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Subjektiver Erfahrungsbericht mit der Lumix G1

 

Ausstattung: Kamera-Set mit den 14-45 mm und 45-200 mm Objektiven

 

Zusätzlich: Novoflex-Adapter für Leica R-Objektive

 

Vorhanden: Stative, Leica-Blitz

 

 

Foto-Schwerpunkt: Landschafts- und Natur-Fotografie

 

Präferenzen: Vielfach manuelle Einstellung

 

Speicher-Format: Ausschließlich Rohbild-Aufnahmen, Farbraum ADOBE-rgb

 

 

PC-Software: Betriebssystem Windows XP Professional

ADOBE Photoshop CS4 und Elements 6

Microsoft PhotoDraw 2 (Gestaltung)

ADOBE PageMaker (Druckvorbereitung)

Wings Platinum 3.6 (HDAV-Tonbildschau)

 

PC-Hardware: Shuttle, 2 GB Speicher, 200 und 300 GB-Festplatten

Sony Vaio Subnotebook VGN-TX3HP

24““ Samsung XL24 und iiYAMA 240, beide pantone-kalibriert

Drucker Epson Stylus Photo R800 und R2100

 

Beginnend mit einer sehr soliden Ausbildung als Foto-Drogist (Großlabor, Verkauf, Industrie-Fotografie), fotografiere ich inzwischen fast 60 Jahre. Seit 1998 benutze ich dabei parallel zu analogen auch digitale Kameras. In 2005 erfolgte dann - mit Erscheinen des Digitalmoduls für meine Leica R9 - der vollständige Wechsel zur digitalen Fotografie mit Rohbild-Aufzeichnung.

 

Seit jetzt 6 Monaten fotografiere ich mit der Lumix G1 und lasse zunehmend meine R9 mit DMR im Schrank. Die Umstellung auf die G1 gestaltete sich ziemlich problemlos, denn es bestand ja die Möglichkeit, meine alten, manuellen Fotografiergewohnheiten weitgehend beizubehalten. Das Suchersystem erwies sich dabei mehr als akzeptabel. Das geringe Gewicht und die Handlichkeit der G1, verbunden mit einer alterbedingten Bequemlichkeit, erleichterten zweifelsohne den schnellen Umstieg.

 

Ich hatte mir jedoch gleich die Aufgaben gestellt, die Leistungsfähigkeit und Eignung der G1 für meine fotografischen Zwecke zu testen. Dies beinhaltete die nachfolgend skizzierten Punkte.

 

Test der Rohbild-Qualität in Verbindung mit den Set-Objektiven

 

Die subjektive Bildqualität im Zusammenspiel von G1 und den Kit-Objektiven erwies sich als sehr gut. Verzeichnung und Vignetierung halten sich in Grenzen und sind in der Praxis kaum sichtbar. Die Farben entsprechen meine Vorstellungen, resp. sind im Rahmen der Rohbild-Konvertierung leicht anzupassen. Eine Nachschärfung der Fotos ist allerdings abhängig von Ihrer Verwendung erforderlich.

 

Verwendungsmöglichkeit der Leica-R-Objektive an der G1

 

Die Versuche wurden mit den Varios R 21-35 mm und R 28-90 mm, sowie den beiden Festbrennweiten R 2,8 / 100 mm und R 2,8 / 180 mm (plus 2 x Apo-Extender) - natürlich in manueller Einstellung und unter Verwendung des NOVOFLEX-Adapters - durchgeführt. Alle Objektive erwiesen sich aus technischer Sicht als absolut tauglich. Die erzielte Bildqualität lag erwartungsgemäß auf hohem Niveau.

 

Die weitere Verwendung scheiterte jedoch klar am Gewicht und Volumen der Kombination Kamera und R-Objektiv. Leichtigkeit und Handlichkeit der Lumix bleibt schließlich auf der Strecke. Auch konnte ich subjektiv keine wesentlich bessere Leistung im Vergleich zu den Kit-Objektiven feststellen.

 

Erstellung einer Bildsequenz unter schwierigeren Aufnahme-Bedingungen

 

Zwecks Aufbereitung für einen Broschürendruck und zur Erstellung HDAV-Tonbildschau mittels Wings Platinum wurde eine Serie von RAW-Bildern in einem Buchenwald gemacht. Aufgrund des starken Kontrastes zwischen relativer Dunkelheit und einfallendem Sonnenlicht konnten befriedigende Ergebnisse nur bei manueller Einstellung erzielt werden.

 

Eine zweite Bild-Sequenz mit gleichem Verwendungszweck wurde mit Wolken-Bildern und Sonnen-Untergängen an der belgischen Küste erstellt.

 

Der Broschürendruck mit einem Epson R2100 auf Sihl Professional Photopaper seidenmatt doppelseitig in einer Bildbreite von 20 cm war farblich und qualitativ kaum zu beanstanden. Die HDAV-Tonbildschau mit einer Bildvorlage von 3200 x 1600 px, dargestellt auf einem Samsung SyncMaster XL24, kann bildtechnisch nur als brillant bezeichnet werden.

 

Professionelle Produkt-Fotos

 

Es wurde eine Serie von Produkt-Fotos unter künstlicher Beleuchtung angefertigt. Die technischen Details: 2 Hedler Softleuchten (je 1qm / 3.000 Watt), grauer Verlaufshintergrund, Stativ, G1 mit Kit-Objektiv auf 90 mm gestellt, AWB, manuelle Einstellung, Selbstauslöser, RAW-Bildformat.

 

Auch hier ergaben sich nach der RAW-Konvertierung, Bearbeitung und Freistellung mittels CS4 einwandfreie Bilder, die als Druckvorlagen für Werbezwecke bestens geeignet waren.

 

Fazit:

 

Ich betrachte mich als erfahrenen, semi-professionellen Fotografen alter Prägung. Die manuelle Kamera-Einstellung ist dabei konsequenterweise kein Tabu, sonder wurde bei meinen beschriebenen Tests sehr häufig verwendet.

 

Ich halte die Lumix G1 inzwischen für eine mehr als brauchbare Kamera, die sich in den für mich wichtigen Belangen verdammt gut bewährt hat. Die Absicht, sie in Kombination mit meinen Leica-R Objektiven zu benutzen, habe ich inzwischen weitgehend aufgeben. Die Bequemlichkeit hat über das letzte Pünktchen möglicher Bildqualität gesiegt.

 

Eine Vielzahl der oben erwähnten Fotos habe ich in diesem Forum eingestellt.

 

MfG Dieter

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Hallo Dieter,

 

danke für den Erfahrungsbericht. Ich habe ihn sehr interessiert gelesen. Bin schon ganz hibbelig bis ich endlich meine bestellte GH1 bekomme. Wenn man dann von einem erfahrenen Fotografen liest, dass er mit der G1 zufrieden ist bestätigt mir das meine Entscheidung zum mFT System. Ich habe bisher meist mit Nikon Kameras fotografiert und hoffe, dass ich mit der geringen Größe der G(H)1 zurechtkomme.

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Hallo Dieter,

 

vielen Dank auch von meiner Seite zu dem informativen Bericht. Ich fotografiere zwar "erst" seit etwa 40 Jahren (habe mit 11 angefangen;)), aber kenne auch noch gut die verschiedenen Phasen des Umstiegs auf digitale Fotografie.

Ich finde, es wird viel zu viel über Rauschen, Megapixel, und andere technische Spielereien diskutiert. Das wichtigste ist doch, das mit der Kamera ansprechende Fotos in "guter" Qualität gemacht werden. Und dazu gehört neben dem Einfühlungsvermögen des Fotografen doch hauptsächlich ein System, das solide zuverlässig funktioniert und vernünftig handhabbar ist.

Letztes Wochenende habe ich auch eine Bestätigung meines Nachbars bekommen, der als echter Profifotograf ebenso begeistert von meiner neuen GH1 war, wie ich selbst.

Wenn man als "Normaluser" (wie warscheinlich 95% dieses Forums) das ganze hobbymäßig betrachtet, ist das warscheinlich vollkommen wurscht, ob die Bilder mit einer GH1, Nikon oder Canon geschossen wurden...

 

Gruß

Frank

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Wenn man als "Normaluser" (wie warscheinlich 95% dieses Forums) das ganze hobbymäßig betrachtet, ist das warscheinlich vollkommen wurscht, ob die Bilder mit einer GH1, Nikon oder Canon geschossen wurden...

Ich würde es etwas anders ausdrücken. Sicherlich gibt es Unterschiede zwischen dieser oder jener Technologie, aber mitunter werden die in Forendiskussionen stark überzogen dargestellt und dadurch geht der Bezug zur fotografischen Praxis häufig vollkommen verloren.

 

Das Rauschen ist so ein Forendauerbrenner. Eigentlich ist es für mich nur bei wenigen Bildern jemals wirklich problematisch gewesen. Es eignet sich aber so wunderbar für Diskussionen, weil viele meinen es sei so einfach zu beurteilen (in Wirklichkeit ist es alles andere als trivial, und genau deshalb kommen so viele Tester immer wieder zu gegensätzlichen Ergebnissen).

 

Nach nur wenigen Wochen gibt es für mich eigentlich nur noch ein Gebiet, auf dem ich zwingend eine andere Kamera brauche als die G1: Schnell bewegte Motive. Und auch da kann ich nicht ausschließen daß ich die Technik noch besser in den Griff bekommen kann.

 

Grüße

Andreas

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Genau so möchte ich meinen Bericht verstanden wissen. Es ist eine rein praxis-bezogene Darstellung unter den für mich relevanten Bedingungen. Alle Versuche erfolgten mit ISO 100. Auch mit meinen anderen Digitalen benutze ich nie etwas Anderes. Es war immer möglich, in kritischen Situationen aufgrund kamera-spezifischer Faktoren (Gewicht=Masse, Wackeldackel) oder mittels Hilfsmitteln (Stativ, Auflage, Anlehnen etc.) höhere ISO-Werte zu vermeiden. Das Rauschen war für mich jedenfalls nie ein besonderes Problem.

 

Unverzeihbar sind für mich allerdings krasse Aufnahmefehler oder gestalterische Mankos.

 

MfG Dieter

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Ich möchte mich den letzten Meldungen anschließen. Auch ich fotografiere (und sammle Fotoapparate und Zubehör) seit mehreren Jahrzehnten.

Wichtig ist immer, dass man Bilder erhält, die gefallen - mir selbst und anderen.

Ich habe schon mit Leica und Hasselblad fotografiert, kenne das Canon-System und benutze heute vor allem meine Nikon D700 mit einem halben Duzend Optiken aber auch Micro-Four-Thirds (G1) und Four-Thirds (Digilux 3 und E500).

Manchmal nehme ich die Kamera her, die mir gerade im Moment ins Auge sticht. Machmal überlege ich genau, welchen Apparat oder welches System ich mitnehme.

Man kann mit allen Apparaten gute und sehr gute Aufnahmen machen. Ich darf hier den guten alten Alexander Borell vulgo 'Nörgelmann' zitieren, der einmal gesagt hat, dass niemand gefragt hat, mit welcher Pinselmarke Rubens oder Picasso gemalt haben.

Technische Diskussion sind schön und gut - aber sie dürfen nicht zum Selbstzweck werden.

Fotografieren ist eine so schöne Beschäftigung!

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Verwendungsmöglichkeit der Leica-R-Objektive an der G1

...

... Auch konnte ich subjektiv keine wesentlich bessere Leistung im Vergleich zu den Kit-Objektiven feststellen.

 

Kollege Winsoft betont hier verschiedentlich die nach seiner Meinung eklatant bessere Leistung vieler festbrennweitiger Kleinbild-Objektive.

 

Wie kommt es zu so unterschiedlichen Einschätzungen?

 

Viele Grüße

Thorsten

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Ich kenne die Aussagen und Argumentationen von Winsoft sehr gut. Darüber wurde schon oft im Leica-Forum mit Karl diskutiert. Grundsätzlich würde ich sagen, daß seine Informationen stimmen.

 

Es dürfte jedoch auf die speziellen Aufnahmesituationen ankommen. Wenn man hochpräzise Fotos machen will, werden z.B. Leica-Festbrennweiten immer überlegen sein.

Da ich jedoch normalerweise nur Landschaftaufnahmen mache, spielt das subjektive Empfinden beim Ansehen eines Bildes sicher eine größere Rolle.

Bei exakten, physikalischen Prüfung wird man allerdings mit Sicherheit einen deutlichen Unterschied feststellen.

Nur welche Bedeutung hat dies fur Otto Normalverbraucher wirklich. Ich glaube, ein gut gestaltetes Foto überdeckt leichte Objektiv-Macken.

 

MfG Dieter

bearbeitet von hdg
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Auch konnte ich subjektiv keine wesentlich bessere Leistung im Vergleich zu den Kit-Objektiven feststellen.

 

Kollege Winsoft betont hier verschiedentlich die nach seiner Meinung eklatant bessere Leistung vieler festbrennweitiger Kleinbild-Objektive.

 

Wie kommt es zu so unterschiedlichen Einschätzungen?

 

Ich kann den subjektiven Eindruck von hdg bestätigen. Zwar nicht mit Leica Gläsern, sondern mit alten, lichtstarken Minolta MDs, aber mein Eindruck im Vergleich zum Kit-Objektiv (14-45, das Tele habe ich nicht) war der gleiche: Unterschiede nur bei Offenblende, nach entsprechendem Abblenden alle Objektive mit nahezu identischer Maximalschärfe.

 

Das hat mich dermaßen irritiert, dass ich mir dann doch den Ausdruck eines Testbildes an die Wand genagelt habe, was den ersten Eindruck in Sachen Auflösung eigentlich bestätigt hat. Sowie man ein bis zwei Stufen abgeblendet hat, ist die Auflösung bei allen Objektiven, inkl. Kit, bis Blende 8 nahezu identisch. Identisch nicht nur zwischen den verschieden Objektiven, sondern auch über mehrere Blendenstufen. Als Jpeg ebenso wie als RAW. Oberhalb von Blende 8 geht es dann, bedingt durch die Beugungsunschärfe, gemeinsam und bei allen Objektiven auf gleichem Niveau wieder bergab.

 

Für mich deutet das darauf hin, dass die maximale Auflösung aller getesteten Objetkive, inkl. Kit, noch über der maximalen Auflösung der G(H)1 liegt (Sensorauflösung, AA-Filter oder was auch immer).

 

Aber mal ganz ab vom Testbild- und Auflösungswahn: Es gibt andere Objektiveigenschaften, die sich mit einfachen Tests nur schwer erfassen lassen, sich im Bild aber durchaus bemerkbar machen: Nach obigem Test läge mein MD 50/1:1.2 bis Blende 4 beim Auflösungs-Pixelpeeping sichtbar hinter dem MD50/1:1.4. Trotzdem wirken die Gesamtbilder des 1.2ers auf mich subjektiv irgendwie brillianter und kontrastreicher (aber nicht schärfer). Ich kann es nicht erklären und will es wohl eigentlich auch nicht wissen, sondern gehe lieber wieder fotografieren.

 

Gute Nacht zusammen

 

Alba

bearbeitet von Alba
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Hallo,

ganz herzlichen Dank für den tollen Praxisbericht und auch die stichhaltigen Diskussionsbeiträge; ich bin reiner Hobby-Fotograf und denke, das wichtigste ist die Anwendbarkeit einer Kamera in der Praxis. Dafür sind mir die DSR einfach zu unhandlich.

 

Deshalb interessiere ich mich für die G1; habe festgestellt ich könnte meine alten Canon FD Objektive (z.B. ein 1.4/50mm als Porträtobjektiv) wieder einsetzen. Das klingt sehr verführerisch ..

Gruß

Thorsten

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