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Hallo!

Seit einigen Tagen bin ich Nutzer einer OMD EM5 II + PRO 2.8/13-40.

Und nun beschäftige ich mich mit der Frage, ob sich die Anschaffung eines Polarisationsfilters lohnt.

In diversen Artikeln habe ich unterschiedliche Auffassungen gefunden.

Grob gesagt teilt es sich in die PRO Polfilter Gruppe, die argumentiert, dass die Fotos auch im digitalen Zeitalter einfach kontrastreicher, klarer und "schöner" wirken, als dies Photoshop könne. Hinzu kommt die Entspiegelung von Glas- und Wasserflächen. Wer RAW gar nicht nutzt, brauche sowieso einen Polfilter, um sehr gute JPEGs aus der Kamera zu erhalten.

Die NO Polfilter Gruppe hält wiederum vereinfacht gesagt, den Polfilter für Schnickschnack, da schon die Kamerasoftware beliebig kontrastreiche und lebhafte Fotos ermöglicht. Der Polfilter führe schlimmstenfalls bei billigen Modellen zu Unschärfen.

Mich Würden EUERE Erfahrungen interessieren!

 

Polfilter JA oder NEIN?

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Hab eigentlich immer einen dabei, nutze ihn zum "Entspiegeln" wenn ich 1. Zeit dazu habe und 2. Lust dazu habe oder mich Reflektionen so stören, daß ich die reduzieren will. Ab und zu fotografiere ich Produkte für einen Katalog, da ist er auch schon mal recht nützlich. Mit "Entspiegeln" meine ich auch zB störende Lichtreflexe auf Blättern oder anderen Oberflächen wie zB Felsen/Steinen. 

 

Wofür ich ihn - im Gegensatz zu analogen Zeiten - eigentlich so gut wie nicht mehr verwende ist der klassische Einsatzbereich "Himmel schöner machen". Besonders im UWW Bereich kommt es da häufig zu unschönen Effekten. Da ist es wirklich sinnvoller evtl. später in LR oder Photoshop am Himmel zu "drehen". 

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Tippfehler oben. Natürlich 12-40 und nicht 13-40

Sehr hilfreich und polarisierend!

Ich habe einen, benutze ihn aber fast nie an der oly em10 da zu viel arbeit und mühe. De Reflektionen stören mch nie. Etwas anderes ist die Farbintensität, da würde ich gerne noch mehr experimentieren. Ich kann das aber auch in LR machen...

bearbeitet von wasabi65
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Grob gesagt teilt es sich in die PRO Polfilter Gruppe, die argumentiert, dass die Fotos auch im digitalen Zeitalter einfach kontrastreicher, klarer und "schöner" wirken, als dies Photoshop könne. Hinzu kommt die Entspiegelung von Glas- und Wasserflächen. Wer RAW gar nicht nutzt, brauche sowieso einen Polfilter, um sehr gute JPEGs aus der Kamera zu erhalten.

Die NO Polfilter Gruppe hält wiederum vereinfacht gesagt, den Polfilter für Schnickschnack, da schon die Kamerasoftware beliebig kontrastreiche und lebhafte Fotos ermöglicht. Der Polfilter führe schlimmstenfalls bei billigen Modellen zu Unschärfen.

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Polfilter JA oder NEIN?

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Ein Polfilter noch nicht das bessere Foto!

 

Wozu also Polfilter?

Weil keine Software der Welt den Poleffekt simulieren kann!

 

Sinnvoll kann eine Polfilter nur bei sowieso schon sehr klarer Atmosphäre sein, um das Himmelsblau zu intensivieren oder Spiegelungen an elektrisch schlecht leitenden Materialien zu dämpfen.

Denn Voraussetzung für den Poleffekt ist eine klar definierte Lichtquelle. Bei trüber, dunstiger Atmosphäre und bei diffusem Licht sind beide Poleffekte sehr gering bis Null.

 

Zudem hängt der Effekt von der Fotografier-Richtung ab!

Zur Intensivierung des Himmelsblau (Poleffekt durch Streuung)  muss der Fotograf genau senkrecht zur Richtung der Sonnenstrahlen knipsen.

Bei der Dämpfung von Spiegelungen (Poleffekt durch Reflexion) muss der Fotograf etwa 30°-34°, gegen die Reflexionsfläche gemessen, knipsen. Und das funktioniert nur bei elektrisch schlecht leitenden Materialien. Bei Metall hat man ohne Kreuzpolarisation keine Chance!

 

Ansonsten machen Polfilter selten noch andere, sinnvolle Anwendungen, außer in der Konstruktion zur Veranschaulichung der Materialspannung durch Kreuzpolarisation.

 

Kreuzpolarisation, also ein (lineares) Polfilter vor der Lichtquelle -> Objekt -> Polfilter vor der Optik, brauche ich manchmal bei extrem spiegelnden Gemälden, wenn ein sehr flache, seitlich Beleuchtung entweder nicht möglich ist oder wegen eines hohen Rahmenrandes nicht erfolgreich war. Oder auch bei Schmuckfotografie metallischer Objekte.

 

Ein Polfilter bringt je nach Atmosphäre bei Fernaufnahmen mit Tele etwas transparentere und klarere Landschaft. Meist jedoch nur senkrecht zur Richtung der Sonnenstrahlen. Bei Weitwinkelfotos mit Polfiltern wird der Himmel ungleichmäßig hell, weil der optimale Winkel nicht über en gesamten Bildbereich nicht stimmt.

 

Großflächig Spiegelungen von Wasseroberflächen oder Glasscheiben oder gewölbten Flächen/Scheiben zu unterdrücken, gelingt sowieso nie, weil der optimale Winkel nicht eingehalten werden kann. Es bleiben also immer nicht entspiegelte Flächen übrig, besonders bei Weitwinkelfotos.

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Wie sind denn die Winkelangaben zu verstehen? 90 Grad zur Sonnenrichtung beispielsweise.

 

Am Äquator zur Mittagszeit scheint die Sonne senkrecht nach unten auf die Erde. Habe ich dann den Poleffekt maximal, solange ich parallel zum Boden fotografiere, egal ob nach Norden, Westen, Osten oder Süden?

 

Am Nachmittag oder gegen Abend hat die Sonne dann einen Einstrahlwinkel von 45 Grad zur Erde. Habe ich dann den maximalen Poleffekt, wenn ich zwar in Richtung der Sonne, aber im 45 Grad Winkel zum Boden fotografiere? Dann bestünde nämlich ein 90Grad Winkel zwischen Objektivachse und einfallendem Sonnenstrahl.

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Wie sind denn die Winkelangaben zu verstehen? 90 Grad zur Sonnenrichtung beispielsweise.

 

Am Äquator zur Mittagszeit scheint die Sonne senkrecht nach unten auf die Erde. Habe ich dann den Poleffekt maximal, solange ich parallel zum Boden fotografiere, egal ob nach Norden, Westen, Osten oder Süden?

 

Am Nachmittag oder gegen Abend hat die Sonne dann einen Einstrahlwinkel von 45 Grad zur Erde. Habe ich dann den maximalen Poleffekt, wenn ich zwar in Richtung der Sonne, aber im 45 Grad Winkel zum Boden fotografiere? Dann bestünde nämlich ein 90Grad Winkel zwischen Objektivachse und einfallendem Sonnenstrahl.

1) Am Äquator scheint die Sonne senkrecht nur mittags um 12 Uhr Ortszeit und nur zur Tag-und Nachtgleiche (Äquinoktien), also am 20.März und 22.September. Sonst nie!

2) Den Poleffekt durch Streuung gibt es maximal nur bei genau senkrechter Richtung zu den Sonnenstrahlen. Vorstellen kann man sich das, als ob eine Wagen/Radachse zur Sonne zeigt, alle Speichen aber immer senkrecht hierzu stehen. Simpel ausgedrückt: Man knipse seitlich zur Richtung der Sonnenstrahlen.

3) Zur Wiederholung: Das klappt nur bei klarer, ungetrübter Atmosphäre, bei prallem Sonnenschein! Bei dunstigem Wetter, bedecktem Himmel, Nebel, im Gegen- und Rückenlicht ist der Poleffekt durch Streuung nahezu bis ganz Null.

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1) Am Äquator scheint die Sonne senkrecht nur mittags um 12 Uhr Ortszeit und nur zur Tag-und Nachtgleiche (Äquinoktien), also am 20.März und 22.September. Sonst nie!

2) Den Poleffekt durch Streuung gibt es maximal nur bei genau senkrechter Richtung zu den Sonnenstrahlen. Vorstellen kann man sich das, als ob eine Wagen/Radachse zur Sonne zeigt, alle Speichen aber immer senkrecht hierzu stehen. Simpel ausgedrückt: Man knipse seitlich zur Richtung der Sonnenstrahlen.

3) Zur Wiederholung: Das klappt nur bei klarer, ungetrübter Atmosphäre, bei prallem Sonnenschein! Bei dunstigem Wetter, bedecktem Himmel, Nebel, im Gegen- und Rückenlicht ist der Poleffekt durch Streuung nahezu bis ganz Null.

 

 

Das Radachsenmodell ist gut zu merken und funktioniert im Prinzip auch bei den 30 Grad der Reflexion, wenn man nicht weiss, zwischen was man den Winkel messen muß. Merci.  :)

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  • 3 weeks later...

Grob gesagt teilt es sich in die PRO Polfilter Gruppe, die argumentiert, dass die Fotos auch im digitalen Zeitalter einfach kontrastreicher, klarer und "schöner" wirken, als dies Photoshop könne.

Naja, sehe ich anders... Polarisation und "schöner" ist relativ...

 

Hinzu kommt die Entspiegelung von Glas- und Wasserflächen.

Der einzige Grund warum ich Polfilter nutze, sowohl bei z.B. nassen Fröschen als auch bei Gals oder Wasserflächen - zudem kann man nicht nur Spiegelungen reduzieren, sondern auch deutlich verstärken ;)

 

Wer RAW gar nicht nutzt, brauche sowieso einen Polfilter, um sehr gute JPEGs aus der Kamera zu erhalten.

Klingt komisch bis fragwürdig - RAW hat zunächst mal enorme Dynamikreserven, ein JPG hat davon weniger, ein Polfilter bringt nicht mehr oder weniger in das RAW wie auch nicht mehr der weniger in ein JPG, so sind in der Summe die Möglichkeiten mit oder ohne Filter soweit identisch.

 

Die NO Polfilter Gruppe hält wiederum vereinfacht gesagt, den Polfilter für Schnickschnack, da schon die Kamerasoftware beliebig kontrastreiche und lebhafte Fotos ermöglicht.

Naja, Polfiltereffekt zum Entspiegeln bei Glas schafft keine Kamerasoftware, Kontrast ist relativ gesehen schon in der Kamera möglich

 

Der Polfilter führe schlimmstenfalls bei billigen Modellen zu Unschärfen.

Das stimmt allerdings, wirklich gute Polfilter kosten Geld, diese Billigheimer für wenige Euro sind optischer Schrott. Trotzdem ist jeder Filter vor der Frontlinse ein Eingriff in die Glasqualität insgesamt, nur sieht man das bei den mehrfach vergüteten und wirklich guten Filtern nicht so.

 

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Was machen Polfilter überhaupt ?

 

Zunächst mal das Licht in der Luft "wegfiltern", was durch die Moleküle, thermische Bewegung und elektrische Ladung streut und weitgehend unpolarisiert herumeiert und die Farbe Blau im Himmel, die tatsächlich fast vollständig polarisiert ist "durchlassen".

Nutzt man einen Polfilter, so wird dann aus dem hellen Blau ein kräftigeres Blau, was kontrastreicher wirkt, weil eben unpolarisiertes licht wegfällt, zusätzlich zu dem Blau aus Himmel und schönerem blauem Wasser kommt ein Effekt hinzu, der weiter oben schon beschrieben wurde, die Entspiegelung, das bedeutet, viele Details im Foto werden mit einem Polfilter "vernichtet" und das sind von Natur aus glänzende oder weniger glänzende Stellen, die Struktur enthalten können (Pflanzen, Blätter, Gras, Fenster, Keramik etc.) - insgesamt verstärkt der Filter also Farben und reduziert Glanz.

 

Was will man erreichen ? Wer sich genau diese Frage stellt, der nutzt den Polfilter dann besser gezielt und nicht pauschal - haben sollte man den allerdings schon dann, wenn man mal in den Zoo geht oder oft mal Fenster im Weg sind...

 

Gute Filter habe ich die mehrfach vergüteten von Haida und Käsemann (B&W) und je besser die Vergütung je besser sind die Farben und je geringer die Reflexionen am Filterglas.

 

Soviel von mir zu dem Thema ;)

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