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Ich hatte gestern einige Stunden die Gelegenheit, mit einem Rückläufer-18-105er, das mir mein örtlicher Fachhändler kurzfristig leihweise überlassen hatte, einige Testaufnahmen - besonders zu den Verzeichnungen - zu machen. Der Kunde war innerhalb 4 Tagen vom Kauf zurückgetreten. Der Händler hat das Objektiv inzwischen an Sony retourniert.

 

Für die Tests habe ich ein SW-Testchart verwendet. Die 3:2-Fläche ist 891 mm breit und 582 mm hoch, das Quadrat mit den Ringen im Zentrum hat eine Seitenlänge von 60 mm.

 

Die Aufnahmen (6000x4000 px) entstanden mit meiner NEX-7 vom Stativ. Ich habe zu den Brennweiten 18, 24, 35, 50, 80 und 105 mm jeweils die passende Entfernung gewählt, um das Testchart in voller Größe sowie einigen mm Zugabe abzubilden. .jpg und .arw wurden gleichzeitig aufgenommen, sind also absolut vergleichbar. Alle Aufnahmen mit AF. Weitere Infos findet Ihr auf den Bildern. Die veröffentlichten Bilder sind nicht beschnitten, sondern lediglich auf das 3:2-Format 800x533 Pixel reduziert, so daß hier keine Rückschlüsse bezüglich Auflösungs-Qualität möglich sind.

 

Bezüglich der Auflösung werde ich noch passende Beispielbilder auswählen und ebenfalls hier veröffentlichen.

 

Die optische Verzeichnung des SELP18-105G ist grundsätzlich kissenförmig, bei 18 mm noch im Rahmen des Üblichen, aber auffallend unregelmäßig. Ab 24 bis 105 mm ist die Verzeichnung dann aber bedeutend markanter.

 

Sämtliche direkt von der Kamera-Software korrigierten Fotos weisen durchgängig eine ganz geringe tonnenförmige Verzeichnung auf. Offenbar hat man hier ein klein wenig überzogen.

 

Anbei nun die ersten Vergleichsbilder bei 18 und 24 mm.

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Besonders deutlich wird die Auswirkung der Verzeichnungs-Korrektur, wenn man betrachtet, wie die gesamten .arw-Bilddaten aus dem Zentrum heraus nach außen gespreizt werden müssen, wobei zwangsweise auch ursprünglich vorhandene Pixel verloren gehen. Das .arw-Bild wird also nicht - wie subjektiv zu vermuten - "vergrößert", sondern nur entzerrt.

 

Zum Bildzentrum hin wird die Verzeichnung natürlich immer geringer, bis sie genau im Zentrum in einer senkrechten und waagerechten Gerade endet.

 

Auch hier zunächst die Beispielfotos der Brennweiten 18 und 24 mm:

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SONY gibt im Datenblatt zum SELP18-105G einen Mindestabstand von 45 cm an. Dies ist - zumindest für die Brennweite 18 mm - nicht zutreffend. Ich konnte bei meinem Test noch bei einem Abstand von 40 cm noch sauber fokussieren. Ob dies auch für die übrigen Brennweiten bis max. 75 mm zutrifft, konnte ich leider aus Zeitgründen nicht mehr testen.

 

Möglicherweise hat SONY aber vorsichtshalber entsprechende Fertigungs-Toleranzen berücksichtigt... (?)

 

Anbei die entsprechenden Ausschnitte bei BW 18 mm und Motiv-Abstand 40 cm:

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Leider veröffentlicht SONY keinen detaillierten Verlauf des Mindestabstandes für die einzelnen Brennweiten. Entsprechende Diagramme lassen aber darauf schließen, daß bis in einen Brennweitenbereich zwischen 70 und 80 mm ein Mindestabstand von 45 cm möglich ist. Mein Test bei BW 70 mm beweist, daß hier noch sauber fokussiert wird, so daß hier (zwischen 70 und max. 80 cm) tatsächlich die größte Abbildung des Motivs möglich ist - zwar kein Makro im eigentlichen Sinne, aber trotzdem "brauchbar". Wie bereits erwähnt, das Quadrat im Zentrum hat eine Seitenlänge von 60 mm.

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Fazit nach detaillierter Auswertung der verfügbaren Bilddaten:

 

Das SELP18-105G verliert durch die massive Verzeichnung - je nach Brennweite - ca. 0,4 bis 0,8 Prozent der tatsächlich darstellbaren Pixel. Gerechnet auf den 24-MP-Sensor der NEX-7 bedeutet das einen Verlust von 150.000 bis 190.000 Pixeln. Die größten Verzeichnungen zeigt das Objektiv bei 70-105 mm mit annähernd 0,8 %, im mittleren Bereich von 35 bis unter 70 mm sind es ca. 0,7 %, bei 18 bis 24 % sind es noch durchschnittlich ca. 0,4 %.

 

Um den Nutzer von Beginn an nicht mit der massiven Objektiv-Verzeichnung zu konfrontieren, deaktiviert die Objektiv-Software automatisch die im Kamera-Menü vorhandene Option "Verzeichnungs-Korrektur aus".

 

Sony korrigiert die Bildinformationen zeitgleich und zeigt das korrigierte Bild kontinuierlich im Sucher bzw. auf dem Display an. Bei schnellen Kamerabewegungen bzw. manuellem Fokus kann das als störend empfunden werden. Der MF, besonders die Lupenfunktion, muß sehr gefühlvoll und langsam erfolgen, da man zwischen den einzelnen Korrektur-Vorgängen schnell mal zu weit dreht...

 

Zur endgültigen Korrektur des Bildes (= Wiederherstellung des Soll-Formates / bei der NEX-7 = 24.000.000 Pixel) verwendet Sony offenbar eine der zahlreichen Methoden der bilinearen oder bikubischen Interpolation. Dabei werden die korrekten Koordinaten sämtlicher noch vorhandenen Pixel wie bei geometrischen Abbildungsfehlern mathematisch neu berechnet. Gleichzeitig werden für die einzelnen Positionen fehlender Pixel entsprechende Werte aus den Farbwerten der benachbarten Pixel errechnet. Sinnvoll kombiniert ergibt sich - je nach verwendeter Methode - ein subjektiv "ansprechendes" Bild. Allerdings ist - besonders bei dermaßen massiven Verzeichnungen wie bei dem beschriebenen Objektiv - eine verlustfreie Korrektur niemals möglich. Da aber ein fehlerfreies, nicht verzeichnetes Vergleichsbild in den meisten Fällen nicht verfügbar ist, lassen sich einzelne Korrekturfehler kaum nachvollziehen.

 

Es fällt auf, daß die Kamera-interne Korrektur etwas überzogen ist und leicht tonnenförmig verzeichnete Fotos erzeugt. Möglicherweise ist eine optimale Korrektur nur über externe Software (LightRoom etc.) genauer.

 

In der derzeit angebotenen Qualität rechtfertigt das SELP18-105G nicht den vergleichsweise hohen Verkaufspreis von 599,00 Euro.

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Da denkt man, dass Sony ein für mich und zur ILCE 6000 passendes Objektiv anbietet und dann liest man obiges Testfazit.

Gerade der Brennweitenbereich und die Tatsache, dass das Objektiv bei Verstellung nicht, wie andere, auf doppelte Länge anschwillt, hat es so interessant gemacht.

Schade Sony, so wird das nichts mit uns.

 

Nick

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Fazit nach detaillierter Auswertung der verfügbaren Bilddaten:

 

Das SELP18-105G verliert durch die massive Verzeichnung - je nach Brennweite - ca. 0,4 bis 0,8 Prozent der tatsächlich darstellbaren Pixel. Gerechnet auf den 24-MP-Sensor der NEX-7 bedeutet das einen Verlust von 150.000 bis 190.000 Pixeln. Die größten Verzeichnungen zeigt das Objektiv bei 70-105 mm mit annähernd 0,8 %, im mittleren Bereich von 35 bis unter 70 mm sind es ca. 0,7 %, bei 18 bis 24 % sind es noch durchschnittlich ca. 0,4 %.

 

Wie Du auf diese Zahlen kommst, ist mir ein Rätsel. Die Verzeichnung dürfte eher im Bereich des Zehnfachen (4 bis 8%??) sein. Unter 1% Verzeichnung wäre ausserordentlich wenig für ein Zoom.

 

Entscheidend ist aber ein anderer Aspekt: Durch die Neuberechnung des Bildes entsteht ein Auflösungsverlust in der Grössenordnung von 10-20% mehr oder weniger über das ganze Bild, nicht nur in den Ecken (LensRentals.com - You CAN Correct It In Post, but . . .). Ob die korrigierte Verzeichnung nun 1% oder 5% beträgt, macht dabei keinen grossen Unterschied aus. Ausserdem entsteht dieser Verlust auch dann, wenn CA elektronisch korrigiert werden, weil auch diese Korrektur eine Neuberechnung des Bildes erfordert. Aus diesem Grund bietet es sich an, gleich beide Abbildungsfehler soweit möglich elektronisch zu korrigieren.

 

Sony korrigiert die Bildinformationen zeitgleich und zeigt das korrigierte Bild kontinuierlich im Sucher bzw. auf dem Display an. Bei schnellen Kamerabewegungen bzw. manuellem Fokus kann das als störend empfunden werden.

 

:confused:

Was hat die Verzeichnungskorrektur mit schnellen Kamerabewegungen zu tun?

 

In der derzeit angebotenen Qualität rechtfertigt das SELP18-105G nicht den vergleichsweise hohen Verkaufspreis von 599,00 Euro.

 

Das "derzeit" kannst Du getrost streichen. Nimm doch einfach zur Kenntnis, dass Sony jetzt, wie vorher schon Olympus und Panasonic, auf die elektronische Verzeichnungskorrektur setzt. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn Du noch zehn weitere Threads zu dem Thema aufmachst.

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Was hat die Verzeichnungskorrektur mit schnellen Kamerabewegungen zu tun?
Am besten versuchst Du selbst mal, mit der Kombination NEX-7/SEL18-105 die MF-Unterstützung (Lupenfunktion) zu nutzen... Viel Spaß!
Nimm doch einfach zur Kenntnis, dass Sony jetzt, wie vorher schon Olympus und Panasonic, auf die elektronische Verzeichnungskorrektur setzt. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn Du noch zehn weitere Threads zu dem Thema aufmachst.
Ich bin sicher, daß (außer mir) auch andere ernsthafte Fotografen lieber ein möglichst wenig verzeichnetes Original-Foto haben möchten als eine mehr oder weniger verfälschte SONY-Rekonstruktion... Ich hoffe, daß es auch zukünftig noch Objektiv-Anbieter geben wird, die ihr Handwerk beherrschen. Egal um wieviel Prozent die Fotos im einzelnen verzerrt sein mögen: Meine Vergleichsfotos beweisen zweifelsfrei, daß SONY hier bezüglich Verzeichnungen neue Negativ-Rekorde aufgestellt hat . Das 18-105 ist jedenfalls nicht der erhoffte große Wurf...
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Wie Du auf diese Zahlen kommst, ist mir ein Rätsel. Die Verzeichnung dürfte eher im Bereich des Zehnfachen (4 bis 8%??) sein. Unter 1% Verzeichnung wäre ausserordentlich wenig für ein Zoom.
Hallo @matthis,

bitte um Nachsicht, aber ich bin erst heute dazu gekommen, meine Berechnung zu kontrollieren. Tatsächlich beruhte mein Ergebnis auf einem Kommafehler. Dein Hinweis, es könne eher das Zehnfache sein, ist also korrekt. Der höchste Wert liegt sogar bei annähernd 9 %.

 

Wenn SONY bei der optischen Berechnung des 18-105 einfach bei Zooms "übliche" tonnenförmige Verzeichnungen im WW-Bereich akzeptiert hätte, wäre es im oberen Brennweitenbereich niemals zu dermaßen massiven kissenförmigen Verzeichnungen gekommen. Bei der Entwicklung des 18-105 wurden offenbar allseits bekannte elementare physikalische Grundlagen ignoriert.

 

Bei konservativer optischer Berechnung des 18-105 mit bisher "normalem" proportionalen Verzeichnungs-Verlauf von WW bis Tele hätte die Verzeichnung (grob geschätzt) zumindest auf folgende Werte beschränkt werden können:

 

18 mm: 2,2 % tonnenförmig

35 mm: 1,0 % tonnenförmig

50 mm: neutral +/- 0

80 mm: 2 % kissenförmig

105 mm: 3,7 % kissenförmig

 

Optisch hätte das SELP18-105G also durchaus ein gutes bis sehr gutes Objektiv werden können!

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  • 1 month later...

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