Kalle Geschrieben 2. November Share #1 Geschrieben 2. November (bearbeitet) Werbung (verschwindet nach Registrierung) . . . eine alte Scheune dagegen wohl! Der wechselvolle Standort der alten Scheune aus Hadamar Mein Foto von 2014 Diese Foto zeigt die Scheune im Bereich von Bauernhöfen im Hessenpark Anmerkung zum nachfolgenden "historischen" Foto: Vor ein paar Jahren übergab mir ein inzwischen verstorbener Fotofreund aus Hadamar (Westerwald) ein Foto, dass er gegen Ende 1970 von mir von der später abgebauten Scheune gemacht hatte. Der damalige Standplatz der Scheune war nahe des Fürstenschlosses in der Gymnasiumstraße in Hadamar. Die Scheune wurde später abgebaut, zerlegt und im Freilichtmuseum Hessenpark zwischengelagert. Wegen des schlechten Zustandes der Teile wurde die Scheune dort aber nur als Rekonstruktion errichtet (siehe Text unten, bzw meinen Link zur Seite des Hessenparks). Foto von Franz Raab, Hadamar (Aufnahme zwischen 1970 und 1980). Es zeigt die Scheune und mich beim Aufnehmen dieses Bauwerks. Mittels Stativ auf dem Autodach, versuchte ich das Gebäude zu fotografieren. Das lockte 2 Passanten an, die damals meinten, ich würde ein fremdes Autos missbrauchen. Ich versicherte ihnen, dass es sich um mein privates Fahrzeug handelte! Auszug aus dem Text des Hessenparks: Scheune aus Hadamar, Erbaut: um 1700, Rekonstruiert: 1991 Das Original der Schmuckfachwerkscheune aus Hadamar stammte aus dem 17. Jahrhundert und war Teil des barocken Fohlenhofes des Marstalls und Schlosses der Grafen von Nassau-Hadamar. Das Gebäude musste im Zuge einer Umnutzung des Geländes Mitte der 1970er-Jahre einer Neubaumaßnahme in der Gymnasiumstraße weichen. Zu diesem Zeitpunkt konnte es noch durch das Freilichtmuseum aufgemessen werden, ein kontrollierter Abbau war jedoch nicht mehr möglich. Deshalb wurde die Scheune 1991 auf Basis der bestehenden Baupläne im Freilichtmuseum rekonstruiert. Seither wird sie als Ausstellungsgebäude genutzt. Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen… Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder! Mein Foto von 2019 Auch im Hessenpark hat die Scheune den Standplatz gewechselt: Im April 2019 machte ich nachfolgendes Foto, dass die Hadamarer Scheune zeigt, die ziemlich direkt neben dem damaligen Eingang aufgebaut wurde. bearbeitet 2. November von Kalle tengris, Auslösender, Johnboy und 7 weitere haben darauf reagiert 8 2 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tengris Geschrieben 5. November Share #2 Geschrieben 5. November Vergleicht man die beiden Gebäude, speziell im Bereich des Sockels, muss man die Replika doch eher als "nachempfunden" bezeichnen. Was natürlich nicht ausschließt, dass das aus den "bestehenden Bauplänen" von anno 1700 so hervorging. Kalle und leicanik haben darauf reagiert 2 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kalle Geschrieben 5. November Autor Share #3 Geschrieben 5. November (bearbeitet) Richtig angemerkt. An das Anlehnen an die alten Pläne glaube ich aber eher nicht. Da man das Original nicht transferieren konnte, hat man sich dann mit einer "Näherung" begnügt. Eine "Schmuck"-Fachwerkscheune (wie dereinst das Original), wie sie trotzdem m Hessenparktext tituliert wurde, ist so dann leider doch nicht daraus geworden. Etwas schade! bearbeitet 5. November von Kalle Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tengris Geschrieben 6. November Share #4 Geschrieben 6. November Am 5.11.2025 um 20:24 schrieb Kalle: Eine "Schmuck"-Fachwerkscheune ... ist so dann leider doch nicht daraus geworden. Ich will das jetzt nicht in eine Architekturdiskussion abgleiten lassen, aber so streng würde ich nicht sein. Das Bauwerk ist keine exakte Kopie, aber es lässt mit hinreichender Originaltreue die Charakteristika des damaligen Baustils erkennen. Moderne Attribute wie Schneefanggitter und Blitzableiter gibt die Bauordnung vor, da hat der Architekt vermutlich wenig Spielraum. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
leicanik Geschrieben 6. November Share #5 Geschrieben 6. November Naja, dass ursprüngliche Fachwerk hatte ja einen durchaus eigenwilligen Charakter durch die kleinteilige untere Gefachreihe mit ihrem seitlichen Versatz in der Vertikalen. Diese wirkt deutlich "unaufgeräumter" als die nachempfundene Version. Warum so weit vom Original abgewichen wurde, würde mich schon interessieren. An der Statik wird's nicht gelegen haben, vielleicht eher am erhöhten Aufwand oder am Ordnungssinn bzw. Schönheitsideal der Planer? Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tengris Geschrieben 7. November Share #6 Geschrieben 7. November vor 9 Stunden schrieb leicanik: An der Statik wird's nicht gelegen haben, vielleicht eher am erhöhten Aufwand oder am Ordnungssinn bzw. Schönheitsideal der Planer? Eher letzteres. Wie man am Nebengebäude sieht, welches diese Anordnung auch aufweist, war das wohl doch Teil des alten Konzepts. Somit doch eine relevante Abweichung. Wobei der Begriff "hundertprozentig originalgetreue Renovierung" bei so alten Gebäuden immer mit einer Prise Salz zu genießen ist. Ich bin in einem Haus aufgewachsen, welches vermutlich ebenfalls in dieser Zeit erbaut wurde, aber definitiv nie ein "Schmuckstück" war. Mein Großvater hat es nach dem ersten Weltkrieg als abbruchreife Ruine gekauft und Zeit seines Lebens fleckchenweise die alten Mauern ausgetauscht, während das Haus bewohnt war. Min Vater hat das fortgeführt. Die hatten vor dreihundert Jahren in der Not wirklich alles zusammen getragen, was an Baumaterialien zu ergattern war. Gebrauchte Ziegel aus der gesamten Monarchie, Steine in allen Größen, Altholz, Teile von Wurzelstöcken und als besonderes Highlight Kuhschädel. Die "originalgetreue" Restaurierung wäre wohl daran gescheitert, dass es diese alte Rinderrasse nicht mehr gibt. leicanik und Kalle haben darauf reagiert 1 1 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
leicanik Geschrieben 7. November Share #7 Geschrieben 7. November Werbung (verschwindet nach Registrierung) vor 44 Minuten schrieb tengris: Wobei der Begriff "hundertprozentig originalgetreue Renovierung" bei so alten Gebäuden immer mit einer Prise Salz zu genießen ist. vor 44 Minuten schrieb tengris: Die hatten vor dreihundert Jahren in der Not wirklich alles zusammen getragen, was an Baumaterialien zu ergattern war. Das kenne ich: ich helfe gerade mit, ein altes Fachwerkhaus zu sanieren. In der Schüttung unter den Dielen und hinter den Sockeln kommt nicht nur das übliche Dreck–Schlacke–Gemisch heraus, sondern auch jede Menge Glasbrocken. Und in den Gefachen ist mal das klassische Stroh-Lehm-Gemisch zu finden, mal alle möglichen Steine. Die Deckenbalken wurden offensichtlich auch von einem anderen Haus verwendet, denn sie weisen teilweise tiefe Zapflöcher auf, die bei diesem Haus gar gar keine Verwendung haben und offensichtlich auch nie hatten. Da stecken gelegentlich auch wieder Steinbrocken drin. Ein einziges Abenteuer: du nimmst dir eine Arbeit vor, und wirst ständig überrascht und musst dich neu einstellen. Macht aber irgendwie Spaß. tengris und Kalle haben darauf reagiert 2 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kalle Geschrieben 7. November Autor Share #8 Geschrieben 7. November "...Die hatten vor dreihundert Jahren in der Not wirklich alles zusammen getragen, was an Baumaterialien zu ergattern war. Gebrauchte Ziegel aus der gesamten Monarchie, Steine in allen Größen, Altholz, Teile von Wurzelstöcken..." Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen… Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder! Bei der Restaurierung, auch in Freilichtmuseen wie dem Hessenpark, trägt man zusammen. . . Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen… Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder! und fügt zusammen, was man hat... Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen… Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder! Fotos aus Molsberg (1) und dem Hessenpark (2 u.3). leicanik und tengris haben darauf reagiert 2 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Anzeige (Anzeige) Ich würde dir das Adobe Creative Cloud Foto-Abo mit Photoshop und Lightroom empfehlen
Kalle Geschrieben 7. November Autor Share #9 Geschrieben 7. November vor 23 Minuten schrieb leicanik: Das kenne ich: . . . Die Deckenbalken wurden offensichtlich auch von einem anderen Haus verwendet, denn sie weisen teilweise tiefe Zapflöcher auf, die bei diesem Haus gar gar keine Verwendung haben und offensichtlich auch nie hatten. . . Weitere Belegfotos aus dem Hessenpark (Minolta SRT 101, f2,5/28, vom Dia, 2005): Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen… Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder! Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen… Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder! Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen… Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder! leicanik und tengris haben darauf reagiert 2 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kalle Geschrieben 16. November Autor Share #10 Geschrieben 16. November Am 2.11.2025 um 19:30 schrieb Kalle: . . . Der wechselvolle Standort der alten Scheune aus Hadamar . . . Auszug aus dem Text des Hessenparks: Scheune aus Hadamar, Erbaut: um 1700, Rekonstruiert: 1991 Das Original der Schmuckfachwerkscheune aus Hadamar stammte aus dem 17. Jahrhundert und war Teil des barocken Fohlenhofes des Marstalls und Schlosses der Grafen von Nassau-Hadamar (*). Das Gebäude musste im Zuge einer Umnutzung des Geländes Mitte der 1970er-Jahre einer Neubaumaßnahme in der Gymnasiumstraße weichen. Zu diesem Zeitpunkt konnte es noch durch das Freilichtmuseum aufgemessen werden, ein kontrollierter Abbau war jedoch nicht mehr möglich. Deshalb wurde die Scheune 1991 auf Basis der bestehenden Baupläne im Freilichtmuseum rekonstruiert. Seither wird sie als Ausstellungsgebäude genutzt. Bei meiner Beschreibung und meinen Anmerkungen zum Thema "Einen alten Baum verpflanzt man nicht. . ." hatte ich den oben zitierten 'Auszug aus dem Text des Hessenparks' angeführt. Geschichtliche Fakten: Der Begründer des Geschlechts der Fürsten von Nassau-Hadamar, Graf Johann Ludwig (1559-1653), wurde 1638 vom Kaiser zum Generalbevollmächtigten für die anstehenden Friedensverhandlungen, die Ende des 30jährigen Krieges in Münster stattfanden, bestellt. Der Friedensschluss zwischen Spanien und den Niederlanden (Beendigung des sogenannten 80-jährigen Krieges) gelang im Jahre 1647 unter Federführung des Grafen Johann Ludwig aus Nassau-Hadamar. Er wurde vom Kaiser für seine Verdienste mit dem Orden vom Goldenen Vlies ausgezeichnet. Den Friedensvertrag zwischen dem Kaiser und Frankreich unterzeichnete Johann Ludwig an erster Stelle. Wegen seiner Verdienste um diesen Friedensschluss, der das Ende des 30-jährigen Krieges bedeutete, wurde Graf Johann Ludwig 1650 von Kaiser Ferdinand III in den Reichsfürstenstand erhoben. Fürst Johann Ludwig war der Begründer des Hauses Nassau-Hadamar. In der Wikipedia kann man zu Johann Ludwig folgendes nachlesen: "Fürst Johann Ludwig von Nassau-Hadamar (* 12. August 1590 in Dillenburg[1]; † 6. März 1653 in Hadamar) war die bedeutendste Regentenpersönlichkeit im Fürstentum Nassau-Hadamar und vor allem durch seine Verhandlungsführerschaft beim Westfälischen Frieden weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt." Hier folgt eine Kopie der Abbildung der ersten Unterschriftenseite der Ausfertigung des Münsteraner Vertrages, Friede zwischen Kaiser Ferdinand III und den deutschen Reichsständen einerseits und König Ludwig XIV von Frankreich andererseits. aus: Hartmut Kuhl, Bilder zur Geschichte Hadamars Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen… Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder! Den Friedensvertrag zwischen dem Kaiser und Frankreich,1648, unterzeichnete Johann Ludwig an erster Stelle. Nachfolgend ein Ausschnitt des obigen Blattes: Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen… Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder! Unterschriften, links: "Johannes Ludovicus comes de Nassaw", rechts: "Servien" Unter dem Siegelband befinden sich die Unterschriften des kaiserlichen und des französischen Gesandten. Anschließend folgen Siegel und Unterschriften der Reichsstände. Anmerkung: Als Fotograf und Lokalpatriot hat es mir keine Ruhe gelassen, dass unsere damaligen Landesherren, die Fürsten von Nassau-Hadamar, die sehr viel Gutes für Hadamar und das Fürstentum Nassau-Hadamar geleistet hatten, im Text des Hessenparks fälschlicher Weise als die 'Grafen von Nassau-Hadamar' bezeichnet wurden. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Empfohlene Beiträge
Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren
Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können
Benutzerkonto erstellen
Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!
Neues Benutzerkonto erstellenAnmelden
Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.
Jetzt anmelden