RX10 Mark I: Beschädigte Linse (Risse) unter Frontglas

[jamakasi]

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Hallo zusammen.

Da dies mein erste Post hier im Forum ist, möchte ich mich kurz vorstellen:
Mein Name ist Manuel, ich komme aus der für Fotografen recht dankbaren Bodensee-Region und nutzte meine RX10 Mark I seit gut zwei Jahren hauptsächlich für die Reisefotografie.

Gestern fiel mir durch Zufall eine Riss-Struktur im Randbereich auf einem der inneren Objektivgläser auf - (noch) nich sichtbar weder auf Weitwinkel- oder Teleaufnahmen. Siehe hierzu das Bild im Anhang.
Meiner Meinung nach sind die "Risse" auf der ersten Linse hinter dem Frontglas des Objektivs.

Bei einer ersten Google-Rechereche konnte ich hierzu nichts weiter finden - hatte schon einem jemand mit dieser Art Beschädigung zu tun? Sieht für mich als Laien um eine beschädigte/abgenutzte Beschichtung der betreffenden Linse aus. Was der Vorbesitzter mit der Kamera anstelle, kann ich natürlich nicht sagen - bei mir hatte die RX10 weder Staub noch Wasser abbekommen, ebenfalls nur "normale" Temperaturen von max. -10 bis 35°.

Vielen Dank schon einmal für jede Hilfe und Gruß

Manuel

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[Olaf W.]

Ein herzliches Willkommen.
Sieht so ein bisschen nach Glaspilz-Befall (Fungus) aus.

[Ridley3]

Ich fürchte auch, da hat dich der Pilz erwischt.
Leider ist das so einfach nicht zu entfernen, da wirst du das Gute Teil einsenden müssen.
Es gibt immer wieder Diskussionen über die "Ansteckungsgefahr" anderer Objektive bei Pilzbefall.
Ich würde vorsichtshalber die Kamera gut getrennt von anderen Objektiven aufbewahren.
Ich habe auch schon von Reparaturdiensten gehört, die die Annahme befallener Optiken verweigern.

Na ja, jedenfalls eine sehr unschöne Sache.....

[micharl]

Ja, das sieht eindeutig nach Pilzbefall aus. Der sog. "Glaspilz" (In Wirklichkeit lebt er natürlich nicht vom Glas, sondern von dem Zeugs, mit dem die Linsen zusammengekittet sind) gedeiht bei warmer und etwas feuchter Lagerung. Allerdings können die Stoffwechselprodukte des Pilzes Vergütungen und Glasoberflächen angreifen. Glaspilz ist "ansteckend" - ich würde das Objektiv daher isolieren. Vielleicht auch schonend wärmebehandeln - z.B. ein paar Tage lang bei unter 50° im Backofen trocknen. Aber bitte auf eigenes Risiko . Bei deutlich mehr als 50° kann nämlich schon der Kitt leiden.

In diesem Stadium und Ausmaß wird ein Befall im Frontbereich nicht oder kaum sichtbar. Ich würde auf jeden Fall kontrollieren, ob die Sache sich ausbreitet und das Objektiv ggf. entsorgen. Reinigung und Reparatur ist ziemlich aufwendig, oft bei angegriffenem Glas auch gar nicht möglich, und wird nur bei sehr hochwertigen Linsen in Angriff genommen.

[nightstalker]

vor 9 Minuten schrieb micharl:

Ich würde auf jeden Fall kontrollieren, ob die Sache sich ausbreitet und das Objektiv ggf. entsorgen.

das wird schwierig, da die RX10 ein festes Objektiv hat ... ich würde das einfach erstmal ignorieren, das wirst Du auf Fotos nicht sehen ... 

Ansonsten wäre ein Urlaub bei Sony die Alternative ... deren Pauschalpreis für sowas solltest Du vorher erfragen, um keine Überraschung zu erleben

 

[micharl]

vor 2 Stunden schrieb nightstalker:

das wird schwierig, da die RX10 ein festes Objektiv hat

Oops - ich weiß schon, warum ich Kameras mit Wechseloptik vorziehe . Der Rest stimmt aber trotzdem.

[43nobbes]

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Ja, das ist Glaspilz. Ich hatte den bei gebrauchten Objektiven auch schon... und entweder an den Verkäufer zurückgeschickt oder umgehend im Müll entsorgt!
Ich halte es im Sinne von Nachfolgekameras nicht für sinnvoll, so eine "Pilzsporenschleuder" im Wohnungsbereich aufzubewahren.

Es gibt ältere Objektive, die haben aufgrund der verwendeten Kitmaterialien, Beschichtungen und/oder Öle und Fette eine große Anfälligkeit für Glaspilz.
Andere scheinen dagegen fast immun zu sein. Den ersten Pilzbefall sieht man meist erst nach 10 oder 20 Jahren...

Die RX10-Modelle oder überhaupt Bridgekameras sind nicht bekannt für überdurchschnittlichen Pilzbefall.
Allerdings unterstützt eine erhöhte Umgebungstemperatur, der Anteil an "Schmutzpartikeln" in der Luft sowie ein erhöhter Feuchtigkeitsanteil eine Pilzbildung.
So "reime" ich mir das jedenfalls zusammen...

So ein Bridgekamera-Objektiv saugt beim Zoomen deutlich mehr Luft ein und drückt sie wieder heraus, als übliche Festbrennweiten-Objektive, so dass sich Minipartikel (wie Pilzsporen) im Inneren verankern können. Nach einer Weile blüht dann der Pilz auf und kann nach einiger Zeit das Objektiv völlig unbrauchbar machen. Das ist vielleicht der Grund dafür, dass diese noch recht junge Kamera bereits vom Pilz befallen ist.

Dauerhaft unter schlechten Bedingungen eingesetzte Objektive können offensichtlich auch Pilzbefall bekommen, vermutlich reicht eine minimale "Nahrungsmenge" im Inneren des Objektivs als Initialzündung dazu aus...

Mir geht es so, dass es einmal kurz schmerzt, wenn man ein verpilztes Teil kurzentschlossen entsorgt. Sich dauernd den Pilz anzusehen, der auch noch langsam wächst, schmerzt meiner Meinung nach deutlich mehr. Eine Reparatur bei Sony muss auch nicht unbedingt gelingen. Solch hochpräzise Objektive müssen auch wieder gut zusammengebaut werden, und der Pilz muss restlos beseitigt werden, sonst geht das Spiel nach einiger Zeit wieder von vorne los. Und ich wette, für den Preis der Reparatur bekommt man eine gut erhaltene Gebrauchte...

bearbeitet 28. Dezember 2020 von 43nobbes

[jamakasi]

Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen - die mir im ersten Moment weniger Mut machen.
Bis jetzt gibt es, wie erwähnt, ja noch keine Beeinträchtigungen bei der Abbildung weder im Weitwinkel- noch im Telebereich. 
Von meiner Seite wurde die Kamera ausschließlich im trockenen Wohnzimmer gelagert. Wie es der Vorbesitzer in der Hinsicht hielt, kann ich natürlich nicht sagen.
Aber auch die Info mit dem "Luftpumpen" der Bridgekameras war mir bisher auch noch nicht bekannt.

An anderer Stelle erhielt ich noch die Info, dass es anscheinend bei der ersten Serie der RX10 hin und wieder Beschichtungsprobleme gab, die ähnlich diesem Pilzbefall ausehen würden. 

Ob nun so oder so - ich werde mich mal bei Sony etc. schlau machen, was eine Reinigung kosten würde und solange hab ich weiterhin Freude an der RX10 😀.

Nochmals danke für alle Infos und die ausführlichen Beschreibungen.

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[RoDo]

Na ja, wenn der Pilz da ist, da kann er eigentlich nur etwas Streulicht erzeugen. Direkt im Strahlengang liegt er ja nur bei Offenblende, schon eine Stufe abgeblendet ist auch der Pilz weggeblendet. Das Streulicht könnte sich dann nur bei Gegenlichtaufnahmen bemerkbar machen.

Ich würde die Kamera weiterbenutzen und mal auf des Verhalten bei Aufnahmen mit Offenblende und/oder starkem Gegenlicht achten. Eine Reparatur dürfte mindestens den Austausch der verkitteten Objektivgruppe bedeuten, soweit das überhaupt durchführbar ist. Vielleicht würde das ganze Objektiv ausgetauscht.

Und Bedenken über die "Infektiosität" des Pilzes würde ich mir überhaupt nicht machen: Der Pilz haust ist der Kittschicht aus Kanadabalsem zwischen zwei Linsen, ob er da überhaupt Sporen entwickeln kann, sei dahingestellt. Aber aus dieser zu beiden Seiten mit Glas abgedeckten dünnen Schicht werden m. E. keine Sporen austreten können.

[43nobbes]

vor 14 Stunden schrieb jamakasi:

Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen - die mir im ersten Moment weniger Mut machen.
Bis jetzt gibt es, wie erwähnt, ja noch keine Beeinträchtigungen bei der Abbildung weder im Weitwinkel- noch im Telebereich. 
Von meiner Seite wurde die Kamera ausschließlich im trockenen Wohnzimmer gelagert. Wie es der Vorbesitzer in der Hinsicht hielt, kann ich natürlich nicht sagen.
Aber auch die Info mit dem "Luftpumpen" der Bridgekameras war mir bisher auch noch nicht bekannt.

An anderer Stelle erhielt ich noch die Info, dass es anscheinend bei der ersten Serie der RX10 hin und wieder Beschichtungsprobleme gab, die ähnlich diesem Pilzbefall ausehen würden. 

Ob nun so oder so - ich werde mich mal bei Sony etc. schlau machen, was eine Reinigung kosten würde und solange hab ich weiterhin Freude an der RX10 😀.

Nochmals danke für alle Infos und die ausführlichen Beschreibungen.

Lass uns bitte wissen, wie es mit Deiner RX10 weiter geht/gegangen ist...

[gut_licht]

Wie Vorgänger berichteten: Sog beim Zoomen, dabei fehlende oder mangelhafte Abdichtung, plus intern verwendete Fette/Kit führen in einem unbelüfteten System wie einem fest verbauten Objektiv eben zu Pilzbefall: nach 6 Jahren Erstbesitz mit o.g. "Wohnzimmerlagerung" und schönen Italien-Urlauben sieht unsere Frontlinse aus wie auf dem Foto. Fiel uns erst auf, als es plötzlich einen größeren nahezu scharf geränderten Sensorfleck in der Bildmitte gab, und wir uns wunderten warum der KVA für Austausch der Optik und Reparatur der Kamera ca. 500€ kosten sollte. Nach Rückversand ohne durchgeführte Repoaratur fotografierte ich mal das Objektiv im Sonnenlicht.

Hatten wir mit Panasonic/Leica davor nicht. Offenbar speziell Zeiss/Sonie. Neue Panasonic/Leica ist schon unterwegs...

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[tengris]

Der Sage nach wäre der Pilz neben chemischen Funghiziden auch mit UV Bestrahlung tot zu kriegen. Davon geht er zwar nicht weg, aber ein abgetöteter Pilz breitet sich auch nicht weiter aus. Allerdings, wann ist er tot? Mir ist keine verlässliche Information bezüglich erforderlicher Dauer und Intensität der Bestrahlung bekannt. Und so ganz nebenbei ist ebenso wie Infrarot auch Ultraviolett ein dehnbarer Begriff für alles was außerhalb des sichtbaren Spektrums liegt.

Bei einer Bridge Kamera könnte es auch zum Problem werden, dass harte UV Strahlung auch Gummi und Kunststoffe schädigt. Also eher eine theoretische Option.

Das mit der Erwärmung könnte begrenzt funktionieren, weil sich der Pilz bei Fehlen von Ressourcen in eine Art Ruhezustand zurück sieht. Wobei man damit nur die Feuchtigkeit, aber nicht das gute Fresschen Linsenkitt entfernt. Töten wird es ihn nicht. Der hält um ein Vielfaches mehr aus als jede Kamera. Wenn die Luftfeuchtigkeit wieder einzieht, wird er aufwachen und hungrig sein.

bearbeitet 22. Oktober 2021 von tengris

[tengris]

Am 28.12.2020 um 18:39 schrieb jamakasi:

ich werde mich mal bei Sony etc. schlau machen

Etwas zum Thema "etc": http://www.foto-design.org/htmls/leistungen.htm

Herr Beutler hat sich einen Namen gemacht als jemand, der auch Kameras und Objektive zum Laufen bringt, welche offizielle Werkstätten wegen nicht mehr lieferbarer Ersatzteile nicht mehr zur Reparatur annehmen. Er ist jemand, der nicht nur tauscht, sondern auch gerade biegt, nachlötet und flickt. Mit den Entpilzen von Objektiven hat er Erfahrung, allerdings vorwiegend bei SLR Objektiven. Aber du kannst ihn ja einmal kontaktieren und ihm die Aufnahmen mit senden.