Jump to content

Empfohlene Beiträge

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Mittlerweile habe ich gelesen, dass nicht nur die Brennweite, sondern auch die Blende dem Crop-Faktor unterliegt. Nämlich in diesem übersichtlichen Grundsatz-Artikel: LensAvenue Blog - Sensorgröße und Crop-Faktor

 

Nun sind die FT-Objektive ja für FT gebaut. Gilt das also hier auch? Anders gefragt: Man kauft sich das Leica Summilux 1,4/25mm, freut sich über die große Blende und hat in Wirklichkeit doch nur maximal Blende 2,8?

 

Danke an die Optik-Fachleute im Forum für eine Antwort.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

sowohl die Brennweite, als auch die Blende sind physikalische Eckdaten einer Optik.

 

Wenn man nun eine Kleinbildoptik an FT nutzt, z.B. ein 2,8135 Elmarit R, so geschieht folgendes:

 

der Bildwinkel verkleinert sich um den Faktor 2, also hat man den Bildwinkel eines vermeintlichen 270mm Objektives, bezogen auf Kleinbild. Die Brennweite bleibt wie sie ist.

 

Die Blende bleibt auch wie sie ist (Blende 2,8), d.h. die Lichtmenge bleibt gleich.

 

ABER.. Die Blende hat eine andere Wirkung in Bezug auf die Tiefenschärfe, denn, vereinfacht gesagt, muss das Negativ/Sensordaten des FT stärker vergrößert werden, um z.B. ein gleich großes Endprodukt (z.B. DIN A 2 Bild) zu erhalten. Damit vergrößert man auch den sog. Unschärfekreis stärker. Und der Unschärfekreis ist ein willkürliches Maß, bei dem man bei normalen Betrachtungsabstand ein Bildpunkt noch als scharf empfindet.

 

Fazit: um den gleichen Schärfe/Unschärfeverlauf zu erhalten, muß man bei FT stärker abblenden, als bei KB notwenig gewesen wäre.

 

Dies ist damit gemeint, dass Crop nicht nur den Bildwinkel beeinflusst, sondern auch die Blende. Nicht mehr, nicht weniger.

 

Oder anders ausgedrückt: wenn man ein KB- Negativ als Ganzes auf DIN A 2 vergrößert, ist die Tiefenschärfe eine andere, als wenn ich nur einen Ausschnitt des Negatives auf DIN A 2 vergrößere. Und einen Ausschnitt aus dem gedachten KB ist halt FT.

 

PS: in Deinem Beispiel hat man die Lichtstärke 1,4 mit dem Vorteil der Lichtmenge (kleinere ISO und kürzere Zeit möglich) aber den Nachteil der Tiefenschärfe von 2,8 auf KB bezogen.

 

In etwa das gleiche Problem, wie bei MF. Dort ist bei Offenblende 2,8 die Tiefenschärfe schon so brutal klein, dass Gruppenfotos mit der Normalbrennweite 80mm nur mit kräftigem Abblenden zufriedenstellend möglich ist. Also Stativ und alle nicht bewegen.

bearbeitet von hverheyen
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Bei ansonsten gleichartigen Aufnahmen und bei zunächst gleichem tolerierten Unschärfekreis-Durchmesser folgt bei FT aus dem kleineren absoluten Abbildungsmaßstab (Abbildungsgröße auf dem Sensor zu Originalgröße) des Motivs eine größere Schärfentiefe gegenüber Kleinbild.

 

Da die FT-Aufnahme für eine gleich große Präsentation (mitsamt aller Unschärfen) stärker vergrößert werden muss als die KB-Aufnahme, wird man den noch zu tolerierenden Unschärfekreis-Durchmesser (auch Zerstreuungskreis-Durchmesser) mit einem geringeren Wert annehmen als bei KB. Dadurch schrumpft die Schärfentiefe bei FT wieder etwas, aber nicht um den Wert, um den sie wegen des geringeren Abbildungsmaßstabes (siehe oben) gewachsen ist.

 

Für Vergleiche ist diese Rechenhilfe ganz nett.

 

Grüße

Thorsten

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Experten,

 

mir schwirrt der Kopf. Ganz hab ichs nicht verstanden. Deshalb mal ganz praktisch nachgefragt: wenn ich ein Photo mit geringer Tiefenschärfe machen will, ein Portrait z.b., werde ich dafür eine große Blendenöffnung verwenden. Geht das jetzt mit FT schlechter?

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Experten,

 

mir schwirrt der Kopf. Ganz hab ichs nicht verstanden. Deshalb mal ganz praktisch nachgefragt: wenn ich ein Photo mit geringer Tiefenschärfe machen will, ein Portrait z.b., werde ich dafür eine große Blendenöffnung verwenden. Geht das jetzt mit FT schlechter?

Bedingt...

Hierfür gibt es wohl sogar Formeln, die mir aber z.Zt. nicht vorliegen.

Grundsätzlich ist es so, dass je kleiner der Chip wird, der Tiefenschärfebereich entsprechend größer wird. Tatsächlich muß man also bei einer 4/3 mit größeren Blendenöffnungen arbeiten als beispielsweise bei einem APS/C-Chip - wenn man das Motiv freistellen will.

Diesen Nachteil bekommt man aber z.B. bei Makros als Pluspunkt zurück, da man hier um jeden Millimeter mehr an Tiefenschärfe kämpfen muß.....

bearbeitet von Manfred
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Experten,

 

mir schwirrt der Kopf. Ganz hab ichs nicht verstanden. Deshalb mal ganz praktisch nachgefragt: wenn ich ein Photo mit geringer Tiefenschärfe machen will, ein Portrait z.b., werde ich dafür eine große Blendenöffnung verwenden. Geht das jetzt mit FT schlechter?

 

 

Technisch gesehen ja. Es gibt neben der Äquivalentbrennweite - bedingt durch den sog. "crop-Faktor" - auch eine Äquivalentblende. Die Theorie besagt dazu, dass ein 100mm Objektiv bezogen auf das Kleinbildformat von 24x36 bei Blende 4 die gleiche Schärfentiefe hat wie ein 50mm Objektiv für 4/3 bei Blende 2,0. In anderen Worten: um die gleiche Schärfentieffe zu erhalten, wie bei Kleinbild und Blende 4,0, darf ein 4/3 Objektive nur auf 2,0 eingestellt werden.

 

Dazu erlaube ich mir den Verweis auf den interessanten Diskurs anläßlich des von Hans vom Semmerin eingestellten Bildes "Seniorenbetreuung":

 

http://www.forum-fourthirds.de/menschen/193-seniorenbetreuung.html

 

Dort findest Du weitere Informationen.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Danke, Thomas, ich hatte das Gespräch zu diesem Thema unter "Seniorenbetreuung" zunächst nicht bemerkt. Dort ist alles wesentliche gesagt worden. Manchmal gibt es eben unterschiedliche Wege, um das Gleiche zu umschreiben.

 

Und jetzt mal ganz praktisch, wie von Dr. P. erbeten:

Bei gleichem Bildausschnitt, z.B. des Portraits, gegenüber Kleinbild die halbe Blendenzahl oder etwas mehr einstellen und auf dem Monitor der Kamera nachschauen, ob der gewünschte Freistellungseffekt eintritt.

 

Grüße

Thorsten

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hi,

um es mal auf einen ganz einfachen Nenner zu bringen............

 

1.) die Lichtstärke eines Objektives ändert sich nicht durch den Crop, sondern bleibt immer wie sie ist.

2.) Die Verlängerung ist abhängig von der Chip Größe. z.B. VF 1:1, 4/3 - 1:2 also ein KB 1:2/50er wird ein 4/3 1:2/ 100er usw.

3.) Die Schärfentiefe bleibt beim Objektiv immer gleich, aber nicht ohne Folgen, denn wenn ein 50er an 4/3 System zum 100er wird, ist die Schärfentiefe so wie bei einem 100er an VF, also größer.

Dies ist für Makro ein Vorteil, und für Porträt und Freistellen ein Nachteil.

 

Alles Klar???

Gruß

Horst

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Nehmen wir an, ich stehe mit einer Kamera in der Gegend und habe ihr Objektiv auf einen Gegenstand fokussiert.

 

1. Ich ändere weder Aufnahmeabstand noch Brennweite noch Blende

=> an dem Bild, das das Objektiv in die Kamera projiziert, ändert sich gar nichts.

 

2. Ich vergrößere den Aufnahmeabstand und/oder verkürze die Brennweite

(beides verkleinert das Bild des Gegenstandes in der Kamera = kleinerer Abbildungsmaßstab)

und/oder verkleinere die Blendenöffnung

=> die Schärfentiefe nimmt zu

 

3. Ich verkleinere den Aufnahmeabstand und/oder verlängere die Brennweite

(beides vergrößert das Bild des Gegenstandes in der Kamera = größerer Abbildungsmaßstab)

und/oder vergrößere die Blendenöffnung

=> die Schärfentiefe nimmt ab

 

Die Größe des Aufnahmemediums Film oder Sensor hat hierauf keinen Einfluss.

Die Größe des Aufnahmemediums Film oder Sensor verändert auch die Brennweite des Objektivs nicht.

Der "Verlängerungsfaktor", z.B. x2 beim Wechsel von Kleinbild auf FT, ist eine gedankliche Hilfe, um sich den kleineren Bildausschnitt vorstellen zu können, den der FT-Sensor erfasst.

 

Zurück zum Anfang: Ich stehe immer noch mit der Kamera in der Gegend und habe ihr Objektiv auf den Gegenstand fokussiert.

 

Hätte ich meine Einstellung zunächst mit einer Kleinbildkamera vorgenommen,

und wählte ich nun ein kleineres Aufnahmemedium, z.B. FT,

und sollte das Bild des fotografierten Gegenstandes immer noch im gleichen Größenverhältnis zum Bildformat stehen,

z.B. die ganze Bildhöhe (13 mm bei FT gegenüber 24 mm bei KB) einnehmen, müsste ich

bei unveränderter Brennweite den Aufnahmeabstand vergrößern

und/oder die Brennweite verkürzen.

=> die Schärfentiefe nimmt zu, siehe 2.

 

Grüße

Thorsten

bearbeitet von theab
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Nehmen wir an, ich stehe mit einer Kamera in der Gegend und habe ihr Objektiv auf einen Gegenstand fokussiert.

 

1. Ich ändere weder Aufnahmeabstand noch Brennweite noch Blende

=> an dem Bild, das das Objektiv in die Kamera projiziert, ändert sich gar nichts.

 

2. Ich vergrößere den Aufnahmeabstand und/oder verkürze die Brennweite

(beides verkleinert das Bild des Gegenstandes in der Kamera = kleinerer Abbildungsmaßstab)

und/oder verkleinere die Blendenöffnung

=> die Schärfentiefe nimmt zu

 

3. Ich verkleinere den Aufnahmeabstand und/oder verlängere die Brennweite

(beides vergrößert das Bild des Gegenstandes in der Kamera = größerer Abbildungsmaßstab)

und/oder vergrößere die Blendenöffnung

=> die Schärfentiefe nimmt ab

 

Die Größe des Aufnahmemediums Film oder Sensor hat hierauf keinen Einfluss.

Die Größe des Aufnahmemediums Film oder Sensor verändert auch die Brennweite des Objektivs nicht.

Der "Verlängerungsfaktor", z.B. x2 beim Wechsel von Kleinbild auf FT, ist eine gedankliche Hilfe, um sich den kleineren Bildausschnitt vorstellen zu können, den der FT-Sensor erfasst.

 

Zurück zum Anfang: Ich stehe immer noch mit der Kamera in der Gegend und habe ihr Objektiv auf den Gegenstand fokussiert.

 

Hätte ich meine Einstellung zunächst mit einer Kleinbildkamera vorgenommen,

und wählte ich nun ein kleineres Aufnahmemedium, z.B. FT,

und sollte das Bild des fotografierten Gegenstandes immer noch im gleichen Größenverhältnis zum Bildformat stehen,

z.B. die ganze Bildhöhe (13 mm bei FT gegenüber 24 mm bei KB) einnehmen, müsste ich

bei unveränderter Brennweite den Aufnahmeabstand vergrößern

und/oder die Brennweite verkürzen.

=> die Schärfentiefe nimmt zu, siehe 2.

 

Grüße

Thorsten

 

Schön erklärt.

 

Gruß,

 

Jens

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...