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vor 11 Minuten schrieb Apertur:

Wenn der Hund während der "Prägungszeit" keinen Menschenkontakt bekam und es zusätzlich schlechte Erfahrungen gegeben hat, dann werden Hunde so.
Entscheidend dürfte die Prägung sein.
Das zurecht zu rücken wird nicht leicht! Ich würde versuchen zuerst einen zweiten, ruhigen Hund mit gutem Charakter einzubringen und dann braucht es wohl Zeit.

 
 

Die erste Prägephase 8-10 Woche erfolgt im Rudel/durch die Mutter. Die Zweite bis ca zur 20ten Woche durch den Menschen: 
Was in dieser zweiten Prägephase vermittelt wird, prägt den Hund für sein ganzes Leben und läßt sich nicht mehr korrigieren.
Ich mache mir auch keine Hoffnung dass ich helfen kann, einen Versuch ist es allemal wert.

Gut sozialisierte Hunde sind vorhanden, aber auch da überwiegt das Mißtrauen. Das Schwierige ist, dass sie nicht so nah ran kommt dass man einen Hauch von Körperkontakt hat.
Und mit Leckerli ist bei ihr auch  nichts zu machen.

Momentan heißt die Devise: Geduld, Ruhe und nicht bedrängen.
Ich habe in den letzten 2 Wochen die mögliche Nahdistanz von Unnahbar auf 3-5 Meter drücken können, ich hoffe es geht noch mehr.
Wird auf jeden Fall mein Sommerprojekt (und länger).

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Angsthasen haben wir schon schnell "geheilt"! Du hast aber eine schwierigere Geschichte vor dir. Die richtige Einstellung scheinst Du zu haben. Meine Erkenntnis ist, dass die Adressierung der Grundinstinkte hilft. Den Hund neugierig zu machen hilft auch. Futterspur usw. Mitleid hilft nicht. Unser Springer Spaniel wäre ein guter Therapeut. Ruhig, unaufdringlich absolut Wesensfest und sehr sicher im Umgang mit anderen Hunden. Mein Weimaraner wäre nicht geeignet. Rabauke, sehr hart, dominant, sehr agil und schon rücksichtslos aber auch Wesensfest. Naja, passieren würde nichts aber zur Integration wäre der ruhigere Hund besser geeignet.

Ich drücke euch beide Daumen und hoffe Ihr bringt den Hund wieder zu einem normalen Verhalten!
Freuen würde ich mich wenn Du mal ein Zwischenergebnis mitteilst.

bearbeitet von Apertur
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vor einer Stunde schrieb Apertur:

Freuen würde ich mich wenn Du mal ein Zwischenergebnis mitteilst.

Mache ich gerne.

Ich habe in einigen Tierheimen und auch immer privat mit sogenannten Problemhunden gearbeitet. Auch durch den Tierschutz viel Böses gesehen.
Aber ein Hund der seit 3 Jahren ohne menschlichen Kontakt im Garten lebt ist auch für mich neu.

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  • 2 weeks later...

Ein Bild von unserem scheuen Reh.
Es wird langsam ein klein wenig besser und die Fluchtdistanz verringert sich. Futter nimmt sie schon ca 1m neben mir.

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Max, unser 10 Monate alter Puli aus Ungarn, hatte gestern seinen ersten Friseur Besuch. Nun kann es wieder warm werden.

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Neues vom scheuen Reh.
Sie beginnt Kontakt zu suchen, wenn auch mit Abstand (zu mir).
Meinen Alten hingegen akzeptiert sie. Leider wird uns der in den nächsten Tagen für immer verlassen.
Es ist als ob ihr Blick Mitleid ausdrücken würde.

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  • 4 weeks later...
  • 2 weeks later...

His and Hers. Er mit dem 95 Kg schweren Newfoundlander und sie mit dem 3 Kg "was immer es ist". Aber der kleine scheint der Boss zu sein :lol:

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Am 5.8.2021 um 05:55 schrieb JoWul:

His and Hers. Er mit dem 95 Kg schweren Newfoundlander und sie mit dem 3 Kg "was immer es ist". Aber der kleine scheint der Boss zu sein :lol:

Sie hat mit dem "was immer es ist" wohl die bessere Wahl getroffen und ganz offensichtlich einem Yorkie ihr Herz geschenkt. Kann ich gut nachvollziehen: Menschenbezogen, gelehrig, leichtfüßig, immer guter Dinge. Unser Lobo (Yorkie) konnte mit 8 Monaten in jeder Fußgängerzone, in jedem Baumarkt, an jeder Straße ohne Leine laufen, orientierte sich an jeder Bürgersteigkante, wusste - im Fußraum liegend - wann wir Zuhause angekommen sind, ignorierte jeden geifernden "Kumpel", vertrug sich mit Dobermännern (und -frauen selbstverständlich, um dem Genderwahnsinn zu entsprechen), Briards und Doggen, mit ähnlich großen Hunden sowieso. Ein Traumpartner, der mit 15,5 Jahren leider viel zu früh von uns gegangen ist.

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Mein Kamerad Hund. Seit über elf Jahren jeden Tag mit mir draußen in Wald, Feld und Flur unterwegs.  :)

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RP + RF 50  1.8

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Na klar, im Wohnbereich werden Pantoffeln getragen - immer ...

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Der Azubi hätte bequem unter meinem Dalmatiner durchlaufen könne, aber er wollte unbedingt drüber springen.

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Das Foto ist technich nicht nicht das Beste, aber die Situation gefällt mir, und hat es vor dem Papierkorb gerettet.

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  • 2 weeks later...

Bei seinem ersten Hundefriseur Besuch im Juni wurde Max nur geschoren und bei den restlichen Verfilzungen sollten wir versuchen, das wir sie auskämmen.
Leider waren diese Verfilzungen schon zu groß und um Hautschäden vorzubeugen, bekam er am Dienstag eine Entfilzungsschur.
Nun ist er frei von den Verfilzungen aus seiner Tierheim Zeit und hoffentlich schaffen wir es nun, das sich keine neuen bilden.

Sein Aussehen ist etwas Gewöhnungsbedürftig, aber wir wissen ja, wie schnell sein Haarkleid wieder wächst. Spätestens in 10 Wochen wird die nächste Frisur fällig. Dann aber nur etwas trimmen und die Augen wieder freischneiden.
Gut das die Schwanzbehaarung nicht verfilzt war. 😉

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bearbeitet von wpau
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Am 7.6.2021 um 19:22 schrieb lefou:

Die erste Prägephase 8-10 Woche erfolgt im Rudel/durch die Mutter. Die Zweite bis ca zur 20ten Woche durch den Menschen: 
Was in dieser zweiten Prägephase vermittelt wird, prägt den Hund für sein ganzes Leben und läßt sich nicht mehr korrigieren.
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Die ersten Lebenswochen sind meiner Meinung nach die wichtigsten. Wenn ein Welpe zu früh aus dem Rudel herausgenommen wird, bekommt der Hund u.U. einen seelischen Schaden, von dem Hund und Besitzer ein Leben lang etwas haben. Uns war es wichtig, dass unser Hund mindestens 10 Wochen im Rudel bleibt. Wir haben unser Akita Mädchen mit knapp 11 Wochen zu uns geholt und lange Zeit darauf geachtet, dass sie ausreichend Kontakt mit anderen Hunden hatte. Heute hat sie im Freilauf mit anderen Hunden ein fantastisches Sozialverhalten. Kleinen Hunden gegenüber ist sie sehr rücksichtsvoll, wenn diese denn ihre Grenzen aufzeigen. Haben letztens einen Besitzer mit einem recht kleinen Mischlings-Rüden getroffen. Der hatte anfangs ein bisschen Angst vor unserem Akita Mädchen und Pfotenfechten wollte er auch nicht, weil nicht stark genug. Das hat er deutlich durch ständige "Angstschreie" gezeigt.  Unser Akita Mädchen hat es dann beim spielen richtig krachen lassen, dabei aber sehr große Rücksicht genommen. Der kleine Mischlingsrüde hatte dann auch schnell keinerlei Angst mehr und war von so einem hübschen Mädchen offensichtlich sehr beeindruckt. Teilweise sah es aus, als wollten die zu zweit ausreißen. Der Besitzer von dem kleinen Rüden war ebenfalls sehr beeindruckt.

Unser Mädchen hat auch noch nie, nicht einmal ansatzweise einen anderen Hund gebissen.  Immer wenn es bei einer Hundebegegnung passt, kommt die Leine ab. So toll das Sozialverhalten im Freilauf ist, an der Leine wird jedoch leider alles angepöbelt was vier Beine hat, von ein paar Ausnahmen abgesehen. Dann sieht unser Akita plötzlich aus, wie ein reißender Wolf. Tierärztin (Besitzerin der hiesigen Tierklinik) und Züchterin sagen dazu lapidar "halt Akita". Die Geschwister von unserer Maus machen das ausnahmslos genauso. Hat auch nichts damit zu tun, dass sie uns an der Leine beschützen will oder ähnliches. Mit ca. 2 1/2 Jahren soll sich das legen. Menschen gegenüber verhält sie sich sehr freundlich bis gleichgültig. Es sei denn, sie spürt, dass bei dem Menschen irgendwas von der Norm abweicht, z.B. eine leichte psychische Erkrankung oder etwas anderes. Dann gibt sie sofort sehr selbstbewusst zu verstehen  "ich habe Dich im Auge, machst Du irgendeinen Mist, ist es das letzte, was du tust".   

 

Yuki bei der Wache

 

 

 

bearbeitet von Flaschengeist
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Am 4.9.2021 um 23:34 schrieb Lynx:

Man sieht zwei Charaktere mit einem treuen Blick bis in die Ewigkeit hinein.

Das hast Du aber schön geschrieben. Vielen Dank dafür.

Aber es beschreibt die beiden auch ganz genau. Die beiden sind absolut keine typischen Dackel. Sie sind anhänglich, total verschmust, völlig ruhig und ausgeglichen anderen Hunden gegenüber und horchen aufs Wort. Die beiden geben uns so viel. Im Frühjahr konnten wir ihnen davon etwas zurück geben. Unsere Dessy (die rote Hündin) hatte schon seit einigen Monaten massive Herzprobleme. Ihr Zustand wurde immer schlechter und im April hat uns dann die Tierärztin an eine Uniklinik verwiesen. Dort sagte man uns dann die zwei Möglichkeiten: Entweder drauf warten das Dessy einen Herzstillstand bekommt oder einen Herzschrittmacher einsetzen. Wir haben uns sofort für den Herzschrittmacher entschieden. Für die OP-Kosten hätten wir auch locker einen gebrauchten Kleinwagen bekommen, aber Dessy hat uns schon so viel gegeben. Jetzt konnten wir ihr etwas zurück geben.

Die OP war absolut erfolgreich. Dessy ist mittlerweile wieder fit wie ein junges Mädchen und kann wieder mit Pixie toben. Jetzt hoffen wir, dass dieser treue Blick von den beiden uns noch lange erhalten bleibt. 

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Für alle die es interessiert.

So sah Dessy nach ihrer OP aus. Das Fell ist mittlerweile wieder komplett nachgewachsen. Der "Knubbel" an ihrem Hals ist der Herzschrittmacher. 

 

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