Nachführung für Milchstraße

[hollar]

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Hallo zusammen,

ich spiele schon länger mit dem Gedanken mir eine Nachführung für die Milchstraßenfotografie zu kaufen.

 

Aktuell verwende ich eine Olympus OMD EM1 und einem 12-40 2.8, da die Mark I nicht unbedingt ein ISO Monster ist und nie sein wird, habe ich folgende Überlegung:

• Mit der Nachführung kann die verwendete ISO deutlich nach unten gedrückt werden
• Blende von 2.8 und 12mm sind weiterhin verwendbar
• leicht längere Belichtungszeiten sind möglich
• 2. Aufnahme für die Landschaft zum stacken notwendig (da durch Nachführung diese verwischt).

Kann ich diese Ziele durch eine Nachführung erreichen? Und wie verhält es sich den bei einer Nachführung hinsichtlich der Belichtungszeit und ISO? Ohne ist es relativ simpel: Hohe ISO; Belichtungszeit 300/(Brennweite*2) - wie berechnet sich das bei einer Nachführung?

Danke euch

[flyingrooster]

vor 33 Minuten schrieb hollar:

Kann ich diese Ziele durch eine Nachführung erreichen? Und wie verhält es sich den bei einer Nachführung hinsichtlich der Belichtungszeit und ISO? Ohne ist es relativ simpel: Hohe ISO; Belichtungszeit 300/(Brennweite*2) - wie berechnet sich das bei einer Nachführung?

Ja, diese vier Ziele kannst du mit einer Nachführung alle erreichen. Wie lange du belichten kannst, kommt auf die verwendete Brennweite/Bildwinkel und die Qualität der Nachführung an, ebenso wie weit der ISO-Wert gesenkt werden kann.

Schau mal in das unten verlinkte Thema rein. Hier gibts neben Fotos auch so manche Anmerkung zu verwendeter Technik.
Bspw. bei meinem Foto in Kommentar #354 habe ich ein paar Worte dazu geschrieben, sowie Aufnahmeparameter genannt und den Minitrack LX2 von Omegon als Nachführung verwendet. Klein, günstig, unkompliziert, rein mechanisch (zieht man wie einen Wecker auf) und bringt aufnahmetechnisch bereits gewaltige Vorteile. Beim kleinen Omegon berechnet sich die für deine Oly seitens Omegon empfohlene max. Belichtungszeit mittels 100/(Brennweite*2) – Ergebnis in Minuten (nicht Sekunden). Käme @ 12 mm also auf gut 4 min. Meist kann man dies auch noch ein Stück weiter ausreizen und behält perfekt punktförmige Sterne.

[sardinien]

Grundsätzliche Vorteile einer Nachführung, sofern eine Einnordung vorgenommen wurde:

-es sind "nicht nur leicht" längere  Belichtungszeiten möglich, die eine niedere ISO erlauben (für die Milchstraße verwende ich bei f/1.7 10 mm ISO 400/800 mit 20 Sekunden)

-in der Regel werden die Ecken mit einer Nachführung verbessert, eventuell hilft auch eine Scharfstellung im erweiterten Eckbereich

zu Punkt 2: dafür verwende ich LR>PS (ideal kann es sein, wenn die Landschaft bereits in der Dämmerung aufgenommen wird). In PS kann der Vordergrund feinfühlig eingepasst werden, einfach genial

Allgemein:

- neben der Nachführung gibt es noch die Möglichkeit des Lichterstacking (Siril ist hier zu empfehlen) bzw. eine Kombination aus beiden

- interessant ist eine Nachführung, wenn der HiRes Modus verwendet wird. Zumindest bei meiner G9 (leider nur max. 1 Sek.) werden dabei aus ISO 1600 = ISO 200. Bei meiner bestellten S5 gehen 8 Sek mit HiRes

- für Astro Aufnahmen mit Teleobjektiven dürfte eine Nachführung Pflicht sein

- Kenntnisse bzw. Erfahrungen in der EBV sind allgemein wichtig, für die Astrofotografie elementar

-für die Rauschminderung des Sternenhimmels können 2-3 Schritte zielführend sein

Ich bin erst vor wenigen Monaten in die Nachführung eingestiegen und habe es, trotz seltener Anwendung, nicht bereut. HiRes vom Mond mit 400 mm erfordert ebenfalls eine Nachführung. Die S5 habe ich mir nur wegen lowlight/Astro bestellt. MFT bleibt mein Hauptsystem.

 

 

[pizzastein]

Für die Milchstraße würde ich eventuell sogar testen, ob es nicht ohne Nachführung gut genug geht, stattdessen mit Serienbild und Stacken. So kann man auch ohne Nachführung und wenig Aufwand in der Nachbearbeitung die Ergebnisse wesentlich verbessern.

Mit Nachführung kann man in der Tat deutlich länger belichten. Es kommt dann auf die Präzision der Nachführung an, wie genau die Nachführung ausgerichtet ist, eventuell auch weiteren Randbedingungen (Stabilität des Stativs, Wind, ...). Bei 12 mm mit Nachführung müssten mehrere Minuten Belichtungszeit drin sein.

An einfachen Nachführungen fallen mir ein: Omegon Minitrack (gibt es in unterschiedlichen Versionen), Vixen Polarie und iOptron Skytracker Pro.

[JoeD]

astrophotocologne empfehle ich hier:

Auf den Kanal bin ich gestoßen als ich nach einer Anleitung zu Siril gesucht habe.
Ich komme vor lauter Videos nicht mehr zum Fotografieren 😉