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Anm. zu Anzeige ausgefressener Lichter


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Ein paar Anmerkungen zu den immer wieder vorgetragenen Wünschen nach direkter Anzeige von überbelichteten Bildteilen und der springenden Sucheranzeige bei schlechten Lichtverhältnissen bei der G1.

 

Beides lässt sich nicht abstellen.

 

Warum?

 

Der Grund ist die unterschiedliche Art der Bilddatenverarbeitung im LifeView Modus und nach einer Aufnahme.

 

Im LiveView-Modus wird der Bildsensor ständig ausgelesen, vielleicht nur jede zweite Zeile, damit's schneller geht, und auch nur jede zweite Spalte davon. Oder es wird voll ausgelesen und anschließend für die Anzeige interpoliert. Das Ziel ist, eine vernünftige Anzeige hinzubekommen, die auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch ein erkennbares Bild liefert. Und bei sehr hellem Licht darf das Bild keine völlig ausgefressenen Lichter haben. Mit jedem Auslesen eines Pixels erfolgt ein Rückstellen auf Belichtung 0 (Reset) des Pixels.

 

Die ausgelesenen Werte werden digitalisiert und zur Anzeige weitergegeben. Dabei wird untersucht, ob es viele gesättigte Pixel gibt, dann liegt eine "Überlichtung" der Anzeige vor. Wie lässt sich dieses kompensieren? Die Auslesung muss beschleunigt werden, damit der ausgelesene Lichtwert (der Bereich des Zeitintegrals) zurückgeht.

 

Bei einer "Unterbelichtung" der Anzeige wird die Auslesegeschwindigkeit reduziert. Und zwar in Bereiche von zehntel Sekunden pro Bild. Deshalb fängt bei schlechten Lichtverhältnissen die Anzeige an zu flackern, weil ein vollständiges neues Bild nur in einem wahrnehmbaren Zeitintervall vorliegt. Und auch der Autofokus muss sich mit einer niedrigeren Bildanlieferungsfrequenz zurechtfinden und wird langsamer.

 

Wir haben es also mit einer auf die Anzeige bezogenen automatischen Belichtungsregelung zu tun, die als Zeitautomatik läuft. Und das angezeigte Bild hat mit dem später fotografierten Bild zwar das Motiv gemeinsam, aber nichts im Sinne von Auflösung und Belichtung. Deshalb können bei diesem Prozess auch ausgefressene Lichter nur schwer oder gar nicht erkannt werden.

 

Bei der Aufnahme selbst wird zuerst durch völliges Schließen des Verschlusses und gleichzeitigem Reset jeder Pixel in Dunkelheit "genullt" (das ist nichts neues, meine Canon Powershot G2 macht das seit 2001 so, nur ist das Geräusch wegen des sehr kleinen Zentralverschlusses nicht hörbar). Dann öffnet der Verschluss und die Belichtung läuft gemäß eingestellter Blende/Zeit ab. Nach dem Ende der Belichtung wird der Sensor einmal oder gar mehrfach zwecks Mittelwertbildung zum Entrauschen ausgelesen, der Puffer der Anzeige wird gefüllt und ggf. ein Bildspeicher, aus dem dann parallel zur Anzeige die Bilddatenaufbereitung in Richtung abzuspeicherndes Bild als JPEG und/oder RAW erfolgt. Das erklärt, warum wir bei Einstellung "Kurze Anzeige nach Belichtung" das bewegte Sucherbild schon wieder in der Anzeige haben und das Schreibsymbol in der Anzeige noch nicht erloschen ist.

 

Das Blinken überbelichteter Bereiche ist eine Funktion des Anzeigeprozessors, denn diese blinken ja auch beim Betrachten abgespeicherter Bilder.

 

Grüße … Rolf

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