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Bildgestaltung durch Unschärfe


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Den Blick des Betrachers zu führen ist ein Kerngeschäft der Fotografie .... Bilder ohne Tiefe und ohne Betonung sind einfach nur langweilige Dokus ... will man nur Dokumentieren, ist das sicher OK, aber interessant wird solche Bilder niemand finden.

 

Das heisst natürlich nicht, dass man immer maximal freistellen muss ;)

 

hier kann ich dem Betrachter die einzelnen Elemente zeigen (das Bild ist nur ein Beispiel, das ich mal für eine Freundin als Erklärbild gemacht habe ;) )

 

 

Eine interessante Reportage besteht aus einem Wechsel von Übersichtsdokus und Details, Übersichten können und sollten durchgehend scharf sein, Details sollten durch Freistellung und Führung des Blicks betont werden ... (wobei Freistellung nicht nur durch Unschärfe erreicht werden kann)

 

Will ich natürlich die Belegschaft einer Firma ablichten, dann mache ich ein Bild, auf dem gestaffelt alle möglichst scharf sind ... will ich einen Mitarbeiter bei der Arbeit zeigen, versuche ich alles störende auszublenden.

 

 

Es bringt nichts, sich auf eine Art festzulegen, man sollte alle Stilmittel beherrschen und für das einsetzen, wo sie passen.

 

Das sind sehr anschauliche und auch sehr schöne Fotos. Ich habe sie wegen Kompaktheit aus dem Zitat genommen.

Im Text sind gut verständliche Erklärungen und einige Behauptungen, denen jeder Fachmann zustimmen würde.

Ich stauche mal einen Satz von dir ( der Weichmacher fällt raus): Bilder ohne Tiefe und ohne Betonung sind einfach nur langweilige Dokus ... will man nur Dokumentieren,wird das niemand interessieren.

Das ist schon sehr aus sich selbst heraus begründet. Aber ich suche ja hier die Meinung von Fachleuten und bin sehr froh, dass du dir Zeit für mich nimmst.

Kennst du Gursky?

 

Es ist von Erklärbildern und DokuFotos die Rede und ich habe den Eindruck, dass die noch nicht deinen Anspruch an Fotografie erfüllen.

Das freut mich weil ich auch gerne über die Fotos sprechen würde die einem wichtig sind, die relevant sind. Das hätte ich Eingangs deutlicher machen sollen. 

 

Mir macht fotografieren auch richtig Spass und ich kanns kaum erwarten die ersten Spielfotos / Probierfotos mit meiner neuen Cam zu konvertieren/sehen. 

Aber von solchen Fotos ist hier nicht die Rede, oder? 

Würdest du ein Foto zeigen das dir als erfahrenem Fotografen etwas bedeutet  und wo die Unschärfe Sinn macht, nicht nur fototechnisch gut ist.

Wenn du bei dem einem Mitarbeiter bei der Arbeit alles störende ausblenden möchtest hast du doch eine Intension, im Sinne einer Aussage - würdest du das

bei dem (hoffentlich) gezeigten Foto erläutern?

 

 

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Wenn du bei dem einem Mitarbeiter bei der Arbeit alles störende ausblenden möchtest hast du doch eine Intension, im Sinne einer Aussage - würdest du das

bei dem (hoffentlich) gezeigten Foto erläutern?

hmm, ich versuche es mal ... bei den meisten Fotos, bei denen das eine Rolle spielt, ist ein zeigen unmöglich... Personenfotografie halt. Hochzeitsfotos, wo das eine höhere Wichtigkeit hat, zeige ich also nicht ... aber vielleicht ein paar Bilder von Personen, die eh in der Öffentlichkeit stehen:

 

hier habe ich einen Tanzwertungsrichter, ich wollte ihn zeigen, das drumherum sollte in den Hintergrund treten, seine Konzentration wird durch die Schärfe/Unschärfetrennung betont

 

14011300089_0d4915bab3_b.jpg

 

 

hier wäre mir die Unschärfe sogar lieber noch stärker gewesen, aber trotzdem hilft sie, dass das Paar räumlich heraustritt ... alles scharf und es wäre ein flaches Foto.

 

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die Sieger, was für einen Vorteil hätte ein scharfer Hintergrund? Nur, dass das Bild platt wirkte.

 

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der Arbeitsplatz des DJ .. die Tanzfläche ist als Umgebung willkommen, aber ich will nicht, dass sie den Blick von Mischpult ablenkt.

 

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Natürlich ist der Kampf bei den Tanzbildern eher immer der einen Kompromiss zu finden, zwischen "ich bekomme das Paar scharf hin" und " ich hätte gerne eine stärkere Freistellung"

 

 

 

 

 

 

wo die Unschärfe Sinn macht, nicht nur fototechnisch gut ist.

 

 

wie kann man das trennen?

 

Wenn sie fototechnisch gut ist, dann macht sie doch automatisch Sinn :) 

 

 

 

 

 

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stell Dir vor, ich hätte den (für die Stimmung wichtigen) Baum da hinten scharf ... der Engel (der ja das Motiv ist) würde in einer Sauce von Lichtern und Zweigen untergehen

 

bearbeitet von nightstalker
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15981873526_1e50658bb8_b.jpg

 

Ich möchte gerne eine schön gearbeitete Laterne zeigen ... also blende ich die Umgebung aus

 

 

5624856154_9a64a96630_b.jpg

 

alle Blüten scharf --> das Bild wäre nicht räumlich, sondern zweidimensional

 

 

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ohne die Schärfe/Unschärfetrennung wäre die Blume praktisch unsichtbar, sie tritt erst durch den unscharfen Hintergrund heraus

 

 

5472545686_32984f7cf8_b.jpg

 

nochmal räumliche Wirkung des Gesichts, durch Schärfeabfall

 

bearbeitet von nightstalker
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hier wäre mir die Unschärfe sogar lieber noch stärker gewesen, aber trotzdem hilft sie, dass das Paar räumlich heraustritt ... alles scharf und es wäre ein flaches Foto.

 

 

ja, da wäre noch mehr noch besser gewesen.

Solche Fotos bringen mich immer zum Grübeln.

So eine deutliche Freistellung kann schon eine tolle Sache sein ...

schön erklärt, danke!

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Beeindruckende Fotos - Bravo. Es freut mich sehr, dass du sie hier zeigst und kommentierst.

Bei den Fotos mit Personen drängt sich mir das Bild des Fotografen in Aktion auf, an einem Ort wo so viel Herzblut investiert wird -  schön.

Die verdichtete Atmosphäre des Wettkampfs - es geht um viel und der Fotograf als erwünschter/nötiger Teil davon - eine gute Ausgangslage.

 

Ich möchte zu den Fotos im Einzelnen noch etwas sagen, aber jetzt gehts ins Bettchen.

 

Eine Stelle die in deinem Beitrag, die mit einem :)  versehen ist, kennzeichnet den unterschiedlichen Blickwinkel auf das Thema UnschärfeEinsatz.

 

 

 

Zitat

 

 

....... ein Foto zeigen ............ wo die Unschärfe Sinn macht, nicht nur fototechnisch gut ist. (max65)

 

 

wie kann man das trennen?

 

Wenn sie fototechnisch gut ist, dann macht sie doch automatisch Sinn  :) (nightstalker)

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ja, da wäre noch mehr noch besser gewesen.

Solche Fotos bringen mich immer zum Grübeln.

So eine deutliche Freistellung kann schon eine tolle Sache sein ...

schön erklärt, danke!

 

.... zum Grübeln - hm - ich vermute mal das ist ein halb verstecktes Kompliment und meint Grübeln über deine Fähigkeiten Unschärfe zu Erzeugen - vermute ich jetzt mal? Ich finde du kannst das sehr gut   ;)

 

..... kann schon eine tolle Sache sein..... aha - ein Schimmern kann auch eine tolle Sache sein ... und kein Schimmern kann auch eine tolle Sache sein ;) .

bearbeitet von max65
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Das Mischpultfoto ist ein schönes Beispiel.

Als vorgebliches Hauptmotiv ist es unterbelichtet.

Da es einen Bezug zum HG geben soll (Tanzende Menschen nach Musik aus dem Mischpult) sollte man diesen auch ohne Erklärung deuten können.

Dafür ist der aber zu unscharf. Wäre er aber schärfer, würde u.U. auffallen, dass auf der Party zuwenig los ist.

Das Foto ist somit eher ein Unglück, ein Beispiel, was man falsch machen kann? ;)

 

Bei der Freistellungsdebatte ist es mir immer zuwider, dass nur die Extreme zum Zuge kommen. Alles scharf vs minimalste Schärfentiefe.

 

Die obigen Beispiel zeigen aber auch, dass noch nicht jeder von dieser Debatte vergiftet ist. 

Das Foto mit dem Tanzpaar verdeutlicht das recht schön. 

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.... zum Grübeln - hm - ich vermute mal das ist ein halb verstecktes Kompliment und meint Grübeln über deine Fähigkeiten Unschärfe zu Erzeugen - vermute ich jetzt mal? Ich finde du kannst das sehr gut   ;)

 

..... kann schon eine tolle Sache sein..... aha - ein Schimmern kann auch eine tolle Sache sein ... und kein Schimmern kann auch eine tolle Sache sein ;) .

 

das Grübeln bezieht sich darauf, ob ich mir nicht doch irgendwann eine Vollformatkamera anschaffe, eben wegen der Freistellung.

Da solche Überlegungen hier gelegentlich zu heftigen (und merkwürdigen) Diskussionen führen, wollte ich es nicht so klar sagen, sondern nur andeuten. Die Diskussion will ich nicht aufwärmen.

Da ich aber jetzt das ganze Dir in die Schuhe schieben kann ("der hat ja extra nachgefragt"), ist alles paletti :D :D

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..... kann schon eine tolle Sache sein..... aha - ein Schimmern kann auch eine tolle Sache sein ... und kein Schimmern kann auch eine tolle Sache sein ;) .

 

@max65,

 

bei Deinen letzten beiden Postings habe ich leider beträchtliche Verständnisprobleme. Liegt aber sicher an mir.

Aber du hast ja bereits angekündigt, zu den Fotos im Einzelnen noch Stellung zu nehmen. Vielleicht fällt dann bei mir der Groschen...

 

Die ganz hervorragenden Beispielbilder von @nightstalker finde ich absolut überzeugend, zumal sie eindrucksvoll beweisen, dass erst der Fotograf aus einem Foto ein "Bild" macht !

Dazu reicht eben nicht - wie Du in einem anderen Posting schreibst - ein Butterbrotpapier mit einem Loch drin...

 

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Eines möchte ich noch loswerden: In manchen Fällen mag das unscharf machen von (Groß-) Teilen eines Fotos sinnvoll sein - weil ich sonst das Tierchen im Gras nicht erkenne - oder sich ein Blatt sonst nicht von der Wiese abhebt - aber oft habe ich halt nur ein Foto mit der Hälfte Matsch.

Den Abschuss fand ich Jemanden der eine Gruppe von Kindern, die hinter einem Auto herlaufen fotografiert und eines ist scharf und die fünf anderen sind matschig - wenn das Absicht war muss ich sagen Spezialisten muss man nicht verstehen.

Man darf schon einem Betrachter zutrauen etwas in einem Bild zu entdecken - warum vieles unscharf machen, dass ganz klar ist was ich meine?

Muss ich hier was matschig machen um zu sehen was/wer besonders ist?

 

 

attachicon.gifheandtheothers_CPx.jpg

 

 

schöne Grüße Max

Ich will nicht unhöflich sein, aber in dem gezeigten Bild wird mir nicht klar um was es geht. Wenn gleich ich glaube das Unschärfe hier auch nicht die Lösung wäre. Auch wenn ich grundsätzlich mit dir über ein Stimme finde ich das Beispiel ungeeignet.

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Könnte man es nicht vielleicht auf folgende Formel reduzieren: Erlaubt ist, was gefällt?

Jein...

Es gibt einen Geschmack, der Regional, Gesellschaftsabhängig, Geschlechtsabhängig, etc, einen Konsens trifft.

 

Die Regeln zum Treffen dieses Geschmacks heißen dann Lehrmeinung. Zwischen dem Geschmack/Konsens kann es aber immer wieder zu Unstimmigkeiten kommen, weil die sich zeitlich bisweilen nicht decken.

Abseits dieses allgemeinen Geschmacks gelten dann ggf andere Regeln.

Wenn du mit deinen Fotos den übereinstimmenden Geschmack deiner Zielgruppe triffst, ist alles OK.... ;)

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Das Mischpultfoto ist ein schönes Beispiel.

Als vorgebliches Hauptmotiv ist es unterbelichtet.

Da es einen Bezug zum HG geben soll (Tanzende Menschen nach Musik aus dem Mischpult) sollte man diesen auch ohne Erklärung deuten können.

Dafür ist der aber zu unscharf. Wäre er aber schärfer, würde u.U. auffallen, dass auf der Party zuwenig los ist.

Das Foto ist somit eher ein Un. 

 

 

Das Bild soll nicht ein Mischpult zeigen, es ist der Gegenschuss eines Bildes, das den DJ von vorne zeigt und soll den Arbeitsplatz/Blick des DJs zeigen ... und der ist nunmal dunkel und kein Katalogfoto eines Mischpults... wenn ich das heller gemacht hätte, würde es komisch wirken.

 

Ich wollte den Blick aber auf die Technik beschränken, also unscharfe Tanzfläche. 

 

Bilder sind nicht immer Einzelfotos, sondern gehören oft zu einer Serie, einer zusammenhängenden Darstellung eines Ganzen.

 

 

Natürlich könnte man das Thema auch anders angehen, aber das fällt unter den persönlichen Geschmack.

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Könnte man es nicht vielleicht auf folgende Formel reduzieren: Erlaubt ist, was gefällt?

 

Ja. Wenn ich privat fotografiere, dann ist erlaubt, was mir gefällt.

Nur wer Fotos verkaufen muss, muss das wahrscheinlich anders sehen.

 

Deswegen dreht es sich bei solchen Diskussionen ja auch immer um Geschmacksfragen, und deswegen kann man da auch ewig und 3 Tage drüber schreiben, ohne sich zu einigen :D .

Was ja eigentlich nichts schlechtes ist

bearbeitet von atur
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Erlaubt = "was gefällt" * 1/Cropfactor

 

::DaumenHoch::

 

 

Der Witz ist doch der, dass es Millionen unterschiedlichster Situationen gibt, die man jeweils noch unterschiedlich interpretieren könnte und je nach Geschmack unterschiedlich umsetzten könnte, vorausgesetzt man weiss wie und hat die passenden Zutaten dabei. Lass 10 Leute mit der exakt gleichen Ausrüstung eine Szene nach ihrem Gusto  fotografieren und es werden hoffentlich 10 unterschiedliche Bilder rauskommen, wobei von alle Kacke bis alle toll alles möglich ist.

 

Selbst bei Profis ist von "scharf von vorne bis hinten" bis zu "nur die Wimpernspitze im Fokus" alles gefordert. Wichtig ist in dem Fall, was der Kunde will und der will i.a. nicht immer das was einem in Fotoforen gepredigt wird. Matschhaare sind für MUAs, Stylisten und Frisöre ein Graus, der Designer möchte gerne alle Teile seines Outfits im Fokus haben, aber den HG eben nicht, das Hotelzimmer soll von vorne bis hinten scharf sein, beim Sport soll mal der Torschütze freigestellt sein und mal soll man den Ball im Tor und die jubelnde Zuschauermasse zeigen.

Hobbyfotografen können aus dem Vollen schöpfen ohne auf Kunden rücksicht nehmen zu müssen und einfach so viel oder wenig Schärfe verwenden, wie ihnen selbst jeweils gefällt und passend erscheint.

Es gibt keinen Zwang und kein besser oder schlechter.

bearbeitet von acahaya
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@max65,

 

bei Deinen letzten beiden Postings habe ich leider beträchtliche Verständnisprobleme. Liegt aber sicher an mir.

Aber du hast ja bereits angekündigt, zu den Fotos im Einzelnen noch Stellung zu nehmen. Vielleicht fällt dann bei mir der Groschen...

 

Die ganz hervorragenden Beispielbilder von @nightstalker finde ich absolut überzeugend, zumal sie eindrucksvoll beweisen, dass erst der Fotograf aus einem Foto ein "Bild" macht !

Dazu reicht eben nicht - wie Du in einem anderen Posting schreibst - ein Butterbrotpapier mit einem Loch drin...

 

 

 

Nightstalker sagt mit Augenzwinkern, dass  Unschärfe Sinn macht wenn sie technisch gut gemacht ist und ich glaube das nicht ausreicht. 

Es schließt sich die Frage an wozu ein Foto gemacht wird: mache ich ein Foto um Fotografiertechnik zu zeigen oder möchte ich eine Aussage treffen die inhaltlich darüber hinausgeht?  

 

bluescreen222 hat ein komplett scharfes Foto (ohne Betonungen) verglichen mit völlig dissonanter, chaotischer Musik bei der der Zuhörer sich die Melodien selbst raussuchen muss. mein Tipp: wenn man sich nicht auf Teile des Bildes konzentrieren kann nehme man Butterbrotpapier mit Loch. ( kein Ersatz für Unschärfe als Stilmittel)

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Schärfe ist ein Stilmittel...Punkt

 

Wenig Schärfe auch...Doppelpunkt

 

Wenn ich ein Stilmittel in nicht geeignerter Form einsetze habe ich als Fotograph halt noch nicht gelernt, damit umzugehen.

 

Nur weil ich mit einem Stilmittel nicht umgehen kann, heisst das nicht, dass es anderen nicht können

 

 

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Es schließt sich die Frage an wozu ein Foto gemacht wird: mache ich ein Foto um Fotografiertechnik zu zeigen oder möchte ich eine Aussage treffen die inhaltlich darüber hinausgeht?  

 

 

in erster Linie will man, dass ein Foto gut aussieht und das zeigt, was man zeigen wollte.

 

Das kann auch mal schief gehen, wenn man dem Betrachter nicht zeigt, wo das wichtige Element ist :)

 

 

 

ein Beispiel?

 

 

16569155518_ed6ab7fce8_b.jpg

 

 

 

Erste Frage eines Freundes bei der "Diashow" nach dem Urlaub:

 

Oh, wer ist die Dame in weiss?

 

 

Durch den direkten Blick in meine Richtung und die freie Position, gepaart mit dem auffälligen weissen Kleid und der Tatsache, dass sie die einzige Person ist, die voll angeleuchtet ist, fällt die Frau ins Auge, ist sozusagen auch betont.

 

Ich kenne die Dame nicht, sie ist zufällig auf dem Bild, aber im Nachhinein muss ich sagen, dass ich tatsächlich auch jedesmal mit dem Auge von der Tanzszene zu ihr abschweife.

Andererseits fand ich es gerade schön, dass ausser den Tänzerinnen noch mehr auf dem Bild ist .... ich hätte am besten versuchen sollen, sie halb u verdecken oder warten bis sie wegkuckt ..... da ich in dem Augenblick allerdings definitiv nicht auf die Umgebung, sondern auf die Vorführung gesehen habe, ist das ein typischer Fall von "nacher weiss man es besser"

 

Bei diesem Bild könnte man tatsächlich das Butterbrotpapier mit Loch gut brauchen ;) ...  aber man macht Bilder ja nicht um einzelnen Details nacheinander anzusehen ... man will ein Bild mit Gesamtwirkung, aber trotzdem einer Betonung, machen.

 

Deine Aussagen zeigen mir, dass Du eine vollständig andere Auffassung des Sinns von Fotos hast, als zB ich ... ich befürchte, da werden wir nicht auf einen grünen Zweig kommen :)  ... wer nur Details (oder Personen) auflisten möchte mit einem Bild, der ist bei Bildgestaltung fehl am Platz.

bearbeitet von nightstalker
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mache ich ein Foto um Fotografiertechnik zu zeigen oder möchte ich eine Aussage treffen die inhaltlich darüber hinausgeht?  

 

Was hat das mit Schärfe/Umschärfe zu tun? Man muss sowohl bei alles scharf wie auch bei Freistellung durch Unschärfe zunächst mal wissen, wie man das fotografiertechnisch realisieren kann.

 

 

mein Tipp: wenn man sich nicht auf Teile des Bildes konzentrieren kann nehme man Butterbrotpapier mit Loch. ( kein Ersatz für Unschärfe als Stilmittel)

 

 

Maler haben es da deutlich leichter als Fotografen. Die bringen von vornherein nur das auf die Leinwand was der Betrachter ihrer Ansicht nach sehen soll. Vielleicht schätzen die ihr Publikum von vornherein als etwas konzentrationsmäßig beschränkt ein. Man sollte ihnen mal sagen, dass mündige Bildbetrachter auch störende Hintergrunddetails brauchen. 

 

Es wäre doch hier z.B. viel authentischerer, wenn ein paar Touris in Badehose über den Strand laufen würden: http://static.cosmiq.de/data/de/624/0f/6240f86d02992af42ef86ecb0f3f895c_1_orig.jpg

 

;)

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Das Mischpultfoto ist ein schönes Beispiel.

Als vorgebliches Hauptmotiv ist es unterbelichtet.

Da es einen Bezug zum HG geben soll (Tanzende Menschen nach Musik aus dem Mischpult) sollte man diesen auch ohne Erklärung deuten können.

Dafür ist der aber zu unscharf. Wäre er aber schärfer, würde u.U. auffallen, dass auf der Party zuwenig los ist.

Das Foto ist somit eher ein Unglück, ein Beispiel, was man falsch machen kann? ;)

 

Bei der Freistellungsdebatte ist es mir immer zuwider, dass nur die Extreme zum Zuge kommen. Alles scharf vs minimalste Schärfentiefe.

 

Die obigen Beispiel zeigen aber auch, dass noch nicht jeder von dieser Debatte vergiftet ist. 

Das Foto mit dem Tanzpaar verdeutlicht das recht schön. 

 

Schade, dass du findest die Debatte vergiftet die Beteiligten. Ich finde es kann auch mal unharmonisch sein. Wo ich zur Verschärfung des Tonfalls beigetragen habe möchte ich mich nochmal Entschuldigen. 

Aber das Grundmissverständniss liegt darin, von welcher Art von Foto wir sprechen.

 

In meinem Eingangsstatement ist von sechs ärmlichen tollen Kindern, voll in Aktion die Rede und fünf werden unscharf gemacht - da sträubt sich alles in mir - obwohl das fototechnisch virtuos gemacht ist.

Ich suche eine Aussage in einem Foto und nicht eine gekonnte Umsetzung von Fototechnik.

Es gibt viele andere, gute Gründe ein Foto zu machen ( Auftrag, Spass, Erinnerung) als Bilder zu finden die eine Aussage über zB Menschsein machen.

 

zum Mischpultfoto:

Ich mag die malerische Qualität des HG, die Grenze zum gerade noch erkennbaren. Insgesamt sehe ich Menschen die unwichtig sind, eine unscharfe Masse und Technik im Vordergrund, düster und groß - machine rules. 

 

zum Tanzpaar in Aktion:

Ein schöner, konzentrierter Moment voll Kraft und Lockerheit, Anmut und Können, Formvollendung bis in die Fingerspitze der Frau.

Ich würde gerne den Rahmen in dem diese Leistung abgerufen wird deutlicher sehen. Die einen quatschen, der Rentnertisch,die Offiziellen stehend, das Mädchen im rosa Kleid, das sich wünscht die Tänzerin zu sein, der eine Mann der vor sich hinschaut und der andere der scheinbar  seinen Kopf abstützt usw

Ich weiss auch hier nicht warum das ausgeblendet werden sollte. Es ist für mich eine Überhöhung des offensichtlichen.

 

Sollte ich den Eindruck bekomme, dass meine Sichtweise irgendjemand interessiert sage ich noch was zu den anderen Fotos.

Mein Foto vom Eingangsbeitrag stelle ich sowieso nochmal unten rein und erläutere es.

 

 

 

 

 

 

 

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Ich suche eine Aussage in einem Foto und nicht eine gekonnte Umsetzung von Fototechnik.

 

Ich darf nochmal nachfragen. Was hat das mit Schärfe / Unschärfe zu tun?

 

Wenn Du Fotos anfertigst, hast Du ja die Freiheit, selbst so zu gestalten, wie Du es magst. Allerdings wirst Du irgendwann überlegen, ob die Fotos nur Dir selbst gefallen sollen, oder ob sie auch andere ansprechen sollen.

Wenn letzteres der Fall ist, wirst Du Dich an eingefahrene Konventionen, Stilmittel, eventuell auch Klischees halten müssen. Die Betrachter Deiner Bilder kannst Du nämlich nicht im geringsten erziehen. Es ist denen völlig egal, was Du Dir bei der Aufnahme gedacht hast. 

 

Unabhängig davon nochmal ein Beispiel von mir. Das obere ist ein Foto, das untere eine Dampfmaschine ;)

 

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bearbeitet von Bluescreen222
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