Leuchtpunktvisier / Dot Sight für nicht-militärische Anwendung

[tengris]

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vor 3 Stunden schrieb wasabi65:

bin halt Pragmatiker.

Ich bin halt Techniker und versuche jeden Teilaspekt so zu isolieren, dass ich darüber Aussagen machen kann. Die echten Praxistests an realen Motiven kommen schon noch. Aber dann weiß ich bereits, worauf ich mich verlassen kann und wo Vorsicht angebracht ist.

Wenn du das auf einen Praxisfall umlegen willst, dann sitzt da vorne ein Vogel oder welches Objekt auch immer in einer unübersichtlichen Struktur, zum Beispiel Geäst, das überall gleich aussieht. Jetzt visiere ich den Vogel an, drücke vielleicht zur Sicherheit einmal ab und sehe durch den Sucher. Was sehe ich? Vogel. So soll es sein.

bearbeitet 19. Januar von tengris

[tengris]

vor 30 Minuten schrieb Johnboy:

Die ausserhalb der Mitte liegenden Gruppen sind auch mittig anvisiert und sollten auch in der Mitte auf dem Foto sein?

Das sollten sie. Das Visier wurde abgenommen, bewegt und möglichst genau so wieder aufgesetzt. Entweder war das nicht genau genug oder durch die Bewegung hat sich etwas verstellt.

vor 33 Minuten schrieb Johnboy:

bei vermeintlich mittigem Durchblick und leichter Kopfdrehung

Das Problem ist mir bekannt. Deshalb habe ich immer versucht, möglichst mittig durch zu blicken. Mir sind aber auch so keine großen Abweichungen aufgefallen, etwa in der Art, dass sich das virtuelle Fadenkreuz relativ zum Ziel bewegt hätte.

vor 36 Minuten schrieb Johnboy:

Dann dürften die ja garnicht an eine Wumme.

Es gibt ein Video im Internet, in dem ein Type so ein Ding an einer Pistole am Schießstand einsetzt. Bei dem Schussbild muss ich sagen, ein Streifenhörnchen hätte er damit kreuz und quer durchs Geäst gejagt, aber getroffen hätte er es nicht. Der hat das Visier natürlich in Grund und Boden verdammt. Allerdings hat er auch über Geisterbilder berichtet, welche verschwanden, wenn er das Visier kurz am Tisch aufklopfte. Das lässt auf einen mechanischen Schaden schließen (Frontlinse abgeworfen?). Dabei muss auch berücksichtigt werden, dass trotz des fürchterlichen Spiegelschlages einer DSLR eine Feuerwaffe potentiell noch mehr Rückschlag erzeugt. Speziell ein Billigprodukt, welches sich für die Verwendung von $25 Visieren qualifiziert.

vor 47 Minuten schrieb Johnboy:

Aber die Schützen ziehen bestimmt auch die Lockschraube fest. Rechte Seite 1,5mm Inbus.

Ist mir bekannt. Deshalb hat ja auch die Justierung länger gedauert, weil ich erst einmal einen passenden Inbus holen musste, um diese Schraube zu lösen und justieren zu können.

Heißt jetzt erst einmal:

• Diesem Problem noch einmal gezielt nachgehen.
• Wenn mir ganz langweilig ist, kann ich ja auch noch testen, wie groß der Maximalfehler ist, wenn man das Visier einmal ganz nach links und nach rechts dreht. Das Spiel an sich scheint bei der D850 und der OM-1 identisch zu sein.
• In weiterer Folge darauf achten, dass vor jedem Testeinsatz die exakte Justierung überprüft wird, um aussagekräftige Ergebnisse sicher zu stellen.
• Wahrscheinlich werde ich für die Objektivliste noch das AF-S VR 300mm f/4E PF als potentielles Libellenobjektiv nachnominieren.

Das volle Testprogramm werde ich so oder so durchziehen. Es geht ja nicht nur darum, ob dieses Visier gut oder schlecht ist, sondern auch, ob ich grundsätzlich mit einem DotSight kompatibel bin und bei welchen Projekten es mir nützlich sein kann.

Was in Summe noch dauern wird. Derzeit blüht zwar der Kirschbaum, aber mit Fluginsekten sieht es eher mau aus.

[NIZO]

Weil man das ja doch nicht so oft braucht habe ich es mir so günstig wie möglich selber gebaut und es funktioniert tadellos. Zum Einsatz kommt ein einfaches Schießsport Visier, ein Fuß von einem Slave Blitz und dünne Blechstreifen wie sie früher links und rechts von jedem Scheibenwischergummi verwendet wurden. Um das Spiel im Blitzschuh zu eliminieren habe ich den Fuß etwas schmaler gefeilt bis der Blechstreifen so gerade noch im Schuh dazwischen passt. Der Fuß ist fest am Visier verschraubt. Ein zweiter Blechstreifen verhindert das versehentliche Einschalten in der Fototasche. 

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[Botaurus]

Als für mich eleganteste Lösung sehe ich die Integration des Dot-Sight in die Sonnenblende. Das habe ich bei einem 150-600 OMSystem Objektiv gehabt, bis dieses mir gestohlen wurde...Daher also kein Foto davon, nur von der 3D-Konstruktion. Die Blende ist eine Schraubblende, ich konnte sie zum Transport abnehmen und bei Bedarf montieren ohne die Visierung neu justieren zu müssen. Es ist eine auf 60mm verkürzte Version, wiegt ca. 70g und kostet im Einkauf bei 3D-Dienstleistern in ABS-Ausführung ab ca. 35€. Stabil genug ist sie allemal.

Diese Visiere kann man leicht auf ihre Qualität prüfen: Man fixiert sie so, dass der Leuchtpunkt bei etwa mittlerer Durchsicht auf einen entfernten markanten Punkt zeigt. Dann bewegt man den Kopf, dabei muss der Punkt mitwandern und gleichzeitig weiter auf den vorher anvisierten Punkt zeigen. Das heißt im Gegenzug, sobald der Leuchtpunkt für das Auge sichtbar ist, braucht man ihn "nur" noch zum "Ziel" bringen und auslösen, egal wo in der Wölbung des Visiers sich der Punkt befindet. Das Drumherum um den Leuchtpunkt nimmt man sowieso nicht mehr wahr in der Hektik des Geschehens.

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[tengris]

vor 27 Minuten schrieb NIZO:

Weil man das ja doch nicht so oft braucht habe ich es mir so günstig wie möglich selber gebaut und es funktioniert tadellos.

So soll es sein.

Ich denke, wir befinden uns mittlerweile auf einem guten Weg vom Fotoklub zu einer Paramilitärischen Heimwerkergruppe. Es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis die ersten niedrig bauenden Blitzschuhe für die Picatinny Schiene - ähnlich Smallrig 3025, nur um 90° gedreht - auf den Markt kommen und das Olympus EE-1 die Schießstände der Sportschützen erobert. Das Militär wird ja eher zum Nikon DF-M1 tendieren. Vor etwa zwei Jahrzehnten geisterte ein Juxbild durchs Netz, das einen Scharfschützen in der Deckung zeigte, der eine der ersten Nikon Coolpix Kameras mit Supertele Brennweite als Visier an der Waffe hatte.

vor 59 Minuten schrieb NIZO:

Weil man das ja doch nicht so oft braucht

Die DotSights für Kameras sind alle zusammenklappbar. Ich überlege gerade, ob es eine Option sein könnte, bei einer Billigkopie wie dem TTartisan den Blitzfuß abzusägen und es möglichst flach auf das Objektiv zu adaptieren. Wenn die Lösung so in den Rucksack passt, könnte es ständig am Objektiv bleiben und wäre bei Überraschungsmotiven jederzeit verfügbar.

[rostafrei]

Die gezeigten Objektivmontagen sind eindeutig die perfekteste Lösung, nur leider sind nur sehr wenige Objektive dafür geeignet. Allein die niedrige Linie ist Top 👍 

Um die Kontakte oben nicht irgendwie zu aktivieren, wird mein Adapter aus Kunststoff sein. Mit meinem Revell Recycle-Bausatz komme ich jetzt auch langsam voran. Vorhin die ersten Probeklebungen gemacht, weil die Kunststoffsorte erstaunlicherweise nicht auf dem geretteten Spritzteil angegeben ist. Meine Linie richtet sich nach dem Buckel an der G9, weil der im Gegensatz zur M1.2 ein Dachprofil hat. Dort werde ich versuchen, die Linie ebenfalls so niedrig wie möglich zu halten. Für eine stabile Klemmauflage muss ich noch tüfteln, da die Klemmschiene r/l unterschiedlich profiliert ist.

btw: die 20mm Klemmung sollte theoretisch auch ohne Zusatzbauteil montierbar sein, allerdings mit einem Warnhinweis: die Klemmung könnte damit von aussen um den Blitzschuh geklemmt werden, was zwei Probleme bereiten kann: 1. der Blitzschuh könnte abgeschert werden, 2. der Sucherbuckel könnte im Weg sein. Blitzschuhmontage ist so oder so tricky, weil die Anlagefläche an der Kamera im Verhältnis zur Klemmschiene sehr kurz ist.

Und JAAA... - myog = "make your own gear" hat hier im Forum tatsächlich gefehlt, davon sollte man ein eigenes Thema machen. Um Finger und Hände gelegentlich aus der eintönigen und ungesunden Haltung beim Fotografieren zu befreien 😇

bearbeitet 20. Januar von rostafrei

[tengris]

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vor einer Stunde schrieb rostafrei:

die 20mm Klemmung sollte theoretisch auch ohne Zusatzbauteil montierbar sein

Ohne ein Testgerät zu haben, würde ich das für die OM-1 so bestätigen. Für Nikon DSLRs kann ich es ausschließen, da ist der Blitzschuh überall mehr oder weniger tief versenkt. Detto sind bei ausklappbaren Blitzgeräten Konflikte zu erwarten. Bei den Kameras wo es möglich ist, sitzt das Visier relativ weit hinten. Bei der Aufnahme von @Johnboy in Beitrag #52 sieht man, dass die Klemme nur die vorderen zwei Drittel abdeckt.

Abscheren wird kein Problem sein, weil der Blitzschuh üblicherweise mit dem Gehäuse verschraubt ist und auch im Normalbetrieb schwere Lasten tragen kann. Eher sehe ich die Gefahr, das Gehäuse zu beschädigen. Auch stellt sich die Frage, wie zuverlässig die Außenklemmung "in Combat" ist. Visier im Dreck ist nicht so schlimm wie Objektiv im Dreck, aber lästig ist es trotzdem.

Ich würde da auch auf den Blitzschuh vertrauen.

[Johnboy]

vor 39 Minuten schrieb tengris:

Ohne ein Testgerät zu haben, würde ich das für die OM-1 so bestätigen

Zumindest an der E-M1 wurde es schon mit Blitzschuhklemmung präsentiert.
Einfach mal nach Red Dot Mini googeln. Damit könnte man den Überhang hinten beseitigen.

 

bearbeitet 20. Januar von Johnboy

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Ich würde dir das Adobe Creative Cloud Foto-Abo mit Photoshop und Lightroom empfehlen

[mftler]

Durch meinen Militärdienst in jungen Jahren und der damit verbundenen Ausbildung an verschiedenen Waffen,
würde ich persönlich eine Ziel Vorrichtung an der Sonnenblende des Objektives bevorzugen.
 

[Botaurus]

vor 48 Minuten schrieb Johnboy:

Zumindest an der E-M1 wurde es schon präsentiert

Ah ja, ich erinnere mich, damals habe ich auch rumprobiert und mir ein Stück Picatinny-Schiene fest auf den Blitzschuh montiert nachdem ich eine Passung eingefräst habe. Die Maße der Schuhe sind aber bei jeder Kamera etwas unterschiedlich...

Im Endeffekt was es mir aber zu umständlich, ich bin mit dem Visier so nahe an den Augen (Brille!) nicht zurechtgekommen.

 

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[tengris]

Am 18.1.2025 um 18:14 schrieb WeirdPhoton:

einfach mal damit probieren:

.../TTArtisan-Red-Dot-Punktvisier/...

Noch mal nachgehakt:

Hast du so ein Ding? Wenn ja, ist meine Wahrnehmung aus diversen Reviews korrekt, dass man die Form des Red Dot nicht umschalten kann? Die meisten Visiere bieten Punkt, Kreuz, Fadenkreuz oder Donut. Das TTArtisan scheint nur den Donut zu kennen.

[WeirdPhoton]

vor 12 Stunden schrieb tengris:

Noch mal nachgehakt:

Hast du so ein Ding? Wenn ja, ist meine Wahrnehmung aus diversen Reviews korrekt, dass man die Form des Red Dot nicht umschalten kann? Die meisten Visiere bieten Punkt, Kreuz, Fadenkreuz oder Donut. Das TTArtisan scheint nur den Donut zu kennen.

Moin, nein, ich habe so ein Ding nicht angeschafft, die ganze Handhabung ist wahrscheinlich nicht so meins, ich habe es allerdings auch nicht ausprobieren können!

[tengris]

Am 20.1.2025 um 16:56 schrieb tengris:

Das Militär wird ja eher zum Nikon DF-M1 tendieren.

Das sollte eigentlich ein Scherz sein, aber mir ist gerade bewusst geworden, dass Nikon tatsächlich ein breites Angebot an Zielfernrohren im Programm hat. Ob die nur für die Jagd und den Schießsport eingesetzt werden oder auch den Weg auf militärische Waffen finden, ist mir nicht bekannt. Wobei die Amis hier vermutlich aus Gründen der "militärischen Sicherheit" auf nationale Produkte vertrauen werden.

So genug geplaudert. Zurück in den Keller, damit der Prototyp fertig wird, bevor die Krähen zurück nach Russland fliegen. Ich möchte ihnen nicht nachreisen müssen.

[rostafrei]

Nach Wochen bin ich nun auch den entscheidenden Schritt vorangekommen und der Pointer sitzt endlich im Blitzschuh - eher: sitzt, passt, wackelt und hat Luft. Ist mir trotz der chaotischen Planung fingertrouble über den weg gelaufen, den ich jetzt irgendwie schönreden oder als gegeben in eine nutzbare Option umwandeln muss. Nicht erschrecken, die G9 & PL1040 habe ich nicht im Staubsaugerbeutel aufbewahrt, bei Tag sehe ich den Staub nicht auf der Kamera, da sehe ich durch den Sucher... Der Aufsteckhalter kam gerade frisch aus meiner Geheimchaosbastelbude... Jetzt die Option für die Option entwickeln und dann den Pointer auf das PL abstimmen und praktisch testen 🤨

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[tengris]

vor 4 Stunden schrieb rostafrei:

Nach Wochen bin ich nun auch den entscheidenden Schritt vorangekommen

Ich leider nicht. Das böse RSV Virus setzt mir seit Wochen zu und das ist wahrscheinlich nicht das einzige. Derzeit kann man sich hier aussuchen, ob man alle grassierenden Virenstämme gleichzeitig abarbeiten möchte oder schön einen nach dem anderen.

Technisch gesehen wäre alles fertig. Es fehlt nur noch die Herstellung einer geeigneten Schiene, denn fertige Lösungen gibt es nur für die Nato Rail und ihre Geschwister. Schau mer mal. Vielleicht mache ich das Ding einfach aus Holz. Würde auch reichen für die ersten Tests am freilebenden Geflügel.

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Guck dir auch mal das Sony 12-24 G Master an

[rostafrei]

Dann wünsche ich schnell gute Genesung! Das Wetter wird besser, man will raus und es bieten sich zunehmend Gelegenheiten zum Fotografieren.

Als Tip, falls Du mit Metall und Holz nicht vorankommst: vllt. hast Du irgendwelche leeren Gehäuse von Kleinelektrogeräten irgendwo in Sammeltonne oder Müllsack. Daher stammt auch der orangefrabige Kunststoff für mein Teil. Der Vorteil ist, dass man ja nach speziellem Gehäuse viele winklinge Abschnitte hat, die man lediglich geringfügig umarbeiten muss.

Mein Kunststoff war mal eine Laserwasserwaage aus dem Baumarkt mit sehr vielen umlaufenden Winkeln und verschiedenen Wandungsstärken, die ich ich schon im gelben Sack liegen hatte. Verklebt ist es mit Acrifix 192 - ausnahmsweise im ersten Versuch ein Volltreffer, da ich den Kunststoff nicht identifizieren konnte. Legierung ist "gefühlt"  zwischen ABS/PP/PA6, den typischen Legierungen für Elektrogehäuse im Niedervoltbereich.

[tengris]

Nein, es gibt noch keine Fotos. Ich bin noch bis etwa Mitte April in anderen Projekten gefangen.

Es gibt aber einen Zugang für unsere Liste der für Fotografen angebotenen Leuchtpunktvisiere: Tokina SZ Super Tele Finder Lens TA-018.

Sieht jetzt nicht so sensationell anders aus, das Ding. Im Gegensatz zu den zusammenklappbaren Visieren von Olympus, Nikon und TTArtisan folgt das Tokina Produkt der Bauweise der zahllosen für Schusswaffen im Internet angebotenen Modelle. Einen wesentlichen Unterschied gibt es aber. Das Produkt ist derzeit nicht lieferbar. Wenn es denn kommt, wären € 449 bereit zu halten. Das ist so etwa das Zehn- bis Zwanzigfache der im Internet angebotenen bauähnlichen Produkte und mehr als die oben zitierten drei Blitzschuhvisiere zusammen kosten. Ambitioniert. Sehr ambitioniert sogar. Das muss ihnen der Neid lassen.