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Ich habe ja auch nicht geschrieben, dass man sich an diese Liste halten muss. Aber manchmal kann man sich schon fragen, ob jetzt auch das zichste ........ - Bild noch fotografiert und hier eingestellt werden muss. Oder ob man nicht mal was anderes probiert. Aber bitte frage nicht mich was das Andere sein könnte, ich überlege immer noch ... :D

 

 

frei nach einem alten Karl Valentin Spruch:

 

 

"Alles ist schonmal fotografiert worden, nur noch nicht von mir" :D

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Dann eben 10 €. Ist auch angemessener für diesen ausgelutschten Klischee-Spruch. ;)

 

 

 

Teil 1 oder Teil 2 meines Beitrages? Ich wollte auch mal fremde Wörter verwenden, die ich irgendwo aufgeschnappt habe, bevor ich sie vergessen habe.Normalerweise bin ich nicht so.  ;)

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Die Liste ... ach ja ... na ja. Als Denkanstoß vielleicht ganz brauchbar ...

 

Aber eigentlich wünsche ich mir lieber eine faire und ehrliche Bildkritik am einzelnen Bild. Dann darf dann auch ruhig stehen, dass es jemand für ein Klischeebild hält - sofern er es begründet. Ansonsten fotografiere ich, was mir gefällt und zeige, was ich möchte. Und ich schaue mir an, was ich mag und schaue über das hinweg, was mich langweilt. Unabhängig von irgendwelchen Listen die irgendwelche Leute ins Netz stellen. Ich habe noch lange nicht genug schöne Islandbilder gesehen, aber schon viel zu viele "Bokehbilder" von langweiligen Motiven bis hin zu Schrauben und hässlichen Zaunpfosten. Und es gibt Bilder, die sind ungeheuer kreativ und originell - aber sie gefallen mir nicht. Wer weiß - vielleicht weil sie für mich das Klischee des Gewollt-Kreativen, Nur-Ja-Kein-Klischee-Bedienen-Wollenden, Auf-Jeden-Fall-Künstlerisch-Anspruchsvollen erfüllen. Und es gibt Postkartenmotive, die mir gefallen.

Diese Freiheit nehme ich mir. Und nehme in Kauf, entsprechende Bildkritik zu ernten. Wer das nicht will bzw. ausgrenzen will, sollte ein Forum für künstlerisch-anspruchsvolle Fotografie gründen, mit der Maßgabe, nur ein Bild pro Monat hochladen zu dürfen. Darin kann sich dann die Crème de la Crème tummeln.

 

Und es gibt Fotografen, die lernen zunächst einmal über das Nachmachen und entwickeln mit der Zeit einen eigenen Stil und wachsen irgendwann über sich selbst hinaus. Wenn ich so etwas sehe, freue ich mich.

 

Noch eine Anmerkung zum Schluss: Wenn jeder, der in Foren gerne über die Klischeehaftigkeit der Aufnahmen anderer urteilt, zuerst mal selbst je ein ansehnliches Foto jeden Motivs aus der genannten Liste machen und zur Diskussion stellen müsste, dann wäre das Thema vielleicht recht schnell erledigt ...

bearbeitet von leicanik
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Monsieur, bitte 5€ ins Phraenschwein. Das ist auch ein typisches Fotografenklischee!!! ;)

 

 

Nein, das ist nicht ein typisches Fotografenklischee. Das ist DAS typische Fotografenklischee.

Wer mit einem Zomm keine guten Bilder hinkriegt, wird das auch mit der Festbrennweite nicht schaffen. Und umgekehrt.

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Außerdem gibt es wirklich viele Beispiele von Leuten, die mit nur einer Brennweite hervorragende Fotos machen.

 

Ja und? Du willst doch nicht allen Ernstes behaupten, diese Leute würden mit mehreren Objektiven oder gar einem Zoom (Hilfe, er hat das böse Wort gebraucht) keine guten Fotos hervorbringen?

 

Mir imponiert das immer ..

 

Wieso?

Mir imponieren alle guten Fotografen. Aber ich mache das wirklich nicht am verwendeten Equipement auf.

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Nein, das ist nicht ein typisches Fotografenklischee. Das ist DAS typische Fotografenklischee.

Wer mit einem Zomm keine guten Bilder hinkriegt, wird das auch mit der Festbrennweite nicht schaffen. Und umgekehrt.

 

 

So habe ich das aber nicht gemeint. Ich kann mir ja auch auf einem Zoom, das 20mm einschliesst, die 20mm feste einstellen und mich darin üben, für 20mm Brennweite bzw. dem entsprechenden Bildwinkel Motive zu finden bzw. zu erarbeiten. Einfach mal schauen, was man mit einer Brennweite kreatives hinbekommt. Weil mir das gerade so Spaß macht.  ;)

 

Gleichartig kann ich das auch für andere Brennweiten tun, habe aber gerade Lust darauf, das mit 20mm zu machen. Nächste Woche sind dann vermutlich die 35mm dran. :)

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Ja und? Du willst doch nicht allen Ernstes behaupten, diese Leute würden mit mehreren Objektiven oder gar einem Zoom (Hilfe, er hat das böse Wort gebraucht) keine guten Fotos hervorbringen?

 

 

Wieso?

Mir imponieren alle guten Fotografen. Aber ich mache das wirklich nicht am verwendeten Equipement auf.

Habe ich das behauptet, dass die Leute anders keine Aufnahmen machen könnten?

"ein Zoom: Hilfe, er hat das böse Wort gebraucht"

Habe ich von Zooms geredet? Gegen wen oder was schießt Du hier eigentlich? Das kann ja nicht das von mir Geschriebene sein ;-)

 

Es gibt trotzdem sehr gute Fotografen, die explizit nur eine Brennweite verwenden und das auch erwähnen. Was stört Dich daran? Und warum soll mir das nicht imponieren, wenn jemand damit auskommt und tolle Bilder macht? Weißt Du, wieviele Objektive und auch Zooms ich habe?

 

"Mir imponieren alle guten Fotografen. Aber ich mache das wirklich nicht am verwendeten Equipement auf."

 

Fein! :-)) Dass mir ansonsten keine Fotografen imponieren, außer den Low Gear Freaks, hatte ich auch nicht geschrieben. Ich hatte nur gesagt, dass es mir imponiert, wenn einer mit einer Brennweite auskommt und das in dem Zusammenhang, dass ich so viele besitze, inklusive der von Dir als "böse" benannten Zooms. :-)

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so weit im OT, dass man auch mal ein Einwurf vom Spielfeldrand wagen darf:

 

Karen, obwohl Du mft-Nutzerin bist ( B) !!!), gefällt mir Deine Art zu kommunizieren. :)  Ideenreich, ironisch, locker! Und: Du bist kein Agent in geheimer Missionarsstellung! Kein MFT- Missionar, wollt ich sagen!

 

Mach weiter so, es erheitert mich meist, Deine Gedanken zu lesen. Und das ist recht selten in Foren!  :wub:

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Was fotografiere ich denn dann noch ?

 

Ich hätte den Vorschlag, dass unten im Foto Forum ein neuer Thread zum Thema "Mülltonnen und öffentliche Papierkörbe" eröffnet wird. Das wäre, meine ich, noch nicht so ausgelutscht :-)

 

von wegen!

Mülltonnen sind total angesagt :P

 

https://www.flickr.com/groups/54428613@N00/

 

2300 Fotos und 500 Mitglieder !

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Habe ich das behauptet, dass die Leute anders keine Aufnahmen machen könnten?

 

 

Ok, ich habe hier vielleicht ein wenig überreagiert. Du hast Dich hier eigentlich ganz moderat eingebracht.

aber ich reagiere auf das Thema teilweise etwas allergisch.

Wieso?

 

Hier fängts an:

 

 

Es gibt trotzdem sehr gute Fotografen, die explizit nur eine Brennweite verwenden und das auch erwähnen. Was stört Dich daran?

 

Wenns denn so wäre. Es gibt eine ganze Menge User in diversen Fotoforen, die das eben nicht einfach erwähnen. Das wäre ja durchaus ok.

 

Sondern sie zelebrieren das richtiggehend. Und zwar ganz eindeutig mit dem Unterton, damit die besseren Fotografen zu sein. Und eindeutig mit einem Gefühl der Erhabenheit gegenüber den schnöden Zoom-User und Objektivwechsler. Und (sehr) oft verbuden mit der Aussage, erst jetzt (seit der Beschränkung auf eine FB) seien sie zum richtigen Fotografen geworden (oder wahlweise zum guten, besseren oder was auch immer). Sorry, aber das verstehe ich dann nicht ganz.

 

Es kann durchaus gut tun, sich einmal auf eine Festbrennweite zu beschränken. Aber aus irgendeinem Grund gibt es bei jenen, die diesen Schritt vollziehen, einen grossen Drang zur Missionierung und zu elitärem Denken, der mir halt auf den Keks geht. Deshalb wohl meine Überreaktion.

 

 

 

Und warum soll mir das nicht imponieren, wenn jemand damit auskommt und tolle Bilder macht?

 

Nun ja, wieso imponiert das mehr, als wenn einer vergleichbar tollen Bilder mit mehreren Objektiven oder mit Zooms schiesst? Das verstehe ich eben nicht so ganz

Wenn für die Motive eine FB reicht: ok (und das ist ja durchaus oft der Fall). Aber ebenso sehr (nicht mehr, aber auch nicht weniger) schätze ich Werke von Fotografen, welche verschiedenen Brennweiten benutzen. In beiden Fällen bleibt die Kunst, die jeweils gewählte Brennweite (egal ob fest oder variabel) geschickt und sinnvoll zur Bildkomposition einzusetzen. Wenn das gelingt, dann ist für mich das gewählte Instument nicht mehr so wichtig. Das Resultat soll imponieren. Nicht das gewählte Instrument.

Gute Resultate mit einfacher Ausrüstung können mich durchaus auch beeindrucken. Aber Festbrennweiten sind oft ja alles andere als "einfache" Ausrüstung.

 

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Sondern sie zelebrieren das richtiggehend. Und zwar ganz eindeutig mit dem Unterton, damit die besseren Fotografen zu sein. Und eindeutig mit einem Gefühl der Erhabenheit gegenüber den schnöden Zoom-User und Objektivwechsler. Und (sehr) oft verbuden mit der Aussage, erst jetzt (seit der Beschränkung auf eine FB) seien sie zum richtigen Fotografen geworden (oder wahlweise zum guten, besseren oder was auch immer). Sorry, aber das verstehe ich dann nicht ganz.

 

Das ist ganz einfach zu verstehen. Wenn ich schon Klischees fotografiere, fühlt es sich mit einer Festbrennweite einfach toller an. :) Ne, im Ernst. Für mich sind solche Sprüche Wichtigtuerei von Leuten, die ihr Hobby mit einer Bedeutung aufladen wollen, die eben nicht immer da ist. Allerdings haben viele Festbrenner eine bessere Bildqualität als Zooms und darum ihre Nutzungsberechtigung. Ich mag mein 20/1,7 auch sehr. :)

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jetzt bitte das schöne Thema nicht durch Technikfragen stören.

Klischee bleibt Klischee, auch mit einer 1000-EURO-Festbrennweite mit handgehäkelten Lamellen.

 

Gretchenfrage:

wer stellt hier ein Foto ein, das ohne Klischee auskommt, und von dem er/sie voll überzeugt ist?

oder von dem er/sie glaubt, dass es noch (oder erst) in 20 Jahren für den Betrachter eine Bedeutung hat?

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@macwintux:

 

Okay, das verstehe ich schon, was Du schreibst. Es ist wirklich öfters ein elitärer Unterton dabei, wenn Leute das propagieren. Vielleicht ist "imponieren" auch das falsche Wort, aber ich denke manchmal darüber nach, wie es wäre mit nur zwei Brennweiten. Für mich ist das Vorhaben fotografieren zu gehen, immer auch mit einem Entscheidungsakt verbunden, was ich denn nun mitnehme. Ich packe meine Sachen manchmal dreimal um, bis ich mich entschieden habe. Dann denke ich manchmal an diese Fotografen.

 

Letztlich bleibt es ja jedem selbst überlassen, mit was er fotografiert oder auch nicht. Das Fotografieren mit Festbrennweiten ist aber anders als mit Zooms, man muss ich mehr um die richtige Aufnahmeperspektive bemühen. Damit habe ich aber nun nicht behauptet, dass es schlechter sei, mit Zooms aufzunehmen, um da jedwedem Einwand vorzubeugen.

 

Und @cyco: so stimmt es ja nun auch nicht, das die Low Gear Vertreter, nur Klischees fotografieren, manche davon machen sehr originelle Aufnahmen, gewinnen z.T. damit Preise und verdienen auch Geld mit ihren Bildern.

Warum so wertend, bei dem was andere machen und propagieren? Es kann doch jeder halten, wie er möchte und eigentlich muss einen das doch überhaupt nicht tangieren..:-)

bearbeitet von Karen
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Wieso ist dieser Punkt so wichtig?

 

weiß nicht, das wurde oben mal von bunter als Kriterium genannt (hoffe ich erinnere mich richtig), und ich habe es deswegen übernommen.

Aber ich habe ja "oder" gesagt, d.h.der Punkt muss nicht erfüllt sein.

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Ach, warum so streng? ;-) Haben wir nicht das meiste, von dem, was wir äußern irgendwo aufgeschnappt? :-)

 

Außerdem gibt es wirklich viele Beispiele von Leuten, die mit nur einer Brennweite hervorragende Fotos machen. Mir imponiert das immer .. inmitten meines Objektivparks sitzend ;-)

 

Das ist zweifelsohne richtig - gerade HCB ist mit nur 50mm (seltener 35 oder 90mm) weltberühmt geworden.

 

Mit nur einer Festbrennweite unterwegs zu sein hat den Riesenvorteil, dass man genau weiss, welches Motiv dazu passt, und man keine Zeit mit Hin- und Herzoomen verliert. Oder man ist gezwungen, den optimalen Abstand zum Motiv mit den Füssen zu erkunden, statt festgenagelt den Ausschnitt durch Drehen am Zoomrad zu variieren - was auf die Perspektive keine Auswirkungen hat. 

 

ACHTUNG Relativierung: In der Natur- und Landschaftsfotografie sind mehrere Objektive inklusive Zooms sehr hilfreich, und oft fast unerlässlich. Denn manchmal kann man den Standort kaum verlassen, oder das Wetter verhindert einen Objektivwechsel. Aber ein Zoom sollte niemals zur Bequemlichkeit führen, d.h. dazu, nicht jedesmal die optimale Perspektive zu suchen.

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Das ist zweifelsohne richtig - gerade HCB ist mit nur 50mm (seltener 35 oder 90mm) weltberühmt geworden.

 

Mit nur einer Festbrennweite unterwegs zu sein hat den Riesenvorteil, dass man genau weiss, welches Motiv dazu passt, und man keine Zeit mit Hin- und Herzoomen verliert. Oder man ist gezwungen, den optimalen Abstand zum Motiv mit den Füssen zu erkunden, statt festgenagelt den Ausschnitt durch Drehen am Zoomrad zu variieren - was auf die Perspektive keine Auswirkungen hat.

Ja, der Grund meines Beeindrucktseins von der Ein-Objektiv-Lösung wohl bei HCB, meiner allerersten und immer noch andauernden fotografischen Liebe und nicht bei irgendwelchen Leuten, die heute sagen, dass man dann besser würde, wobei ich das nicht grundsätzlich ausschließen würde :-)

 

Vielleicht haben die, die dieses Statement aufregt, Leute in ihrem persönlichen Umfeld, die ihnen das beibringen wollen.. ich habe das nicht, sondern lese es nur, damit kann ich dann frei umgehen... :-)

 

Aber ein Zoom sollte niemals zur Bequemlichkeit führen, d.h. dazu, nicht jedesmal die optimale Perspektive zu suchen.

Das kann natürlich auch wieder jeder machen, wie er will... Aber wahrscheinlich führt es zu besseren Ergebnissen, wenn man es beachtet ;-))

 

Im Übrigen finde ich das mit der Liste anfangs schon ein guter Anstoss, ich musste auch ein paarmal lachen, als ich sie las.

Nur, was fotografiert man dann?? Was sind die spannenden neuen Motive.

 

Ich denke manchmal bei mir, dass ich zu sehr davon gefangen bin, dass die Bilder anderen (bei flickr oder im Bekanntenkreis)gefallen sollen. Ich würde wahrscheinlich ganz anders fotgrafieren, wenn dem nicht so wäre. Im vergangenen Jahr habe ich eine längere Serie über ein Stadtviertel in Regensburg aufgenommen, dass gerade sehr in der Veränderung begriffen ist. Das hat mir richtig Spaß gemacht, aber da ist kaum ein Foto dabei, dass ich dann bei flickr einstelle. Das würde mich viel mehr interessieren, einfach aufzunehmen, was ist, wie es aussieht, der Alltag, meine Stadt, wo sie nicht Weltkulturerbe ist, sondern sozialer Wohnungsbau und triste Hinterhöfe, einfach das Leben, wie es zur Zeit ist. Mal das fotografieren, was sonst keiner in dieser völlig abfotografierten Stadt aufnimmt. Aber da sagt dann halt keiner mehr "schönes Foto".. :-) Und wo zeige ich es dann, denn nur für den Rechner fotografieren mag ich auch nicht...

 

Bei dem Gedanken interessiert es mich dann gar nicht so sehr, ob die Bilder dann gut sind, sondern einfach nur zeigen, was ist - ohne besonderen Ansprüche..

bearbeitet von Karen
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Im Übrigen finde ich das mit der Liste anfangs schon ein guter Anstoss, ich musste auch ein paarmal lachen, als ich sie las.

Nur, was fotografiert man dann?? Was sind die spannenden neuen Motive.

 

Weiß ich auch nicht, da ich meine Motive nicht grade selten in der Liste finde ...

 

Was mir jedoch immer wieder sehr gut gefällt sind wirklich aussergewöhnliche und kreative Einfälle, wie beispielsweise Frau Ivanovas "Birnen-Serie": https://1x.com/member/vics/photos/all

Einfach, kreativ, witzig, technisch ansprechend umgesetzt und sogar mit vermittelten Bildaussagen.

Wünschte mir fiele derartiges öfter mal ein - völlig egal ob es sich in einer Liste finden lässt, oder nicht. ;)

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@Karen

Wie ich schon anmerkte: deine Gedanken sind sehr belebend. ;-)

 

 

 

Ich denke manchmal bei mir, dass ich zu sehr davon gefangen bin, dass die Bilder anderen (bei flickr oder im Bekanntenkreis)gefallen sollen. Ich würde wahrscheinlich ganz anders fotgrafieren, wenn dem nicht so wäre. Im vergangenen Jahr habe ich eine längere Serie über ein Stadtviertel in Regensburg aufgenommen, dass gerade sehr in der Veränderung begriffen ist. Das hat mir richtig Spaß gemacht, aber da ist kaum ein Foto dabei, dass ich dann bei flickr einstelle. Das würde mich viel mehr interessieren, einfach aufzunehmen, was ist, wie es aussieht, der Alltag, meine Stadt, wo sie nicht Weltkulturerbe ist, sondern sozialer Wohnungsbau und triste Hinterhöfe, einfach das Leben, wie es zur Zeit ist. Mal das fotografieren, was sonst keiner in dieser völlig abfotografierten Stadt aufnimmt. Aber da sagt dann halt keiner mehr "schönes Foto".. :-)

Die Frage des "aktuellen Schönheitsideals" ist tatsächlich erheblich beeinflussend! "Es" (das vermeintliche ideal) entscheidet, was und wie wir fotografieren und ob wir und andere die Fotos dann als "gelungen" oder "schön" empfinden!

Hier gibt es aktuell einen mainstream und neben dem mainstream gibt es ausreissversuche, die es schwer haben, sich zu behaupten.

Sonnenuntergänge, Tautropfen, bergpanoramen oder berühmte Architektur zur blauen Stunde sind z.b. eher mainstream und finden, sofern gekonnt abgelichtet, Beifall und Anerkennung.

Regensburger Seitenstraßen mit schuttcontainer und einem aufgebrochenen dixi-klo vor einem verwaisten schlecker-laden werden dagegen von unseren Mitmenschen i.d.r. nicht als "schön" empfunden und das ist unabhängig davon, wie gekonnt dieser urbane Lebensraum in Szene gesetzt wurde! Aber Regensburg sieht an bestimmten Ecken so aus und Pisa oder Rom ist eben dagegen eine Marke des "anerkannt Schönen" und das ist, was wir (mainstream) sehen wollen. Es braucht erheblichen Mut und geistige Autonomie, die Dinge des Lebens, die einen umgeben, fotografisch einzufangen. Man ist ständig dabei, sich bei sich selbst für das fotografieren solcher Banalitäten zu rechtfertigen geschweige denn, sie dem mainstream zu präsentieren. Weder als serie noch als Einzelbild. Letzteres würde in Foren glatt als Provokation erkannt und rigoros weggemobbt werden! Der mainstream kennt geschmacklich keine Gnade!

Das ist keine these, sondern erfahrene foren-realität.

Beispiel: Es gab im dslr-forum einen jungen Studenten, der das Stadtbild seiner Heimat (Neubrandenburg) sehr gekonnt eingefangen hatte. Zudem zeigte er, wie er mit seinen freunden "abhing". Der user hieß themarox. Er wurde vom foren-mob rausgeekelt. Zuerst hatte er mit kesser Lippe und einiger Selbstsicherheit widerstanden. Später hat er die Lust verloren, der Überzahl seiner Widersacher zu erklären, warum er einen " mülltonnen-stellplatz vor Plattenbau" als ein Fotomotiv sah. Der unverständige mainstream vertreten durch die bissigsten blockwarte war nicht zu Zugeständnissen bereit: was nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprach, war Müll. Und er solle seinen Müll besser auf seiner Festplatte lassen oder mit seiner kranken Gemeinde genießen, als ihn dem dslr-forum zumuten, als dessen legitime Vertreter die blockwarte sich selbstverständlich sahen!

In Foren leben wir wie in der realen Welt da draussen unter einem von der Industrie bewusst gesetzten und von uns Konsumenten überwiegend unreflektierten schönheitsideal. Diesem ideal nähern wir uns im Bereich der fotografie, wenn wir

  • tolle fotolocations aufsuchen
  • Eine vollständige systemwelt an Kameras und Optiken erwerben
  • Freistellpotential besitzen (hoch lichtstarke Optiken)
  • Tele-reichweite haben
  • Telezentrisch korrigierte Optiken einsetzen (ganz doll wichtig)
  • Randscharfe Bilder schießen
  • Hochauflösende Bilder schießen
  • Nicht croppen (deshalb braucht es den lückenlosen objektiv-fuhrpark!) /allein das Wort Fuhrpark lässt mich erschaudern!
  • Einen oder mehrere back-up bodies besitzen /back-up für Amateure!!! Ich erschaudere wiederholt, wie gängig dieser impetus ist!
  • Natürlich nur hochkorrigierte Optiken verwenden (viel teures spezialglas!)

...


Alle diese Forderungen erwachsen aus der jagd nach DEM SCHÖNEN BILD! Der schönheitsstandard ist industriell (Medien, Hersteller) gesetzt und unterliegt Wandlungen. Spätestens dann, wenn der konsument kaufzurückhaltung übt. Wenn er also mit dem Vorhandenen seine Bedürfnisse befriedigen kann und sich deshalb vielleicht gerade anderen sinnvollen Dingen/Tätigkeiten zuwendet. In diesem Moment setzen die Hersteller neue trends und "must haves" und die Medien verdienen, wenn sie diese neuen "trends" (in Wirklichkeit künstlich geschaffene Themen!) begleiten und spiegeln.

Und in den Foren gibt es die Wortführer, die diese "must haves" durchdrücken. Sie sind häufig selbst early adopters, haben das nötige Geld und kaufen jedes neue gadget. Ob man es braucht? Egal, es ist nice to have! Leben und leben lassen! Soll jeder machen, was ihm beliebt! Das sind die legitimierenden Sprüche des Konsums. Wer dagegen spricht, ist ein Neider! Oder ein intoleranter!

Und dann, wenn die early adopters das neue baby (Kamera, Optik) besitzen, werden Anwendungsfälle gesucht, die solch einen teuren Kauf rechtfertigen! Und hier spielen die Medien eben eine rückenstärkende Rolle! Medien heißt in der Neuzeit natürlich auch: YouTube, dpreview, Steve huff, Reinhard Wagner etc.

Man ist unter den geeks, wenn man als einer der ersten vom neuen baby schreiben und sich der Bewunderung der Gemeinde sicher sein kann.

Während ich das schreibe, fällt mir auf, dass es ganz tolle Menschen unter den testern gibt, die sich hier auf den Schlips getreten fühlen könnten. Ich beschreibe hier nur, wie ich den allgemeinen gesellschaftlichen Mantel sehe in dessen Gewand wir unsere Fotografie leben und wahrnehmen. Im Einzelfall können da sehr bewusst reflektierende Menschen am Werken sein. In der Masse unterliegen wir alle jedoch der kognitiven Berieselung! Wenn Dinge nur oft genug wiederholt werden, finden sie irgendwann auch ohne kritische Gegenwehr Eingang in unser Unterbewusstsein! Früher oder später!

Diese Gier nach neuer Technik statt dem Wunsch, mit dem bereits vorhandenen equipment endlich gescheite Bilder hinzugekommen, ist doch diesem Schönheitsideal geschuldet! Und die Lösung unserer Probleme wird uns im monatstakt von den Herstellern, den Medien und Foren doch auch geliefert: kauft die neu herauskommende xy-kamera mit unglaublichen ISO XY und einer Auflösung von z!

Und wenn wir diese Hürde genommen haben, kaufen wir nächsten Monat die Optik XY mit der bahnbrechenden Auflösung von z, die unsere Bilder unvergleichlich werden lässt! (Vor Jahren haben die einfachsten Optiken bereits eine Auflösung erreicht, die unser Auge nicht mehr auflösen kann. Aber sei es drumm: mehr Auflösung ist auf jeden Fall besser! Leben und leben lassen! Jedem sein plaisierchen!) und Achtung: achtet auf die randschärfe! Sonst kommt der böse forent XY und zerreißt dir deine Neuerwerbung verbal vor aller Augen, bevor du noch "knips" sagen kannst! Und dann hast du kein Spaß mehr! Und hättest du doch gleich das system XY gekauft! Da hättest du ... Und vor allem viele Optiken ... Und leicht... Und nicht so eine lausige Qualität! Und hatte ich randschärfe schon erwähnt?

Diese Anforderungen, dieser Druck bauen auf einem Schönheitsideal auf, der seine Erfüllung in der technisch sauberen Abbildung des schiefen Turms von Pisa bei f1,4, ISO 400 und handgehalten bei 1/10s zur Nachtzeit ermöglicht. Es bedarf dazu toller Optiken, eines Stabilisators von Weltniveau und vor allem scharfer Ecken!

Diese Schönheitsideale wollen, dass wir Menschen mit 135/1,8 am kleinbildsensor fotografieren, weil eben genau das die Bilder sind, die den entscheidenden unterschied zur üblichen fotografiererei ausmachen! (Sagt uns der Hersteller der kb-kamera und des teuren Objektivs! Sagt uns Steve huff! Sagt dpreview! Sagt uns user XY! Und sagen wir uns selbst, wenn wir abends einschlummern! So ein 135/1,8 - das wäre doch was, oder?)

Und so werden dem fan von Kleinbild Trauben vor die Nase gehalten, wie auch dem fan von mft, aps-c usw. Und (fast) alle laufen wir los, kaufen uns bahnbrechende Technik für bahnbrechende Fotos von bahnbrechenden Klischees.

Und dann kommt Karen und veröffentlicht ein einziges Foto einer nicht so schönen aber real existierenden Ecke in Regensburg und erwartet echt, dass wir das schön oder zumindest interessant finden?

Das geht nicht! Unsere Augen sind auf der suche nach dem schönen in unserer welt! Und weil das Bild des Schönen nicht belegt ist - es ist zu Beginn nur eine speichervariable, der noch kein wert beigemessen ist - wird es mit Inhalten angereichert! Das übernehmen die Hersteller und die Medien. Sie entwerfen mit ihren Werbekampagnen nicht nur die Lösungen (zu kaufende Technik), sondern sie liefern uns auch gleich die abzulichtenden Motive mit! Schaut euch jegliche kamera- oder objektivwerbung an: es werden tolle Landschaften, top-models vor Sonnenuntergang oder galoppierende Pferde mit af-c und ratternder Bildserie fotografiert. Ja, das ist es! Das will ich haben! So will ich auch fotografieren! (Unterbewusstsein an Großhirn: was kostet das teil eigentlich? Wie Verkauf ich das mir? Und wie meinem Partner?)

Taucht in einer dieser anzeigen oder youtube-clips ein Bild eines unaufgeräumten Hinterhofes aus Regensburg auf? Nein. So was fotografieren wir nicht mit unseren schönen Kameras!

Wir bedienen lieber die Klischees! Das ist einfacher und da müssen wir auch den anderen nicht viel zu sagen.

***


Disclaimer: ich bin betroffener und überwiegend im mainstream unterwegs. Ich bin teil des problems, das ich erkenne und beklage! Es fällt mir schwer, dem allgemeinen Schönheitsideal zu entkommen! In meiner Umwelt leben Leute, die vom mainstream und dessen Schönheitsideal geprägt sind.

 

***

 

Für Karen: Trau Dich!!! ;-)

 

Als Anstoß ein Bild aus dem schönen Marrakesch aus dem Mai 2015: Schön, nicht wahr? Das ist das reale Marrakesch!

 

18269416518_a2b66fd65a_h.jpg

 

oder das:

 

18457525805_8974286a72_h.jpg

bearbeitet von noreflex
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@noreflex

 

Du hast doch das von mir empfohlene Blog gelesen! ;) Da steht es so ähnlich. Nur viel länger und deutlich drastischer in der Wortwahl. :D

 

Edit: Ich habs noch mal in Ruhe gelesen und sage: CHAPEAU für diesen Beitrag!

bearbeitet von cyco
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@noreflex

 

Du hast doch das von mir empfohlene Blog gelesen! ;) Da steht es so ähnlich. Nur viel länger und deutlich drastischer in der Wortwahl. :D

 

Noch viel schlimmer: ich habe das Wirrwarr der Blogartikel in einem chronologisch fortlaufenden Dokument gespeichert: 189 Seiten! Und die hälfte habe ich bereits nickend (und über mich kopfschüttelnd) gelesen!

 

Wenn man über die sprachlichen Entgleisungen hinweg sieht und nicht darauf aus ist, ihn im Ganzen zu lieben oder zu hassen, findet man erstaunlich viel Analytik über die Forenwelt, ihr Unwesen und den eigenen Beitrag in dieser Matrix!

 

Ich bin über diesen Artikel vor Wochen bereits gestolpert und habe mich mit den "new topographics" beschäftigt. Ein Thema, was Karen weiter oben im Grunde als Dilemma wahrnimmt: Sie fotografiert ihre real existierende Heimat und nicht einmal ihr gefallen die Bilder spontan. Sie zweifelt. Sie weiß nicht, ob das schön ist. Ob es ihr gefällt. Ob es anderen gefällt. Dann doch lieber einen Sonnenaufgang über der Almwiese?

 

Warum haben wir unser Denken an den Nagel gehängt? Warum trauen wir uns nicht, unsere Städte auch so "dokumentarisch" festzuhalten, wie sie wirklich sind. Wieviele Sehenswürdigkeiten hat denn Hamburg? Oder Berlin? Oder Rostock? Und wieviele Ecken (in %) machen das eigentliche Stadtbild aus? Die Sehenswürdigkeiten sind vielleicht 5% unserer Städte und 98% unserer Fotos. Kollektive Verdrängung.

 

Wenn in 20 Jahren einer die Fotobücher von Menschen findet, die im Jahre 2015 in Hamburg waren, hat der eine sehr verschobene Wahrnehmung, wie Hamburg in 2015 ausgesehen hat.

 

Alles ausser die 5% (Klischees) sind in unserer aktueller Reflexion eben nicht "schön" oder nicht "zeigenswert". Strange, oder???

bearbeitet von noreflex
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