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Hallo leicanik, mag ja alles stimmen was Du sagst; aber: Das Ereignis auf dem Weihnachtsmarkt ist gerade 1 Tag her. Da kommt mir Deine Logik etwas zu schnell. Das andere sind ja dann mehr Mutmaßungen. Mir scheint, das bei unangenehmen Ereignissen lieber schnell ins Abstrakte ausgewichen wird. Oder es wird für Trauer dann "eine passendere Plattform" gesucht. Da bin ich dann lieber für wild als für zahm. Ich finde es einfach nur entsetzlich was hier passiert. Von daher kann ich es nicht nachvollziehen, dass für andere das "mal nachdenklich innehalten" weniger als 1 Tag dauert. Aber das ist dann wohl mein Problem. Herzliche Grüße Joachim

bearbeitet von Formula
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vor 9 Stunden schrieb Formula:

Ich finde es einfach nur entsetzlich was hier passiert. Von daher kann ich es nicht nachvollziehen, dass für andere das "mal nachdenklich innehalten" weniger als 1 Tag dauert.

Hallo Joachim, danke für deine Worte. Entsetzlich finde ich das auch. Es macht mich immer wieder fassungslos, und ich frage mich immer, was in einem Menschen los sein muss, solche Taten zu begehen. Nicht nur jetzt in diesem Fall, eigentlich täglich, wenn ich Nachrichten sehe, höre, lese.

Was eine angemessene Reaktion ist, finde ich schwer zu sagen, es ist sehr individuell. Manche trauern laut und deutlich, manche eher still und leise. Wie lange ein angemessenes Innehalten dauern muss, kann ich nicht sagen. Ich bin zwiegespalten zwischen „wir können doch nicht einfach weitermachen, als wenn nichts gewesen wäre“ und „nein, wir halten nicht den Atem an, wir sagen nicht andere Märkte ab, wir lassen uns nicht unser Leben wegnehmen, das ist doch genau, was solche Leute wollen, diesen Erfolg und diese Reichweite, diese Macht will ich ihnen einfach nicht zugestehen.“  Das sind für mich unmittelbare Impulse, keine abstrakten Überlegungen. Aber ja, ich will mir auch das Denken nicht nehmen lassen, es verhindert nicht mein Mitgefühl.

Ich persönlich komme eher mit den heute üblichen Reaktionen in Medien, Politik, Öffentlichkeit schlecht zurecht. Die sind mir oft zu plakativ, alles muß in ständigem Sondersendungen x mal wiederholt und durchgekaut werden. Überall überdeutliche „Betroffenheit“. Manchmal habe ich den Eindruck, das überdecke oder ersetze echte Gefühle. Oder kommt mir wie ein Ausweichen vor, so wie dir das Abstrahieren.

Wie soll man aber auch das richtige Maß, die angemessene Reaktion finden und Ereignisse, die überwältigend, unmäßig und furchtbar sind? Wo anfangen, wo aufhören? Ich finde es überhaupt nicht abstrakt, mich das zu fragen, oder Vergleiche zu täglich stattfindenden anderen (un)menschlichen Katastrophen zu ziehen, auf die hin wir auch nicht jedesmal alles stoppen (was ich oben ja schon angesprochen hatte). Das geht gar nicht, wir würden aufhören zu leben. Aber nicht das brauchen wir, sondern wirkliches Mitgefühl, aber das muss viel früher anfangen, dann würden solche Dinge vielleicht viel weniger passieren —  das ist natürlich meine sehr persönliche Hoffnung. Wir haben für all das keine verlässlichen und allgemein gültigen Rezepte, die uns weiterhelfen würden. Es bleibt darum wohl sehr individuell, wie wir reagieren. Ein Gesellschaft mit grundlegend mehr Zusammenhalt, Aufmerksamkeit und Mitverantwortung ist eine Aufgabe, der wir uns allerdings unbedingt dringend zuwenden müssen. Aber das ist viel weitreichender und muss tatsächlich an anderen Orten besprochen und überlegt werden.

Herzliche Grüße, Reinhard

bearbeitet von leicanik
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10 hours ago, Formula said:

Von daher kann ich es nicht nachvollziehen, dass für andere das "mal nachdenklich innehalten" weniger als 1 Tag dauert. 

Das ist auch nur eine Mutmaßung. 🤷🏼‍♀️

Der Umgang mit Tragödien ist sehr individuell und Vorwürfe wohl kaum sinnvoll. Du hättest auch einfach ein Gedenk-Posting absetzen können. 

Das Internet sorgt auch für eine Omnipräsenz vieler Themen und ich finde nichts verwerfliches daran gedankliche safe-spaces zu haben. Ansonsten wird man verrückt oder stumpft tatsächlich ab.

bearbeitet von Jeanne
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Damit ich nicht nur geredet habe, hier mein Bildbeitrag: Die Aufnahme entstand auf einem kleinen, örtlichen Weihnachtsmarkt an einem kalten, menschenleeren Morgen. Möge dieses eher stille  Bild als "fotografische Kerze" verstanden werden für die Opfer und ihre Angehörigen und Freunde.

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bearbeitet von leicanik
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  • 4 weeks later...

Der Weihnachtsmarkt auf dem Place Rapp in Colmar war auch am 3. Januar noch geöffnet.  Flammkuchen, Glühwein aus gutem Elsässer Wein und reichlich Sonne, was will man mehr!

 

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