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Fotografie als Nebenjob


dhazn

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Hallo Leute,

 

ich fotografiere nun bereits seit über 15 Jahren, einfach weil es mir Spaß macht und ich mich gerne kreativ auslebe. In den letzten zwei Jahren wurde ich ein paar Mal spontan gefragt, ob ich nicht ein paar Bilder machen könne (u.A. zwei standesamtliche Hochzeiten; das eine Mal, weil die eigentliche Fotografin corona-bedingt absagen musste). Geld habe ich dafür nicht genommen. Ich habe das Ganze als gute Übung angesehen (obwohl ich glaube mich prinzipiell ganz gut auszukennen, was die technischen- und kreativen Aspekte betrifft).

Bis dato hatte ich nie konkret darüber nachgedacht mir mit der Fotografie etwas dazu zu verdienen. Nun ist es so gekommen, dass ich für dieses Jahr im September zwei weitere Anfragen reinbekommen habe und für nächstes Jahr ebenfalls eine (alles über Hören-Sagen). Diese "Jobs" sollen durchaus entlohnt werden und ich möchte diese vernünftig abrechnen.

Welche Möglichkeiten gibt es diesbezüglich bzw. welche wäre für mich am sinnvollsten? Kurz zu mir: 35 Jahre, Vollzeit angestellt in einem Ingenieurbüro

 

Vielen Dank bereits im Voraus für eure Tipps! 😊

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Als Nebenjob oder -hobby ist das sicherlich eine nette Angelegenheit. Aufgrund der Bilderschwemme und der vielen "Experten" ist mit der Fotografie jedoch kaum noch Geld zu verdienen. Wer das Hauptberuflich betreibt, muss aufpassen, nicht zu verhungern. Beispiele von sog. "Starfotografen" gibt es natürlich auch. Bei genauem Hinsehen offenbart sich jedoch, dass deren Motive meist Prominente, Sympathieträger oder auch Weltstars sind, die auch auf das Image des Fotografen abstrahlen. Web-Portale wie Stock oder Getty geben ihr übriges dazu, den Markt für Fotografen kaputt zu machen.
Um auf die ursprüngliche Frage zurück zukommen: einfach machen, wenn sich die Gelegenheit ergibt und die Lust dazu da ist. Den Hauptjob würde ich jedoch nicht aufgeben.

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Zuerst einmal muss ich darauf hinweisen dass ich kein Steuerberater bin, also nur meine Laienmeinung darstellen kann. Und nur für "meinen" Freistaat Bayern. 

(Ich hab nachträglich Kapitel hinzugefügt, da es doch recht lang geworden ist)

Privat / Liebhaberei

Gerade bei Hochzeiten bist du in einem Graubereich. Mit "Liebhaberei" bist du nicht steuerpflichtig, wenn du dir mit der Fotografie ein paar Euro dazu verdienst ist es dem Finanzamt egal. Du kannst es dir sogar offiziell vom Finanzamt bestätigen lassen, bzw. In schlimmsten Fall wird dir dein Gewerbeschein entzogen, weil es sich bei dir nur um Liebhaberei handelt. Als Liebhaber/ Privatperson darfst du zwar keine Rechnung schreiben oder ein Entgelt verlangen, du kannst aber sehr wohl eine "Aufwandsentschädigung" berechnen. Darfst aber niemals MwSt berechnen (du führst ja auch keine ab).  Vorteil : du kannst theoretisch schon mindestens 19% günstiger als die hauptberuflich Konkurrenz anbieten, wenn du die gleiche Leistung bringst). 

Graubereich deshalb, weil die Hochzeitsfotografie grundsätzlich als "mit Gewinnabsicht" zu sehen ist, und damit Meldepflichtig mit allem drum und dran, inkl. Berufsgenossenschaft. 

"Liebhaberei im steuerrechtlichen Sinne ist eine Tätigkeit, die ohne Absicht zur Erzielung von einkommensteuerbaren Einkünften (§ 2 Abs. 1 und 2 EStG) durchgeführt wird und deshalb der steuerlich unerheblichen Privatsphäre zugerechnet wird (Valta, FR 2020 S. 586)." - Quelle Google

Gewerbe als Kleinunternehmer

Die nächste Stufe ist der Kleinunternehmer, du kannst immer noch keine MwSt berechnen, musst sie aber auch nicht voranmelden und abführen. Wahrscheinlich kannst du von der Berufsgenossenschaft befreit werden (<100 Arbeitstage à 8h per anno). Du verlierst den Status Kleinunternehmer aber bei zu viel Umsatz, ich glaube es waren 17500€ im ersten Jahr, ab dem 2. Jahr 35 T€, ausserdem darfst du keine Mitarbeiter in Vollzeit anstellen. Du kannst dafür Abschreibungen tätigen und hast einen Gewerbeschein. Die Steuererklärung und Buchhaltung wird deutlich aufwendiger. (GuV Rechnung zur Steuererklärung mind. Pflicht). Der Aufwand fürs Hobby wird größer und das Fotografieren schon weniger. 

Hierzu gibt es aber ausführliche Literatur. 

Abwägung Liebhaberei vs. Kleinunternehmer

Ich vermute so lang du keine grossen Gewinne machst, wird es egal sein, da keine hohe Steuerlast entsteht. Aus Sicht Finanzamt könntest du ja sogar Minus machen und deine Steuerlast sinkt. Da man davon ausgeht, beim Start eines Unternehmens fallen zunächst hohe Kosten an und Verluste in den ersten Jahren normal sind. Solange dem Finanzamt keine Steuern durch die Lappen gehen, wird es egal sein. Die leben auch vom Geld verdienen. Ob es sich noch um Liebhaberei handelt entscheidet letztendlich der Finanzbeamte in deinem Finanzamt. Meines Wissens gibt es hier keine fixen Grenzen, es wird lediglich von einer "steuerlichen Bedeutung" und Gewinnerzielungsabsichten. Es wird allerdings schwierig glaubhaft zu erklären, dass eine 12h Hochzeit wildfremder Menschen aus Liebhaberei gegen Aufwandsentschädigung im 4 Stelligen Bereich durchgeführt wird.

Aber Achtung, schummeln kann man nicht. Du kannst nicht dauerhaft Verluste melden um deine Steuerlast in der Einkommenssteuer zu senken. Schreibst du fortlaufend Verluste und kannst keine glaubwürdigen "Gegenmaßnahmen" nachweisen, glaubt das Finanzamt nicht mehr an deine Gewinnabsicht und entzieht der rückwirkend den Status Kleinunternehmer. Das heisst alle "abgesetzten" Verluste machen sich dann rückwirkend mit 6% Verzinsung p.a. als Steuernachzahlung bemerkbar.

Im Regelfall benötigst du auch die Erlaubnis deines Arbeitgebers, mit dem du dein Haupteinkommen erzielst. Die Tätigkeiten dürfen sich nicht vermischen.

Jeden individuellen Fall musst du natürlich mit deinem Steuerberater besprechen. 

Was macht das Kleinunternehmen mit deinem Hobby und deiner Freizeit

Meine Erfahrung ist, sobald du es als Kleinunternehmer machst, steigt die Erwartungshaltung. Seitens Kundschaft und deinerseits. Du musst dir auf einmal Gedanken über Preisbildung machen. Du musst wenigstens in deinem Kopf einen businessplan für dich machen. Grenzen und Ziele definieren. Wieviele Aufträge will "ich" pro Jahr machen? Wie liefere ich die Fotos aus? In welches Segment will ich, wer ist meine Zielgruppe? Wieviele Aufträge benötige ich um kostendeckend zu sein (Steuerberater, Buchhaltung, Softwarelizenzen, Homepage, usw.).  Du benötigst Speicherplatz für die Backups, einen 2. Body als Ersatz, zusätzliche Akkus, dann kommt schnell ein neues Objektiv, die Drohne und spätestens dann der neue Rucksack. Hab ich den Aufsteckblitz schon erwähnt? Den Kamera Gurt? 

Am Anfang wirst du deine Kunden noch persönlich kennen, Freunde oder Freundes Freunde. Aber ab spätestens da, wird verglichen. 

Homepage, soziale Medien müssen gepflegt werden, Visitenkarten erstellt. 

Vielleicht als Beispiel: Bei einer 12h Begleitung einer Hochzeit entstehen (bei mir) zusätzlich zu den 12h noch 35h in Vor- und Nachbereitung. Geht bestimmt auch schneller, mit nem neuen Rechner.... Usw. 

Vorgespräche, Location Check, alternativen wenn es regnet suchen, Bilder sortieren und bearbeiten, usw. 

Meine Empfehlungen / Tipps

Wenn ich dir einen Tipp geben darf, mach es als Liebhaberei so lange es geht, bzw. bis du dir sicher bist das du den Schritt zum Kleinunternehmer mit allem was dran hängt tätigen willst, mach nichts halbgares. Guck doch mal auf instagram oder Google nach Fotografen in deiner nähe, die dir vom Stil zusagen und frag freundlich ob sie dich mal mitnehmen würden als 2. Fotograf. Dann kannst du Erfahrungen sammeln und schon ein paar Fotos für dein Portfolio zusammenknipsen. Mit deiner Anmeldung bist du steuerrechtlich auf der sicheren Seite, Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt.

Aber bitte nimm niemals an einem "Portfolio day" oder "Styled shooting" teil. Und mach dir einen Businessplan, wenn auch nur hemdsärmlig mit Block und Bleistift. Und häng nicht zu viel auf Instagram rum, das macht krank. ☺️

Erhalte dir die Leidenschaft an der Fotografie, nimm nicht jeden Auftrag an weil das Geld lockt. Und verkaufe dich nicht unter Wert. Meine kurzen persönlichen Gedanken dazu. 😊Ich bin als Kleinunternehmer gemeldet, muss halt alles seine Ordnung haben. Bisher habe ich es noch nicht bereut.

P. S. Wichtigster Tipp am Ende, Absolute 1. Regel im Fight Club: nie, niemals nicht, nie, auch nicht bei deiner Schwester ohne Vertrag. Egal in welcher Form, umsonst oder bezahlt. NIE OHNE VERTRAG! Urheberrechte, Verwendungsrechte, Model Release, etc. Das muss eindeutig geklärt sein. Es gibt zig "Muster Verträge" im Internet die du anpassen kannst. Oder bezahl nen Profi dafür.

bearbeitet von ChrisB86
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Hallo,

es gibt auch ohne Gewerbe die Möglichkeit, ein "Honorar" für eine gewisse Tätigkeit abzurechnen, wenn Du nicht für umsonst, "schwarz" oder für Trinkgeld arbeiten möchtest. Das als Ergänzung zu @ChrisB86 super Beitrag. Es wird nicht einfach sein, einen entsprechenden Vertrag zu schreiben, aber das ist eine eher einmalige Angelegenheit. Ich möchte nicht dazu aufrufen, ein Gewerbe zu umgehen, doch gibt es anderswo genug Praxis dazu - frag mal einen "Trockenbauer" nach Ausführungen, die ins klassische Baugewerbe wie Putzerarbeiten, Maurertätigkeiten, Dachdecken oder z. B. Pflasterarbeiten gehen. Die GaLa-Bauer, die Wege pflastern und Mauern bauen, habe ich da noch gar nicht im Visier gehabt.

Es liegt natürlich an Dir, die gemäß Rechnung beschriebene Leistung sauber erbracht zu haben. Das wäre in meinen Augen eine mögliche "Evolutionsstufe", wenn Du Dich gelegentlich mal als Fotograf ausleben möchtest und rechtlich möglichst sauber bleiben, und Deinen Aufwand entschädigt haben möchtest. Aus rein ethischer Sicht könnte man jetzt argumentieren, dass auf diese Weise entweder zu niedrige Preise dem Kunden abgenötigt werden, oder eine "Innung" zu kurz kommt. Aus rein pragmatischer Sicht würde ich für mich bewerten, ob meine Aktivitäten auf diesem Gebiet bei guter Bezahlung eine solche Summe einspielen, dass sie in einer Lebensgemeinschaft einen Daseinszweck rechtfertigen (also weit entfernt von einer möglichen Selbständigkeit). Das wurde weiter oben mit "business plan" gleich auf die nächste Stufe gehoben.

Da ich vermute, dass Du nicht ins Fotografenfach wechseln willst, habe ich diese Anmerkungen geschrieben. Sollte sich jetzt einer der beruflichen Fotografen durch meinen Beitrag angegriffen fühlen, entschuldige ich mich jetzt bereits hier. Jegliche Honorare bedeuten Einkünfte, und sind steuerlich relevant. Es gibt einige rechtliche Dinge zu bedenken. Wenn man einen Arbeitsvertrag per "Vollzeit" hat, dann obliegt es zudem dem Arbeitgeber, ob man Nebentätigkeiten nachgehen darf. Gelegentliche Honorarjobs sind nicht automatisch eine "Nebentätigkeit". 

So weit meine Gedanken als Laie; wie immer in einem Forum muß da nicht alles rechtlich und sachlich perfekt sein.

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Aus anderen Szenen/Branchen kann ich dazu beitragen, dass nur ganz wenige es schaffen, ihr Hobby wenigstens als Nebenjob dauerhaft und mindestens kostenneutral auszuüben, weder als Kleinunternehmer mit/ohne Umsatzsteuerpflicht noch als "zweitstandbeinmäßig" Nebengewerblich. Die, die sie sich auf Zubehör / Material festgelegt haben, sind geblieben. Die, die sich auf Dienstleistung = alles Handwerkliche drumherum festlegen wollten, waren nach relativ kurzer Zeit von der Bildfläche verschwunden, haben ihren ursprünglichen Job komplett aufgegeben und mittlerweile auch den Nebenjob wieder an den Nagel gehängt und machen jetzt etwas ganz anders - schon lange vor Corona. Fotografie ist von vorn bis hinten handwerklich und noch etwas mehr als das.

Manche Branchen werden für solche Nebentätigkeiten schlicht und ergreifend überbewertet, weil man sein eigenes Hobby und die eigenen Fähigkeiten möglicherweise überbewertet. Weil es einem andere einreden, weil die selbst keine Zeit haben, den Aufwand nicht betreiben wollen oder selbst nicht ordentlich bezahlen wollen. Dann hast du das an den Hacken und plötzlich wirst du nicht mehr gefragt oder eben nur für ganz spezielle Sachen, wie z.B. Hochzeiten oder Kindergeburtstage... Die ständige Erreichbarkeit wäre schon ein Argument, sich das mehr als nur einmal gut zu überlegen. Wenn man damit Geld verdienen will, muss man immer schnell am Ball sein, bevor jemand anders einen Auftrag bekommt. Mit so einer an sich harmlosen Kleinigkeit fängt es schon an...

Die Frage ist also nicht Nebenjob/Nebenerwerb, sondern Vollzeit, weil es anders gar nicht mit dem sicheren Hauptberuf zu vereinbaren ist. Das wird früher oder später die Entscheidungsfrage. Ich selbst habe den Schritt unter günstigen Rahmenbedingungen auch mal gewagt, war mit einem bescheidenen Ziel auch relativ erfolgreich und habe ein Teilziel ereicht. Irgendwann musste ich feststellen, dass es erstens nicht viel bringt, wenn man selbst nicht ständig vorangeht und andererseits sich die Schnorrer und Schmarotzer nicht gründlich auf Distanz hält. Allerdings bin ich da immer noch dran, aber es läuft nicht immer alles wunschgemäß mit.

Ob so etwas auch einem nebenerweblichen Fotografen passieren kann, kann ich nicht beurteilen. Für Messermacher, Privatpiloten und Imker kann ich das zumindest bestätigen. Da fangen viele als Hobbyisten an, merken dann irgendwann gesteigerte Nachfrage und lassen sich Flöhe ins Ohr setzen "oh, damit kannst du sicher gut verdienen", wollen Geld damit verdienen, leiten alles Erforderliche in die Wege und plötzlich kommt Flaute, die nicht aufzuhören scheinen will. Kleine Ziele ohne Rücksicht auf Ansprüche und Erwartungshaltung des persönlichen Umfelds setzen, Ziele erreichen und dann weiterplanen. Man muss das nüchtern sachlich ohne Dollarzeichen im Auge durchplanen, rein von der persönlichen Peripherie aus betrachtet.

Die Leute, die ihre tollen Visitenkarten/"Buisinesscards" doppelseitig mit allem Blödsinn bedruckt haben, wie z.B. "semiprofessioneller* Amateurfotograf" nur um wichtig zu erscheinen, kennt sicher fast jeder. In meinen Augen armselige Loser, die in ihrem Hauptberuf nichts zu melden haben uns sich über den Ausweg  Fotografie etwas vormachen...

* so einen Kartenaufdruck habe ich schon auf einer mir ausgehändigten Karte gelesen... Die Person ist so semiprofessionell, dass sie im zweiten Stockwerk mit Fotoausrüstung schon 5min Verschnaufpause braucht...

bearbeitet von rostafrei
letzte Ergänzung...
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Am 27.7.2022 um 02:52 schrieb Rolfneck:

, ein Gewerbe zu umgehen, doch gibt es anderswo genug Praxis dazu - frag mal einen "Trockenbauer" nach Ausführungen, die ins klassische Baugewerbe wie Putzerarbeiten, Maurertätigkeiten, Dachdecken oder z. B. Pflasterarbeiten gehen. Die GaLa-Bauer, die Wege pflastern und Mauern bauen, habe ich da noch gar nicht im Visier gehabt.

Das spielt auch keine Rolle. Wenn du als Trockenbauer Nassmauern machst spielt das überhaupt keine Rolle bei deinem Gewerbe. Wenn du aus selbstständiger Tätigkeit Einkommen erzielt und mit deiner Unternehmung Gewinnorientiert arbeitest musst du Einkommensteuer auf diese Einkünfte zahlen. Zudem kommen Pflichtversicherungen, wie durch die BG und evtl. Meisterzwang. Hier zu tricksen ist so lange sinnvoll bis ein Schadensfall Eintritt. 

Der Inhalt und Umfang deiner Selbständigen Tätigkeit ist dem Finanzamt erstmal egal. Interessant wird es wenn du in der Steuererklärung als Maurer ein Hebammenbesteck absetzen willst. Ob die Abschreibung wohl so durch geht... 

 

 

Wie gesagt, es gibt sehr viel Literatur und Grunderseminare dazu. 

bearbeitet von ChrisB86
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vor 6 Stunden schrieb ChrisB86:

...zu tricksen ist so lange sinnvoll bis ein Schadensfall Eintritt. 

Der Inhalt und Umfang deiner Selbständigen Tätigkeit ist dem Finanzamt erstmal egal.

Tricksen sollte man möglichst gar nicht erst anfangen. Es muss plausibel sein, sonst fliegt es einem schneller um die Ohren, als man daran vorbereitet hat. Es wäre z.B. sinnfrei, erstmal eine teure Profi-Fotoausrüstung anzuschaffen, die Ust abzugfähig voranzumelden, das möglichst noch regelmäßig für verschiedene Geräte, aber keine entsprechenden Einnahmen durch Aufträge dagenrechnen zu können. Damit fängt es schon an, weil das nicht zusammenpasst. Das wäre blumig formuliert ein Schadensfall der etwas anderen Art.

Pflichtversicherungen oder Beiträge zu Berufsvertretungen/Verbänden (IHK/HWK) sind nicht für jede Branche immer erforderlich, ebensowenig wie die Abfallentsorgung für Gewerbe - je nach dem, was man konkret anmeldet und ob man allein aktiv wird oder ein extra Geschäftsraum unterhalten will - das sind nur Beispiele. Aber das sind steuer- und handelsrechtliche Feinheiten, die man für sein Projekt selbst herausfinden muss und auch ohne Steuerberater herausfinden kann. Der kostet auch schon eine Stange Geld im Voraus. Daher sind rechtliche Fragen im Grunde aussen vor. 

Wichtig ist die grundsätzliche Frage, ob man bereit ist, ins kalte Wasser oder meinetwegen das Haifischbecken zu springen, um eine relativ unsichere berufliche Alternative als Quereinsteiger aus dem Hobby heraus wirklich mit allen Konsequenzen bereit ist, einzugehen.

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