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vor 19 Stunden schrieb JhonnyKash:

Das hat aber weniger mit Abgrenzung zu tun, als mit Unwissen.

Sehe ich nicht ausschließlich eher als Unwissen an, da steckt ausgereifte Methode hinter. Das hat etwas mit Klassen- und Klischeedenken zu tun. Gehäufte Einzelfälle vom Typ "talentfreier Nichtskönner - von Beruf Sohn [warum gibt es das nicht gendergerecht?])" gibt es selbstverständlich auch, die grenzen sich zum Glück ohne Hilfe aus. Von "unten nach oben" kann man sich schlechter abgrenzen, da sehe ich eher den Versuch, dazuzugehören zu wollen oder es wenigstens zu versuchen. 

 

bearbeitet von rostafrei
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  • 2 weeks later...

Ich habe mir das Loxia 50 mm gekauft. Tolles (!) Anfassgefűhl, toller Charakter in der Abbildung. Und siehe da, das kleine Ding motiviert mich zu fotografieren. Obwohl oder vielleicht sogar weil es ein manuelles Objektiv ist.

bearbeitet von zeitlos
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  • 3 months later...

Um das Thema noch mal aufzugreifen:

Ich habe mir jetzt aus Interesse (oder aus langer Weile?) eine gut erhaltene Leica M8.2 zugelegt. Die M8 war 2007 die erste digitale Leica und die M8.2 ist auch schon rund 15 Jahre alt, hat nur einen Crop-Sensor (ca. 1,33 Crop), nur 10 MP, eine im Vergleich zu heutigen Kameras unterirdische ISO-Performance und vergleichsweise geringen Dynamikumfang. Dazu noch die diversen Einschränkungen eines Mess-Suchers und eines fehlenden Previews auf dem Display. Durch den fehlenden (oder zu schwach bemessenen) IR-Cut-Filter des Sensors braucht man außerdem auch noch entsprechende IR-Cut-Filter auf jedem Objektiv. Das Schreiben auf die - maximal 32 GB große - SD-Karte geschieht auch noch sehr gemächlich (ca. 3 Sekunden), aber selbst darauf bekommt man rund 2.400 Bilder. Der altersschwache Akku hält vielleicht ungefähr solange, wie eine Filmrolle - also ca. 36 Aufnahmen...

Was es mir aber angetan hatte, war der "Vintage"-Look des Kodak CCD Sensors, der tatsächlich noch relativ nahe an dem angelehnt war, was man früher von Kodachrome Filmen gewohnt war. Die Farben "out-of-cam" sind einfach schön anzusehen, ohne dafür erst irgendwelche Photoshop Presets zum Nachahmen irgendwelcher Film-Emulsionen bemühen zu müssen. Natürlich könnte man auch einfach wieder eine analoge Leica + Filmrollen kaufen, entwickeln, scannen etc. - aber das wollte ich mir dann doch nicht antun. Mit der M8.2 fotografiert man jedenfalls näher an dem, wie man früher mit Analog-Film arbeitete, als mit jeder anderen Digital-Kamera - inklusive dem "Clonk-Meeeep" Shutter, der einem die Kamera fast schon aus der Hand reißt... Die M9 bietet wohl noch ein ähnliches Erlebnis - dann schon mit Vollformat und 18 MP. Bei der M9 sterben die Sensoren aber langsam alle an Korrosion und dieses Problem scheint die M8.2 zum Glück nicht zu haben. Leider ziehen deswegen die M8(.2) Preise schon seit einigen Jahren wieder an, der Tiefpunkt war wohl so etwa 2019 erreicht. Wer ebenfalls mit dem Gedanken spielt: Ich würde auf jeden Fall zu einer M8.2 raten - oder mindestens zu ein M8, die schon alle Upgrades bekam - damit wurden wenigstens einige der Kinderkrankheiten schon geheilt.

Man ist jedenfalls gezwungen, sich wieder viel intensiver mit der Bildkomposition und elementaren Dingen zu befassen, als bei den aktuellen Rechenzentren im Kamera-Gehäuse. Das kann man schon als eine gewisse Selbst-Geißelung sehen, aber es bereitet mir derzeit einfach Freude, sich noch mal in diese Zeit der vielfältigen "Imperfections" zurückzuversetzen. Die Perfektion heutiger Kameras macht sie eben auch ein Stück weit langweilig.

Hier eines der ersten Testbilder aus der Kamera. Die Farbwiedergabe hat es mir jedenfalls schon mal angetan...

 

bearbeitet von 3D-Kraft
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vor 7 Stunden schrieb 3D-Kraft:

Man ist jedenfalls gezwungen, sich wieder viel intensiver mit der Bildkomposition und elementaren Dingen zu befassen, als bei den aktuellen Rechenzentren im Kamera-Gehäuse.

Weshalb mit der Bildkomposition?

Bei den „elementaren Dingen“ bin ich bei dir, sofern hiermit die Wahl der grundlegenden Einstellungen gemeint ist, wie Blende, Belichtungszeit, Fokussierung, &c., anstatt diese teils oder zur Gänze einfach nur einer Automatik anzuvertrauen.

Weiterhin viel Freude mit der M8 – denn Fotografie darf ruhig bereits bei der Durchführung und nicht erst bei der anschließenden Bildbetrachtung Spaß bereiten.

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Na ja, mit der Bildkomposition insofern, dass man schon mal genauer überlegt, welche Brennweite hier das gewünschte liefert. Erst mal ein bisschen mehr drauf nehmen und dann hinterher nach Wunsch croppen, dafür fehlt bei 10 MP die Reserve.

Als nächstes nimmt man erst mal das, was im Fokus sein soll, in die Bildmitte, weil der Messsucher nur dort das Scharfstellen visualisiert. Dann stellt man darauf scharf, anschließend schwenkt man so, wie man sich die Komposition vorstellt. Dafür gibt der Messsucher aber mit seinen eingeblendeten Hilfslinien auch nur einen Anhaltspunkt, sofern es solche überhaupt für diese Brennweite gibt. Was am Ende rauskommt, sieht man erst bei der Bildwiedergabe - immerhin die kann das eingebaute Display dann ja schon (aber auch eher auf dem Level eines Pocket-Gameboys...). Das ist also schon ein deutlich bewussteres Auseinandersetzen mit der Komposition.

Bei heutigen Digiknipsen mache ich mir um die passende Brennweite und das gewünschte Framing viel weniger Gedanken - ist ja genügend Crop-Reserve da...
Der zu fokussierende Punkt kann dabei von Anfang außermittig sein, denn mit inzwischen recht hoher Wahrscheinlichkeit wählen heutige Kameras schon den gewünschten Bereich aus.

Komponiert wird das Endergebnis in beiden Fällen, aber bei der M8 eben schon von Anfang an und in mehreren Zwischenschritten.

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vor 13 Stunden schrieb 3D-Kraft:

Bei heutigen Digiknipsen mache ich mir um die passende Brennweite und das gewünschte Framing viel weniger Gedanken - ist ja genügend Crop-Reserve da...
Der zu fokussierende Punkt kann dabei von Anfang außermittig sein, denn mit inzwischen recht hoher Wahrscheinlichkeit wählen heutige Kameras schon den gewünschten Bereich aus.

Verstehe was du meinst, jedenfalls hinsichtlich der Cropreserven bzw. deren Mangel bei 10 MP.

Bezüglich automatischer Auswahl des Fokusbereichs kommt es halt sehr auf die bevorzugten Motive an – bei mir bleibt diese, grundsätzlich hilfreiche, Automatik in wohl mindestens 95 % der Fälle „arbeitslos“.

Auf die Mitte zu fokussieren und anschließend den Ausschnitt zu verschwenken, stellt auch bei manueller Fokussierung an modernen Kameras oft die schnellere Methode dar als den Fokuspunkt zu verschieben. Bei AF durchaus ebenfalls und sofern Schärfentiefe oder Bildfeldwölbung des Objektivs dabei unkritisch bleiben, spricht auch wenig dagegen. An Kameras mit modernen AF-Systemen und entsprechendem Tracking, wie bspw. der Zf, nutze ich den AF (C-AF) praktisch immer auf diese Art. Dabei spielen dann Schärfentiefe und Bildfeldwölbung natürlich überhaupt keine Rolle mehr, weil permanent nachfokussiert wird. So außergewöhnlich oder gar überholt ist mittige Fokussierung und Verschwenken nicht – wenn man nur lange genug wartet, kommt alles wieder und manchmal sogar in verbesserter Form. 😉

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vor 23 Stunden schrieb 3D-Kraft:

... Bei der M9 sterben die Sensoren aber langsam alle an Korrosion und dieses Problem scheint die M8.2 zum Glück nicht zu haben.

Rosten die Metalleinfassungen/Metallteile wirklich langsam weg oder was passiert da? "Glaskorrosion" ist für Manche evtl. ein reisserischer Begriff, aber es gibt sie wirklich, genau wie Korrosion an Metallen. Sie wirkt sich nur wegen der Gefügestruktur anders aus.

Ist das ein running gag, Tatsache, oder nur eine Floskel, weil dieses Modell evtl. nur selten in Gebrauch zu sehen ist? Die Frage ist ernst gemeint, technisches Interesse ☝️

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vor 3 Minuten schrieb rostafrei:

Rosten die Metalleinfassungen/Metallteile wirklich langsam weg oder was passiert da? "Glaskorrosion" ist für Manche evtl. ein reisserischer Begriff, aber es gibt sie wirklich, genau wie Korrosion an Metallen. Sie wirkt sich nur wegen der Gefügestruktur anders aus.

Ist das ein running gag, Tatsache, oder nur eine Floskel, weil dieses Modell evtl. nur selten in Gebrauch zu sehen ist? Die Frage ist ernst gemeint, technisches Interesse ☝️

Kein running gag, schaust du hier: https://www.dkamera.de/news/leica-tauscht-durch-korrosion-beschaedigte-sensoren-kostenlos-aus/

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...ja, und der verlinkte Artikel ist auch schon wieder 10 Jahre alt.

Hier kann man lesen, wie es weiter ging: https://www.macfilos.com/2024/01/02/leica-m9-ccd-sensor-corrosion-upgrade-now-includes-m11-family-and-q3-cameras/

Seit 2020 sind alle Sensoren, die noch in Reserve lagen, verbaut - man kann ihn also nicht mehr wechseln lassen. Auch diese korridieren aber früher oder später:

Zitat

"To make things worse, even exchanged sensors started to show corrosion issues. At the beginning, they create errors that took like a dust spot in the sensor. Then, it becomes worse and worse. Eventually, the sensor will become completely unusable. Once it has started, the deterioration can no longer be stopped, according to various reports."

Leica bietet deshalb inzwischen auch ermäßigte Upgrades zur M11 und Q3 an.

Was da genau korrodiert, weiß ich auch nicht. Man liest nur:

Zitat

"The error occurred in cameras of the types M9, M9-P, M-E and M Monochrom, which were all equipped with the Kodak KAF-18500 sensor, which is fitted with an infrared filter cover glass (Schott S8612)."

Da eben diese Filter auf dem M8 Sensor noch fehlte, haben sie nicht das Korrosions-Problem, dafür aber ein Problem mit dem Infrarot-Anteil des Lichts. Am Ende werden vermutlich die M8 und M8.2 die M9 Varianten überleben. Die M8 ist zwar auch nicht ohne Alterserscheinungen ("Kaffeeflecken" auf dem Display, schwächelnde Akkus), aber mit denen kann man sich eher noch arrangieren, als mit einem sterbenden Sensor.

Immerhin: Kaputte Shutter kann Leica bei beiden noch wechseln.

bearbeitet von 3D-Kraft
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Gestern war ich (auf dem Hamburger Hafengeburtstag) das erste mal etwas ausgiebiger mit der guten alten Leica M8.2 unterwegs. Bewaffnet mit all dem M-Mount "Altglas", das sich im Laufe der Jahre bei mir - bislang nur für Adaptierung an E-Mount - angesammelt hatte. Wobei das nicht nur Altglas war, sondern auch einige aktuell angebotene Objektive - konkret ein CV Ultron 21/1.8, ein CV Nokton 35/1.2, ein CV Nokton 50/1.0, ein Leica Noctilux 75/1.25 und ein 90/1.25 (TTArtisan) - also deutlich enger gestuft, als man es mit aktuellen Digicams machen würde. Das TTArtisan musste ich vorher noch justieren, da die "Werkskalibrierung" wohl nur husch-husch gemacht wurde. Einerseits traurig, dass es nötig ist, andererseits ein Segen, dass man es recht einfach selbst machen kann. Dazu noch IR-Cut Filter, weil die M8.2 die nun mal leider braucht und ND-Filter, wenn für Offenblende die 1/4000s der Leica noch zu lang sind. In Summe waren das wohl rund 4 kg...

Man fotografiert damit aus meiner Sicht definitiv bewusster (und langsamer). Die Objektive habe ich deutlich öfter gewechselt, als an der Sony - eben weil der 10MP Sensor nicht viel Crop-Reserve bietet. Wenn man mal schnell reagieren muss ("Action Foto" wäre übertrieben...), ist es hilfreich, schon vorher zu antizipieren, welche Brennweite da wohl passend wäre und vielleicht auch schon mal vorzufokussieren. Wenn man mal was mit weit offener Blende machen will, dann muss man noch schauen, dass man den ND-Filter draufhat. Zum Abend hin muss man wiederum dran denken, den Filter rechtzeitig abzunehmen, um nicht unnötig lange Belichtungszeiten oder hohe ISO zu provozieren.

Hinsichtlich ISO sollte man bei der Leica M8.2 auch nicht höher als 640 gehen, also lieber Blende weiter auf oder längere Belichtung. Letztere dann aber auch nur in viel engeren Grenzen, als mit aktuellen Bildstabi-Kameras. Bildserien sind bei ca. einer Auslösung pro Sekunde auch nicht wirklich möglich ...

Man merkt dann erst, wie verwöhnt man heute von Kameras mit Autofokus, Bildstabi, vielen Megapixeln, 10 oder mehr Auslöungen pro Sekunde, 1/16000s und ISO Performance bis in den 6-stelligen Bereich ist - und wie faul man damit entsprechend umgeht.

Trotzdem (oder gerade deswegen?) sind mir mit der Kamera Bilder gelungen, die meinen Gen-Z Kindern, die eigentlich nur noch Smartphone Bilder gewohnt sind, ein offenbar ernstgemeintes "Wow" entlockten. Die Farben, die man bei diesem betagten CCD Sensor schon "out-of-cam" bekommt und die Freistellung von dickem Glas - wenn sie denn angebracht ist - liefern diese ganzen Trickserein der heutigen Smartphones und Megapixel-Boliden eben einfach nicht (oder zumindest nicht authentisch genug).

Wer nach dem ganzen Bla-Bla noch ein paar Beispiele sehen möchte, gerne hier schauen.

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vor 4 Stunden schrieb 3D-Kraft:

Wenn man mal schnell reagieren muss ("Action Foto" wäre übertrieben...), ist es hilfreich, schon vorher zu antizipieren, welche Brennweite da wohl passend wäre und vielleicht auch schon mal vorzufokussieren. Wenn man mal was mit weit offener Blende machen will, dann muss man noch schauen, dass man den ND-Filter draufhat. Zum Abend hin muss man wiederum dran denken, den Filter rechtzeitig abzunehmen, um nicht unnötig lange Belichtungszeiten oder hohe ISO zu provozieren

Danke für die Info. Für mich (der früher auch analog Systemkameras hatte) tönt das nach viel mehr Technik als mit heitigen Kameras…da ist mehr Stress drin als einfach abdrücken…aber jeder wie es ihm Spass macht. Ind danke für den Lonk zu den Bildern!

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vor 5 Stunden schrieb 3D-Kraft:

Gestern war ich (auf dem Hamburger Hafengeburtstag) das erste mal etwas ausgiebiger mit der guten alten Leica M8.2 unterwegs.

Ach menno... 😐

Die SAR-Seaking in Abschiedssonderlackierung hast du nicht aufgenommen? Das wäre ein echter Farbtest und Vergleich geworden, die BW-Instandhaltungscrew hat sich mit dieser Lackierung ganz besondere Mühe gegeben. Ich habe davon bisher nur Fotos aus den üblichen verdächtigen Kameras zu sehen bekommen, von denen ich weiß, wer sie bedient und was mich erwartet - im Positiven.

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vor 10 Stunden schrieb rostafrei:

Die SAR-Seaking in Abschiedssonderlackierung hast du nicht aufgenommen? Das wäre ein echter Farbtest und Vergleich geworden...

Nee leider nicht. Wäre bestimmt gut rausgekommen.
Hier ein Foto, das ich von der Seaking sah - da es nicht von mir ist, nur als Link: https://flickr.com/photos/spity249/53716590679

Ist aber auch "nur" mit einer Sony A7M4 aufgenommen.

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vor 12 Stunden schrieb wasabi65:

da ist mehr Stress drin als einfach abdrücken…

Eben darum geht es hier wohl. Für die einen ist es mehr Stress, für die anderen eine Form von positiver Ablenkung, um mal den Kopf mit anderen Sachen zu beschäftigen und - eben weil man gezwungen ist, sich stärker damit zu beschäftigen - vielleicht sogar ein bisschen Kreativität einzubringen.

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  • 3 weeks later...

Peter McKinnon beendet nach rund einem Jahr seine "quit from digital" Reise und kehrt nun - um einige Erfahrungen reicher - wieder zurück zu Digital:

Viele seiner "Learnings" kann ich gut nachvollziehen. Entschleunigen, wieder bewusster Fotografieren, mehr auf das Licht achten, den richtigen Moment planen / vorherzusehen versuchen, Fehler machen (und daraus lernen) etc.

Das ist eben eine andere Art zu fotografieren, als einfach mit 20 fps draufhalten und hoffen, dass schon irgendwie der richtige Moment dabei ist, der AF getroffen hat und dann hinter im Postprocessing mit KI Unterstützung irgend einen Look faken...

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vor 2 Stunden schrieb 3D-Kraft:

Viele seiner "Learnings" kann ich gut nachvollziehen. Entschleunigen, wieder bewusster Fotografieren, mehr auf das Licht achten, den richtigen Moment planen / vorherzusehen versuchen, Fehler machen (und daraus lernen) etc.

Das ist eben eine andere Art zu fotografieren, als einfach mit 20 fps draufhalten und hoffen, dass schon irgendwie der richtige Moment dabei ist, der AF getroffen hat und dann hinter im Postprocessing mit KI Unterstützung irgend einen Look faken...

Wobei Fotografie ja nicht zwangsläufig entweder das eine oder das andere Extrem darstellen muss. Ich sehe ehrlich gesagt nicht viele Hindernisse eine Menge der jeweils genannten Vorteile seiner persönlichen Erfahrungen mit beiden Techniken in einer modernen Ausrüstung zu vereinen.

Viele seiner Punkte scheinen mir zudem professionelle Fotografen der von ihm abgedeckten Genres erheblich mehr zu betreffen als jene anderer Genres oder Hobbyfotografen. Hunderte Fotos derselben Szene, große/schwere Ausrüstung, ständiges Aufladen, umfangreiches Editing, Spray & Pray Mentalität, &c. – all dies ist nicht automatisch mit digitaler Ausrüstung verknüpft, sondern primär seiner persönlichen Arbeitsweise und Gewohnheiten geschuldet. Warum nicht einfach ein digitales Gehäuse mit einer kompakten manuellen Festbrennweite statt der f/2.8er AF Zooms verwenden und vielleicht sogar einfach nur JPGs schießen? Jeder der obigen Nachteile digitaler Ausrüstung bzw. Vorteile von Film wird plötzlich auch zum Vorteil digitaler Ausrüstung.

Natürlich bleiben jeder Technik ein paar Eigenschaften erhalten, aber die Kernpunkte sollten sich mMn. doch recht gut übertragen lassen. So wie er offenbar vor seinem Filmexperiment fotografiert hat, würde mir der Spaß an der Fotografie ebenfalls rasch vergehen. Ich bin aber auch kein Profifotograf, der von Grund auf in solche Arbeitsweisen reingewachsen ist und diese von Anfang an in diesem Umfeld als „normal“ empfunden hätte. Ohne den damit verbundenen Zwang maximierter Effektivität lebt es sich in dieser Hinsicht natürlich erheblich freier und experimentierfreudiger.

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vor 4 Stunden schrieb flyingrooster:

Warum nicht einfach ein digitales Gehäuse mit einer kompakten manuellen Festbrennweite statt der f/2.8er AF Zooms verwenden und vielleicht sogar einfach nur JPGs schießen? Jeder der obigen Nachteile digitaler Ausrüstung bzw. Vorteile von Film wird plötzlich auch zum Vorteil digitaler Ausrüstung.

Ich habe diesen vermeintlichen Purismus auch noch nie verstanden. Aber wenn einem das hilft, etwas anderes als 20fp einzustellen, wieso nicht?

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vor 4 Stunden schrieb wasabi65:

Ich habe diesen vermeintlichen Purismus auch noch nie verstanden. Aber wenn einem das hilft, etwas anderes als 20fp einzustellen, wieso nicht?

Ich glaube, wenn man vor lauter technischen Möglichkeiten den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, kann eine Reduktion der Technik den Kopf freier machen um auf andere Dinge zu achten.

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vor 21 Stunden schrieb flyingrooster:

...

Viele seiner Punkte scheinen mir zudem professionelle Fotografen der von ihm abgedeckten Genres erheblich mehr zu betreffen als jene anderer Genres oder Hobbyfotografen. Hunderte Fotos derselben Szene, große/schwere Ausrüstung, ständiges Aufladen, umfangreiches Editing, Spray & Pray Mentalität, &c. – all dies ist nicht automatisch mit digitaler Ausrüstung verknüpft, sondern primär seiner persönlichen Arbeitsweise und Gewohnheiten geschuldet.

Vielleicht ist es genau dieser Unterschied: Berufsfotograf <-> Hobby-/Amateurfotograf

Der erste muss mit seinen Fotos Geld verdienen, sich an Vorgaben halten und irgendwann liefern. Der zweite macht es zum Vergnügen und kann solang herumtüfteln und experimentieren, bis er/sie das Wunschfoto gemacht hat - dazu ist dann jede denkbare Kamera recht. Der erste arbeitet ernsthaft und muss kalkulieren, was er in das Arbeitsgerät investiert, der zweite spielt ungezwungen und kann überlegen, was als nächstes Spielzeug angeschafft wird.

Womit nicht gesagt sein soll, dass Hobbyisten/Amateure nicht auch mit professioneller Einstellung an ihre Fotos herangehen. Sie sind lediglich an weniger Vorgaben oder Konventionen oder kaufmännisch-finanzielle Zwänge gebunden.

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vor 50 Minuten schrieb rostafrei:

Der erste muss mit seinen Fotos Geld verdienen, sich an Vorgaben halten und irgendwann liefern.

Ja, genau dies meinte ich mit dem Zwang maximierter Effektivität – eben dadurch und nicht primär durch digital vs analog entstehen dann auch die erwähnten Nachteile. Wobei Hr. McKinnon dann allerdings auch mit dem reduzierten Setup im professionellen Bereich ganz gut zurecht gekommen zu sein scheint.

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vor 18 Stunden schrieb wasabi65:

Ich habe diesen vermeintlichen Purismus auch noch nie verstanden. Aber wenn einem das hilft, etwas anderes als 20fp einzustellen, wieso nicht?

Es geht hier glaube ich eher um das Erlebnis beim Fotografieren und weniger um das am Ende entstandene Ergebnis.

Es ist eben keine große Herausforderung, einfach mit 20 fps und KI gesteuertem Eye-AF-C irgendwo 5 Sekunden draufzuhalten und am Ende durch die Serie zu scrollen, um den besten Moment rauszupicken, bei dem mit inzwischen recht hoher Wahrscheinlichkeit auch der Fokus automatisch richtig saß. Wenn die manuell zu fokussierende Kamera aber nur 1-2 fps schafft und der Puffer bereits nach einer Handvoll Bilder voll ist, dann macht man sich automatisch mehr Gedanken darum, das Subjekt an der richtigen Stelle oder das schöne Licht im richtigen Moment zu erwischen, auf den man schon vorab alles nötige eingestellt hat - in der Hoffnung, dass es dann auch so eintritt.

Die Trefferquote und damit das lieferbare Ergebnis ist bei Spray'n'Pray mit AF-C sicherlich besser. Aber die Herausforderung ist bei dem manuell vorfokussierten Single-Shot größer und damit spannender - und die Freude, wenn es geklappt hat, größer. Wenn es mal wieder nicht geklappt hat - egal, man muss ja nicht seine Brötchen damit verdienen.

Natürlich kann man auch den digitalen Rechenboliden auf Einzelbild und MF einstellen und sich damit das "Retro-Vorgehen" auferlegen. Irgendwie macht das aber keinen Spaß (oder zumindest weniger).

Wichtig ist natürlich, dass man überhaupt eine Chance hat, das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Wenn man z.B. schon vorher weiß, dass man vom Ergebnis gerne einen A2 oder A1 Print machen möchte, aber nur 10 MP hat, dann ist von vornherein klar, dass das Ziel nie so richtig befriedigend erreichbar ist. Es sei denn, das Motiv ist so atemberaubend oder sowieso das meiste im Blur oder verwaschene Details und grobes "Grain" absichtlich gewünscht.

Ebensowenig ist allerdings auch das Warten auf die Entwicklung und den Scan des analogen Films eine Herausforderung. Die nerven einfach nur und erhöhen eher nicht die Freude am fotografischen Erlebnis.

Insofern sehe ich für mich derzeit tatsächlich die Leica M8(.2) oder die M9 als das ideale Gerät, um sich durch die Beschränkgung auf die Basics die beschriebene Herausforderung und damit das bewusstere Auseinandersetzen mit dem Fotografieren an sich selbst aufzuerlegen. Durch den CCD Sensor mit seiner schwachen ISO Performance und dem deutlich analogeren Film-Look arbeitet man eben auch näher am Film, ohne aber hinterher den ganzen nervigen Krampf mit der Entwicklung und dem Scannen zu haben.

Allerdings werde ich wohl doch noch mal von der M8.2 auf die M9 wechseln. Preislich nehmen sie sich nicht viel, der Wechsel wird also finanziell nicht allzusehr wehtun. Inzwischen habe ich gelernt, dass bei der M9 die seit 2015 gewechselten Sensoren vom Typ "ID15" und "ID16" nicht mehr die Korrosions-Anfälligkeit haben. Wenn die Kamera mal stirbt (Sensoren werden nicht mehr produziert, Shutter und Display sind auch aufgebraucht), dann wohl zumindest nicht an dem Korrosions-Problem. An der M8.2 stört mich inzwischen doch ein wenig, dass man nur den APS-H Crop und nur 10 MP hat. Auch die Notwendigkeit für die zusätzlich aufgeschraubten IR-Cut Filter (zumindest bei Farbfotos) wirkt nicht unbedingt Spaß-erhöhend.

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vor 2 Stunden schrieb 3D-Kraft:

...

Die Trefferquote und damit das lieferbare Ergebnis ist bei Spray'n'Pray mit AF-C sicherlich besser. Aber die Herausforderung ist bei dem manuell vorfokussierten Single-Shot größer und damit spannender - und die Freude, wenn es geklappt hat, größer. Wenn es mal wieder nicht geklappt hat - egal, man muss ja nicht seine Brötchen damit verdienen.

Naja, das kann man so oder so sehen. Ich behaupte, dass es vom individuellen Fotothema abhängt. Es wurden auch schon in schwarzweisser Analogzeit Actionaufnahmen gemacht. bei denen alles gepasst hat. Da war es tatsächlich die Erfahrung im Kopf hinter der Kamera, die solche Fotos gemacht hat. Sei es Sport, Wildlife oder Dokumentation von Zeitgeschehen - beruflich wohlgemerkt!

Für Hobbyisten gilt offenbar eher "the hunt is better than the catch!" oder "der Weg ist das Ziel" oder wie auch immer man es formulieren möchte.

Zur besseren Trefferquote mit 5 - 20 fps + AF(S oder C) +... +... kann ich aus meinen vorgestrigen und gestrigen Versuchen wieder nur darauf zurückkommen, dass es nicht für jedes Fotothema anwendbar ist, ich würde es sogar auf eher wenige Fotothemen beschränken, anstatt es zu verallgemeinern. Es ist nichtmal jede Kamera für jedes Spezialgebiet geeignet, auch nicht innerhalb eines Sensor- oder Funktionsformats (DSLM/DSLR) ist das anwendbar. Gegen suboptimale Bedingungen kann man so oder so nicht gegenanstinken, egal mit welchem Gerät. Auch nicht mit 50 Jahren Erfahrung und den besten Kameras der Welt.

Ich habe mich gestern jedenfalls mal wieder geärgert über das, was mir wegen der Kameradefizite durch die Lappen gegangen ist, trotz dass ich nochmal Änderungen vorgenommen habe, die ich möglicherweise vorher genau falsch verstanden und falsch eingestellt hatte. Für meinen Lieblingsbereich hat mir meine Erfahrung darin nicht weitergeholfen. Die Grütze daraus ist zwar von der "Komposition" gelungen, aber alles unscharf und unverbindlich, da hilft auch keine Überdosis Topaz oder PS, um noch was zu retten. Diese Kamera mit Objektiv aus dem gleichen Haus bringt es für mich einfach nicht, was das Gegenstück des anderen Herstellers mit dem Objektiv trotz Kompatibilitätslücken problemlos unter den gleichen Bedingungen geliefert hätte.

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vor 4 Stunden schrieb 3D-Kraft:

Es geht hier glaube ich eher um das Erlebnis beim Fotografieren und weniger um das am Ende entstandene Ergebnis.

Genau das habe ich mit „Purismus“ gemeint. Und eben, das Erlebnis kann man sehr einfach mit modernen Mitteln auch erreichen, wenn man denn will. Bei Ergebnis werden hingegen gewisse Unterschiede kaum vermeidbar sein.

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Es ist halt wie es immer ist. Zuerst kann es gar nicht hoch, schnell und weit genug sein und jeder mittels gehöriger Materialschlacht erzielte kleinste Fortschritt wird zelebriert. Kaum erlauben das technische Potential und Automatiken jedoch praktisch jede Aufnahme ohne erwähnenswerte Hindernisse, wird's aus technischer Sicht langweilig (der künstlerische Teil bleibt aber erhalten) und man fühlt sich zum fleischernen Stativ degradiert. Und schon geht es wieder mit Volldampf retour – was man bereits vor Jahrzehnten müde belächelt hat, wird das nächste Ziel und aus der einstigen Not eine neu gefundene Tugend. Dies betrifft ja auch keineswegs ausschließlich die Fotografie.

vor 4 Stunden schrieb 3D-Kraft:

Insofern sehe ich für mich derzeit tatsächlich die Leica M8(.2) oder die M9 als das ideale Gerät […]

Ja, ist doch eine feine Sache. Ich kann dein grundsätzliches Ansinnen auch absolut nachvollziehen und gewichte den Erlebniswert des Fotografierens ebenfalls hoch. Bei mir betrifft dieser hpts. (halb-) manuelle Bedienung mit kompakteren manuellen Festbrennweiten. Die Kamera steuert innerhalb meiner Vorgaben bestenfalls die Belichtungszeit und den ISO-Wert – wenn denn überhaupt. Alles andere wird direkt selbst durchgeführt. Dies bereitet mir beim Vorgang des Fotografierens einfach die meiste Freude, Genugtuung und auch wenn es paradox klingen mag, beste Kontrolle.

Reduzierte Abbildungsleistung (bspw. älterer Sensoren oder Film) oder manch andere technische Limitierung (bspw. Messsucher, kein Stabi, &c.) geben mir dagegen nichts und daher finde ich Mischungen aus „klassischer Bedienung“ mit neuer Technik und durchdachter Unterstützung durch selbige als besonders reizvoll (aktuell bspw. Zf mit Voigtländer Objektiven).

Bezüglich der Wahl des Kompromisses muss halt jeder den für sich besten finden und wenn bspw. schwache ISO-Performance dazu gehört das Erlebnis zu fördern, dann ist dem halt so. Andere Personen bevorzugen eben lediglich andere Einschränkungen.

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vor 24 Minuten schrieb flyingrooster:

Reduzierte Abbildungsleistung (bspw. älterer Sensoren oder Film) oder manch andere technische Limitierung (bspw. Messsucher, kein Stabi, &c.) geben mir dagegen nichts und daher finde ich Mischungen aus „klassischer Bedienung“ mit neuer Technik und durchdachter Unterstützung durch selbige als besonders reizvoll (aktuell bspw. Zf mit Voigtländer Objektiven).

Reduzierte Abbildungsleistung im klinischen Sinne ja, aber nicht einfach nur schlechter um einer Herausforderung wegen, sondern wegen eines Looks, der Emotionen weckt.

Wenn es mir nur um das Erlebnis einer Messsucher-Kamera oder ähnlichen "back to basics" Limitierungen ginge, würde es natürlich auch die M (Typ 240) tun. Die war der Nachfolger der M9, hatte immerhin schon 24 MP und einen (recht miesen) Live-View, wenn man doch mal die elektronische Sucherlupe brauchte, ansonsten aber immer noch sehr basic. Gebraucht liegt sie heute ungefähr auf gleichem Preisniveau, wie eine M9 mit korrosionsfreiem Sensor. Die hat aber nicht mehr den CCD Sensor, sondern CMOS. Hatte also schon eine bessere Abbildungsleistung (mehr Pixel, mehr DR, höhere brauchbare ISO), trotzdem kenne ich so ziemlich niemanden, dem der Look dieses Modells gefiel, Ich verkaufte sie damals, kurz nachdem sie neu erschien, auch wieder nach 6 Wochen. Mit der M9 nehme ich nun also eine "reduzierte Abbildungsleistung" (weniger MP, geringerer Dynamikumfang, geringerer ISO-Spielraum) in Kauf, bekomme dafür aber auch etwas: Einen einmaligen Look. Vielleicht lebt der CCD irgendwann noch mal in einem aktuellen Modell wieder auf, aber bis dahin bleiben die M9 (und ein paar andere CCD Sensor Kameras aus dieser Zeit) ein Erlebnis der eigenen Art.

Das gleiche bei den Objektiven. Das Sony GM 50/1.2 bildet phantastisch ab und das neue Sigma 50/1.2 vermutlich auch. Auch das Voigtlander 50/1.2 ASPH liefert gut ab. Trotzdem schleiche ich immer noch um das Noctilux 50/1.0 herum. Ich hatte es schon mal, verkaufte es aber damals wegen der schlechten Abbildungsleistung. Bis heute bereue ich das, denn es hat einen so einmalig charakteristischen Look, den man mit keinem Preset, keinem Plugin und keiner KI so hinbekommt.

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