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Liebe Leute,

 

ich habe seit 2013 viel Spaß mit der Nex6 auf Events wie Familienfeiern und runden Geburtstagen sammeln können. Meine letzten Hochzeiten hatte ich allerdings mit Canon 50d und 5dII geschossen. Dabei war ich meistens der alleinige Fotograf, weil mich meine Freunde/Verwandten um diesen Gefallen baten. Ich habe es stets mit Freude und kostenlos getan (als Hochzeitsgeschenk).

 

Aktuell war ich nun mit der a6000 auf einer Hochzeit und ich war nicht der "gebuchte" Fotograf. Der Fotograf war allerdings nur zur Trauung in der Kirche gebucht und anschließend war niemand "Offizielles" da, der die Familienfeier bis in die Morgenstunden begleitete. Ich bin also in der Kirche dezent im Hintergrund geblieben und habe am Nachmittag und Abend als einer der Gäste ein paar der emotionalen Szenen (Tänze, Reden, Tortenanschnitt usw.) fotografiert. Was kann ich berichten: Die Bildqualität der a6000 ist phenomenal! Ich bin begeistert, wie ich ISO 1600- und ISO 3200-Aufnahmen in LR6 noch hochziehen kann und dennoch im Vollbild kaum Rauschen sehe. Teilweise ziehe ich solche Aufnahmen noch um bis zu 2 EV hoch (also bei ISO 3200 auf ISO 6400-12800) und habe kein Banding! Bei meiner Canon 50d war das Hochziehen dunkler Aufnahmen nur sehr bescheiden möglich.

 

In LR6 gibt es mit dem radialen Filter eine hervorragende Möglichkeit, die Lichtsetzung vor Ort (Feier, Tanz, bewegte Menschen) so hinzubiegen, dass die wichtigen Elemente angestrahlt, die unwichtigen aber eher unterbelichtet sind. Die Bearbeitung in RAW war für mich Pflicht, da im Feiersaal mit LED-Kanonen und diversen Lichtstrahlern ein derart farbiges Licht erzeugt wurde, welches den AWB völlig überforderte. Die Gesichter waren z.T. in Rot und Blau völlig übersättigt und ich hatte schon echt Bammel, dass ich das in LR nicht gebogen bekomme. Aber es ging! Allerdings musste ich im Kameraprofil an der Sättigungsschraube drehen, um sonst einfarbig rote Gesichter noch in Hautfarben zu drehen. Bin gespannt, ob ich die JPGs aus einer weiteren Sony-Nex auch noch retten kann. Ich fürchte, dass hier das JPG Federn lässt.

 

Zum Equipment: ich habe mit 10-14, 35/1,8, 50/1,8 und selten mit 70-200/2,8 IS bzw. 55-210 gearbeitet. Abends kam dann noch ein Nissin 40 (fast immer indirekt an die Decke geblitzt) zum Einsatz. Die Quote scharfer Bilder ist tagsüber sehr sehr gut (für meinen Geschmack und Anspruch). Unscharfe Bilder sind vielleicht unter 5%. Nicht erwähnenswert. Fokussiert habe ich mit Matrix (und dem Gesichtserkenner-Kästchen) und mit dem mittigen Feld in Single-AF. Hin und wieder habe ich CAF mit Matrix genutzt. Auch hier sehr sehr gute Trefferquoten! Man sieht sehr schön, wie die tanzenden Kästchen das Motiv packen und dranbleiben. Die Möglichkeit, das Motiv mit AF-Lock auszuwählen, habe ich in der Aufregung nicht mal genutzt, obwohl es ein geniales Tool ist. Ich habe die a6000 erst ein paar Tage und hatte in der Action ganz vergessen, dass ich noch ein Jedi-Schwert im Gepäck habe! ;)

 

Problem gab es allerdings auch - am Abend auf der Tanzfläche: hier hat die Sony kein brauchbares AF-Hilfslicht, wie es die Canons mit ihren Blitzen haben. Bei Canon wirft der Blitz ein rotes Lichtgitter auf das Motiv und im selben Augenblick meldet der AF den Treffer per "Bieeep" und man hat den Schuss. Das geht quasi fast ohne Verzögerung: AF-Button berühren, Beep und Durchdrücken ist eine Sache von wenigen hundertstel Sekunden.

 

Die Sony und der Nissin haben keinen solchen AF-Assist. Und daher habe ich auch mal ein paar Bilder versemmelt. Keine Panic. Bei bewegten Tänzern ist das auch mit den Canons nicht immer ein Treffer. In der Summe habe ich vielleicht ein paar Szenen mehrfach fotografieren müssen, weil der AF zu lange braucht, wenn das Motiv nicht beleuchtet ist. Fällt ein Scheinwerfer-Licht auf einen der Tänzer, hat der AF auch schnell getroffen.

 

Beim nächsten mal würde ich für die Tanzfläche meine Canon mit ordentlichem Blitz (EX550) hinzuziehen.

 

Was ist mir noch aufgefallen: die Fotografiererei mit der a6000 und den kleinen 35/1,8 oder 50/1,8 ist total unauffällig. Die meisten Gäste halten ab und zu ein Smartphone in die Menge und ich greife nach der permanent über die Schulter baumelnden a6000 und mache ein paar Knipsereien. Niemand schaut nach mir, niemand flüchtet aus meiner Schusslinie! :)

 

Ich gehe entspannt zum Buffet und auf dem Rückweg sehe ich etwas, nehme einarmig die Kamera ans Auge: "Klick", Kamera wieder runter, weitergehen. Ich komme an einem Tisch vorbei, Kind lächelt, Kamera ans Auge, Klick, weitergehen.

 

An der Tanzfläche stehe ich entspannt mit einem Bierchen. Schaue den Leuten zu. Nehme die Kamera vor den Bauch und fotografiere über das Klappdisplay. Niemand nimmt Notiz. Das ist einfache und unbeschwerte Fotografie.

 

Fazit: die Fotos aus der a6000 sind in meinen Augen auf dem Niveau der 5dII, die Auffälligkeit deutlich geringer und damit der Auftritt weniger "störend".

 

Ich kann jedem, der mit Festbrennweiten (wegen der Lichtstärke und der oft auch gewünschten Freistellung) und der a6000 eine Hochzeit begleiten will, Mut machen! Ein paar Tests sollte man zuvor auf weniger wichtigen Events machen, aber dann steht auch dem Begleiten einer Hochzeit nichts im Wege!  :)

 

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Im Anschluss möchte ich Euch gern noch ein paar Links anhängen, die ich vor dem Kauf der a6000 studiert habe und die mir die Fähigkeiten der a6000 für Hochzeit/Event verdeutlicht haben...

 

Gern lese ich Eure Erfahrungen und freue mich über weitere Links zum Thema a6000 und Hochzeit/Event.

 

 

 

von jason lanier gibt es noch jede menge Videos, wo er zeigt, wie man mit Licht und Posing zu tollen Bildern kommt. Er nutzt neben der a6000 auch die A7-Reihe...

https://www.youtube.com/channel/UCDy1DrgRSUN1C29fmBLJj5g

 

 

 

 

bearbeitet von noreflex
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Danke für deine Beschreibung. Ich hab ganz ähnliche Erfahrungen auf Hochzeiten gemacht.

 

Was das Fotografieren im "Dunkeln" angeht gehe ich allerdings anders vor. Da ist mir der AF meiner NEX 6 einfach zu langsam und zu unsicher. Bei solchen Momenten schnall ich z.b. mein Canon FD50mm 1.4 drauf und fokussiere manuell. Mit dem eingebauten Blitz der Nex 6 blitze ich indirekt an die Decke. Dann blende ich hinreichend ab um sicher zu stellen das das wichtigste auch wirklich im scharfen Bereich liegt, z.b. auch F4 oder F5.6. Die Leistung des Blitzes passe ich bei Bedarf an. Die Schärfeebene lege ich nach der Skala auf dem Objektiv so in den Raum das es mit passt. Über die Zeitprioritätautomatik stelle ich sicher das die Fotos nicht verwackelt sind. So habe ich einige wirklich schöne Fotos zu später Stunde bei schummrigen Discolicht machen können. Das Rauschen bei ISO3200 ist da auch noch auf akzeptablen Niveau. Natürlich ist so der Ausschuss höher. An 2-3 Fotos zum Ausprobieren kommt man nicht wirklich vorbei aber wenns passt dann bin ich zufrieden.

 

Jetzt hab ich auch den Nissin i40 und dieses Jahr stehen 2 Hochzeiten im Freundeskreis an. Da muss man echt auspassen das man sich auch auf die Hochzeiten freut und nicht nur das man da fotografieren kann, bzw. die neuste Ausrüstung ausprobieren kann;-)

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@ macgyver

 

Ich finde deine Methode auch nicht unspannend! Meine blitzbilder habe ich vielfach mit dem 35/1,8 bei f1,8 gemacht! Hier wäre der manuelle Fokus sicherlich schwierig, daher ist deine Variante mit dem abblenden natürlich eine Lösung.

 

Zum Spaß: ich liebe es, Menschen und Stimmungen zu fotografieren. Ich habe mehr Freude, mit der Kamera herumzustreifen, als im Saal am Tisch zu sitzen. Dennoch tanze ich zwischendurch auch mal oder komme mit Leuten ins Gespräch. Das fotografieren entsteht häufig nebenher und am nächsten Tag freue ich mich über die vielen gelungenen Szenen, die ich so en passant einsammeln konnte.

 

Die a6000 mit dem 35/1,8 habe ich auch genutzt, um meine Gesprächspartner im Gespräch zu porträtieren. Die reden meist einfach weiter, während ich zuhöre und ein, zwei mal "Klicke". Diese Fotos wirken sehr natürlich, weil die Leute keine "posing"-Mimik annehmen.

 

Kurz und gut: es macht richtig Laune, solche events mit einer kleinen a6000 zu begleiten! ;-)

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Hallo,

Mein Bruder hat eine A6000 mit dem Zeiss 16-70 f4, dem 50mmf1,8 und dem 35mmf1,8.

der will die jetzt verkaufen weil er sich die A7ii holen will. Er meint gerade im Indoorbereich und natürlichem Licht ist sie einfach besser als die a6000.

Er hat damit auch an der letzten Hochzeit fotografiert und war in der Kirche damit nicht zufrieden.

Er sagt auch dass das Bokeh bei Vollformat nochmal besser ist als bei APS-C. Stimmt das?

 

Wenn er sein Equipment hier im Forum zum Verkauf anbieten will, kann er das dan auch hier in so nem Thema machen?

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Er sagt auch dass das Bokeh bei Vollformat nochmal besser ist als bei APS-C. Stimmt das?

 

 

 

Nein, das ist falsch.

 

Bokeh ist die Qualität der Hintergrundunschärfe, nicht die Stärke.

 

 

Aber was er vermutlich meint ist, dass man mit Kleinbild einfacher zu einer starken Hintergrundunschärfe kommt. 

 

 

 

 

. Er meint gerade im Indoorbereich und natürlichem Licht ist sie einfach besser als die a6000. 

 

Da hat er recht, der Unterschied beträgt rund 1 1/3 Blendenstufen.

 

 

 

Wenn er was verkaufen will, dann gibts dafür hier einen eigenen Forenteil, der kostet aber ein wenig pro Anzeige.

bearbeitet von nightstalker
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Hallo,

Mein Bruder hat eine A6000 mit dem Zeiss 16-70 f4, dem 50mmf1,8 und dem 35mmf1,8.

der will die jetzt verkaufen weil er sich die A7ii holen will. Er meint gerade im Indoorbereich und natürlichem Licht ist sie einfach besser als die a6000.

Er hat damit auch an der letzten Hochzeit fotografiert und war in der Kirche damit nicht zufrieden.

Er sagt auch dass das Bokeh bei Vollformat nochmal besser ist als bei APS-C. Stimmt das?

 

Wenn er sein Equipment hier im Forum zum Verkauf anbieten will, kann er das dan auch hier in so nem Thema machen?

 

Besser ist immer Relativ! Wie schauen denn die schlechten Fotos aus? Haste vllt ein Beispielbild wo ein konkreter Missstand dargestellt ist?

Wofür braucht er denn die Bilder? Sprich wie werden diese ausgegeben? Bei welchen Auflösungen werden die Bilder angeschaut. Wie gut ist der PC-Monitor zur Beurteilung der Fotos?

 

Wie lange hat er die A6000 in Benutzung? Was ich damit meine...beherrscht er diese Kamera denn wirklich? Eine Vollformatkamera macht nicht automatisch alles besser. Wenn man sich ohnehin nicht mit der Bedienung auskennt schon gar nicht.

 

Man muss auch immer sehen mit wem man sich vergleicht. Wenn z.b. ein professioneller Fotograf dabei war mit umfangreicher Kunstlichttechnik dann ist es viel einfacher ein Motiv auszuleuchten. Klar das es Foto bei Iso 3200 in einer dunklen Kirche ohne zusätzliche Lichtquelle verrauscht sein kann...

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