Hochzeit fotografieren, welche objektive?

[johny]

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Ich werde das erste mal eine Hochzeit fotografieren, Zur Verfügung stehen mir eine Nex 5n und eine Alpha 6000. Jetzt frage ich mich welche der E-mount Objektive ich da nehmen soll.

 

Ursprünglich dachte ich sel 24f 1.8 an die 5n und auf die A6000 entweder sel 16-70 f4 oder Touit 32 f1.8. Mit dabei noch das sel 50mm f1.8 für Geplante Portraits.

 

Was würdet ihr empfehlen?

[Kleinkram]

Alle, die Du hast. An eine Kamera würde ich das Zoom setzen wegen der Universalität, an die andere das 50 mm wegen der Porträts.

 

Entgegen der Tendenz hier zum Freistellen bin ich der Meinung, dass bei Hochzeiten das "normale" Bild mit größerer Tiefenschärfe gelingt. Spezielle Bilder passen mit den mittleren Festbrennweiten bei offener Blende, wenn der Fotograf Zeit und/oder spezielle Vorstellungen hat.

 

Fotografierst Du auch in der Kirche? Dann sprich mit dem Pfarrer, ob Du auch bei der Ringübergabe Aufnahmen machen kannst. Guck Dir vorher die beste Stelle aus und setze das passende Objektiv auf.

 

Denke daran, Du machst Die Bilder nicht für (nur) Dich, sondern für Andere!

bearbeitet 5. Mai 2014 von Kleinkram

[johny]

Danke für die Hilfestellung. Ich weiss halt nicht ob das 16-70 f4 zoom von der Lichtstärke reichen wird, und ob es nicht besser ist dann lieber eine Festbrennweite zu benutzen. Mit blitzen habe ich leider keine Erfahrung.

[Gast]

Tagsüber reicht das 16-70 auf jeden Fall. Ich würde das unbedingt mitnehmen. Wenn du in Innenräumen fotografierst könnte das SEL35 perfekt sein. Für manches ist sicher das 24er besser. Dann kannst du immer noch eine Kamera mit 35er und die andere mit 24er ausrüsten. Das 50er ist oft zu lang aber für Portraits sicher perfekt.

[johny]

Es geht erstmal um das Fotografieren im Standesamt und kurz darauf wo es ein wenig hektisch ist und wo man keine 2. Chance hat für neues Foto. Also ja, es ist im Raum! Wie gut es beleuchtet sein wird weiss man nicht hängt vom Wetter ab.

 

Da würde ich eure Meinung hören welche Objektive drauf.

 

Für Die Party danach werde ich schon klar kommen.

[RichardDeanAnderson]

Ich habs selber noch nie gemacht, aber man macht sich ja auch so seine Gedanken.

Zunächst würde ich mir mal die Location anschauen und das möglichst zu einer Zeit zu der auch die Feier stattfindet. Wenns dort halbwegs hell ist sollte das 16-70er reichen. Da biste auch viele flexibler. Sollte es zu dunkel sein, dann muss halt mehr lLichtstärke ran. Nur musste dabei schon höllisch aufpassen, dass wirklich alles scharf ist was scharf sein sollte. Sinnloses Fotografieren mit Blende 1.8 bei dem z.b. die Gesichter des Paares unscharf sind bringt nur bedingt etwas.

 

Vllt sprichst du nochmal mit dem Paar welche Fotos diese bevorzugen. Natürlich bist du der Fotograf und du hast das letzte Wort, aber die Fotos machst du ja letztenendes für das Paar. Ich kenne z.b. genug Leute, die es nicht besonders mögen wenn zuviele Porträts fotografiert wurden. Da muss man halt immer drauf achten, dass ggf. auch die Feier auf den Fotos abgebildet werden sollte. Daher vllt nicht zwingend das 50er drauf lassen, sonder eher etwas weitwinkligeres um die Stimmung besser einzufangen.

 

Was das Blitzen anbelangt:

Ich weiß, dass es hier allgemein eher verpöhnt ist, aber ich bin ganz ehrlich und sage das der Integrierte Blitz meiner NEX 6 eines der besten Ausstattungsmerkmale ist. Natürlich stößt dieser fix an Grenzen bei großen Räumen. Aber bei nicht allzuhoch hängenden Decken kann man wunderbar indirekt Blitzen und so den Hintergrund aufhellen ohne Schatten zu werfen. Du musst halt auf den Weißabgleich achten um die Stimmung nicht zu sehr zu entfremden. Auch bringt die das indirekte Blitzen wenig, wenn du eine farbige Decke hast, denn dann haste schöne farbstichige Bilder...Ich blitze eigentlich nie frontal sondern wenn dann meist indirekt. Der Frontalblitz zerstört i.d.R: jegliche Stimmung.

Teste den Blitz der Alpha 6000 doch mal etwas aus. Einfach auf Anschlag nach hinten kippen, mit einem Finger festhalten und mit einem anderen auslösen. Das klappt bei mit mit meiner normalen Kamerahaltung wunderbar. Ich hab aber auch schon andere gesehen, bei denen das nicht so "rund" aussah;-)

 

Blende aufmachen bringt halt nicht immer was, wenn ein Großteil in der geringen Schärfetiefe untergeht...da bringt manchmal ein sinnvoll eingesetzter Blitz mit einer Blende 3.0 oder 4 mehr. Zumindest habe ich diese Erffahrung gemacht..

[nightstalker]

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24er auf der 5N (Übersichten, Gruppenbilder und ähnliches)

50er auf der 6000 (wegen AF, der muss schnell sitzen, wenn Du mit längerer Brennweite portraitierst .. und die 24 MP helfen bei Ausschnitten.)

 

Das Zoom einfach mal mitnehmen, wirst Du aber wahrscheinlich nicht benötigen.

 

versuche insbesondere der Versuchung zu widerstehen, die Gruppenbilder mit 16mm zu machen ... mit 24mm werden die deutlich schöner.

 

Fotografiere nicht aus 1,80m Höhe auf die Braut herab, sondern versuche auf ihrer Brusthöhe zu sein.

 

 

Wichtig:

 

Du brauchst einen, der Dir sagt, wo Du wann sein musst ... lass Dich nicht mit einem Ablaufplan abspeisen.

Das Hochzeitspaar muss sich auch im Klaren sein, dass es nur Fotos erwarten kann, wenn Du einbezogen wirst und informiert. Dies muss mit dem Organisator abgesprochen sein.

 

Im Standesamt muss man sich nicht hetzen, lass Dir dem Standesbeamten kurz vorstellen ("Das ist unser Fotograf...") steh nicht im Weg, wähle verschiedene Positionen. Wenn der Beamte weiss, dass Du offiziell Fotos machst, dann nimmt der auch Rücksicht.

 

 

Lass Dir genug Zeit einräumen für das Hochzeitsbild, auch eine gute Location muss gefunden werden ... einfach hinter dem Gasthaus in den Wald, ist selten eine gute Lösung. Ein Ausweichplatz für Regenwetter sollte bedacht sein und Du solltest Dir vorher überlegen, was Du machen willst (Lichtrichtung, Hintergrund, Posingideen ..Reflektoren, Blitze .. oder natürliches Licht)

 

Aufhellen mit direktem Blitz ist kein Problem, wenn man das vorhandene Licht voll einbezieht, dann sieht das auch nicht niedergeblitzt aus ... das sollte man aber vorher üben.

 

 

 

letztens hat einer diesen Link gepostet, da wird einiges zum blitzen erklärt (anderer Hintergrund, aber einiges Wissen, das man auch für eine Hochzeit nutzen kann)

 

http://www.visualpursuit.de/tutorials/esoterisches_blitzzubehoer/

 

 

Der wichtigste Tip:

 

 

sprich mit den Hochzeitsleuten darüber, dass Du sowas noch nie gemacht hast, Dir aber Mühe gibst.

 

Wenn sie Qualität erwarten, müssen sie mithelfen, oder sich jemanden suchen, der mehr Erfahrung hat.

Meine bisherige Erfahrung ist, dass die Brautleute hohes Interesse haben, am Ende gute Bilder zu bekommen ....

 

 

bearbeitet 6. Mai 2014 von nightstalker

[johann_wolfgang]

Meiner Erfahrung nach ist Hochzeits-Fotografie ein ganz heikles Thema - insbesondere im Freundeskreis. Wenn es für das zukünftige Paar das erstemal stattfindet, dann umso mehr. Die Braut hat sehr hochgesteckte Erwartungen in die Fotos ihrer Hochzeit. Diese Verantwortung sollte man einem Profi überlassen - eine Hochzeit ist immer teuer, da sollten die meist teuren Abzüge vom Profi auch noch ins Budget passen.

 

Du könntest dann ohne Zwang sehr kreativ werden und ungewöhnliche Motive und Ansichten einfangen. Wenn Du als Alleinfotograf wirkst, dann hast Du von Anfang an die A....karte. Werden Deine Fotos gut - na klar, deshalb warst Du ja hier. Gelingen sie jedoch nicht so berauschend, dann trägt Dir das die Braut noch in 10 Jahren nach.

 

Schau Dir vorher das Standesamt an, welches Licht? Südfenster?, mit der Gefahr dass die Sonne auf die Leute knallt? Sprich mit dem Standesbeamten, denn er ist der Chef und bestimmt Deine Möglichkeiten zum Fotografieren. Ausserdem kannst Du dann die Objektivauswahl festlegen - es gibt riesige Standesämter und es gibt kleinere!

 

Nur so meine Gedanken aus meinen Erfahrungen .....

 

 

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Ein Standesamt so hoch wie eine Kirche, dunkle Wände und einfach duster. Genau zur Trauungszeremonie kam die Sonne durch die bunten, bleiverglasten Fenster. Kontraste zum Verrücktwerden.

 

 

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[mrieglhofer]

Da kann ich mich nur anschliessen. Normal solltest du einige Hochzeiten als Zweitfotograf machen, bevor du als Chef in den Ring steigt. Wenn du regelmäßig Events fotografiert und das Equipment blind beherrscht, wird es auch hier klappen. Nur dann fragst nicht nach dem Objektiv.

 

Der Profi fotografiert nicht besser, aber weit öfter. Damit macht er in der Regel weniger Fehler und kann sich ohne Zeitverlust auf veränderte Situationen einstellen, weiss wie er die Leute stellen muss und kann dadurch recht sicher brauchbare Bilder machen.

Zumindest solltest du das mit jemandem zweiten machen, damit bei einem Ausfall oder Fehler zumindest einer die Bilder hat.

Rest wie vorher anschauen, mit Pfarrer/Standesamt abfangen abstimmen usw. Ist eh schon genannt.

[romi]

Joe Buissink engagiert extra einen "Prime Photographer", damit er in Ruhe seine Aufnahmen als "Second Photographer" machen kann, "wie ein Kind, dass sich heimlich ins Wohnzimmer der Eltern schleicht, wenn sie Besuch haben".

 

Ist vielleicht etwas OT, aber allein der Vortrag ist es wert, angesehen zu werden. "Shoot first, focus after". Es geht um den richtigen Moment, wie bei bei den Street-Fotografen. Er verwendet den P-Modus, um immer aufnahmebereit zu sein. ISO 6400 bis 12800. Die Bilder auf seiner Seite www.joebuissink.com rauschen wie wild, sind vermutlich deshalb meist schwarz/weiß. Aber er schafft es, eine Atmosphäre einzufangen, die wohl einmalig ist, wenn man sich seine Referenzen anschaut. Im Vortrag wird er gefragt, was ein fertiges Bild bei ihm kostet. 250$ ohne Unterschrift, 500$ mit, bei einem Materialwert von 60$.

 

http://www.youtube.com/watch?v=w9zVml5ItgM&list=UUHIRBiAd-PtmNxAcLnGfwog

 

Roger

bearbeitet 8. Mai 2014 von romi