Sony gliedert das Imagesensor-Business aus

[Janowitsch Britsch]

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Hallo,

habe gerade bei dpreview gelesen das Sony seine Sensor-Sparte ausgliedert.

Näheres unter http://www.dpreview.com/articles/0790860407/sony-spins-off-image-sensor-division-to-form-its-own-company

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht macht es Sinn, weil dadurch höhere Gewinne und größeres Wachstum bei dieser Sparte erreicht werden kann, als es auf dem Mutterschiff(Sony) möglich wäre -> siehe auch Ebay/Paypal. AAAber was wird aus Sonys Kamerasparte? Die wurde durch den Sensor-Bereich ja immer mit Einnahmen gefüttert...ich als SonyKamera-Nutzer frage mich natürlich jetzt, wie es da weitergeht auf die nächsten Jahre gesehen. Ich denke auch das Sony dadurch wechsel-interessierte Professionals(die Zielgruppe wo sie im Moment am meisten investieren) wieder vergrault..

Wie seht Ihr das?

 

Neuorientierung wäre natürlich blöd - Ich will kein Spiegelsystem mehr haben und auch nix kleiner APS-C und auch nix in NX1 Größe... Unter der Bedingung finde ich Sony einfach noch am besten aufgestellt.

Kleine Bitte noch: Bitte nicht die x-te Systemdiskussion draus machen - jeder darf gutfinden was er möchte aber sollte nicht den System-Missionar raushängen lassen! Danke.

[nightstalker]

Nikon geht ja auch Pleite, weil die nichtmal mehr eigene Sensoren bauen können.

 

 

Ne, im Ernst, Sony ist ja eh ein Konglomerat aus vielen Unterfirmen .. das ist Programm bei denen und ich gehe davon aus, dass die Kamerasparte durchaus mit wohlwollenden Preisen (oder wahrscheinlicher: mit Buchgeldpreisen, die für Steuer und Aktionäre gerade gebraucht werden) rechnen kann.

[grapher]

Nach meinem Kenntnisstand gehörte die Imaging-Sparte (Kameras) sowieso nicht zur Elektronik-Sparte (Sensoren), so daß die Sensoren nur über den Konzernumweg die Kameras mit Einnahmen füttern konnten. Sony hat auf vielen Elektronikfeldern (Einige wurden schon aufgegeben, Vaio z. B.) wohl große Absatzprobleme und löst die profitablen Sensoren deshalb aus dem Elektronik-Bereich. Auf die Imaging-Division hat das erstmal keinen Einfluß.

[Janowitsch Britsch]

Das Sensor- und Kamera-Sparte nicht zusammengehören habe ich auch gerade erfahren...das beruhigt mich natürlich für die Zukunft soweit erstmal - sowieso war mein Vertrauen in die Zukunft von Sonys Kamera-Sparte im Foto-Bereich noch nie "grenzenlos". Vielmehr ist es wohl so das die VideoCams(Consumer und Pros) zur Kamera-Sparte gehören.

bearbeitet 8. Oktober 2015 von Janowitsch Britsch

[nightstalker]

dann doch lieber reine Kamerahersteller favorisieren, die haben solche Probleme nicht!

 

 

... zB Minolta, Pentax, Canon

 

 

Ich denke es ist nahezu egal, denn Minolta hat seine Kamerasparte verkauft, Pentax wurde von Ricoh übernommen, Canon hat radikal sein ganzes System über Bord geworfen und mit EF neu begonnen ... auch an neuen Nikonkameras kann man alte Objektive nicht mehr mit Belichtungsmessung verwenden (nur an den Oberklassemodellen gehts noch)

 

Man ist als Kunde nie sicher, also kann man auch einfach das kaufen, was man gut findet.

[macwintux]

dann doch lieber reine Kamerahersteller favorisieren,

 

... zB ... Canon

 

"Canon" und "reiner Kamerahersteller" passen nicht in den gleichen Abschnitt. Die Kamerasparte ist nur ein kleiner Bereich im Canon-Konzern.

[grapher]

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Sowohl Sony als auch Canon sind "Keiretsu"-Gruppen. Die einzelnen Sparten dieser Firmen werden unabhängig voneinander gemanaged, auch wenn sie unter einem Dach (Markennamen) laufen. Sie unterhalten aber enge und vor allem stabile wirtschaftliche Verflechtungen. Dieses System ist für uns schwer, sehr schwer durchschaubar, dazu kommen noch geldliche Verpflichtungen durch Anteile (Sony/Olympus z. B.) und durch die Banken, die wiederum auch Keiretsu sind und/oder Querverbindungen zu großen Firmen haben (Sony Financial Group, Mitsui).

[macwintux]

Nun ja, das ist ein rein akademischer Unterschied zur heimischen Holding.

De facto sind diese Firmen Holdings, die nur deshalb pro forma juristisch selbständig sind, da nach dem Krieg die Besetzungsmächte die Bildung von Holdings verboten hatten.

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[grapher]

Das ist viel mehr als ein rein akademischer Unterschied. Da sind schon etliche Doktorarbeiten zu geschrieben worden, wobei ohne fernöstliche Denkstrukturen das Ganze für uns nie richtig greifbar wird.

[grapher]

Das ganze Keiretsu-Problem ist aber OT und sollte daher hier nicht weiter behandelt werden.

[D700]

Fakt ist jedenfalls, daß Sony mit kleineren eigenständigen Organisationseinheiten flexibler und schneller agieren kann.

Und sie im Bedarfsfall auch einfacher schließen oder verkaufen kann

[Orbiter1]

Vielleicht sollte man einfach mal lesen was Sony dazu geschrieben und in der mittelfristigen Planung beschlossen hat.

 

Das Kamerageschäft und das Sensorgeschäft waren auch bisher schon getrennt. Das Kamerageschäft berichtet in den Geschäftsbereich "Imaging Products and Solutions" und das Sensorgeschäft berichtet in den Bereich "Devices". Eine Vermischung von Gewinnen und Verlusten hat daher auf Geschäftsbereichebene auch bisher nicht stattgefunden.

 

Sony hat im Februar diesen Jahres beschlossen Schritt für Schritt alle Geschäftsbereiche in selbständige Gesellschaften zu überführen. Quelle: http://www.sony.net/SonyInfo/IR/calendar/presen/strategy/strategy2015/pdf/pressE.pdf, S 3. Damit möchte Sony klare Verantwortlichkeiten schaffen, Klarheit über die Gewinn- bzw. Verlustsituation bekommen und deutlich schneller auf die Herausforderungen des jeweiligen Marktes reagieren können. Im Geschäftsbereich Devices werden das Sensorgeschäft, das Geschäft mit den Batterien/ Akkus und das Geschäft mit den Speichermedien jeweils in eine eigene Gesellschaft ausgelagert. In absehbarer Zeit wird das auch mit dem Kamerageschäft passieren. Das ist aber kein Grund um auf Panik zu machen, und irgendwelche Verkaufsabsichten dahinter zu vermuten.

 

Sony hat im Februar diesen Jahres alle Geschäftsbereiche nach Zukunftsfähigkeit eingestuft. Das Kamerageschäft ist ein "stable profit generator" http://www.sony.net/SonyInfo/IR/calendar/presen/strategy/strategy2015/pdf/presenE.pdf, S 6. Da gibt es keine Pläne für Verkäufe. Die wurden nur bei den "Areas focusing on volatility management" geäußert. Dazu gehört das Smartphone- und das TV-Geschäft. Sollte es auch nach massiven Restrukturierungen nicht gelingen diese Bereiche in die Gewinnzone zu bringen ist ein Verkauf oder, falls das nicht klappt, eine Schließung des Geschäftsbereichs vorgesehen.

 

Zusammengefasst in 2 Sätzen. Sony setzt mit der Ausgliederung des Sensorgeschäfts konsequent das um, was sie vor 8 Monaten angekündigt haben. Bezogen auf das Kamerageschäft gibt es keinen Grund sich Sorgen zu machen.

[nightstalker]

"Canon" und "reiner Kamerahersteller" passen nicht in den gleichen Abschnitt. Die Kamerasparte ist nur ein kleiner Bereich im Canon-Konzern.

 

Du musst auch den zweiten Teil des Beitrags lesen dann verstehst Du, dass die Aufzählung nicht so ernst gemeint war.