Eine unverhoffte Begegnung

[Lümmel]

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Manchmal meint es ja nicht nur das Wetter, sondern auch der Zufall gut mit einem. Ich war eigentlich zum Fluss gelaufen, um eventuell Hochwasser zu fotografieren (ja, ja, Sensationstourismus 😉). Aber da war nichts Spektakuläres zu sehen, abgesehen von einem Gänsesäger und einigen Reiherentenpaaren. DIe hätten mich ja auch schon genug begeistert.

Ein Termin drängte, also ging ich durch das Gelände einer Fischzucht nach Hause. Und dort sah ich aus den Augenwinkeln etwas Weißes durch das Schilf eines kleinen Zulaufs, der in einen Fischtümpel mündet, aufblitzen: Einen Silberreiher. Die sind hier allenfalls Durchzügler, insofern war das schonmal ansich erfreulich. Ich ging vorsichtig weiter und holte die bereits verstaute Kamera heraus in der Hoffnung, vielleicht ein, zwei Fotos dieses recht scheuen Vogels machen zu können.

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[Lümmel]

Das gelang, wie man sieht. Der Reiher war da etwa 3m entfernt, direkt neben dem Bach geht ein Weg entlang und es gibt nahezu keine Ufervegetation. Umso überraschter war ich dann jedoch, als ich merkte, dass der Vogel überhaupt keine Scheu vor mir hatte. In aller Seelenruhe latschte er durch den Bach und versuchte immer wieder, einen Fisch zu fangen. Der Wasserlauf ist voller Fische, allerdings ausgewachsene Forellen und Störe, also nicht ganz die Kragenweite eines Reihers. Beim Fischfang machte er immer sehr sehenswerte Verrenkungen:

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bearbeitet 20. Februar 2021 von Lümmel

[Lümmel]

Ich konnte etwa eine halbe Stunde gemächlich neben ihm herlaufen (den Termin hatte ich mittlerweile verschoben 😁) und nicht ein, zwei, sondern 400 Fotos machen. Er war dabei maximal 5-6m entfernt und störte sich überhauptnicht an mir. Dann kam er am Teich an und lugte erstmal durch das Schilf:

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bearbeitet 20. Februar 2021 von Lümmel

[Lümmel]

Schließlich setzte er wieder zum Fischfang an, und diesmal mit Erfolg. Ein Stichling, wenn ich das richtig sehe. Nicht groß, aber immerhin. So hatte ich an diesem schönen, sonnigen Tag eine unverhoffte Begegnung und die Gelegenheit, einen Vogel zu beobachten und zu fotografieren, den ich immer schonmal aus der Nähe sehen wollte.

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bearbeitet 20. Februar 2021 von Lümmel

[Lümmel]

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Auch ein schönes Beispiel dafür, dass man auch mit einer 2012er E-M5 und dem alten Panasonic 45-200 scharfe Fotos bekommen kann, wenn man nah genug dran ist.

bearbeitet 20. Februar 2021 von Lümmel

[Ameise]

vor 4 Stunden schrieb Lümmel:

Auch ein schönes Beispiel dafür, dass man auch mit einer 2012er E-M5 und dem alten Panasonic 45-200 scharfe Fotos bekommen kann, wenn man nah genug dran ist.

aus dieser Nähe kann man sonst ja nur aus einer Tarnung  heraus fotografieren..... der Kerl ist wohl so verwöhnt von dem üppigen Angebot und deshalb nicht mehr scheu? 

Hier beobachte ich solche Reiher seit einigen Jahren vermehrt, bis vor ca 8 Jahren hatte ich die überhaupt noch nie hier in Mittelhessen gesehen. Ich habe mal nachgelesen - auch die Experten scheinen sich nicht ganz im Klaren darüber zu sein, warum die vermehrt hier auftauchen - wohl am ehesten, weil sie sich, ähnlich wie die Graureiher, inzwischen hauptsächlich von Mäusen ernähren..... Graureiher, die in den 50-ger Jahren hier auch eine Seltenheit waren, haben hier meiner Erinnerung nach ab den 70-ger Jahren immer mehr zugenommen; u.a. wegen der vielen neu angelegten Fischteiche, sagt man..... aber auch die ernähren sich eher von Mäusen (und vielleicht auch, wie die Störche, von Insekten und Würmern)- jedenfalls sieht man sie viel öfter auf Feldern und Wiesen als an Flüssen, Bächen und Gewässern aller Art....

Danke für Deinen Bericht und die Fotos - jetzt wundert mich der deutliche Unterschied zu meinem Foto nicht mehr ganz so stark

(mein Foto im µft-Thread ist  auch noch ein crop) ....

 

[Lümmel]

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vor 20 Minuten schrieb Ameise:

aus dieser Nähe kann man sonst ja nur aus einer Tarnung  heraus fotografieren..... der Kerl ist wohl so verwöhnt von dem üppigen Angebot und deshalb nicht mehr scheu?

 

Hier sind sie eigentlich auch nur im Frühjahr und Herbst auf dem Durchzug zu sehen, stehen dann meist auf den Weiden, aber immer in reichlicher Entfernung, während es Graureiher wie Sand am Meer gibt, die stehen in den Bächen und Flüssen und fischen da eifrig. Thüringen hat aber auch reichlich Habitat für die.

Ich glaube bei dem Silberreiher eher, dass er so viel Hunger hatte, dass ihm alles andere egal war. Oder ihr, denn es war ein vergleichweise kleines Exemplar, vermutlich eher ein Weibchen. Das ist vermutlich eine dieser once-in-a-lifetime Momente gewesen. Interessant war auch die Reaktion der anderen Menschen (ja, da waren noch einige mehr, das ist eine parkähnliche Anlage): "Ah, ein Graureiher" 🙃.

Das erste ist kein Crop, die anderen habe ich etwas zurechtgeschnitten.

bearbeitet 20. Februar 2021 von Lümmel

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Unverhofft kommt oft. Schönes Erlebnis und klasse Aufnahmen. Glückwunsch.

[Ivi G]

Wunderschöne Fotos. Glückwunsch!