Was genau sagt die größte Offenblende des Objektivs aus?

[sub-xero]

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Eine Frage zur größtmöglichen Blendenöffnung eines Objektives:

 

Nehmen wir an, ich habe 2 verschiedene Objektive: Eines mit dem Aufdruck 50mm/f5.6 und eines mit 50mm/f1.8. Was genau sagt das über die Lichtausbeute aus?

 

Genauer gefragt: Wenn ich mit beiden Objektiven unter gleichen Lichtverhältnissen ein Bild mit Arbeitsblende f5.6 mache, habe ich dann bei beiden Bildern die gleiche Verschlusszeit?

 

Sagt die der aufgedruckte Blendenwert des Objektives (z.B. 50mm/f5.6) etwas über die Qualität der Optik aus (d.h. wie viel Licht hindurchkommt), oder ausschließlich über die größtmögliche Blendenöffnung?

 

Vielen Dank!

[flyingrooster]

Genauer gefragt: Wenn ich mit beiden Objektiven unter gleichen Lichtverhältnissen ein Bild mit Arbeitsblende f5.6 mache, habe ich dann bei beiden Bildern die gleiche Verschlusszeit?

 

Ja.

 

Sagt die der aufgedruckte Blendenwert des Objektives (z.B. 50mm/f5.6) etwas über die Qualität der Optik aus (d.h. wie viel Licht hindurchkommt), oder ausschließlich über die größtmögliche Blendenöffnung?

 

Hpts. über die größtmögliche Blendenöffnung.

Extrem lichtstarke Objektive gehen oftmals gewisse optische Kompromisse zugunsten der hohen Lichtstärke ein und schneiden dann abgeblendet manchmal nicht ganz so gut ab wie Lichtschwächere. Beispielsweise würde zumeist ein f/2.8 Objektiv bei f/5.6 bessere Abbildungsleistungen erzielen als ein Objektiv mit f/0.95 bei f/5.6. Vorausgesetzt, dass es sich bei beiden um hochqualitative Objektive handelt und Ausnahmen in beide Richtungen bestätigen wie immer die Regel...

 

Wieviel Licht tatsächlich durch die Optik bis zum Sensor kommt lässt sich durch die Angabe des F-Wertes nicht feststellen, sondern nur grob annähern, da dieser Wert lediglich berechnet wird (aus Öffnungsweite und Brennweite). Der Transmissionswert (T-Wert) wird dagegen tatsächlich gemessen und berücksichtigt daher in der Realität stattfindende Lichtabschwächungen (Reflexion, Absorbtion) bedingt durch Materialgüte/-beschichtungen, Anzahl der Linsen, etc. So wird man oftmals in der Praxis feststellen, dass zB eine simpel (= wenige Glaselemente) aufgebaute Festbrennweite hoher Qualität effektiv etwas lichtstärker ist als ein vergleichsweise deutlich komplexeres Zoomobjektiv beim selben Blendenwert (F ident, T nicht ident).

 

Für die Praxis reicht der F-Wert zur groben Einschätzung aber allemal problemlos aus.

[nightstalker]

ausschliesslich über die grösste Blendenöfnung, was aber natürlich ein Kriterium für die leistungsfähigkeit der Linse ist.

 

 

Allerdings darf man nicht stur Lichtstärke = Qualität des Objektivs setzen ... heutzutage ist das zwar meistens so, aber eben nicht immer.

[xabbu]

darf ich mich mit einer ähnlichen Frage an die Experten hier wenden:

 

Ich lese immer wieder, das ein z.B. 50mm/2.0 Objektiv von mFT an VF eigentlich (theoretisch) ein 4.0er sei. Das habe ich annähernd verstanden (ehrlich: doch nicht so ganz...). Was ist jetzt aber umgekehrt, wenn ich ein VF 50mm/2.0 an meine mFT hänge, dann bekomme ich ein 100mm, soweit klar. Halbiert sich auch die Lichtstärke?

[FaustVIII]

50mm x2 = 100mm, f2*2 = f4 von der Freistellung - d.H. wenn einer an KB ein 100/4 nutzt und du an MFT ein 50/2 hast du kürzere Belichtungszeiten aber gleiche Schärfentiefe wenn beide bei Offenblende ein Foto machen mit gleichem Bildinhalt.

[nightstalker]

von der Belichtung gilt:

 

Blende 2 = Blende 2

 

Aber die Schärfentiefe eines 2/50 an einer mFT Kamera ist vergleichbar mit einem 4/100 an einer Kleinbildkamera.

 

Ein 2/50 bleibt aber immer ein 2/50, egal an welche Kamera Du es machst ... es hat nur einen engeren Bildwinkel, weil der Sensor kleiner ist bei mFT ... zeichne Dir einfach mal ein Rechteck auf und dann nochmal eins innen rein, das merklich kleiner ist ... nun überlege was ein Objektiv aufs Bild bringen kann, wenn einmal das grössere Rechteck und einmal das kleinere den Sensor darstellen soll.

 

 

 

Kurz und gut:

 

diese Formatumrechnungsfaktoren sind Daumenregeln, die einem Kleinbildfotografen (der zB 20 Jahre Erfahrung mit seiner Kleinbildkamera hatte) helfen sollen, Objektivwinkel und Schärfentiefe einer Kamera mit kleinerem Format zu verstehen.

 

Das hat nur Sinn um zu vergleichen, sonst kannst Du die ganze Umrechnerei einfach getrost vergessen.