht mit allen zu 100% einverstanden, aber jeder hat Argumente, die ich nicht von der Hand weisen kann, auch wenn mir diese Erkenntnis manchmal wie ein leichter Schlag in die Magengrube ist. Sie fördert bei mir aber das Nachdenken über die Situation und ggf. Lösungen, die es geben könnte. Es ist wie bei mir in der Firma - Ich bin Prozesskoordinator. Ich modeliere nicht nur neue Prozesse, sondern prüfe auch bestehende. Vermeintlich fehlerfreie Prozesse kann man optimieren. Die Gegebenheiten und Erkenntnisse ändern sich, man gewinnt Erfahrung und Wissen und das fließt in eine Analyse mit ein. Es ist nicht schlimm Störquellen und Fehler anzusprechen. Daraus darfst du nicht schließen, dass derjenige gleich ein Miesepeter ist. Wer ist dann derjenige, der vor solchen Misständen die Augen verschliest und alles toll findet? Bitte nichts ändern, ich fühle mich wohl, die anderen sind mir egal? Das geht doch auch nicht. JhonnyKash, acahaya und leicanik haben darauf reagiert 3 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JhonnyKash Geschrieben 31. Juli 2018 Share #288 Geschrieben 31. Juli 2018 (bearbeitet) Der „freie“ Markt hat dafür gesorgt, dass ich meine Schuhe im 300 km entfernten München kaufen muss. Offenbar ist die Mehrheit meiner heimatlichen Mitbürger der Meinung, dass man Schuhe nicht mehr anprobieren sollte, sondern gleich online kauft. Wo wohnst du? bearbeitet 31. Juli 2018 von JhonnyKash Atur hat darauf reagiert 1 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Atur Geschrieben 31. Juli 2018 Share #289 Geschrieben 31. Juli 2018 Basisdemokratie sieht anders aus. ja, richtig. Aber wir haben keine Basisdemokratie, das ist nicht das Ziel der Übung! Laut Verfassung sind wir eine repräsentative Demokratie. In Art. 20 GG steht: "(2) 1Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. 2Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt." Es gibt also auch "Abstimmungen" (Volksabstimmungen) , aber das ist nur eine Variante, wie das Volk seine Staatsgewalt ausübt. und das ist auch gut so. Die Erfinder des Grundgesetzes wollten vermeiden, dass eine aufgehetzte Bevölkerung Entscheidungen trifft, die ... nicht gut sind. Die hatten die NS-Zeit im Kopf und wussten, was da für Gefahren drin stecken. Heute reicht ein Blick nach Großbritannien um zu sehen, dass Volksabstimmungen idR Unfug sind. Gerade in Zeiten, wo über das Internet und mit Hilfe russischer Propagandaunterstützung die Leute so manipuliert werden können bin ich heilfroh, wenn die wichtigen Fragen nicht durch Volksabstimmung entschieden werden. Ich habe einen örtlichen Bürgerentscheid erlebt, bei dem es nicht um die Welt ging, bei dem aber soviel Hetze und Verblendung dabei war, dass es mich gegruselt hat. Ich möchte bitte Abgeordnete, denen ein Apparat zur Verfügung steht, die Möglichkeiten haben, sich schlau zu machen, und die nicht aufgrund reiner Emotion entscheiden. und dabei nehme ich in Kauf, dass die bestochen werden oder dem Fraktionszwang unterliegen, das sind dann eben die Grenzen des Machbaren. cyco und acahaya haben darauf reagiert 2 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Atur Geschrieben 31. Juli 2018 Share #290 Geschrieben 31. Juli 2018 (bearbeitet) Kennt jemand ein besseres real existierendes System als das unsrige, von Populisten, Wirtschaftsbossen, Lobbyisten, Parteibonzen, Bestechlichen beherrschte? Viel, sehr viel ist bei uns verbesserungswürdig. Aber diese Rundumschläge, misepetrigen Behauptungen und alles-ist ja-so-schlecht-Bemerkungen gehen an der Wirklichkeit vorbei. Man kann über die Art der Wahlen und die zweifelhaften Mehrheiten stundenlang diskutieren. Aber jede andere Art der Mehrheitssuche funktioniert auch nicht. Lieber eine Wahl mit Mängeln als gar keine Und: Die unwissenden Populisten sind immer die anderen. Das sagen zumindest die Anhänger von AfD, CD/SU, FDP, Grünen, Linken, SPD.. danke! das ist im Wesentlichen auch mein Fazit, (auch wenn die Kritik hier nicht ganz so eindimensional ist, wie Du das formulierst): Dieses System ist das beste aller schlechten Systeme. bearbeitet 31. Juli 2018 von Atur acahaya hat darauf reagiert 1 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gansik Geschrieben 31. Juli 2018 Share #291 Geschrieben 31. Juli 2018 Und mal zum Lobbyismus allgemein. Es wird immer so dargestellt, als gäbe es diesen nur von Seiten der Wirtschaft, von großen Konzernen. Das ist falsch. Eine große Gruppe gleichgesinnter Bürger kann eine Lobby sein, oder auch Biobauern, es gibt zahlreiche NGOs mit großer gestalterischer Macht, die (angebliche) Atomlobby hat gegen die EE-Lobby den kürzeren gezogen usw. usf. Ich glaube auch nicht, daß politische Entscheidungsprozesse gänzlich ohne Lobbies funktionieren. Politiker sind i.d.R. fachfremd wenn es um.Entscheidungen geht, es muß die Möglichkeit geben Probleme seitens der entsprechenden Lobbies zu benennen und natürlich auch für entsprechende Lösungen zu werben. Ist dies nicht möglich, wird vieles schiefgehen - wie die Energiewende Leider sind Politiker auch der Korrution ausgesetzt. Und die Lobbyarbeit der Wirtschaft hat dafür wesentlich mehr Möglichkeiten, als 5 Fotografen aus diesem Forum. Somit ist das nicht vergleichbar. Unsere Politiker sind anders korrupt, als vielleicht Politiker in weniger Stabilen Staaten, aber sie sind es. Und manchmal verstehen sie, dass man der Lobby nicht sofort nachgeben kann, denn sie horchen schon auch in die Menge. Und wenn der Aufschrei laut genug ist, ziehen sie auch mal ein Gesetz zurück. In letzter Zeit habe ich aber das Gefühl, dass man einen ganz schlimmen Gesetzesentwurf vorstellt um schon mal die Bevölkerung zu schockieren, um dann hintenrum ein anderes Gesetz, dass anders formuliert aber den gleichen Inhalt hat, wärend eines Großereignisses durchzuboxen. So kommt die Lobby doch zu ihrem Wunsch. acahaya hat darauf reagiert 1 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
cyco Geschrieben 31. Juli 2018 Share #292 Geschrieben 31. Juli 2018 Mit gegenteiliger Politik meine ich, daß sie etwas anderes bekommen haben als sie erwartet haben. Bürgerliche, gesellschaftskonservative und wirtschaftsliberale Politik erwartet, sozialdemokratische Politik bekommen. Ich, und ich bin da bei weitem nicht der einzige, finde aber schon, daß linksgrüne Überzeugungen und auch Dogmen gesellschaftsfähig geworden sind und in weiten Teilen die Politik bestimmen. Zumindest die Regierungsjahre unter Merkel , Atomausstieg, Energiewende, Frauenquote, Homoehe (find ich gut), Mindestlohn, Fortschritts- und Technikfeindlichkeit, Euro, TTIP, die Liste ist lang. Von den Medien ganz zu schweigen. Nun wirst du das genau andersherum sehen, ich weiß. Die Sicht auf Politik und Gesellschaft hängt immer auch vom eigenen Standpunkt ab. Ich bin mir nicht sicher, ob es dbzgl. wirklich auch neutrale Sichtweisen geben kann. Im übrigen finde ich toll was du machst. Auch wenn ich selber kein selbsternannter Gutmensch bin, besteht ein hroßer Teil meines Freundeskreises aus eben solchen Leuten. Das sind alles ganz liebe und idealistische Menschen. Sie wählen nur meistens den falschen Weg, wofür sie ja aber nichts können Deine Aufzählung finde ich nicht nur linksgrün definiert. Euro, TTIP (kam ja nie) waren sehr konservative Politik. Die Fortschritts- und Technikfeindlichkeit oder besser -langsamkeit ist nicht linksgrün, sondern konservative Verschlafpolitik. Die Dogmen scheinen also auch umgekehrt zu funktionieren. Und mit den Medien ist das auch so eine Sache. Nur weil sie andere Meinung darstellen als die eigene, heißt es nicht, dass es nicht die mehrheitsfähige Meinung ist. Und Fake News ist ein Begriff der mit dem Rechtspopulismus aufkam. Zufall? Da sind wir wieder beim Feindbild. Das mit den falschen Weg beziehe ich einfach mal nicht auf mich, sondern nur auf deine Freunde, ok? gansik und tgutgu haben darauf reagiert 2 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tgutgu Geschrieben 31. Juli 2018 Share #293 Geschrieben 31. Juli 2018 Wo wohnst du? Nicht in München. JhonnyKash hat darauf reagiert 1 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tgutgu Geschrieben 31. Juli 2018 Share #294 Geschrieben 31. Juli 2018 Ein wesentlicher Punkt ist, dass bei uns die Gewaltenteilung überwiegend noch intakt ist. So kann sich der Präsident des Verfassungsgerichts dazu äußern, dass er die Wortwahl bei manchen der aktuellen Diskussionen nicht für passend hält, ohne befürchten zu müssen zwangspensioniert zu werden. Ich arbeite bei einer Behörde und kann davon ausgehen, dass Mitarbeiter nicht nach Parteibuch eingestellt werden. Industrieskandale kommen vor Gericht und die Verantwortlichen müssen durchaus Konsequenzen tragen. Natürlich haben auch bestimmte Interessen im System es zugelassen, dass es so weit gekommen ist, aber irgendwann kommt das Korrektiv. Ich sehe es durchaus so, dass sich diesbzgl. sogar einiges verbessert hat. acahaya hat darauf reagiert 1 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JhonnyKash Geschrieben 31. Juli 2018 Share #295 Geschrieben 31. Juli 2018 Deine Aufzählung finde ich nicht nur linksgrün definiert. Euro, TTIP (kam ja nie) waren sehr konservative Politik. Die Fortschritts- und Technikfeindlichkeit oder besser -langsamkeit ist nicht linksgrün, sondern konservative Verschlafpolitik. Die Dogmen scheinen also auch umgekehrt zu funktionieren. Und mit den Medien ist das auch so eine Sache. Nur weil sie andere Meinung darstellen als die eigene, heißt es nicht, dass es nicht die mehrheitsfähige Meinung ist. Und Fake News ist ein Begriff der mit dem Rechtspopulismus aufkam. Zufall? Da sind wir wieder beim Feindbild. Ich habe hier Gesellschaft und Politik vermischt, wahrscheinlich etwas missverständlich. Bzgl. TTIP bspw. war es eine große gesellschaftliche Bewegung die dieses Abkommen abgelehnt hat, quer durch (fast) alle politischen Lager, auf jeden Fall aber durch das "rechte" und "linke" Lager. Die Europolitik fand ich jetzt auch eher "sozialdemokratisch", vor allem die sonst so auf Ordnungspolitik bedachte FDP hat hier m.E. sehr enttäuscht. Und das Ablehnen des Euro war durch die Medien hindurch gleichzusetzen mit dumpfen Rechtspopulismus, auch wenn man wirtschaftswissenschaftlich, also weder rechts noch populistisch gegen den Euro argumentiert. Grüne Technikfeindlichkeit sehe sich im allgemeinen durch Ablehnung von Atomkraft und Gentechnik in weiten Teilen der Bevölkerung bestätigt. Daß es da auch konservative Beispiele gibt ist sicherlich richtig. Nicht von ungefähr werden die Grünen aber auch die neuen Konservativen genannt Und das mit den Medien - wie schon geschrieben, hängt von der Sichtweise ab. Aber eben auch mit Sicherheit von der Tatsache, daß die präferierten Parteien bei Journalisten mehrheitlich links oder grün sind. Das mit den falschen Weg beziehe ich einfach mal nicht auf mich, sondern nur auf deine Freunde, ok? Absolut! cyco hat darauf reagiert 1 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tgutgu Geschrieben 31. Juli 2018 Share #296 Geschrieben 31. Juli 2018 Hmm, sind die Grünen technikfeindlich? Vielleicht präferieren sie ja nur andere Technik. acahaya und Ameise haben darauf reagiert 2 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JhonnyKash Geschrieben 31. Juli 2018 Share #297 Geschrieben 31. Juli 2018 Und die Lobbyarbeit der Wirtschaft hat dafür wesentlich mehr Möglichkeiten, als 5 Fotografen aus diesem Forum. Somit ist das nicht vergleichbar. Das kann ich so pauschal nicht gelten lassen. 5 Mio (nicht 5) Bürger haben nämlich mit Sicherheit mehr Macht wie ein Großkonzern. Wahrscheinlich reichen auch 50.000. Da braucht man bspw. nur mal die Deutsche Umwelthilfe anzuschauen, wie ein kleiner Lobbyverein die Autoindustrie mit dem Ring durch die Nase durch die Manege zieht. Oder wie Greenpeace oder Campact mit Angstkampagnen die öffentliche Debatte bestimmen, Bürger mobilisieren und letztendlich Politik beeinflussen. Ich würde gefühlt fast behaupten, hier hat "die Wirtschaft" das Nachsehen. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JhonnyKash Geschrieben 31. Juli 2018 Share #298 Geschrieben 31. Juli 2018 Hmm, sind die Grünen technikfeindlich? Vielleicht präferieren sie ja nur andere Technik. Im Fall Landwirtschaft mindestens nicht. Ansonsten würde ich unter technikfreundlich verstehen, keine Technik abzulehnen sondern jeglicher Technik eine Daseinsberechtigung zuzugestehen. Davon ist man im Grünen Lager imo weit entfernt. Gute Nacht! Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tgutgu Geschrieben 1. August 2018 Share #299 Geschrieben 1. August 2018 Das kann ich so pauschal nicht gelten lassen. 5 Mio (nicht 5) Bürger haben nämlich mit Sicherheit mehr Macht wie ein Großkonzern. Wahrscheinlich reichen auch 50.000. Da braucht man bspw. nur mal die Deutsche Umwelthilfe anzuschauen, wie ein kleiner Lobbyverein die Autoindustrie mit dem Ring durch die Nase durch die Manege zieht. Oder wie Greenpeace oder Campact mit Angstkampagnen die öffentliche Debatte bestimmen, Bürger mobilisieren und letztendlich Politik beeinflussen. Ich würde gefühlt fast behaupten, hier hat "die Wirtschaft" das Nachsehen. Wenn die Wirtschaft sich nicht an beschlossene Regeln hält und dies im Verborgenen tut, ist es doch gut, dass es nicht riesiger Massenproteste bedarf, die Wirtschaft wieder dazu zu bringen, sich an die Spielregeln zu halten. Ich würde die Umwelthilfe auch nicht unbedingt als kleinen Lobbyverein ansehen. Das Interesse an sauberer Umwelt dürfte eine sehr große Gruppe in der Bevölkerung teilen. Möglicherweise mehr als diejenigen, denen die Gewinnmaximierung einer Firma am Herzen liegt. Es hat sich ja auch gezeigt, dass die Geschäfte nach wie vor prächtig laufen. Aber die Produkte verbessert wurden. Wohl auch Dank des Zwanges durch die Regelwerke. Jedenfalls denke ich, dass die Wirtschaft hierzulande ausreichend großen Spielraum hat, sich zu entfalten und erfolgreich zu arbeiten. Ein wesentlicher Grund dafür ist Stabilität und Rechtssicherheit. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tgutgu Geschrieben 1. August 2018 Share #300 Geschrieben 1. August 2018 Im Fall Landwirtschaft mindestens nicht. Ansonsten würde ich unter technikfreundlich verstehen, keine Technik abzulehnen sondern jeglicher Technik eine Daseinsberechtigung zuzugestehen. Davon ist man im Grünen Lager imo weit entfernt. Gute Nacht! Da kommen wir an einen wichtigen Punkt. Nicht jede Technik muss von der Gesellschaft mitgetragen werden. Das ist auch ein Wesen der Mitbestimmung. Gerade im landwirtschaftlichen Bereich lassen sich die Auswirkungen der Anwendung einer Technik nicht unbedingt auf den Anwender beschränken. Insofern ist es doch gut und letztlich positiv, dass darüber vorher diskutiert wird. Nicht jede Technik ist halt gesellschaftlich durchsetzungsfähig. Die Auswirkungen auf Nichtbeteiligte müssen bedacht werden. acahaya hat darauf reagiert 1 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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