Canon FD 500mm 4.5L an mFT - Bildqualität enttäuscht?!

[StephA]

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Hallo, ich habe für meine OM-D E-M5 (mit Kitobjektiv 12-50mm) ein Canon FD 500mm 4.5 L gekauft, samt Adapter FD->mFT.

 

Jetzt bin ich aber von der Bildqualität ein wenig enttäuscht. Vielleicht auch nur darum, weil ich mehrmals gehört habe, dass adaptierte (auch alte) Canon-L-Festbrennweiten überragende Schärfe bieten würden?

 

Testbilder (natürlich vom Stativ mit Selbstauslöser) ergaben eine Schärfe, die praktisch identisch zum Kit-Objektiv Olympus 12-50 bei einer Brennweite von 50mm ist (dabei wurden Testcharts mit gleichem Abbildungsmaßstab abfotografiert). Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Schärfe bei f/5.6 eindeutig besser als bei f/4.5 ausfällt - obwohl ich gelesen habe, dass diese Festbrennweite bereits offenblendig extrem scharf sei.

 

Folgende Erklärungsmöglichkeiten kommen mir in den Sinnn:

 

1 - Sind die Canon FD L Festbrennweiten gar nicht sooooo gut?

 

2 - Das Kit-Objektiv ist einfach nicht soooo schlecht?

 

3 - Durch die Adaption auf mFT wird ja nur der mittlere Teil genutzt, der Crop-Faktor entspricht also einer Ausschnittsvergrößerung bzw. einem 2x-Telekonverter. Deshalb ist es kein Wunder, dass die Ergebnisse nicht überragend ausfallen. (Man könnte jedoch auch umgekehrt argumentieren, dass nur der zentrale "gute" Bereich verwendet wird?)

 

4 - Sollte man generell 50mm (des Kits) nicht mit 500mm vergleichen??? D.h. ist es normal, dass extreme Telebrennweiten im direkten Vergleich (bei Testcharts gleichen Abbildungs-Maßstabs) weniger Schärfe zeigen?

 

5 - Auch beim 500mm 4.5 L ist es völlig normal, dass bei f/5.6 die Schärfe größer als bei Offenblende ausfällt.

 

6 - Das stimmt alles nicht, ich muss ein schlechtes Exemplar erwischt haben? (Halte ich für unwahrscheinlich, da einfaches optisches Design; und dezentriert z.B. scheint es nicht zu sein - es ist einfach homogon über das gesamte Bild ähnlich scharf wie das Kit.)

 

Was meint Ihr dazu?!?

[pictor]

Alle Objektive sind abgeblendet besser und extreme Brennweiten verlangen auch noch besonders sorgfältige Bedienung. Kleinste Schwingungen verursachen bei 500mm auf µ4/3 eine deutliche Unschärfe, der Dunst in der Luft ebenso...

[matadoerle]

Hallo StephA,

du warst mit deinem 500mm Canon L also ca. zehn mal so weit weg vom Testchart; hast du mit Fernsteuerung ausgelöst? Wenn du dann die Schärfe des 12-50mm bei 50mm erreichst, kannst du dich meines Erachtens nach freuen. Abblenden auf Blende 8 oder 11 an der Canone würde ich auch mal probieren - und Bilder hier einstellen (Gesamtübersicht versus Crop).

Gruß Thorsten

[StephA]

Alle Objektive sind abgeblendet besser und extreme Brennweiten verlangen auch noch besonders sorgfältige Bedienung.

 

Ja schon, allerdings:

 

 

• War der Unterschied zwischen f/4.5 und f/5.6 überraschend deutlich ausgeprägt (und das 'netto' mit - zugegeben, sehr geringen - Beugungsphänomenen, 'brutto' ohne Beugung wäre der Unterschied zwischen 4.5 und 5.6 also ja nochmal ein wenig größer).
  
• Zumindest deutlich klarer als z.B. bei einem Canon EF 70-200 F4, dessen Schärfe ist bei f/4 und f/5.6 nahezu identisch (im Zentrum).
  
• Ich hatte eben paar mal aufgeschnappt, dass bei den Canon Super-Teles die Vorteile durch Abblenden nur absolut minimal ausfallen.
  

Na ja, aber scheint eben so zu sein

[StephA]

Hallo StephA,

du warst mit deinem 500mm Canon L also ca. zehn mal so weit weg vom Testchart; hast du mit Fernsteuerung ausgelöst? Wenn du dann die Schärfe des 12-50mm bei 50mm erreichst, kannst du dich meines Erachtens nach freuen. Abblenden auf Blende 8 oder 11 an der Canone würde ich auch mal probieren - und Bilder hier einstellen (Gesamtübersicht versus Crop).

Gruß Thorsten

 

Ja mal schaun zu Bildern, die E-M5 RAWs bearbeite ich momentan noch nicht auf dem Hauptrechner, und vor lauter TEsten komm ich schon zu kaum anderen. Hätte nicht gedacht, dass das so zeitintensiv wird, war mehr als "Mal gucken, würd mich interessieren" gedacht ursprünglcih

 

Aber kurze Nachfrage: Warum genau schreibst du: "Wenn du dann die Schärfe des 12-50mm bei 50mm erreichst, kannst du dich meines Erachtens nach freuen." Weil es zeigt, dass Probleme wie camera shake etc. einigermaßen gut im Griff waren? Oder weil du denkst, dass alte L-Optiken auf mFT adaptiert eben nunmal nicht besser sind (als das Kit)??

 

VG,

Steph

[matadoerle]

Hi Steph,

weil du das Canon FD mit einer Auflösung testest, die an Kleinbild 64 Megapixel entspricht - es ist absolut erstaunlich, was die alten Linsen leisten und ich habe großen Respekt davor. Wenn man "nur" gute Objektive aus der Zeit vor die Kamera schnallt, kann man die Auflösungsgrenzen des Objektivs schon visuell ohne Hilfmittel einwandfrei beurteilen.

Die Schwierigkeiten eines Bildwinkels, der 1000mm KB-äquivalenter Brennweite entspricht, kommen dann noch oben drauf. Und das 12-50mm wurde vorab auch in disem Forum zerrissen, als wäre es eine Gurke; ich hatte mehrfach das Angebot gemacht, das Objektiv unbesehen zum Kit-Aufreis zu übernehmen - bislang will offensichtlich keiner darauf verzichten?! Kann so übel nicht sein ..

Gruß Thorsten

[Aaron]

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

...weil du das Canon FD mit einer Auflösung testest, die an Kleinbild 64 Megapixel entspricht ….

 

Das ist zwar richtig, aber die Objektivauflösung wird in lp/mm angegeben.

 

Wenn das Objektiv am Sensor der E-M5, 80 lp/mm kann, handelt es sich dabei um die Gesamtauflösung bzw. Systemauflösung. Diese Systemauflösung wird immer durch beide Komponenten (Optik- und Sensor-Auflösung) limitiert.

 

Es ergibt sich folgender Zusammenhang:

 

Systemauflösung = 1/ (1/ Sensorauflösung + 1/ Objektivauflösung).

 

Angenommen ein Sensor hätte eine Testauflösung von 100 lp/mm und das Objektiv ebenfalls 100 lp/mm dann ergäbe sich eine Systemauflösung von nicht über 50 lp/mm.

 

Objektivauflösungen der allerbesten Linsen können 200-400 lp/mm erreichen, sehr gute vielleicht 150-200 lp/mm, gute 80-150 lp/mm und Scherben unter 50 lp/mm. Digitale Kameras holen diese Auflösung auf die Sensorauflösung herunter, d. h. die Systemauflösung wird nie die Sensorauflösung erreichen.

Denn das müsste die Objektivauflösung gegen unendlich gehen.

 

Das bedeutet aber das jedes Objektiv, egal wie schlecht oder gut es ist, an einem höher auflösenden Sensor zu einer besseren Systemauflösung führt - ein besseres Objektiv natürlich mehr.

[Anzeige]

Ich würde dir das Adobe Creative Cloud Foto-Abo mit Photoshop und Lightroom empfehlen