Wie Motive mitziehen?

[ranni26]

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In meiner Firma steht zur Zeit das Thema an, unseren Firmen-Lieferbus samt neuer Beschriftung repräsentativ für den Internetauftritt in Szene zu setzen.

 

Um nicht irgendein 0815 Bild mit stehendem Bus zu fotografieren habe ich die Idee gehabt, das mit etwas mehr Dynamik zu gestalten.

 

Am besten würde ich es finden, wenn man den Bus während der Fahrt einfangen würde, so das dieser scharf abgebildet wird und sich der Hintergrund entsprechend der Fahrtrichtung unscharf abzeichnet.

 

So etwas geht wohl mit der "Mitziehen"-Methode wie ich schon recherchiert hatte, finde nur nichts näheres zu dem How-To.

 

Wie setzte ich denn sowas vernünftig um? Horizontal schwenkbares Stativ ist ja denke ich Voraussetzung. Bildstabi in der Cam vermutlich auch aus.

Welche Brennweiten und Verschlußzeiten sind bei sowas sinnvoll?

 

Ferner stellt sich mir dann noch die Frage nach der eigentlichen Technik dabei. Auf das Motiv schon zu Beginn des Schwenkvorganges auslösen, oder erst während dem Schwenk?

[Gast nordlicht]

Stativ und dynamische Aufnahmen würde ich für einen Widerspruch in sich halten.

Eine Kamera mit Sucher könnte ich mir dagegen sehr gut vorstellen.

 

Dadurch, daß ich mitziehe passe ich meine Geschwindigkeit dem zu fotografierenden Objekt an,

also sollte die Verschlusszeit die sein, die gerade noch ein scharfes Abbild des Objektes ermöglicht,

d.h. eher länger, und damit wird der Hintergrund unschärfer, weil ja "bewegt".

 

Einschränkungen in der Brennweite sehe ich eher weniger, da es ja nicht um Tiefenschärfe oder Freistellen geht,

sondern mehr um verwackeln, verwischen.

 

Wenn schon zu Beginn des Schwenks ausgelöst wird, ist es kein Mitziehbild.

 

Warum nicht mal an eine Straße stellen und es versuchen, learning bei doing.

 

Gruß vom nordlicht

[Gast user352]

Mitziehen ist schon die Hohe Schule der Fotografie und nicht so ganz einfach. Die tollen Fotos von Auto- und Motarradrennen erfordern unglaublich viel Erfahrung und Können.

 

Für den Anfang würde ich mal an der Eisenbahn üben. Die kommt mit ziemlich konstanter Geschwindigkeit auf nahezu horizontalen Gleisen und ist quasi lange vorher "angemeldet". Sie ist mit am besten zu "berechnen".

 

Am besten senkrecht zu den Gleisen aufstellen, Panoramaeinrichtung oder Kugelkopf mit Panoramaeinrichtung in der Querneigung möglichst genau parallel zu den Gleisen ausrichten, damit beim Mitziehen kein "Höhenschlag" entsteht.

 

Belichtungszeit auf 1/20 s bis 1/4 s, mittlere Brennweiten so um 90 mm KB, Abstand so, dass man beim Mitziehen ausgelöst einen Winkel von rund 10° bis 30° überstreicht, lieber weniger, dafür scharf. Die Belichtungszeit hängt davon ab, bei welcher Winkelgeschwindigkeit des Zuges der vorgesehene Mitziehwinkel überstrichen wird. Güterzüge sind da einfacher als ICEs...

 

Man peilt den kommenden Zug schon vor dem Auslösen an, zieht bereits die Kamera mit, indem man nicht im Sucher guckt, sondern oben über den Blitzschuh quasi als Kimme und Korn. Der Sucher ist hierzu bei Digitalkameras meist nicht zu gebrauchen, weil zu träge oder dunkel! Auslösen erst, wenn der Zug eine vorher festgelegte markante Stelle erreicht hat. Mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit wie beim Erfassen ruhig und gleichmäßig ohne Ruckeln mitziehen.

 

Mit etwas Übung klappt die Sache auch mit einem Einbeinstativ wie in den folgenden Bildern:

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[matadoerle]

danke für die tolle Erläuterung; das Peilen über den Blitzschuh ist eine gute Idee, weil durch den Sucher gelingt es mir so gut wie nicht

[Gast outsourced]

Hallo zusammen,

 

ich habe die besten Ergebnisse erzielt wenn IS u. Autofokus abgeschaltet sind. Man schaltet die Kamera in Blendenautomatik, gibt Belichtungszeit vor und fokussiert auf die Stelle an der man Auslösen möchte, folgt mit der Kamera dem Objekt der Begierde und löst aus. Nach wenigen Versuchen wird man feststellen welche Belichtungszeit zu einem befriedigenden Ergebnis führt. Mit etwas Übung kann man das Ganze auch komplett im manuellen Modus durchführen, dadurch hat man noch mehr Einfluß .....

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[ranni26]

Danke für den regen Input zu diesem Thema. Es ist bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen, daher muss ich mich mit der Sache erstmal mit einigen Praxistests vertraut machen. Eure Tips sind schon mal ein guter Start!

[isaac]

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Hallo Thorsten!

danke für die tolle Erläuterung; das Peilen über den Blitzschuh ist eine gute Idee, weil durch den Sucher gelingt es mir so gut wie nicht

Eine gute Alternative für 'Kimme und Korn' ist natürlich ein Aufstecksucher. Ist bei eBay immer wieder recht günstig zu bekommen (für FED, Zorky oder Kiew).

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Ich würde dir das Adobe Creative Cloud Foto-Abo mit Photoshop und Lightroom empfehlen

[Beginner]

Hallo WinSoft, Hallo outsourced,

 

wirklich tolle Foto´s finde ich.

 

Danke auch für die Erläuterungen, dies erinnert mich gleich meinen preiswerter Panorama- Drehteller, nur leider hat der keinen Hebel zum gleichmäßigen Mitführen (na da hab ich wieder was zum Basteln).

 

Gruß

[silverbullet]

Vergiß das Basteln...

 

Suche dir eine Straße mit recht gleichmässigem Verkehrsfluß, fange mit ner 1/30 sec. an und übe mitziehen, zwanzig, dreißig mal. Die Drehung muß aus der Hüfte kommen.

Checke die Ergebnisse und verkürze/verlängere die Belichtungszeit.

 

Je weiter weg dein Motiv ist, desto länger muß die Zeit sein, das bringt sichtbare Verwackler im vertikalen Bereich.

Ziel ist ja, die gleiche 'Geschwindigkeit' wie das Fahzeug zu erzielen. Den Kreisbogen, den du ja mit festem Standpunkt beschreibst, wird von der großen Schärfentiefe durch relativ geschlossene Blende kompensiert.

 

In meinem Beispiel habe ich ca. zwanzig Fahrer vorher mit der Drehung geübt. Das Knipsen mit kurzer Zeit brachte nur langweilige Standfotos.

 

Kamera war suboptimal, es war eine 3Mpx. Minolta Dimage mit irre langer Auslöseverzögerung. Das Foto ist eigentlich doppelt so breit mit nur Landschaft links vom Fahrer.....

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[Gast user352]

Kamera war suboptimal, es war eine 3Mpx. Minolta Dimage mit irre langer Auslöseverzögerung.

Schönes Bild...

 

Aaaaaber die Minolta Dimage hatte von Anfang an 8 MP...

 

P.S.: Ich hatte sie, die Dimage 7, 7i, 7Hi, A1 und habe noch immer die A2...

[nightstalker]

beim mitziehen am besten vorfokussieren ...

 

 

eine mittlere bis lange Brennweite nehmen, wenn gewünscht ist, dass das Motiv ganz scharf ist, mit kurzen Brennweiten bekommt man eine partielle Schärfe durch den längeren Schwenk.

 

 

Man kann relativ weit abblenden, da der Hintergrund durch die Wischer eh unkenntlich wird ... der Effekt kommt sogar besser raus, wenn man keinen homogenen Hintergrund wählt.

[silverbullet]

Schönes Bild...

 

Aaaaaber die Minolta Dimage hatte von Anfang an 8 MP...

 

P.S.: Ich hatte sie, die Dimage 7, 7i, 7Hi, A1 und habe noch immer die A2...

 

Danke,

 

das war die Dimage S304, 3 mp aaber mit Sucherfenster:

 

TIFF-Eigenschaften

 

Datum/Uhrzeit 2010:01:21 08:10:57

Hersteller Minolta Co., Ltd.

Modell DiMAGE S304

Ausrichtung 1

Auflösungseinheit 2

Software QuickTime 7.1.1

X-Auflösung 72

Y-Auflösung 72

 

Die letzte Tour de France mit Jan Ullrich, er kam als Vorletzter hinter I.Basso und vor Lance Armstrong.

Es war der Prolog von Fromentine nach Noirmoutier en Ile, ca. 20km und kurz vor dem Ziel hat Armstrong den Ulle aufgesogen und ausgespuckt...

[silverbullet]

bevor ich's vergesse:

 

Bitte das Fahrzeug immer von links nach rechts ins Bild fahren lassen. Warum?

Keine Ahnung - sieht besser aus...

Alle Schiffsmodelle und Rumpf-Halbmodelle sind von links nach rechts eingerahmt, auf Brettchen genagelt etc. Liegt vielleicht an unserem Rechtsverkehr oder den Sehgewohnheiten.

[Casaubon]

Liegt vielleicht an unserem Rechtsverkehr oder den Sehgewohnheiten.

 

Möglicherweise liegt es daran, dass wir gewohnt sind, Schrift von links nach rechts zu lesen. In einem anderen Kulturkreis könnte der Effekt genau umgekehrt sein.

 

Gruß Casaubon