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Leute, nichts für ungut, aber das mit den diversen Bremsscheiben und Formel-1-Materialien mag ja für Enthusiasten interessant sein, aber für die Diskussion um Kameragehäuse bringt das doch nicht wirklich weiter. Oder glaubt ihr wirklich, die Kamerahersteller verbauen da die gleichen Materialien?

Ich könnte mir schon vorstellen, dass es dazu kommt - zumindest im Hochwertbereich. Wird ja im Automobilbereich bei teuren Sportwagen wie Ferrari etc. auch immer häufiger eingesetzt, weil's nix leichteres und stabileres gibt - und hat sich somit auch schon als Imagefördernd herausgestellt. Warum sollte sich das im Bereich der Top-Kameras nicht auch durchsetzen? Und ich könnte mir auch durchaus vorstellen, dass es zwischen dem 'Billig-Plastik' und Kohlefaser durchaus noch den einen oder anderen Kunststoff gibt, der Metall bei geringerem Gewicht ebenbürtig oder gar überlegen ist, dabei in der Herstellung aber nur einen Bruchteil von Kohlefaser kostet.

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Mich beschäftigen da noch ein paar andere Punkte:

So wie ich das bisher Gesagte sehe / verstehe, hat ja jedes der verwendeten Materialien so seine Vor- und Nachteile. Mal ganz unabhängig von Preis und Verarbeitungsmöglichkeiten - also lediglich unter Anwendergesichtspunkten betrachtet (die Frage der Langzeithaltbarkeit klammere ich aus, da gute Kunststoffe für ein heutiges Kameraleben wohl ausreichend lange halten):

  • Metall verformt sich schwerer (= erst bei größerer Krafteinwirkung), dafür dauerhaft. Stöße werden in dem Bereich, in dem sich das Gehäuse noch nicht verformt, quasi ungebremst ans Innere abgegeben.
  • Hochwertige Kunststoffe verformen sich schon bei geringeren Kräften, dafür kehren sie elastisch in die Ausgangsform zurück - es sei denn, die Kräfte werden zu groß, dann platzen sie. Stöße können durch die elastische Verformung zwar abgemildert werden, dafür aber kann das "eindellende" Gehäuse kurzfristig auf die darunter liegende Elekronik drücken.

Jetzt stellt sich mir die Frage, was ist nützlicher für mich? Unter der Kameraoberfläche befindet sich ja zunehmend recht eng gepackt empfindliche Elektronik mit dünnsten Drähtchen. Weder eine kurzfristige elastische Verformung des Kunststoffgehäuses noch ein dauerhaft eingedrücktes Metallgehäuse dürfte diesem empfindlichen Innenleben förderlich sein. Insofern läuft in meinen Augen alles darauf hinaus, bis zu welchen Kräften ein Gehäuse eben noch nicht auf das Innenleben drückt - egal ob kurz- oder langfristig. Und gleichzeitig käme es aber auch darauf an, ob das "Weiterreichen" eines harten Stoßes durch ganz ganz und gar starres Gehäuse genauso schädlich für das Innenleben ist. So betrachtet, wäre eín abfederndes elastisches Gehäuse mit relativ spät einsetzer Bruchneigung zu bevorzugen, sofern genug Luft zwischen Innereien und Außenhaut ist. Da allerdings sehe ich gerade bei unseren heißgeliebten kleinen Gehäusen etwas schwarz. Nützlich könnte bei wenig Platz auch eine elastische Außenhaut mit einem starren Innenrahmen sein, was dann vielleicht doch für eine Kombination aus beiden Materialgruppen sprechen würde. Oder sehe ich das jetzt zu laienhaft?

 

Viele Grüße, leicanik

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(...) Nützlich könnte bei wenig Platz auch eine elastische Außenhaut mit einem starren Innenrahmen sein, was dann vielleicht doch für eine Kombination aus beiden Materialgruppen sprechen würde. Oder sehe ich das jetzt zu laienhaft?

 

Viele Grüße, leicanik

Die Elektronik selbst ist sehr Schockresistent. Bevor es die durch einen Schlag zerreißt haut es den Spiegel in den Sensor oder das massereiche Sucherprisma aus dem Gehäuse. Lang anhaltende Schwingungungen bei ganz bestimmten Frequenzen, welche die (mechanische) Resonanzfrequenz eines Bauteils anregen, sind sehr viel zerstörerischer für die Elektronik und bewegliche Mechanikteile und treten eher beim normalen Transport auf. Die typischen Defekte sind dann abgewackelte Drähte und gebrochene Flachbandkabel. Deshalb werden Rütteltests über lange Zeiträume mit gleitend veränderter Freuquenz und Amplitude gemacht. Wer beim Militär war weiß, warum Soldaten über eine Brücke nicht im Gleichschritt gehen dürfen.

Die zweite große Gefahr für die Elektronik ist statische Entladung. Jeder kennt den Effekt, der immer dann auftritt wenn die Luft sehr trocken ist und man nach dem aufstehen von Stuhl und anfassen der Türklinke eine gewischt bekommt, oder wenn sich beim kämmen der Haare dieselben widerspenstig aufstellen. Die Elektronik wird mit geeigneten Bauteilen (extrem schnelle Suppressordioden z. B.) gegen solche hohen Spannungen weitgehend geschützt. Über die USB-Leitung oder ungeschützte Kontakte kann eine solche statische Aufladung (Spannungen von mehreren Zehntausend Volt sind möglich) in die Elektronik eindringen und dort Schaden anrichten. Im allgemeinen werden elektronische Geräte bis 15000 Volt elektrostatischer Aufladung ausgelegt. Das reicht aber nicht immer. Aber keine Angst, mir ist noch kein Fall bekannt geworden, wo eine elektrostatische Entladung an einer Kamera einen Dauerschaden verursacht hätte. In den weitaus meisten Fällen (und die sind insgesamt gesehen selten) äußert sich das in einem Firmwareabsturz und nach einem Neustart ist alles wieder im Lot.

Kunststoffgehäuse sind meistens isolierend, und wenn nötig innen metallisch beschichtet um einerseits keine Störungen in das Gerät hinein zu lassen und andererseits die Störaussendung des Gerätes selbst zu verhindern. Bei richtig konstruierten Metallgehäusen ergibt sich das von selbst.

Durch Temperaturänderungen verursachte Verspannungen sind eine weitere Gefahr. Wenn so etwas passiert, dann hat die Konstruktionsabteilung geschlafen.

bearbeitet von wolfgang_r
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Wißt ihr was, dieser Thread macht richtig Mut: Da kann meiner G1 ja fast nichts mehr passieren:

  • ein Gehäuse wie ein Motorradhelm
  • schockresistente Elektronik
  • kein massereiches Prismengehäuse
  • und kein Spiegel vorhanden
  • an Ösenausfall scheint auch nur die GH1 zu erkranken

Ich glaube so langsam, das emfindlichste Teil meines fotografischen Systems hängt mal wieder hinter dem Sucher :D

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Hallo Wolfgang,

ganz herzlichen Dank für deine Erläuterung. Ich erinnere mich noch gut an den Thread mit dem verlorenen Pancake (vom Autodach während der Fahrt katapultiert) und der Erkenntnis, daß die Optik dieses "Plastikteils" nichts abbekommen hatte. Ich selber habe eine G1 mit einem Sturzschaden - keine Probleme außer einem tüttelig sitzenden Suchergummi.

Meine alten FD-Objektive und auch eine AE-1 hätten einiges nicht so klaglos weggesteckt, befürchte ich. :)

Gruß Thorsten

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Da fast alle Kameras keine Garantien gegen Sturzschäden haben,

ist es völlig egal woraus das Gehäuse besteht.

 

Metall oder Kunststoff, oder beides ...

 

Bei der Ricoh 700 gibt es eine Garantie und hier ist es auch völlig egal woraus das Gehäuse besteht,

Hauptsache die Kamera hält das aus, was sie verspricht.

 

Die G700 besitzt verstärktes Glas vor dem Objektiv sowie zusätzliche Schutzelemente an wichtigen Gehäusestellen und ist dennoch kompakt und leicht. Diese Robustheit ermöglicht es, dass die Kamera Falltests aus 2,0 m Höhe auf 26 Stellen (6 Flächen, 8 Ecken und 12 Kanten) gemäß der Testprozedur "MIL Standard 810F" des US-Verteidigungsministeriums unbeschadet übersteht. Überdies ist der Test auch im eingeschalteten Zustand erfolgreich.

bearbeitet von wipeout
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Hallo Wolfgang,

ganz herzlichen Dank für deine Erläuterung. Ich erinnere mich noch gut an den Thread mit dem verlorenen Pancake (vom Autodach während der Fahrt katapultiert) und der Erkenntnis, daß die Optik dieses "Plastikteils" nichts abbekommen hatte. Ich selber habe eine G1 mit einem Sturzschaden - keine Probleme außer einem tüttelig sitzenden Suchergummi.

Meine alten FD-Objektive und auch eine AE-1 hätten einiges nicht so klaglos weggesteckt, befürchte ich. :)

Gruß Thorsten

Gern geschehen, verdiene meine Brötchen u. a. auch mit solchen Sachen.

Von den alten Analogsachen im Magnesiumgehäuse kann man nicht immer behaupten, sie seien robuster als heutige Kameras und Objektive, aber die üblichen Unglücke haben sie doch weggesteckt. Meiner OM1 hatte ein Sturz das Bildzählwerk zerlegt. Die Leicaflex SL II jedoch hatte einen Crash an die B-Säule meines Autos beim Einsteigen mit angesetztem Novoflex 400 ohne ernsthafte Probleme überstanden. Nur ein kleiner Kratzer auf dem Prismendach war die Folge. Die Beule im Blech war größer. Meine Contax Aria (Plastikbody mit leiweise Gummierung) hat das Geschepper an die Felswand ganz ohne Spuren überlebt.

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