Best Practice Manuelle Fotografie für A7I

[Gast expatraite]

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Hi.

gibt es eine Art Best Practice oder Tips und Tricks für manuelle Fotografie mit alten manuellen Objektiven mit Adapter? Cam ist A7 Mark I

Man muss ja das Rad nicht neu erfinden. 

bearbeitet 3. April 2019 von expatraite

[FritzG]

Hallo extrapraite,

lege Dir die Lupenfunktion zum genauen manuellen Fokussieren auf eine gut zugängliche Funktionstaste, z.B. C1. Mit Peaking allein kannst Du die Qualität guter Objektive (insbesondere "Festbrennweiten" aus den Jahren 1975...1985) nicht ausnutzen.

Gruß von

Axel

 

[micharl]

Wichtig ist auch, daß die verwendeten Adapter innen gut mattiert sind. Viele Altgläser sind ohnehin glare-empfindlich, und wenn dann noch Fehllicht über Adapterreflektionen dazukommt...

Im übrigen sind wirklich alte Altgläser (vor dem 2. Weltkrieg) wegen fehlender oder schlechter Vergütung meist bestenfalls zum Experimentieren geeignet. Ernsthafte Verwendung beginnt mit den Multicoating-Vergütungen der 70er Jahre. Ausnahme sind wohl einige sehr gute (und sehr teure) Linsen von Zeiss und Leitz.

[Gast expatraite]

danke. die Lupenfunktion werde ich mal suchen müssen. Adapter habe ich die von K&F bestellt. hoffentlich keine zu schlechte Wahl.

[micharl]

vor 18 Minuten schrieb expatraite:

Adapter habe ich die von K&F bestellt. hoffentlich keine zu schlechte Wahl.

K&F sind ok, seitdem sie ihre Innenmattierung verbessert haben . 

[leicanik]

Und nicht vergessen: Im Kameramenü muss „Auslösen ohne Objektiv“ aktiviert werden. Durch den rein mechanischen Adapter erkennt ja die Kamera nicht, dass überhaupt ein Objektiv angeschlossen wurde und löst sonst nicht aus.

Zur Belichtungseinstellung: Da die Kamera ja nicht weiß, welche Brennweite benutzt wird, kann sie keine angepasste (verwackelsichere) Zeit wählen. Sie tendiert dann zu 1/60. Ich habe darum bei kürzeren Brennweiten bzw. in heller Umgebung „A“  und bei längeren Brennweiten bzw. bei weniger Licht „S“ genommen. Beides mit Auto-ISO. In „A“ bleibt damit die ISO möglichst niedrig, in „S“ kann man die Zeit an der Kamera und die Blende am Objektiv wählen. Der Vorteil gegenüber „M“ ist, dass man Auto-ISO nutzen kann.

(Wenn ich mich recht erinnere, kann die A7 noch kein Auto-ISO mit „M“. Bin aber gerade nicht mehr sicher, ob das nicht doch nur bei der NEX-6 der Fall war. Falls die A7 das kann, kann man natürlich auch „M“ nutzen, die Bedienung verhält sich dann aber gleich wie in „S“.)

bearbeitet 3. April 2019 von leicanik

[leicanik]

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

vor 11 Stunden schrieb FritzG:

lege Dir die Lupenfunktion zum genauen manuellen Fokussieren auf eine gut zugängliche Funktionstaste, z.B. C1. Mit Peaking allein kannst Du die Qualität guter Objektive (insbesondere "Festbrennweiten" aus den Jahren 1975...1985) nicht ausnutzen.

Ja, ich fokussiere auch fast immer mit der Lupe, weil das Peaking oft zu ungenau ist. Allerdings zeigt die Lupe das vergrößerte Bild im gesamten Sucher, so dass man nicht mehr das gesamte Bild überblicken kann, so lange sie aktiviert ist. Darum, und weil man sie ja erst per Knopfdruck aufrufen muss, ist das Fokussieren auf diese Weise nur bedingt nutzbar für bewegte Motive. Man kriegt zwar mit der Zeit eine gewisse Übung, aber schneller ist an sich das Peaking ohne Lupe.

Für solche „Action-Aufnahmen“ kann es daher nützlich sein, auf die Lupe zu verzichten und das Peaking zu nutzen. Damit man es besser sieht, kann man in RAW aufnehmen, aber bei den JPEG-Einstellungen „Schwarzweiß“ wählen. Dann hat man ein schwarzweißes Sucherbild, in dem das Peaking deutlicher auffällt. Die Farbinformationen bleiben im RAW ja erhalten. Je nach verwendetem RAW-Konverter  muss man in diesem wieder auf Farbe klicken,  weil er die Voreinstellung der Kamera auf SW übernimmt.

bearbeitet 4. April 2019 von leicanik

[Anzeige]

Ich würde dir das Adobe Creative Cloud Foto-Abo mit Photoshop und Lightroom empfehlen

[Gernot_A7]

vor 13 Stunden schrieb leicanik:

...Der Vorteil gegenüber „M“ ist, dass man Auto-ISO nutzen kann.

(Wenn ich mich recht erinnere, kann die A7 noch kein Auto-ISO mit „M“. Bin aber gerade nicht mehr sicher, ob das nicht doch nur bei der NEX-6 der Fall war. Falls die A7 das kann, kann man natürlich auch „M“ nutzen, die Bedienung verhält sich dann aber gleich wie in „S“.)

Ich kann Dich beruhigen. Die A7 mit der aktuellen SW kann ISO Auto. Ich bin da aber in die Überbelichtungsfalle gelaufen. Helle Sonne, heller Kies im Flußbett, 1/125 s, Blende 4 und schon sind ISO 50 zu empfindlich. "A" ist aus Sicht einer korrekten Belichtung der sichere Modus, wenn man im Sucher mehr auf das Motiv und nicht so auf die Anzeigen schaut. Ich weiß, daß ich schlampig bin, aber Sony könnte da am unteren Bildrand auch Zeichentrickfilme abspielen.

bearbeitet 4. April 2019 von Gernot_A7

[leicanik]

vor 14 Minuten schrieb Gernot_A7:

Ich kann Dich beruhigen. Die A7 mit der aktuellen SW kann ISO Auto. Ich bin da aber in die Überlichtungsfalle gelaufen. Helle Sonne, heller Kies im Flußbett, 1/125 s, Blende 4 und schon sind ISO 50 zu empfindlich. "A" ist aus Sicht einer korrekten Belichtung der sichere Modus, wenn man im Sucher mehr auf das Motiv und nicht so auf die Anzeigen schaut. Ich weiß, daß ich schlampig bin, aber Sony könnte da am unteren Bildrand auch Zeichentrickfilme abspielen.

Ah, danke, dann hatte ich das mit der NEX-6 verwechselt, die ich vorher hatte (inzwischen habe ich die A7II und konnte es daher nicht mehr selbst nachschauen). Das mit der Überbelichtung kenne ich auch, darum habe ich mir ja angewöhnt, wenn es hell ist, lieber "A" zu benutzen, da kann die Kamera ja kurze Zeiten nehmen. Nur wenn ich die Zeit unbedingt vorgeben will (dunklere Verhältnisse und längere Brennweite), dann halt "S".

[pizzastein]

vor 9 Stunden schrieb leicanik:

Ja, ich fokussiere auch fast immer mit der Lupe, weil das Peaking oft zu ungenau ist.

Beim Fokussieren kann man auch nutzen, dass der Sucher flimmert, wenn das Bild scharf ist. Für manch einen ist das ein gräßlicher Artefakt, für mich war es willkommen als Schärferückmeldung.

[grillec]

Bei besonders kurzen Belichtungszeiten (>1/2000s) und vor allem bei längeren manuellen Brennweiten, kann es passieren, dass der elektronische Verschluss einen Schatten in der linken oberen Ecke des Bildes verursacht. Wenn das der Fall ist, sollte man auf den mechanichen Verschluss wechseln.

[Gast expatraite]

Erst mal besten Dank für euer Feedback. Ich werde erst mal wohl die Lupe probieren, und später das Focus Peaking. 

Sehr hilfreich finde ich den Tip, dass man da einen speziellen Menüpunkt anwählen muss, um manuelle Objektive nutzen zu können, da ja die Information fehlt.

Sehe ich das richtig, dass die "infachste" Automatik den ISO-Wert und die Verschlusszeit korrekt bearbeiten kann, während die Blende und die Fokussierung manuell erfolgt?

Grüsse.

[Rolfneck]

Hallo Extrapaite,

in der Tat funktioniert das so. Ich habe bei mir die "automatische APS-C-Erkennung" noch abgeschaltet, was bei Deinen manuellen Adaptern nicht nötig ist (aber bei den einfachen EF-Adaptern, die auf dem Commlite basieren).

Ich drehe lieber selber am ISO-Rad, als dass ich die M-Automatik den ISO-Wert zu meinen Vorgaben suchen lasse. Den Wechsel zwischem rein mechanischen Verschluß und elektronischem ersten Verschlußvorhang (@grillec) solltest Du bei Bedarf parat haben, wenn es um's Bokeh geht (nicht bei Landschaftsaufnahmen, wo "alles" scharf ist).