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Hallo Leute,

 

habe mich hier gerade frisch angemeldet, da ich nach Jahren wieder ins Foto Hobby eingestiegen bin mit einer Nikon Zf und leider stoße ich auch gleich auf ein erstes Problem mit einem Voigtländer 15mm Heliar.

Ich habe mir einige YT-Reviews angesehen und dort unter anderem den Wortlaut "Blende 8 und alles zwischen 0.5m und unendlich ist scharf" gehört, der bei mir irgendwie nicht der Fall ist...

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Wenn ich z.B. Blende 8 stelle, sollte ich doch anhand der dazu eingestellten Skala zwischen unendlich und 0,5m keine Probleme mit unschärfe bekommen, richtig? Das funktioniert nämlich überhaupt nicht. Alles über ca. 1-2 Meter ist klar unscharf. Ich muss den Fokus immer wesentlich weiter drehen (statt "unendlich - 0,5m" eher auf "weiter als unendlich - 0,7m". Bei Blende 22 z.B. ist ein ca. 5m entferntes Objekt gerade so bei Fokusanschlag erst scharf. Klar Hyperfokale Entfernung usw.... ich erwarte keine glasklare Schärfe, aber das ist doch kein normales Verhalten, oder?

Nun weiß ich nicht, ob ich da zu pingelig bin, oder ob das schon weit über Toleranz raus geht?!

An sich ist es ein echt tolles Objektiv. Die 290g sind einfach schön!

 

Danke im Voraus für eure Antworten!

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Erst einmal, schön, dass Du wieder mitmachst.
Ich frage mich, was sollen wir dir raten? Die Realität hinzunehmen oder das Objektiv zurück zu geben?
Es ist doch nicht anzunehmen, dass andere Objektive ein deutlich anderes Ergebnis liefern. 
Hab doch einfach Spaß daran und nimm anstatt Blende 8 halt Blende 10 oder 13.

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vor 16 Stunden schrieb FreddyFoto:

Wenn ich z.B. Blende 8 stelle, sollte ich doch anhand der dazu eingestellten Skala zwischen unendlich und 0,5m keine Probleme mit unschärfe bekommen, richtig?

Richtig – entsprechend der zugrunde liegenden klassischen Definition eines akzeptablen Unschärfekreisdurchmessers von 1/1500 der Bilddiagonalen.

Ein 24 MP Sensor löst jedoch Details bis zu ca. 1/7200 der Bilddiagonalen auf, also erheblich mehr. Betrachtet man nun eine nach klassischer Definition fokussierte Aufnahme im Detail, wird sie gerade an den Extremen des Fokusbereichs, also in der Naheinstellung und bei „unendlich“, am deutlichsten vom maximal Möglichen abweichen.

Um das Maximum an Detailauflösung mittels Zonenfokus/Hyperfokalfokussierung (nicht zwangsläufig dasselbe) rauszuholen, muss man einfach nur die Vorgabe strenger auslegen und dadurch kleinere Unschärfekreisdurchmesser generieren. Um 1 Blende strenger führt bereits zu deutlicher Steigerung und 2 Blenden führen bei 24 MP zu annähernd pixelperfekten Ergebnissen.

Im Prinzip hast du genau das gemacht indem du bei gewählten f/8 der Blende an der Fokusskala auf 0,7 m an der f/8 Markierung eingestellt hast. Damit liegt die Unendlich-Markierung ca. bei f/4, also erwähnte 2 Blenden strengerer Auslegung als der tatsächlich eingestellte Blendenwert f/8. In Folge wird der Bereich von 1 m bis unendlich auch an diesen Extrempositionen nahe am Sensormaximum aufgelöst.

Alternativ dazu kann man, wie von @Apertur erwähnt, auch entsprechend weiter abblenden und sich dennoch an den strengeren Fokusmarkierungen (hier im Beispiel für f/8) orientieren. Ist vom Prinzip her natürlich genauso dasselbe. Ob man lieber den Fokusbereich etwas weiter einschränkt oder die Blende weiter schließt, hängt halt immer von der gerade gewünschten Nahdistanz ab. Ich orientiere mich grundsätzlich immer daran das näheste Objekt noch in den Fokusbereich zu bekommen und nicht weiter abzublenden als dafür nötig ist, um Beugungseffekte zu minimieren (bei 24 MP an KB ist dies bis inkl. f/9 gar kein Thema). Und wenn f/16 oder höher nötig ist, dann trotzdem keine Sekunde zögern. Die benötigte Schärfentiefe ist fürs Bild viel wichtiger als geringfügige Schärfeverluste oder u.U. bereits leicht höherer ISO-Wert.

Und ja, du bist recht pingelig, wenn du erst bei ca. 2 Blenden strengerer Auslegung, also annäherndem Sensormaximum, mit der Schärfeleistung zufrieden bist. 😉     Macht aber nix, dies ist wie oben erwähnt bei UWW wie dem 15er dennoch sehr gut machbar. Bei längeren Brennweiten aus physikalischen Gründen dann recht bald nicht mehr in dieser Perfektion. Zumindest nicht ohne Fokusstacking und damit verbundenem erheblich höheren Aufwand bei Voraussetzungen (wenig Wind), Aufnahme und Verarbeitung. Mal einfach so aus der Hand wie beim 15er ist dann bald Essig.

Aufgrund deiner nachvollziehbaren Schilderungen bezweifle ich einen Makel am Objektiv. Hätte dies ein Problem bei der Fokussierung, gäbe es vermutlich entsprechende Ungereimtheiten oder anderweitige Probleme beim „normalen“ Fokussieren, aber dies scheint nicht der Fall zu sein. Vermute ich zumindest. Probier obiges einfach nochmal aus. Die geschilderten Umstände bei Zonenfokus/Hyperfokalfokussierung verhalten sich vom Prinzip her bei allen Objektiven exakt gleich, diesbezüglich kann ein Objektiv ohne Defekt nicht abweichen.

Weiters viel Spaß mit dem 15er und entsprechend optimierter Fokusmethode. Das Objektiv ist ein rundum wirklich großartiges UWW in für KB superkompakter Form und mMn. gerade für die Zf viel stimmiger als die erheblich größeren Kaliber. Dank des manuellen Fokusrings und der -skala, ist man bei Wunsch nach hoher Schärfentiefe zudem viel schneller unterwegs und kann auf einer Wanderung praktisch im Vorbeigehen die Blume direkt vor der Kamera und den Berg am Horizont zugleich perfekt im Fokus haben ohne länger herumzutun. Ich fokussiere in solchen Fällen übrigens meist mit einer der beiden folgenden Einstellungen: f/8 und Fokus auf 2 m Markierung, dann ist alles von 1 m bis unendlich im Fokus oder bei näheren Objekten f/16 und Fokus auf 1 m Markierung, dann ist alles von 0,5 m bis unendlich im Fokus. Beides inkludiert erwähnte um 2 Blenden strengere Auslegung der Fokusskala. Viel schneller, einfacher und verlässlicher als über diese Möglichkeiten bei manuellen Objektiven geht's kaum. Man muss sich halt nur vorab einmal damit beschäftigen und dann ist die Fokussierung in der Praxis bereits abgeschlossen bevor man überhaupt noch den Objektivdeckel abgenommen hat …

bearbeitet von flyingrooster
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@flyingrooster bringt es auf den Punkt. Falls du am PC in 100% Ansicht deine Fotos auf Schärfe beurteilst, dann kannst du diese Schärfentiefenskala nur als groben Hinweis nutzen. Abgesehen davon sieht man ja im Sucher was scharf ist oder nicht.

Nachtrag

An meiner 24 MP KB Kamera gehe ich bei gutem Licht meist auf f/11 um „alles“ scharf zu haben. Und sogar höher (zB wg Sonnensternen). Bei den meisten Motiven wo vorn bis hinten alles scharf sein muss, spielt die Beugungsunschärfe meiner Meinung nach eine untergeordnete Rolle.

Also Objektiv behalten, wenn die anderen Eigenschaften ok sind.

bearbeitet von wasabi65
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Vielen lieben Dank für die wirklich detaillierten und gut nachvollziehbaren Antworten! Dann werde ich das schlechte Regenwetter aussitzen und beim ersten Sonnenschein vor die Tür! Habe heute noch einmal einfach direkt auf Fokus mit Zf Features ein paar Tests gemacht und da geht es schon schön scharf zu. Ich war vermutlich einfach von dieser Hyperfokal Skala "geblendet" und bin gleich vom Schlimmsten ausgegangen.

 

Danke euch!

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Am 23.1.2025 um 19:51 schrieb FreddyFoto:

"Blende 8 und alles zwischen 0.5m und unendlich ist scharf"

Es gab einmal eine Zeit - die Älteren unter uns erinnern sich - da hat man den Entfernungsring eines Objektives einfach auf Unendlich gedreht und konnte sich darauf verlassen, dass das auch tatsächlich die Unendlicheinstellung war. Das ist bereits Mitte der Achtziger mit den ersten AF Objektiven verloren gegangen. Die waren über Unendlich hinaus fokussierbar. Das heißt, man konnte bei manuellem Fokus nicht einfach bis zum Anschlag drehen und sich darauf verlassen. Heute musst du auch auf den Sternenhimmel sorgfältig fokussieren. Und die Beschriftung ist bei manchen Objektiven reiner Zierrat. Ich habe ein manuelles Objektiv, bei welchem ich auf zehn Meter fokussiere und die Skale zeigt drei Meter an.

Dieses "Unendlichproblem" ändert jetzt nichts am oben geschriebenen. Es ist ein zusätzlicher Faktor, auf den man achten muss.

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