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Ich weiß nicht ob der riesige Erfolg von Ansel Adams an der Qualität der Bilder lag oder daran, dass er Dinge zeigte, die man so noch nie gesehen hatte.

Heute haben viel mehr Leute die Möglichkeit sich in unterschiedlichen Bereichen wie Kunst, Fotografie und inzwischen auch Film zu versuchen und damit haben auch mehr Talente die Chance sich zu entwickeln und bekannt zu werden. Man muss auch nicht das Talent haben alles selber herauszufinden weil man von vielen guten Leuten lernen kann. Damit muss man sich aber auch gegen weit mehr Leute behaupten, die ähnlich gut sind wie man selber. Da die absolute Qualität eines Künstlers weder gemessen noch sonst wie festgestellt werden kann, kommt es damit heute verstärkt darauf an ob man gut kommuniziert und das was man macht optimal verkaufen kann.

Vor ein paar Monaten hat Tony Northrup in einem Video erklärt mit Fotokalendern kann man heutzutage kein Geld mehr verdienen, während quasi zeitgleich Thomas Heaton zeigte welche der Landschaftsaufnahmen, deren Entstehung man in den vergangenen 12 Monaten in Videos verfolgen konnte, in seinen neuen Kalender kommen und wie man einen ergattern kann wenn man schnell vorbestellt.

Ob Ansel Adams einen Youtube-Kanal betreiben würde oder auf anderen Wegen Bekanntheit erlangen könnte, ist heute natürlich schwer abzuschätzen. Andere machen ja eher Vorträge, Ausstellungen und Workshops und um davon leben zu können machen die meisten eher alles parallel.

Ich sehe das so ähnlich wie bei Art Wolfe, einem Naturfotografen von dem ich von früher ein sehr schönes Buch habe und der mir früher in Zeitschriften öfter aufgefallen ist. Er hat auch einen Youtube-Kanal aber da ist in den letzten 6 Jahren nicht viel passiert. Die Videos haben auch nicht so viele Klicks, als dass man damit Geld verdienen könnte (von unter tausend bis selten über zehntausend).

Ich denke Ansel Adams wäre heute einer von vielen und egal wie gut er wäre, es ist quasi unmöglich eine herausragende Position zu erlangen.

bearbeitet von beerwish
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vor 5 Minuten schrieb beerwish:

Ich denke Ansel Adams wäre heute einer von vielen und egal wie gut er wäre

Vielleicht wäre er nicht einmal einer von vielen, sondern beim Anblick von unzähligen Reisebussen und Selfiesticks derart angewidert, dass er nicht einmal einer von vielen sein will. Vielleicht wäre er auch Fotoforentroll geworden, ohne überhaupt eine Kamera zu besitzen. Vielleicht reicht ihm sein Smartphone. Vieles ist denkbar.

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vor 17 Minuten schrieb kirschm:

Vieles ist denkbar.

Klar.

Ich wollte eher sagen, dass es heute gar nicht mehr geht so herausragende Fotos zu machen, dass man damit zum alles Überragenden Superstar wird. Das geht nur mit herausragenden Inhalten, also wenn man eine ganz besondere, einmalige Situation aufnimmt wie z.B. den Erdaufgang vom Mond aus gesehen.

Ansonsten sind Superstars die Leute, die sich entsprechend gut verkaufen können und gleichzeitig auch noch die Spitzen-Qualität produzieren zu können. Annie Leibovitz fällt mir da auf Anhieb ein. Die ist ja nicht nur eine fantastische Fotografin, sie hat eben auch das Talent gehabt zunächst in der Musikbranche und später quasi überall, die richtigen, wichtigen Leute dazu zu bringen sich teilweise sehr intim fotografieren zu lassen.

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Adams war ein mich erschreckender Fotograf, weil ich Mitte der 1970er das Privileg, von heute gesehen, hatte, eine umfangreiche Ausstellung seiner großformatigen Prints in mehreren Ausstellungsräumen bei sonnigem Tageslicht zu sehen. Whow, welche Bilder mit demselben Material, was auch mir zur Verfügung steht! Ich hätte vor Schreck beinahe meinen kompletten Bestand an Negativen und Vergrößerungen weggeworfen. Und Privileg, weil heutzutage viele Vintage-Prints (nicht nur A. A.s) nur noch in abgedunkelten Räumen bei relativ schwacher Beleuchtung gezeigt werden. Da sehen die alten Prints einfach nur zu dunkel aus, die Wucht der Schattenzeichnung geht unter.

Adams war halt handwerklich nicht nur ein penibler Techniker, sondern auch einer, der sein Handwerk lehrend unters Volk brachte und ein sehr umgänglicher Lehrer gewesen sein muss. Es gibt Schüler, die Adams' Perfektion gut übernommen haben, aber deren Bildern fehlt der gewisse Inhalt, die Meisterwerke auszeichnen. Sie wirken irgendwie tot.

Und das ist auch die Begrenzung des Œu­v­res von Adams: er war ein hervorragender Still-Life Fotograf, selbst wenn er seine Objekte (Landschaft) nicht arrangierte, aber zumindest mit Kamerastandorten variierte. Menschen kommen bei ihm nicht vor, selbst wenn er vereinzelt auch gute Bilder (keine Porträts) bedeutender Zeitgenossen gemacht hat.

Er ist deshalb nun überhaupt nicht mit Anni Leibovitz (Beatles), David Bailey (Rolling Stones), Don MacCullin, Jan Koudelka, ... in eine Schublade zu packen, weil deren Werk ein ganz anderes Sujet beackern. A. A.  ist bei der Gruppe f/64 dabei gewesen, dort sind eher Mitstreiter zu finden.

Ob denn heute ein Fotograf eine solche bei Fachleuten herausragende Stellung erreichen kann, ist schwer zu sagen, da wir Bilder anders konsumieren (wer geht ins Museum, in Fotoausstellungen, ...?). Am ehesten erinnern die Bilder des Ehepaars Becher an die Bilder von A. A., wenn auch nicht so brilliant. Und die Bechers waren als Lehrer auch sehr erfolgreich.

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vor 18 Stunden schrieb beerwish:

Ich weiß nicht ob der riesige Erfolg von Ansel Adams an der Qualität der Bilder lag oder daran, dass er Dinge zeigte, die man so noch nie gesehen hatte.

(...)

Ansel Adams hat seine Locations oft wiederholt aufgesucht bis er dann endlich das Licht und die Stimmung vorfand, wie er es wollte.

vor 14 Stunden schrieb RoDo:

(...)

Adams war halt handwerklich nicht nur ein penibler Techniker, sondern auch einer, der sein Handwerk lehrend unters Volk brachte und ein sehr umgänglicher Lehrer gewesen sein muss. Es gibt Schüler, die Adams' Perfektion gut übernommen haben, aber deren Bildern fehlt der gewisse Inhalt, die Meisterwerke auszeichnen. Sie wirken irgendwie tot.

Und das ist auch die Begrenzung des Œu­v­res von Adams: er war ein hervorragender Still-Life Fotograf, selbst wenn er seine Objekte (Landschaft) nicht arrangierte, aber zumindest mit Kamerastandorten variierte. Menschen kommen bei ihm nicht vor, selbst wenn er vereinzelt auch gute Bilder (keine Porträts) bedeutender Zeitgenossen gemacht hat.

Er ist deshalb nun überhaupt nicht mit Anni Leibovitz (Beatles), David Bailey (Rolling Stones), Don MacCullin, Jan Koudelka, ... in eine Schublade zu packen, weil deren Werk ein ganz anderes Sujet beackern. A. A.  ist bei der Gruppe f/64 dabei gewesen, dort sind eher Mitstreiter zu finden.

Ob denn heute ein Fotograf eine solche bei Fachleuten herausragende Stellung erreichen kann, ist schwer zu sagen, da wir Bilder anders konsumieren (wer geht ins Museum, in Fotoausstellungen, ...?). Am ehesten erinnern die Bilder des Ehepaars Becher an die Bilder von A. A., wenn auch nicht so brilliant. Und die Bechers waren als Lehrer auch sehr erfolgreich.

Vermutlich würde er heute mit der höchstauflösenden MF oder immer noch mit Großformat fotografieren - oder gar nicht.

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mir fällt noch eine Antwort auf die Eingangsfrage ein:

 

- entsetzt

 

vielleicht hätte er aber auch eine eigene Webseite und einen Fotoblog, wäre auf Youtube und hätte hellgraue Haare und eine hübsche Ehefrau, mit der er .... hmmm Tony? Bist Du 's?

bearbeitet von nightstalker
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vor 12 Minuten schrieb nightstalker:

mir fällt noch eine Antwort auf die Eingangsfrage ein:

 

- entsetzt

 

vielleicht hätte er aber auch eine eigene Webseite und einen Fotoblog, wäre auf Youtube und hätte hellgraue Haare und eine hübsche Ehefrau, mit der er .... hmmm Tony? Bist Du 's?

Ich weiß nicht. Berichte, die ich von ihm gelesen haben, beschreiben, dass er gehandelt, gedacht hat und nicht geredet. Aber wer weiß, im Alter....

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vor 2 Stunden schrieb nightstalker:

- entsetzt

Weiß nich! Glaube eher, er wäre fasziniert von den heutzutage vorhandenen techischen Möglichkeiten der EBV und wäre hocherfreut, Formatstreitereien vermeiden zu können (die $ 100k hätte er vielleicht). Oder würde einfach weiter analog fotografieren, wenn er denn noch passende Filme für sein Equipment bekommt.

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vor 17 Minuten schrieb Lichtmann:

Gibt es von dem Meister noch lebende Jünger, und was machen diese, bzw. fotografieren die noch? 

Ja, der bekannteste ist wohl John Sexton oder auch hier

 

bearbeitet von RoDo
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