Ich war mal kurz weg - ein kleiner Bildbericht aus dem Wilden Westen

jkrt · 13. Mai 2012

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Ich war vom 29. April bis zum 10. Mai auf einem kleinen Wander- und Fototrip. Von Denver nach Las Vegas. Es wird nun keine Bilder der Städte geben, ich habe diese nur zur An- und Abreise "benutzt".

Ich war dieses Mal alleine unterwegs...also nicht ganz: E-P2, GH-2 und "ein paar" Objektive waren auch mit dabei.

Meine Hauptziele waren:

Arches National Park, Utah

Monument Valley, Arizona

Page, Arizona

Zion National Park, Utah.

Denver, Colorado, Vereinigte Staaten nach Las Vegas, Nevada, Vereinigte Staaten - Google Maps

Kommentare und/oder Kritik zu den Bildern in jeder Form sind ausdrücklich erwünscht

Sonstige Fragen und Kommentare natürlich auch.

Tag 1

Anreise. Von Stuttgart um 12.00 mit British Airways über London Heathrow nach Denver, Colorado. Nach einiger Verspätung wegen starkem Regen in London (Asterix, Gallier: "Habt ihr hier immer so viel Nebel?", Teefax, Brite: "Gute Güte nein, nur wenn es nicht regnet") habe ich Dank grosszügigem geplanten Aufenthalt von 3h20m in London keinen Stress den Flug nach Denver gemütlich zu erreichen.

Nach weiteren 9h Flug Ankunft um ca. 19.00 Ortszeit...d.h. nach innerer Uhr ist es dann 3Uhr am nächsten Morgen. Übernahme des Mietwagens mit dem üblichen Versuch einem noch Zusatzversicherungen aufzuschwatzen. Beliebt bei National/Alamo ist die Roadsize Assistance. Für den Fall dass man eine Reifenpanne hat oder so schusselig ist den Schlüssel zu verlieren. Kostet "nur" 6$ irgendetwas pro Tag(!) ... selbst wenn die Aussage stimmt, dass ein neuer Reifen ca. 200$ kostet, kann sich jeder selbst ausrechnen dass diese Versicherung nur einem nützt...

Fahrt ins Motel in Denver. Noch kurz in den nächsten Supermarkt und etwas Obst und Getränke für den nächsten Tag gekauft, dann ins Bett.

Tag 2

Wie sonst üblich nach so einem Langstreckenflug in eine andere Zeitzone bin ich von selbst früh aufgewacht und kurz nach 6Uhr losgefahren. Zuvor Frühstück im Motel. Den grössten Weg von ca. 350Meilen habe ich bewusst an den Anfang gelegt. Es wäre auch möglich gewesen die Strecke umgekehrt zu fahren, dann hätte ich diese Strecke aber am letzten Tag noch fahren müssen.

Der Weg geht über die "Autobahn" Interstate 70 von Denver über die Rocky Mountains nach Moab, Utah.

Am Himmel befindet sich keine Wolke.

Kurz nach dem überqueren der "Stateline" nach Utah fahre ich auf der 128 nach Moab weiter. Eine sehr schöne Strecke am Colorado entlang.

Solche Schilder wie hier sollte man ernst nehmen. Unter Services versteht man: Supermarkt, Restaurant, Motel, Tankstelle.

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Wer sich denkt "Da wird schon etwas ..." NEIN! 54 Meilen geht noch, auf anderen Strecken in den USA kann das auch mal mehr sein. Ich kann mich an 100Meilen in Kalifornen erinnern. Zur Erinnerung: 1 Meile = 1,609km

Auf dieser Strecke gibt es dann auch den bekannten Blick über den Colorado River auf die Fisher-Towers mit den La Sal Mountains im Hintergrund.

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Das ist einer der Klassiker für einen Sonnenuntergang, wenn die roten Felsen der Fisher Towers sich dann im Colorado spiegeln. Das hatte ich dann eigentlich für den nächsten Abend geplant. Ich kann gleich sagen, dass daraus nix wurde, der dortige Wettergott meinte es in den ersten Tagen nicht ganz so gut wie erhofft.

Am Nachmittag dann Ankunft am ersten Ziel: Moab, Utah.

Moab ist nur wenige Meilen vom Arches National Park entfernt. Zum Canyonlands National Park ca. 1h. Man findet alles was man als Tourist braucht: Unterkünfte und Restaurants in Massen, ein grosser Supermarkt, einige Tankstellen. Die Souvenirshops ignoriere ich immer konsequent ...

Einchecken im Motel, dann in den Arches National Park.

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Am Courthouse Wash, eine der wenigen Stellen wo es immer etwas Wasser hat.

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Geplant hatte ich dann eigentlich den Sonnenuntergang am Delicate Arch - Wikipedia, the free encyclopedia. Als ich dort war, wurden die Wolken - vor allem am westlichen Horizont - immer dicker. Der Arch lebt vom Licht, gute Bilder habe ich davon bereits einige, schlechte brauche ich nicht auch noch dazu. Also bin ich nach gefühlten 30min dort einfach wieder zurück und habe mich in der Nähe der Windows Section an den Strassenrand gestellt.

Es gab dann wider Erwarten ein paar kleine Lichtblicke:

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Ein Teil der Windows Section mit Turret Arch links, im Hintergrund die La Sal Mountains

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Das war es dann am zweiten Tag. Zurück nach Moab, etwas Essen in der dem Motel benachbarten "Moab Brewery", und ab ins Bett ... der Wecker zum Sonnenaufgang ist gestellt.

Wird heute und in den nächsten Tagen immer mal wieder fortgesetzt bis zum bitteren Ende

13. Mai 2012

Hi jkrt,

Das könnte für dich interessant sein: Ich war mal kurz weg - ein kleiner Bildbericht aus dem Wilden Westen . Da findet jeder was…

donalfredo · 13. Mai 2012

Klasse Bilder, toller Reisebericht,

deine Ami-Bilder sind stets ein Genuß, Jochen ...

jkrt · 13. Mai 2012

Tag 3 - I

Sonnenaufgang um ca. 6.15, d.h. der Wecker klingelte um 5. Ich hatte gestern bei der Fahrt durch den Arches eine Stelle gesehen, wo Blumen einen schönen Vordergrund zu den Courthouse Towers - Wikipedia, the free encyclopedia bilden. Dies wollte ich bei Sonnenaufgang, wenn die Felsen dann beleuchtet werden ablichten. So weit der Plan ... ich erwähnte ja schon den Wettergott der mir nicht ganz das machte was ich wollte. Die Bilder davon erspare ich euch, das lohnt sich nicht. Am Morgen von Tag 5 war es dann besser, so viel sei schon verraten.

Der Himmel war trotzdem ganz nett:

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Ich habe dann den bewölkten Himmel und die frühe Stunde genutzt um den Sand Dune Arch zu fotografieren. Im Sonnenlicht sind dort die Kontraste viel zu hart. Hinzu kommt, dass dies ein beliebter Platz für Familien mit Kindern ist, die ihren Spass im Sand haben. Zu der Uhrzeit war ich jedoch ungestört:

Auf dem Weg ...

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Ein enger Durchgang

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Sand Dune Arch

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Sand Dune Arch

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jkrt · 13. Mai 2012

Tag 3 - II

Eigentlich wollte ich dann den "Primitive Trail" im "Devils Garden" wandern...damit habe ich auch begonnen, bis es dann leicht zum regnen anfing. Habe ich eigentlich schon den Wettergott erwähnt? "Primitive" heisst in dem Fall wirklich so, es sind auch ein paar kleine Klettereinlagen notwendig. Auf rutschigem Stein jetzt nicht wirklich lustig. Deshalb habe ich die Sache abgebrochen.

Im Frühling ist so ein Wetter dort jetzt aber auch nichts aussergewöhnliches. Der September wäre da besser, dort ist es im allgemeinen beständig sonnig. Allerdings blüht dann auch nichts mehr, die Wüste ist vom Sommer ausgetrocknet.

Ich bin dann nach einer kleinen Pause, die Wolken haben sich wieder etwas verzogen zur "Park Avenue".

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"Trinkende Wurzel"

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Der bereits erwähnte Courthouse Tower gespiegelt

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Sandsteinstrukturen

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Es war nun bereits wieder Nachmittag. Die Wolken gegen Westen wurden wieder dicker, es gab aber noch die eine oder andere Lücke die dann die Felsen wieder leuchten liessen.

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jkrt · 13. Mai 2012

Tag 3 - III

Da das Wetter eher unsicher war, habe ich auf die Fahrt zum Colorado wie am Tag 2 erwähnt verzichtet. Das wären 45-60min einfache Fahrt für vielleicht 1 Bild gewesen. Stattdessen bin ich nun am späten Nachmittag zur Windows Section im Park, hoffend auf die eine oder andere Wolkenlücke ... erfolgreich:

Auf der Rückseite von North- und South Window

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Das North Window von nahem zu dieser zeit zu fotografieren ist sinnlos. Nur illegale Mittel würden es ermöglichen dies ohne Menschen zu tun

North Window from a distance

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Ich war ja schon mehrmals dort, habe aber noch nie diese Möglichkeit gesehen:

South Window im Hintergrund durch Turret Arch

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Ebenso in dieser leicht erreichbaren Ecke war ich bis dahin noch nie:

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Noch ein paar Wolken zum Abschluss des Tages:

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In der erwähnten "Moab Brewery" war ich dann so mutig, zum Essen ein "Hand crafted Hefeweizen" zu versuchen ... gar nicht mal soooo schlecht wenn man es mit dem sonstigen was sich in den USA alles Bier nennt vergleicht.

matadoerle · 13. Mai 2012

Hallo Jochen, danke für den tollen Bericht und die Bilder; ich finde es imer spannend, wie viele Sichtweisen man entwickeln kann, wenn das Wetter nicht optimal ist . Gruß Thorsten

Lithographin · 13. Mai 2012

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Hallo Jochen !

Sehr gut geschriebener Reisebericht mit großartigen Bildern die in jeder Spitzenliga bestehen könnten.

Gratuliere

Servus, Cristina

Ich würde dir das Adobe Creative Cloud Foto-Abo mit Photoshop und Lightroom empfehlen

archi · 13. Mai 2012

Großes Kino,

Danke Jochen für's Mitnehmen!

jkrt · 14. Mai 2012

Tag 4 - I

Das erste Ziel an diesem Tag war Mesa Arch im Canyonlands National Park. Da wollte ich beim Sonnenaufgang sein, 1h Fahrt...der Wecker hat also schon sehr früh geklingelt, d.h. so kurz nach 4. Die Wettervorhersage war immer nicht so toll, ich habe sie einfach mal ignoriert und bin trotzdem gefahren.

Mesa Arch ist einer DER Orte für einen Sonnenaufgang. Ich dachte ja eigentlich, dass es reicht einen guten Platz zu sichern, wenn ich 45-60min vor Sonnenaufgang dort bin. Das Bild ist später aufgenommen, zeigt aber trotzdem recht gut die bereits vor Sonnenaufgang wartende Meute:

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Bereits vor dem eigentlichen Sonnenaufgang zeigt sich das Problem: die Wolken am Horizont. Die Sonne wird dann über den Bergen (ebenfalls die La Sal Mountains die man auch vom Arches aus sieht) aufgehen.

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Als die Sonne dann sich doch noch kurz durch eine Lücke zeigt, ist es für das typische rote Leuchten am unteren Rand des Arch schon fast zu spät:

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Aber der Himmel war mal wieder interessant:

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Mesa Arch Fazit: sehr früh aufzustehen, um noch einen Randplatz zu bekommen, ohne die echte Chance die Perspektive zu ändern ist die Sache für mich nicht wert. Es gibt andere schöne Ecken wo sich die Fotografen nicht stapeln

Zum wandern war es mir dann zu kalt und zu windig, ich bin dann noch etwas an den Aussichtspunkten spazieren gegangen, wo dieser kleine Baum versucht auf seinen 2 dünnen Beinen dem Wind zu trotzen:

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jkrt · 14. Mai 2012

Tag 4 - II

Wieder zurück im Arches National Park, bin ich dann die kleine Runde Sand Dune Arch, Broken Arch über Devils Garden Campground und wieder zurück gelaufen.

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Ja, der Wettergott ... "Dunkle Wolken ziehen auf über dem Land wo die Shoshonen schön wohnen" (Abahachi aus "Der Schuh des Manitu").

Ein dreihreihiges Panorama, freihand, insgesamt 70 Bilder mit PTGui:

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Die kleine Version ist eher langweilig, hier noch eine zum scrollen, 3MB:

http://www.fotografie24.eu/2012/Foorg_Panorama_Arches_GardenOfEden_Windows_5000px.jpg

Es war schon später Nachmittag, und damit auch das Ende dieses Tages.

jkrt · 14. Mai 2012

Tag 5 - I

Die letzte Nacht in Moab. Ich war noch zum Sonnenaufgang im Arches, danach weiter zum Monument Valley. Am Tag 3 hatte ich ja die Courthouse Towers mit den Blumen erwähnt die ich nun erneut in Angriff genommen hatte:

Der Felsen ist ca. 100m hoch:

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Na also, geht doch ...

Die Courthouse Towers aus etwas anderer Perspektive:

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So, das nächste Ziel wartet. Auf dem Weg nach Süden zum Monument Valley, wollte ich noch den Mule Canyon besuchen. Hier befindet sich das "House of Fire". Eine alte Ruine der Anasazi die am Vormittag zu brennen scheint. Es gibt an der Strasse keinen Hinweis auf diesen einfachen Wanderweg. Man muss wissen auf welchen Feldweg man abbiegen muss. Dann allerdings ist der Weg dorthin mit einem kleinen Schild markiert:

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Wieder zurück am Auto geht es nun weiter zum Monument Valley ...

jkrt · 14. Mai 2012

Tag 5 - II

Am Monument Valley hatte ich ein Zimmer im "The View" Hotel. Der Name ist treffend, vom Balkon aus hat man direkten Blick auf das Valley. Nach dem einchecken am Nachmittag zuerst die Fahrt durch das Tal auf der recht holprigen "Strasse":

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Es ist Frühling, die Wüste blüht.