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Wenn man die Trioplane und einige andere von den Meyers gekonnt einsetzt, haben sie schon eine besondere Wirkung. Die Trioplane sind im Mittelbereich recht scharf, ohne spitz zu wirken, und sie haben einen sehr angenehmen Schärfeabfall zur Seite. Das Bokeh läßt sich gut steuern, und die Bubbles sind für mancheMotive eine Bereicherung. Aber das richtig einzusetzen ist nicht trivial, und mancher hat sich halt durch den Hype verlocken lassen. Außerdem ist immer etwas Geschmacksache dabei...

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es wäre übrigens tatsächlich billiger, die alten Trioplane zu kaufen und die gerade mal 3 Linsen mit modernem Multicoating behandeln zu lassen (pro Linse ca 100 euro) um gewissen Reflexionen vorzubeugen.

 

Ich kann mir übrigens gut vorstellen, dass beim Objektiv-Design einiges falsch lief, also bei dem neuen Gehäuse und dadurch einige Exemplare unscharf sind. Interessant wäre ein Vergleich des Innenlebens der ersten und zuletzt produzierten neuen MOG-Objektive. Selbst das MOG/Pentacon 2.8/135 hat mehrere Entwicklungen durchlebt, was das Innenleben angeht. Und die letzte CZJ-gelabelte version nach 1985 hatte auch iwann ein neues Innenleben. Aus der Optik-Entwicklung bei uns im Hause weiss ich auch, dass die Reflexionsvermeidung im Objektiv unglaublich stark durch den Aufbau der Innenwände beeinflusst wird. Da nutzt auch manchmal das beste Coating nichts. Und nicht denken, dass es reicht einfach alles matt zu machen und zu riffeln. So einfach ist das nachher nicht. Ich bin leider kein optiker, aber mir wurde versichert, dass das Unterschiede wie Tag und Nacht sind und eine falsch designte - aber völlig matt wirkende - Innenwand zum genauen Gegenteil führen kann.

Worauf ich hinaus will: die unscharfen Exemplare mit Geister-Bildern (!) - und das sind wohl eine Menge und mir muss niemand erzählen, man könne 3 Linsen nicht zentrieren - können durchaus dadurch zu Stande kommen, dass man sich keine großen Gedanken über die Reflexionsvermeidung im Inneren gemacht hat. Fail by Design sozusagen.

 

Und da die das jetzt auch merken, können die so nen Kruschd (wie der Schwabe sagen würde - bin zum Glück keiner, aber lebe hier) wohl kaum an den Kunden ausliefern.

 

Wohlgemerkt eine reine Spekulation.

 

Was man auf der Kickstarter-Seite auch liest: Sie können wohl oftmals nicht an die richtige Adresse schicken. Auch einige Superbacker kriegen die Linsen wohl nur stark verzögert.. Und wenn ein unternehmen mit Mails beantworter die sinngemäß lauten: "dein Objektiv könnte als nächstes versendet werden", dann muss man das auch nicht weiter kommentieren.

bearbeitet von Neto-Zeme
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Ein Prototyp des Trioplan 100 soll wohl in Görlitz zusammengebaut worden sein. Jedenfalls gibt es in Görlitz das ehemalige Werk so nicht mehr, Gebäude wurden abgerissen oder umgewidmet. Einzig das Fotomuseum (an anderer Stelle) kann besichtigt werden. Wo Net SE die Objektive umlabelt bzw. zusammen schraubt wissen wir nicht. Zumindest war mal von Hamburg die Rede, allerdings wurde eine geplante Besichtigung nicht durchgeführt. Am Freitag Mittag sollen meine defekten Objektive getauscht werden und ich habe Gelegenheit mehr zu erfahren. Ich werde dabei über alles reden und hoffentlich auch informative Antworten erhalten.

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Ich habe gerade mal just 4 fun die Werbeaussagen etwas genauer angesehen:

 

Until today it has become one of the most expensive vintage lenses easily selling for over a thousand dollars – if you get a usable one.[/size]

Teuer ist es aber so selten und so teuer auch wieder nicht. Am 8. August wurde eins für 657,20€ verkauft, am 19. Juli eins für 889,90€ und am 24. Juli ein frisch überholtes für 915€.

 

At open aperture the Biotar 75 is as sharp as can be in the center of the image [/size]

Das ist quatsch. Das historische Objektiv hat nach dem zuverlässigen Stefan Kölliker bei Offenblende im Zentrum (und wirklich nur da) eine gute Auflösung bei aber reduziertem Kontrast. "As sharp as can be" ist aber maßlos übertrieben.

 

it renders the famous and sought after swirling bokeh to the side. [/size]

Mit anderen Worten: Das Objektiv vignettiert sehr stark, weshalb Spitzlichter außerhalb der Fokusebene zu den Rändern hin nicht als Kreise sondern mehr wie weit geschlossene Katzenaugen wiedergegeben werden. 

 

This means that out-of-focus highlights in the background are subdued and at the same time rendered in a circular fashion.[/size]

Nein, das bedeutet das nicht. Wie oben beschrieben werden sie nicht gedämpft sondern verändern ihre Form, sodass sie eben nicht mehr kreisförmig sind.

 

Already at f2.0 contrast goes up dramatically and at f 5.6 to 8 the optimum sharpness is obtained. It is better than many so called modern high end lenses of today. The color correction of the lens is outstanding. There is no lateral chromatic aberration as it is almost apochromatic in its effect[/size]

 

Die Formulierung scheint mir ziemlich direkt von der eben verlinkten Quelle abgeschrieben, natürlich nicht ohne die negativen Aspekte zu entfernen. Dort steht:

Bei f2.0 steigt der Kontrast beträchtlich an, die Randunschärfen bleiben aber unverändert störend. Bei f5.6-f8 wird das Optimum an Detailauflösung erreicht; hier übertrifft das alte Zeiss sogar die modernen f2.8-Zooms von Minolta und Sony. Generell ist die Farbkorrektur der Biotare exzellent – man muss sogar von apochromatischer Korrektur ausgehen, denn auch bei kritischer Betrachtung sind keine Farbquerfehler feststellba

 

The Biotar 75 was considered the fastest portrait lens of its time and not many faster ones have ben build over time.[/size]

In der Zeit (30er Jahre) war das Objektiv sicherlich etwas außergewöhnliches. 75mm sind aus der Mode geraten aber fast jeder Hersteller hatte ein lichtstärkerers 1.4/85 im Programm. Canon sogar ein 1.2/85.

 

The 15 aperture blades of the new Biotar support the creation of the swirly bokeh[/size]

Bei Offenblende wo der Effekt am stärksten ist sind die Lamellen nicht zu sehen. Durch Abblenden reduziert sich die Vignettierung und auch der Swirl lässt nach. Die Anzahl der Blendenlamellen hat auf den aber keinen großen Einfluss. Naja, "supports" ist schön unpräzise, die Formulierung könnte man durchgehen lassen.

 

Grüße

Phillip

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Es gab zwei 75er Varianten von CZJ. Das Biotar mit 1.5 und das Pancolar mit 1.4. Von zweiterem sind noch weniger Exemplare hergestellt wurden. Es sollte zum "legendären" Pancolar 1.4/55 die Erweiterung nach oben darstellen, aber war wohl viel zu aufwendig zu fertigen und wirklich Abnehmer gab es wohl auch nicht. wozumal diese Objektive für die High-End Pentacon Super kamera hergestellt wurden, die unter anderem auch im All unterwegs war. Das Biotar ist verglichen mit genanntem Pancolar aber in jeder Hinsicht schlechter. Und apochromatische Korrektur? Na wohl kaum. Das sind Bereiche da hat CZJ vllt. im Repro-Objektiv-Bereich was gemacht, aber doch nicht für KB. Da wäre das Apo-Germinar W zu nennen, das 8 frei stehende Linsen, also 16 Glas-Luft-Flächen im Planar-Design besitzt. Vor allem hätten sie es dann fett raufgeschrieben, denn Apo-Chromaten waren und sind ein unglaublicher Entwicklungsaufwand.

 

Das Pancolar 1.8/80 kam ja als letztes Objektiv (um 76?) mit dem Brennweiten-Bereich und wurde dann auch speziell als Theater-Objektiv ausgeschrieben. Das würde ich aber auch mit zu den besten Objektiven der CZJs zählen und das wurde auch in größeren Stückzahlen produziert. Ansonsten hat man womöglich einfach die Mittelformat 80er Biometare und Tessare genutzt für den Bereich. Da gab es ja direkt Adapter für M42 und gut genug waren die allemal.

 

Ich werd heut abend nochmal mein CZJ-Objektiv-Büchlein raussuchen und schaun, wann welche Rechnungen durchgeführt wurden. Es gab auch extrem viele nie umgesetzte Rechnungen.

 

Desweiteren denke ich, dass es bei dem Biotar ähnlich wie bei allen Pancolaren ist: das Bokeh wird je nach Abstand zum Motiv sehr (!) unterschiedlich. Ich habe auch schon sehr nahe Aufnahmen gesehen, bei denen das Bokeh sehr weich wurde. Die Sonnare sind da wesentlich freundlicher über die Entfernung hinweg. Genauso wie die Flektogone, wobei bei denen ist es immer grässlich unruhig :D

bearbeitet von Neto-Zeme
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Drüben bei FM meinen zwei, dass die Samples ein unruhigeres Bokeh zeigen als ihre historischen Objektive: http://www.fredmiranda.com/forum/topic/1504313/0#14146169

 

Auch im Werbetext steht, dass es eine Neurechnung ist.

 

Ich war auch vom Bokeh etwas enttäuscht - zu "swirly"

Mein Biotar 2/58 M42 ist eine absolute "Cream.machine" dagegen.

So in der Art hätte ich das 75er eigentlich auch erwartet...

 

Biotar 2/58 mm bei Offenblende an der A7II

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bearbeitet von D700
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Ich kenn mich im Osten so garnicht aus. Sind Biotar 2/58 und das Helios 2/58 verwandt?

 

In deinem Bild ist der Hintergrund sehr homogen, das befördert natürlich sanftes Bokeh.

 

Ja, die Beiden sind verwandt, aber das Biotar ist noch direkt von Zeiss und alleine schon mechanisch ein Traum :wub:

Es ist auch deutlich kleiner als das Helios:

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Aber das wird jetzt OT ;)   ...

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das Biotar kam in mehreren Bauformen. Ich habe auch mal einen riesigen Trum vom 2/58er gesehen, zu dem war das Helios schmächtig. Und Helios und Biotar sind optisch genau gleich. Wozu allerdings das Helios ständig mit besseren Gläsern und Vergütungen ausgestattet wurde (die Zahlen am Ende der Bezeichnung, höhere Nummer, mehr Linien/mm). Also ein Biotar is dann halt eher ein Zeiss-Sammler-Objekt, was ich auch gut verstehen kann.

Es gab schon vor dem 1.5/75 mal ein 1.8/85 als allererste Rechnung (für 18x24mm), was aber nie produziert wurde, weil es wohl schwer und unhandlich geworden wäre. Das "Nacht-Exakta" Biotar war btw. ein 2/80. Und es gab ein Röntgen-Biotar mit einer Blende von 0.85 bei 450 mm. Auch lese ich hier von einer Rechnung von 1928 mit einem 1.4/85er Biotar, bei dem als Anwendung nur "RX2" steht. Leider keine Ahnung was das heisst. Das Pancolar ist übrigens wirklich der direkte Nachfolger des Biotar. (hab hierzu grad mal das erwähnte Büchlein aufgeschlagen - Hartmut Thiele Carl Zeiss Jena).

 

Das Helios 40-2 ist wohl anscheinend auch das hiesige Biotar, nur mit 85 statt 75 mm Brennweite. Die Beispiel-Bilder unterstützen dass zumindest.

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Ich kenn mich im Osten so garnicht aus. Sind Biotar 2/58 und das Helios 2/58 verwandt?

 

In deinem Bild ist der Hintergrund sehr homogen, das befördert natürlich sanftes Bokeh.

 

Kenne mich im Osten auch nicht aus, habe aber zwei verschiedene 2/58 Biotare, da gab es wohl verschiedene Baureihen.

 

Das mit dem Hintergrund sehe ich aus eigener Erfahrung mit dem 2/58 Biotar auch so, das Bokeh geht von cremig bis wild.

 

Die Beispielbilder des neuen 1,5/75 Biotar erinnern mich auch an das Helios 40-2 , oder Meyer Görlitz Somnium 1,5/85mm.

 

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das Helios 44 swirlt auch (dafür ist es ja auch so bekannt):

 

23499837210_4230fc8aa0_b.jpg

 

Ich hab aber auch ein MC Helios (btw. 20 euro, 1A Zustand). Die sind jünger ;)
 

Und @Lichtmann: Stimmt ja! Das Somnium ist ja ein umgelabeltes Helios 40-2 1.5/85, welches neu übrigens ca 400 Euro kostet.

Also genau genommen gäbe es dann zwei mal die fast gleiche Linse im Programm.

bearbeitet von Neto-Zeme
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das Helios 44 swirlt auch (dafür ist es ja auch so bekannt):

 

23499837210_4230fc8aa0_b.jpg

 

Ich hab aber auch ein MC Helios (btw. 20 euro, 1A Zustand). Die sind jünger ;)

 

Und @Lichtmann: Stimmt ja! Das Somnium ist ja ein umgelabeltes Helios 40-2 1.5/85, welches neu übrigens ca 400 Euro kostet.

Also genau genommen gäbe es dann zwei mal die fast gleiche Linse im Programm.

 

Das ist doch mal ein fairer Kurs, wenn man mit dem Objektivcharakter spielen möchte. Als würdest du die 6er Version empfehlen?

 

Grüße

Phillip

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Ich habe hier eine Blendenserie von Aufnahmen/Crops mit einem Biotar 75/1.5 aus dem Jahr ~1950 eingestellt: https://www.systemkamera-forum.de/topic/118932-neueditionen-historischer-objektive-erfahrungen-vergleiche-meinungen/?do=findComment&comment=1426540 . Das zeigt vor allem die erhebliche Randunschärfe, die erst bei Blenden 5.6 - 8 verschwindet.

 

In der Bildmitte zeichnet die Linse tatsächlich schon offenblendig recht scharf und kontrastreich, aber der Schärfekreis misst dabei großzügig gerechnet vielleicht 4  mm, wie an diesem 86% Crop aus der Bildmitte zu sehen ist: 

 

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Weitere Erläuterungen und Erklärung der krummen 86% bei der oben genannten Serie.

 

Ich habe noch ein jüngeres Exemplar, das ich demnächst auch noch näher unter die Lupe nehmen möchte. Nach meinem bisherigen oberflächlichen Eindruck verhält es sich ganz ähnlich.

 

Vom Biotar 58/2.0 kenne ich mindestens 3 Bauformen, die sich nach Blendenmechanismus und Anzahl der Blendenlamellen unterscheiden. Das sollten wir in einem eigenen Thread abhandeln.

bearbeitet von micharl
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