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"Richtig Belichten" worauf ist zu achten, gibt es dafür Besonderheiten oder reicht schon das Histogramm?


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vor 6 Stunden schrieb wasabi65:

Vielleicht verstehe ich dich falsch, die Belichtung auf einen Spot ist immer für den Spot korrekt. Aber wenn die anderen Bildteile stark anders sind, dann sind die logischerweise anders belichtet…

Mit der Spotmessung misst man die Helligkeit an einer Stelle im Bild und die Kamera nimmt das als mittleres Grau. Sie weiß nicht was wir da mit dem Spot anvisieren. Das funktioniert also nur wenn man damit eine Graukarte misst oder genug Erfahrung hat und in der Szenerie eine Stelle findet, die als mittleres Grau herhalten kann. Wenn man ein Brautpaar hat und mal Braut und mal Bräutigam per Spot anmisst bekommt man zunächst ein unterbelichtetes Bild und dann ein Überbelichtetes.

Bei Fotos ist das heutzutage nur noch ganz selten sinnvoll. Man kann im Zweifel ja eine Belichtungsreihe machen und muss nicht mit Graukarte eine ganz exakte Belichtung in der Kamera hinbekommen weil man RAW aufnimmt sehr viele Reserven hat. Das war früher bei Dias anders. Die mussten korrekt belichtet sein und dafür hat man schon mal mit Handbelichtungsmesser oder Graukarte gearbeitet. Auf die Farbtemperatur hatte man in der Regel gar keinen Einfluss wenn man nicht gerade im Studio mit Lampen arbeitet.

Heute sind viele Tricks bei der richtigen Belichtung vor allem bei Video von Bedeutung weil man da in 8 oder 10bit aufnimmt und weniger Spielraum für Korrekturen hat. Deshalb versucht man Belichtung und Farbtemperatur in der Kamera möglichst exakt hinzubekommen. Dafür gibt es dann z.B. Histogramm oder besser Waveform für die Helligkeit, Colorchecker und Vectorscope mit denen man die Farben präzise einstellen kann. Je nach Situation muss dabei der Kontrastumfang möglichst gut genutzt werden oder man versucht Hauttöne exakt abzubilden und der Rest orientiert sich daran.

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vor 6 Stunden schrieb beerwish:

und der Rest orientiert sich daran

Der Satz gefällt mir besonders gut. Es gibt immer einen "Rest" bei dem man sich entscheiden muss ob er akzeptabel ist oder Korrekturen mit Kamerahilfsmitteln oder EBV vertragen könnte.
Beispiel: Besonders häufig muss ich bei mFT Schatten nachbessern.
Kommt mein Sohn mit seiner ganzen APS-C Urlaubsausbeute sehe ich schon, dass deutlich weniger Bilder eine Nachbesserung vertragen könnten, sie aber auch so akzeptabel wären.
Jedenfalls nach meinem Empfinden. Jeder tickt da ja ganz anders.

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Bei der Messerei kann auch von Interesse sein, wo denn die Kamera misst, wie groß der Bereich des Sucher/Displaybilds ist, der zum Messen benutzt wird. Bei der Einstellung Mehrfeld ist das irrelavent.

Man kann sich für Mittenbetont und Spot mit Hilfe eines Weißkeils eine grobe Abschätzung beschaffen. Der Weißkeil besteht aus einem Blatt Papier, auf den zwie Blätter  in Schwarz oder zumindest dunkler Farbe aufgelegt werden, die einen weißen Keil erzeugen (links):

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Dann hält man in der Belichtungsstellung M (rechts Bild) die Kamera in den linken Bereich des weißen Keils und gleicht die Belichtung auf 0 ab. Danach führt man die Kamera nach rechts, auf der gedachten Winkelhalbierenden und kann feststellen, dass ab einer bestimmten Stelle die Belichtungsanzeige nach unten wegläuft. Man hat den Rand des Messfeld erreicht. Bei mir ist das für Mittenbetont in etwa die Größe des angezeigten Messfelds mit den hellen Ecken. Bei Spot komme ich fast in die Spitze des weißen Keils.

Das alles nur für Sonderfälle, weil bei der Mehrfeldmessung viele einzelne Belichtungsmesser arbeiten und vom Kameracomputer meinstens gut ausgewertet werden. Habe Spot und Mittenbetont bisher kaum benutzt, und schon gar nicht mit der Verschiebbarkeit des Messfelds gerabeitet. Bei kritischen Aufnahmesituationen macht man einfach mehrere Bilder mit unterschiedlicher Belichtung. Wenn dann in den Schatten das Reduzieren des Schwarzwerts nicht ausreicht, kann die Nutzung von HDR-Programmen helfen.

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vor 8 Stunden schrieb beerwish:

Bei Fotos ist das heutzutage nur noch ganz selten sinnvoll.

Sehe ich auch so. Mein Post oben war nur auf die technsiche Umsetzung bezogen. Ich würde nie Spot generell benutzen und schon sicher gar nicht ohne Kontrolle durch Zebra. Graukarten benutzen wohl nur Produkt/Werbefotografen in Serien?

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vor 39 Minuten schrieb Johnboy:

Der Satz gefällt mir besonders gut. Es gibt immer einen "Rest" bei dem man sich entscheiden muss ob er akzeptabel ist oder Korrekturen mit Kamerahilfsmitteln oder EBV vertragen könnte.
Beispiel: Besonders häufig muss ich bei mFT Schatten nachbessern.

So was hängt eher von den Einstellungen in der Kamera ab und wie man sie nutzt. Wenn man RAW fotografiert muss man immer nachbearbeiten. Wenn man JPEG nimmt und das Standard Farbprofil, ist der Kontrast manchmal was hoch und das ist ohne RAW nur begrenzt reparabel. Ich nutze an der GH6 immer RAW und JPEG und das Farbprofil Natural. Das hat weniger Kontrast und in der Regel muss man Kontrast und Farben eher etwas erhöhen. Das ginge zwar mit JPEG auch aber dafür habe ich dann das RAW.

Bei Video nutze ich meistens Natural und wenn der Kontrast in der Szene sehr hoch ist schalte ich auf VLOG. Damit quetscht man den vollen Kontrastumfang des Sensors in die 10bit des codecs. Das muss dann in der Bearbeitung mit speziellen LUTs wieder auseinandergezogen werden. Ein Teil der Profis macht das grundsätzlich so. Es ist aber mehr Arbeit. Man muss bei der Aufnahme besonders aufpassen, dass man die Belichtung richtig macht. Wenn man oben Luft für Highlights hat die gar nicht da sind, belichtet man eventuell 2 Stufen weniger als man könnte und dann hat man im dunklen auch das Rauschen um zwei Stufen stärker als nötig. Man nutzt also z.B. die Waveform um so viel zu belichten wie möglich. Selbst damit ist es nicht ganz einfach bei Aufnahmen am Abend zu entscheiden welche Lichter so hell sind dass man sie sowieso überstrahlt sind und wo man die Grenze zieht.

Bei VLOG werden heute auch oft Graukarten oder besser Colorchecker genutzt. Besonders bei Aufnahmen vom Stativ wo man sich die Zeit nehmen kann um alles richtig zu machen filmt man erst mal die Farbkarte und stellt die Belichtung ein und in der Nachbearbeitung gibt es dann Tools die auf Basis der Farbkarte die Helligkeit und den Weißabgleich automatisch machen. Bei Filmproduktionen werden ja oft mehrere unterschiedliche Kameras und Objektive genutzt und in den Aufnahmen sollen dann die Farben in allen Einstellungen möglichst genau gleich aussehen.

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