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EBC Fujinon SF 4.0/85mm M42


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Meine stille Sympathie für Altglas und ein interessantes Preisangebhot verleitete mich auf einer Kamerabörse zum Kauf dieses Objektivs, zudem ich die Bildqualität der Fuji Objektive aus meiner analogen Zeit noch gut in Erinnerung hatte.

 

Einen M42-NEX-Adapter hatte ich schon und so ging es schnell auf Testphototour. Ich kannte natürlichdie Bedeutung der Bezeichnung SF, was schlicht Soft Focus heißt, eine früher sehr beliebte Variante eines Portraitobjektivs - und die Brennweite von 85mm passte bei meinen 7Rx sehr gut. Und bei der NEX wurden in der Praxis 127,5mm daraus - auch noch für Portraitaufnahmen zu gebrauchen.

 

Die Schwierigkeit war nur, auf meiner ersten Testphototour mit diesem Objektiv geeignete Testpersonen zu finden und ihre Genehmigung für eine Veröffentlichung ihrer Portraits zu erhalten, sicherheitshalber schriftlich. Das war mir im Augenblick zu aufwendig und umständlich - ich wollte photographieren, sonst nichts. So kam mir ersatzweise die Idee, einfach Blumenportraits zu machen; der nahe Botanische Garten bot sich dafür an.

 

 

 

Die erste Ausbeute enttäuschte mich total! Und die Enttäuschung begann schon beim Photographieren. Das Objektiv hatte Blenden von 4 bis 16 - und bei Offenblende war der Softfokus am stärksten, bei 5.6 abgeschwächt und ab Blende 8 kaum noch zu erkennen und bei 11 und 16 war der Vierlinser erstaunlich scharf. Normalerweise fokussiert man ein manuelles Objektiv bei Offenblende, aber daran war überhaupt nicht zu denken, alle Objekte versanken in gesofteter Unschärfe. Den Schärfepunkt konnte man halbwegs bei Blende 8, besser bei 11 erraten. Wie schwierig es ist, ein abgeblendetes Objektiv zu fokussieren, das kann sich jeder Photograph gut vorstellen! Auch Focus Peaking hilft da wenig.

 

Die Lösung:

man stellt nach Gefühl scharf, gepaart mit dem Einschätzen der Entfernung. D.h. es war ein reines Glücksspiel!

 

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LG

Hans-Joachim.

Fortsetzung folgt.

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Fortsetzung 1

 

Ich stand nun vor der Entscheidung, das Objektiv nur abgeblendet für "normale" Aufnahmen zu verwenden oder den Softfokus offenblendig zu nutzen. Für die erste Möglichkeit hatte ich genügernd andere Objektive, die zweite Möglichkeit reizte mich allerdings ungemein. Also üben, üben, üben ... und sich über Fehlschüsse nicht zu ärgern.

 

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Dabei entdeckte ich den großen Reiz der Softwirkung. Es war, als würde man Gefühle photographieren, und zwar beruhigende Gefühle, freudige Gefühle und natürlich Special Effects. Ein außergewöhnliches Objektiv! Ich begann es zu mögern.

 

 

LG

Hans-Joachim.

Fortsetzung folgt.

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Fortsetzung 3

 

Aber ich muß dieses EBC Fujinon SF 4.0/85mm ja erst einmal vorstellen.

 

Es hat vier Linsenelemente. Die Softwirkung wird durch eine zwischen den Linsenelementen fest eingebaute Blendenscheibe mit eijner größeren Öffnung in der Mitte und mittlere und kleinere Öffnungen kreisförmig drumherum erreicht.

 

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Bei Offenblende kommt die Scheibe ganz zur Wirkung, langsam abgeblendet werden die äußeren, ringförmig angeordneten Löcher von der eigentlichen Blende abgedeckt und die Softwirkung nimmt ab.

 

Gewicht                        285 gr

Länge                           64,5mm (ohne Konverter und Störlichtblende)

Aufnahmeentfernung   1m bis unendlich

Filterdurchmesser        49mm

Baujahr                         ungefähr 1974

 

ALLPHOTOLENSES vergibt für dieses Objektiv Wertungen 1-5:

- mechanische Qualität:        5 (höchste Wertung)

- optische Qualität:               5

- Nutzwert:                            3

- Bokeh                                3

- Preisgestaltung:                4

 

Die "Preisgestaltung" bezieht sich dabei sicher nur auf den Zeitraum, in dem das Objektiv gebaut und vertrieben wurde. Ich konnte jedoch nicht herausbekommen, wieviel es damals gekostet hat. Verkauft wurden nicht sehr viele Exemplare.

 

Heute ist es gebraucht sehr selten. Sicher aus diesem Grunde ist es (besonders in USA) sehr begehrt. Als Wert wird heute im Netz "Estimated value around 900 USD" angegeben. Ich habe dafür allerdings weniger als EUR 200 bezahlt, was sicher auch daran lag, daß der Händler des Glases den estimated value nicht kannte. Allerdings habe ich in der US-Bucht dieses Objektiv (Standort: Japan) für verlangte EUR 847,34 (USD 950) gefunden.

 

LG

Hans-Joachim.

Fortsetzung folgt

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Fortsetzung 4

 

Etwas muß ich noch nachtragen.

 

Das schwarze Objektiv hat eine rote Markierung mit der Bezeichnung S - ich nehme an, es handelt sich hierbei um den IR-Index.

 

Dann befindet sich ungefähr in der Mitte des Objektivs ein schmaler, silberfarbener Ring mit einem eingravierten Pfeil, der sich ein Stück in Pfeilrichtung (nach links) drehen läßt. Alles, was ich darüber herausbekommen konnte, denn eine Auswirkung dieser Drehung hatte bei mir keinen Effekt, war, daß es sich um eine Nutzbarkeit beim Fokussieren mit der split- wedge focussing aid bei der Fuji ST- Serie ihrer SLRs handeln muß.

 

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LG

Hans-Joachim.

Fortsetzung folgt

bearbeitet von Gienauer
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Fortsetzung 5

 

Es gibt natürlich noch andere Softfokuslinsen, z.B. das Imagon. Nach der Quelle APUG (Analog Photography Users Groop) sollen diese beiden Linsen aber einen sehr unterschiedlichen Look haben. Ich finde den Look meiner Linse eigentlich toll!

Übrigens hat Fuji noch zwei GF-Softfocus-Linsen gebaut, 180mm und 250mm.

 

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LG

Hans-Joachim.

Fortsetzung folgt immer noch.

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Fortsetzung 6

 

Im Bokeh zeichnen sich übrigens die Löcher der eingebauten Blendenscheibe ab, während sich die fokussierten Blütenteile bei aller Softwirkung erstaunlich scharf zeigen.

 

Als Nachteil der Linse sehe ich für meine Zwecke leider eine zu weite Nahfokussierungsentfernung (1 m) für Blütenaufnahmen, aber dafür ist die Linse ja auch nicht gebaut. Für Portraits ist sie sicher ausreichend.

 

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LG

Hans-Joachim.

Da folgt doch tastsächlich noch eine weitere Fortsetzung.

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Ich habe oben behauptet, daß dieses Objektiv auch scharf zeichnen kann, wenn man es entsprechend abblendet. Das muß ich erst noch beweisen:

 

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Blende 11

 

LG

Hans-Joachim.

 

P.S. ich kann diese Datei leider nur in reduzierter Größe posten, weil das SKF behauptet, sie sei zu groß, obwohl sie dieselbe erlaubte Größe hat, wie die anderen.

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Es ist schon schade, daß dieses außergewöhnliche Objektiv niemanden zu interessieren scheint!

 

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Blende 5,6

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Doch,doch. Ich hatte schon mal die Möglichkeit es bei einer Fotobörse zu kaufen. Hab es doch nicht getan, weil der Preis für mich zu hoch war. Vielleicht nehm ich es doch wenn der Händler es noch hat. So eine Weichzeichnerlinse fehlt mir noch. :)

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Jetzt habe ich auch herausbekommen, was die Bezeichnung EBC bedeutet:

 

EBC = "Electron Beam Coated" und ist der Fuji-eigene Name für deren Linsen-Vergütung.

 

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Blende 5.6

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  • 3 months later...

Um hier einmal die unterschiedliche Wirkung von Blende 11 zu Offenblende zu zeigen, zwei Beispielbilder. Blende 11 bedeutet ausgesprochene Schärfe, während Blende 4 die größte Softwirkung hat.

 

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Blende 4, 1/2500

So kann man auch Wind darstellen.

 

LG

Hans-Joachim.

bearbeitet von Gienauer
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Das SKF zeigt das erste Bild einfach trotz mehrerer Versuche nicht an! Ein neuer Versuch:

 

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Das ist also mit Blende 11, 1/2500 aufgenommem und ist knackscharf.

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Vielen Dank, skymasterflash!

 

Für mich ist es nicht nur wichtig, ein ansprechendes Bild zu photographieren, aber ein Hauptziel ist es natürlich immer. Es muß interessant sein, eben "ansprechen". Wenn es gelingt (selten), ein "eye-catcher" zu kreieren, dann ist es natürlich etwas Besonderes und macht noch zufriedener. Irgendein Schlauer hat einmal gesagt (war es Anseln Adams?), daß, wenn ein Betrachter ein Photo länger als zwei Sekunden anschaut, dann ist es gelungen.

 

Genauso wichtig ist mir allerdings der Spaß am Werden des Bildes. Das fängt bei der Aufnahme an, dem Überlegen des Bildaufbaus, das Probieren verschiedener Versionen, das Setzen des Schwerpunktes im Bildinhalt, Betonen der Farben oder Entscheidung für SW (schon bei der Aufnahme!) u.a. Deshalb bin ich meistens ein langsamer Photograph und selten spontan. Und das geht dann weiter bei den Arbeiten nach der Entwicklung der RAW-files. Und je mehr Spaß ich darin finde, desto zufriedener bin ich (bei aller notwendigen Eigenkritik).

 

Ich habe jahrelang analog Schwarz-Weiß photographiert (mit eigenem SW-Labor) und weiß, daß man sich einen SW-Blick antrainieren kann, und dann schon bei der Aufnahme sw sieht. 

Ich habe Spaß an außergewöhnlichen Objektiven (vielleicht kaufe ich mir noch das Sony STF?) und besonderen Techniken (z.B.Freelensing). Ich habe mir einen Workflow für "Photoaquarelle" ausgedacht (hat nichts zu tun mit dem Filter in Photoshop!) oder auch "FalschFarbenFotos" (FFF), was nichts anderes ist als erweiterte Farbsolarisation. 

 

Photographie muß Spaß machen - und es gibt so unendlich viele Möglichkeiten in diesem Metier. Ich hoffe, ich kann damit auch ein wenig animieren.

 

LG

Hans-Joachim.

 

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