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Hallo Foristen und alte Fotohasen, :)

 

wenn man die typischen Aussagen liest, spricht man bei Portraitobjektiven in der Regel von Linsen mit einer Brennweite von 70 bis 100 mm.

Der Klassiker schlechthin hat am Kleinbildsensor genau 85 mm Brennweite.

Es ist klar, daß hierbei jeder variieren kann und die Geschmäcker verschieden sind.

Was mich nur gerade umtreibt, das ist die Frage, ob diese 85 mm für Portraits ursprünglich bei Hoch- oder Querformatfotos gedacht sind ?!

Denn das macht ja schon einen Unterschied aus. Bei Hochformatfotos gehe ich in der Regel näher an das Gesicht der Person heran, was

zu einem plastischeren Bildeindruck führt. Bei zu wenig Brennweite führt das schnell zu einer übergroßen Nase im Vergleich zum restlichen Gesicht bzw. Kopf.

Nehme ich die Kamera im Querformat und beziehe ich noch ein wenig vom Oberkörper und nicht nur vom Gesicht mit ins Portrait ein, kann ich leicht auch mit einem 50er Objektiv verzerrungsfreie Gesichter bekommen.

 

Wie sind die 85 mm also ursprünglich als Referenz für Portraits gedacht - hoch oder querformatig ?!

 

lg Manfred

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Hallo Manfred,

 

das ist ein interessantes Thema. Manche machen ja mit Weitwinkel Porträts. Ob die 85mm für Hoch oder Querformat Porträts gedacht sind, kann ich Dir gar nicht sagen. 50mm sind jedoch für ein formatfüllendes Porträt im Querformat mit Gesicht und ein bisschen Oberkörper meiner Meinung nach definitiv zu wenig, weil man schon so nah ran müsste, dass es zu perspektivischen Verzerrungen kommen würde. Ich würde 50mm/kb eher für Ganzkörper-Porträts einsetzen.

 

An der a6000 hatte ich damals das sel50f18 für Porträts. Das war eine gute und günstige Porträtlinse. Allerdings reichten mir sogar hier die 75mm/kb für Porträts im Querformat (Kopf+ein bisschen Oberkörper) nicht aus, so dass ich die fehlenden mm cropen musste. 

 

Ich versuche mich immer am Mindestabstand zu orientieren, damit es nicht zu perspektivischen Verzerrungen im Gesicht kommt. Ich glaube, dass sollte der Abstand sein, den ich auch einhalte, wenn ich mit einem fremden Menschen interagiere, mich unterhalte. Ich versuche immer mindestens ca. 2 Meter oder mehr (geschätzt) einzuhalten.

 

Zu diesem Thema gibt es interessante psychologische Untersuchungen. Bilder mit ganz leichten, kaum sichtbaren perspektivische Verzerrungen, die auftreten, weil der Mindestabstand leicht unterschritten wurden, werden durch den Betrachter trotzdem instinktiv als bedrohlich empfunden.  

 

Meiner Meinung nach sind 85mm-135mm am Besten geeignet. Zuviel Abstand und eine zu lange Brennweite sind auch nicht optimal, weil sich die Gesichtsproportionen wieder eher ungünstig verändern.

 

lg 

Hallo Foristen und alte Fotohasen, :)

 

wenn man die typischen Aussagen liest, spricht man bei Portraitobjektiven in der Regel von Linsen mit einer Brennweite von 70 bis 100 mm.

Der Klassiker schlechthin hat am Kleinbildsensor genau 85 mm Brennweite.

Es ist klar, daß hierbei jeder variieren kann und die Geschmäcker verschieden sind.

Was mich nur gerade umtreibt, das ist die Frage, ob diese 85 mm für Portraits ursprünglich bei Hoch- oder Querformatfotos gedacht sind ?!

Denn das macht ja schon einen Unterschied aus. Bei Hochformatfotos gehe ich in der Regel näher an das Gesicht der Person heran, was

zu einem plastischeren Bildeindruck führt. Bei zu wenig Brennweite führt das schnell zu einer übergroßen Nase im Vergleich zum restlichen Gesicht bzw. Kopf.

Nehme ich die Kamera im Querformat und beziehe ich noch ein wenig vom Oberkörper und nicht nur vom Gesicht mit ins Portrait ein, kann ich leicht auch mit einem 50er Objektiv verzerrungsfreie Gesichter bekommen.

 

Wie sind die 85 mm also ursprünglich als Referenz für Portraits gedacht - hoch oder querformatig ?!

 

lg Manfred

 

bearbeitet von Flaschengeist
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Im Englischen spricht man von Portrait oder Landscape, wenn man Hoch- oder Queerformat benennen will.

 

Das gibt schon einen Hinweis, wie man sich gemeinhin ein Portrait vorgestellt hat.

 

 

 

die typischen 85mm beziehen sich im Allgemeinen auf ein Kopf/Schulterportrait .. für ein Kopfportrait im engen Sinn, wird man (je nach der Kopfform und der Idee des Bildes, evtl. sogar noch ein längeres Objektiv nehmen.

 

Die Brennweite dient dabei dazu, einen "sicheren" Abstand herzustellen, der die Verzerrungen durch die räumliche Struktur des Kopfes gering hält. Wir Menschen haben zwei Augen, deren Abstand unsere Sehbasis bestimmt ... im Gehirn werden die Informationen zusammengerechnet und ergeben ein räumliches Bild. Wir haben keine Probleme, auch aus nächster Nähe ein Gesicht in normalen Proportionen wahrzunehmen ... ausser wir schliessen ein Auge dabei, dann sieht das ähnlich komisch aus, wie bei einem Foto.

 

Der sichere Abstand dient dazu, diesen Trick des Auges auszugleichen, mit der breiten Sehbasis sehen wir ein wenig um das Gesicht herum, sehen Teile, die wir mit einem Auge nie sehen würden ..... der Abstand muss also so gross sein, dass man auch mit einem Auge (hier Objektiv) diese Teile aufs Bild bekommt .. und das so, dass es natürlich aussieht.

 

Wenn man nun die Kamera quer nimmt, dann wird der Bildwinkel, den wir für das Gesicht in der Höhe haben, deutlich kleiner. Wir müssen also eine kürzere Brennweite nehmen, um den gleichen Abstand zu erzielen. (vielleicht dachte Sony beim 50er SEL ja an Querportraits, so währe die kurze Brennweite erklärbar)

 

 

Die Brennweite, die  uns den sicheren Abstand gewährleistet ist also kein fixer Wert, sondern ändert sich nach der Menge von Gesicht und Oberkörper, die wir abbilden wollen. Wenn man mit einer Kleinbildkamera ein Querportrait von einem oder wenigen Menschen machen will, ist eine kürzere Brennweite (35mm - 50mm) durchaus gut, (Mittendrineffekt) wenn die Leute bis zur Bauchhöhe abgebildet werden, soll nur der Schulterbereich gezeigt werden, würde ich bei 16:9 ab 50mm aufwärts nehmen.

 

Das alles bedeutet nicht, dass man nicht auch einfach das 85er dafür nehmen könnte, wie weiter oben schon ausgeführt wird, ist ein wenig mehr Abstand durchaus auch für das Zielobjekt angenehmer.

 

Um das für sich selbst durchzudenken, nehmt einfach an, ihr croppt Eueren Sensor so, dass die Höhe die neue lange Kante ist ...

 

Das heisst, bei einem Kleinbildsensor hätte man 24mm Bildhöhe .. was praktischerweise fast die APS Bildhöhe ist.

 

Was also für APS im Hochformat passt, kann man für Kleinbild im Querformat gut hernehmen.

bearbeitet von nightstalker
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oder ganz einfach,  ein Kopf mit langen geraden Haaren kann man im hochformat erst recht noch schmaler machen...bei Potrait bis Schulter/ Brust ?

 

genau so wie Musterungen auf Kleidern Leute schlänker oder fester erscheinen lassen können

bearbeitet von potz
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oder ganz einfach,  ein Kopf mit langen geraden Haaren kann man im hochformat erst recht noch schmaler machen...bei Potrait bis Schulter ?

 

 

Hmm also an den Haaren würde ich das nicht festmachen :)

 

 

Aber ein breites Gesicht, kann man durch eine kürzere Brennweite, ein spitzes Gesicht, mit entsprechender Nasenform, mit einer längeren Brennweite, harmonischer aussehen lassen.

 

Dabei spielt aber auch eine Rolle, wie das Gesicht in die Kamera sieht, sprich, frontal, oder schräg usw.

 

Grundsätzlich kann man mit Licht und Schatten noch mehr erreichen (schaut Euch mal alte Hollywoodfilme an, die hatten noch jede Menge harte Schatten, statt wie heute die Schauspieler eher flach auszuleuchten.)

 

Interessant auch, wenn eine Szene mit einem Mann und einer Frau sichtbar ist und die Schatten nicht gleich tief sitzen, bzw auch verschieden angesetzt sind ... meiner Meinung nach die ganz hohe Kunst, das in einer Szene zu machen.

 

 

Hier nochmal der Link, den ich letztens schon mal gepostet hatte:

 

https://media.giphy.com/media/l2JJu55Y2LSvkbBqo/giphy.gif

 

 

traurige Folge der Handyfotografie:

 

vielen Frauen gefallen ihre Bilder nur noch mit WW, weil sie damit "schlank" aussehen, auch wenn die Nase fast durch den Monitor kommt und die Wangen aussehen, als hätten sie Wochen des Hungers hinter sich.

bearbeitet von nightstalker
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Hier mal ein Foto vom vergangenen Jahr mit dem Canon FD 1.4/50 so gut wie nicht beschnitten.

Kann sein, daß das Canon im Nahbereich minimal mehr Brennweite aufweist, ich würde mal von 55 mm ausgehen (im Vergleich mit meinen anderen 50ern)

Hier würde ich nicht sagen, daß das Gesicht leicht verzerrt ist und mehr Brennweite vonnöten gewesen wäre. Okay, ist ja auch mehr vom Oberkörper mit drauf.

 

31231945690_374a43efb6_o.jpgCanon FD50_1,4-08274 by Manfred Götz, auf Flickr

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Hier nochmal der Link, den ich letztens schon mal gepostet hatte:

 

https://media.giphy.com/media/l2JJu55Y2LSvkbBqo/giphy.gif

 

 

Okay, jetzt hab ich's verstanden, die zu verwendbare Brennweite richtet sich nach der "Gesichtsfülle" der zu portraitierenden Person ! :D

 

lg Manfred

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Ich versuche mich immer am Mindestabstand zu orientieren, damit es nicht zu perspektivischen Verzerrungen im Gesicht kommt. Ich glaube, dass sollte der Abstand sein, den ich auch einhalte, wenn ich mit einem fremden Menschen interagiere, mich unterhalte. Ich versuche immer mindestens ca. 2 Meter oder mehr (geschätzt) einzuhalten.

 

 

Danke für deinen Beitrag, es stimmt, viele Menschen fühlen sich auch sehr unwohl, wenn man ihnen mit der Kamera zu nah auf die Pelle rückt.

Ob ich allerdings bei einer Unterhaltung mit einem Fremden gleich 2 Meter Abstand halte, weiß ich nicht, kommt mir etwas viel vor. Könnte aber ein guter Richtwert sein.

 

lg Manfred

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Was mich nur gerade umtreibt, das ist die Frage, ob diese 85 mm für Portraits ursprünglich bei Hoch- oder Querformatfotos gedacht sind ?!

Nun, darauf gibt es eine eindeutige Antwort: Hochformat.

 

In den Frühzeiten der Photographie gab es praktisch nur Kameras für Hochformat, die gar nicht oder nur sehr umständlich auf quer gedreht werden konnten. Porträts wurden so ausschließlich im Hochformat angefertigt, daß Hoch- bzw. Querformat auf Englisch bis zum heutigen Tag als "portrait" bzw. "landscape" angesprochen werden.

 

Porträts im Querformat sind sicher ein Ausdruck der allgemeinen Befreiung von gesellschaftlichen Konventionen. Haben möglicherweise auch etwas damit zu tun, daß man heute (wie deine Querporträts) vielfach mehr Wert auf die Einbeziehung eines weiteren Umfeldes legt, während das vertikale Umfeld (Uniform!) weniger gefragt ist. Außer in der Modephotographie, wo die Gesichter vielfach zu Accessoires für die Textilien zu werden scheinen.

bearbeitet von micharl
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Porträts im Querformat sind sicher ein Ausdruck der allgemeinen Befreiung von gesellschaftlichen Konventionen. Haben möglicherweise auch etwas damit zu tun, daß man heute (wie deine Querporträts) vielfach mehr Wert auf die Einbeziehung eines weiteren Umfeldes legt, während das vertikale Umfeld (Uniform!) weniger gefragt ist.

 

 

Ich glaube der pragmatische Grund ist, dass immer mehr Leute ihre Bilder am TV ansehen ...

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Okay, jetzt hab ich's verstanden, die zu verwendbare Brennweite richtet sich nach der "Gesichtsfülle" der zu portraitierenden Person ! :D

 

Intuitiv war Dir das schon vorher klar - im 50er-Bild war das Gesicht deutlich kleiner, als in den anderen beiden.

 

Neben den Unterschieden der Perspektiven auf Gesichter würde ich noch anmerken, dass kürzere Brennweiten näher am Geschehen wirken, während längere Brennweiten Distanz schaffen.

 

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Man kann mit 24, 35, 55, 85, 100, 150 oder 200 mm Portraits machen, wenn man weiß wie bzw. den richtigen Abstand hat. Was einem dabei am besten liegt oder gefällt muss man für sich selbst herausfinden. Da gibt es wie bei allem in der Fotografie kein richtig oder falsch und auch keine Regeln.

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