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Hallo,

 

könntet Ihr mir folgende Frage beantworten? Im Forum habe ich einiges über die nachträgliche Bearbeitung der RAW-Dateien gelesen. Bisher hatte ich nur eine Kompaktkamera (jetzt eine Lumix G5), die nur JPEG-Dateien erzeugt hat. Diese habe ich in wenigen Fällen mit GIMP bearbeitet (hauptsächlich Kontrast, Nachschärfen, Ausschnitt) und hätte kein Interesse, alle aufgenommenen Fotos zu bearbeiten.

 

Im Forum oder anderswo wurde geschrieben, JPEG`s seien anders als RAW-Dateien wie "digitale Dias", also nicht veränderbar. Das verstehe ich nicht ganz, da es ja Möglichkeiten zur Bearbeitung von JPEG`s gibt.

 

Welche Nachteile liegen denn in einer Bearbeitung von JPEG`s gegenüber RAW-Dateien?

 

Gruß, Tele3

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Hallo Tele3,

in den Rohdaten ("raw" ist keine Abkürzung und heißt nichts anderes als "roh") steckt etwas mehr Information pro Pixel. Siehe Wikipedia:

"JPEG-Varianten erlauben z. B. pro Farbkanal nur 256 Helligkeitsabstufungen (8 Bit), demgegenüber enthalten Rohdatenformate meist 10, 12 oder 14 Bit an Helligkeitsinformation, was 1.024 bis 16.384 Helligkeitsabstufungen ermöglicht."

 

Deshalb kann man aus diesen Rohdaten etwas mehr herausholen, als wenn man ein JPEG-Bild bearbeitet. Dass JPEGs nicht bearbeitbar sind, ist natürlich Unsinn - auch aus denen kann man mehr herausholen, wie du ja selbst weißt.

 

Schönen Gruß,

das Südlicht

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Welche Nachteile liegen denn in einer Bearbeitung von JPEG`s gegenüber RAW-Dateien?

In JPEG sind im Gegensatz zu RAW bereits einige Türen für immer verschlossen.

 

JPEG zu bearbeiten ist IMMER mit weiteren Verlusten verbunden. Die durch die interne Bearbeitung (nach dem Willen des Herstellers!) bereits erfolgte Komprimierung, Beschneidung auf 8 bit (Farbtiefe) und kleinerem Farbraum sRGB beinhaltet bereits Verluste.

 

In RAW sind noch alle Türen geöffnet:

- Farbraumzuweisung (sRGB oder AdobeRGB oder ProPhotoRGB usw)

- Farbtiefe wählbar (8 oder 16 bit)

- praktisch verlustfreie Korrektur von Fehlbelichtungen !!!

- Farbtemperatur und Farbton frei wählbar

- Helligkeit, Kontrast, Sättigung wählbar

- verlustfreie Anhebung von Tiefen und Lichtern

- eigenes (!) Kameraprofil wählbar

- Schärfung, Rauschunterdrückung wählbar

- usw

 

Gut, RAW bedeutet schon ein bisschen Arbeit. Aber es lohnt sich für die (wenigen?) wirklich guten Fotos!

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Im Prinzip wurde schon alles wichtige gesagt. Ein Punkt vielleicht noch. Mit einem Raw hast Du ein digitales Negativ was Du beliebig oft ohne Verluste entwickeln kannst. Außerdem partizipiert man im Raw von den Weiterentwicklungen der Raw Konverter.

 

Gerade die neuesten Versionen von Lightroom und ACR haben die Latte noch mal deutlich höher gelegt. Die Verbesserungen sieht man wenn man mal ein Raw einer älteren Kamera erneut durch den Konverter schickt.

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Vielen Dank für die Antworten! Wobei: Bei den JPEG kann ich doch auch eine Ausgangsdatei behalten und nötigenfalls für spätere / weitergehende Änderungen verwenden und muss nicht eine bereits geänderte Datei nehmen (ist das nicht auch wie ein Negativ?). Und Schärfen usw. geht doch auch in GIMP und anderen Bildbearbeitungsprogrammen.

 

Gruß, Tele3

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Ja, ein Jpg ist aber bereits verlustbehaftet, die gesamten Informationen sind nur im Raw enthalten. Du profitierst beim Jpg auch nicht von der Weiterentwicklung der Bildbearbeitung.

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Vielen Dank für die Antworten! Wobei: Bei den JPEG kann ich doch auch eine Ausgangsdatei behalten und nötigenfalls für spätere / weitergehende Änderungen verwenden und muss nicht eine bereits geänderte Datei nehmen (ist das nicht auch wie ein Negativ?). Und Schärfen usw. geht doch auch in GIMP und anderen Bildbearbeitungsprogrammen.

Selbstverstänlich.

Nur kann man eben aus einem Raw oft noch etwas mehr herauskitzeln, es steckt eben wirklich mehr Information drin, als in einem JPEG. Lässt man die Kamera nur JPEGs erstellen, ist man auf den Algorithmus in der Kamera angewiesen, wobei der natürlich heutzutage auch in vielerlei Hinsicht einstellbar ist.

 

Nicht zu verachten ist aber die Geschichte mit dem Weißabgleich. Nimm mal an, du machst bei einer Feier viele Aufnahmen, womöglich mit dem automatischen Weißabgleich der Kamera. Da kann es passieren, dass der bei Bildern, die im gleichen Raum und in ähnlicher Lichtsituation gemacht wurden, unterschiedlich herauskommt. Hast du Raw-Dateien, wäre es kein Problem, den Weißabgleich hinterher(!) gleich einzustellen. Natürlich kann man auch bei JPEGs die Farbstimmung ändern, aber du wirst da nie wieder zwei Bilder gleich hinbekommen!

Das ist ein sehr wichtiger Grund, weshalb auch der "Raw-Banause" in bestimmten Situationen dieses Format verwenden sollte.

 

Ich sehe vor allem ein Problem in der Verwendung von Raw-Dateien: Sie benötigen eine völlig andere Arbeitsweise. Da muss man sich wirklich drauf einlassen. Wenn man schon zigtausend Bilder auf seiner Platte hat, wird das nicht einfach. Fängt man aber gerade erst an, sollte man schon die Chance nutzen, die in diesen Dateien steckt und sich nach einem Programm umsehen, das damit arbeiten und diese Dateien auch verwalten kann.

 

Du profitierst beim Jpg auch nicht von der Weiterentwicklung der Bildbearbeitung.

Mit Verlaub, aber das ist Quark. Warum sollte der Fortschritt bei Bildbearbeitungsprogrammen ausgerechnet bei JPEG-Dateien nicht stattfinden?

 

Schönen Gruß,

das Südlicht

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Mit Verlaub, aber das ist Quark. Warum sollte der Fortschritt bei Bildbearbeitungsprogrammen ausgerechnet bei JPEG-Dateien nicht stattfinden?

 

Schönen Gruß,

das Südlicht

 

Du hast mich nicht richtig verstanden. Ein jpg was aus dem raw erzeugt wurde kann nachträglich von einer neuen Entwicklung profitieren. Das gilt nicht für das von der Kamera erzeugte jpg.

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Du hast mich nicht richtig verstanden. Ein jpg was aus dem raw erzeugt wurde kann nachträglich von einer neuen Entwicklung profitieren. Das gilt nicht für das von der Kamera erzeugte jpg.

Nein du hast mich nicht verstanden. Denk mal drüber nach, was du da schreibst.

Gruß,

das Südlicht

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Doch, doch, für einmal bin ich mit Panem einverstanden.

Ein jpg ooc *ist* schon entwickelt. Neu entwickeln geht nicht. Natürlich ist es möglich, es in Zukunft mit neuen Algorithmen besser bearbeiten zu können. Aber die Entwicklung von RAW in ein Bild (das muss ja nicht unbedingt jpg sein, sondern auch tiff, DNG oder sonstwas...) mit neuen Algorithmen ist nur möglich, wenn das RAW eben noch vorliegt. So gesehen ist auch das Ursprungs-jpg schon ein bearbeitetes Bild - eben das berühmte digitale Dia.

 

Tele3, ich würdest empfehlen, unbedingt mal ein Programm wie Adobe Lightroom anzuschauen.

Dies würde dir ermöglichen, jpg wie RAW mit demselben Programm zu verwalten, zu verbessern und für die "Veröffentlichung*" vorzubereiten. Wenn du dann noch jpg und RAW parallel aufnimmst, verbaust du dir keinen Weg.

Ist das Bild gut (genug), verwendest du das jpg, bei schwierigen Lichtsituationen oder besonderen Bildern das RAW. Der Speichermehrverbrauch ist kein allzu großes Problem, schließlich ist Speicherplatz heute spottbillig. Der einzige ernsthafte Nachteil ist der größere Zeitverbrauch in der Kamera beim schreiben auf die Speicherkarte.

 

*Sei das nun Selberdrucken, Drucken oder Ausbelichten beim Fachhandel, in ein Fotobuch packen, oder z.B. eine Fotogalerie für die Website, etc.

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Aufgrund dieser und der Diskussion im MFT-Forum habe ich Silkypix (lag der G5 bei) installiert, ein JPG+RAW aufgenommen und bearbeitet. Ging gut, hatte wohl befürchtet, dass man Spezialkenntnisse braucht. Ein bisschen lächeln musste ich, als ich sah, dass das "entwickelte" Ergebnis eine JPG-Datei ist, aber eben nur in einem Arbeitsgang (ohne den ersten Schritt über die kamera-interne JPG-Engine).

 

Etwa 25 MB für ein Foto (JPG und RAW) ist natürlich satt, aber stimmt schon, man kann sich ja eine neue Festplatte kaufen.

 

Danke für Eure anregenden Beiträge!

 

Gruß, Tele3

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Hallo,

 

bitte um Nachsicht, wenn ich nochmal folgende Frage stelle, die sich mir nach der bisherigen Diskussion stellt (da tieferes Wissen zur JPEG- und RAW-Verarbeitung nicht vorhanden): Angenommen, ich nehme eine Aufnahme RAW+JPEG, bei der sich die beiden Dateien optisch ziemlich genau gleichen.

 

Ich ändere bei der RAW-Datei in einem RAW-Konverter wie Silkypix in moderater Form den Weißabgleich und die Schärfe und konvertiere diese Datei dann in JPEG.

 

Dann bearbeite ich die ooc-JPEG-Datei in einem Bildbearbeitungsprogramm wie GIMP in vergleichbarem Umfang, erhalte also auf unterschiedlichen Wegen zwei ähnliche JPEG-Dateien.

 

Ist es dann nach Eurer Einschätzung so, dass bei der JPEG-Datei, die von der Kamera erzeugt (ooc) und von mir nocheinmal bearbeitet wurde, bereits mit erkennbaren Qualitätseinbußen zu rechnen ist oder ist so eine Bearbeitung noch "im grünen Bereich", sprich, dem Ergebnis der RAW-Konvertierung vergleichbar und der Unterschied eher zu vernachlässigen, da die Qualitätseinbuße bei einer solchen einmaligen Bearbeitung der ooc-JPEG-Datei noch nicht erkennbar ist?

 

Gruß, Tele3

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Hallo,

 

bitte um Nachsicht, wenn ich nochmal folgende Frage stelle, die sich mir nach der bisherigen Diskussion stellt (da tieferes Wissen zur JPEG- und RAW-Verarbeitung nicht vorhanden): Angenommen, ich nehme eine Aufnahme RAW+JPEG, bei der sich die beiden Dateien optisch ziemlich genau gleichen.

 

Ich ändere bei der RAW-Datei in einem RAW-Konverter wie Silkypix in moderater Form den Weißabgleich und die Schärfe und konvertiere diese Datei dann in JPEG.

 

Dann bearbeite ich die ooc-JPEG-Datei in einem Bildbearbeitungsprogramm wie GIMP in vergleichbarem Umfang, erhalte also auf unterschiedlichen Wegen zwei ähnliche JPEG-Dateien.

 

Ist es dann nach Eurer Einschätzung so, dass bei der JPEG-Datei, die von der Kamera erzeugt (ooc) und von mir nocheinmal bearbeitet wurde, bereits mit erkennbaren Qualitätseinbußen zu rechnen ist oder ist so eine Bearbeitung noch "im grünen Bereich", sprich, dem Ergebnis der RAW-Konvertierung vergleichbar und der Unterschied eher zu vernachlässigen, da die Qualitätseinbuße bei einer solchen einmaligen Bearbeitung der ooc-JPEG-Datei noch nicht erkennbar ist?

 

Gruß, Tele3

 

In JPEG sind im Gegensatz zu RAW bereits einige Türen für immer verschlossen.

 

JPEG zu bearbeiten ist IMMER mit weiteren Verlusten verbunden. Die durch die interne Bearbeitung (nach dem Willen des Herstellers!) bereits erfolgte Komprimierung, Beschneidung auf 8 bit (Farbtiefe) und kleinerem Farbraum sRGB beinhaltet bereits Verluste.

 

In RAW sind noch alle Türen geöffnet:

- Farbraumzuweisung (sRGB oder AdobeRGB oder ProPhotoRGB usw)

- Farbtiefe wählbar (8 oder 16 bit)

- praktisch verlustfreie Korrektur von Fehlbelichtungen !!!

- Farbtemperatur und Farbton frei wählbar

- Helligkeit, Kontrast, Sättigung wählbar

- verlustfreie Anhebung von Tiefen und Lichtern

- eigenes (!) Kameraprofil wählbar

- Schärfung, Rauschunterdrückung wählbar

- usw

 

Gut, RAW bedeutet schon ein bisschen Arbeit. Aber es lohnt sich für die (wenigen?) wirklich guten Fotos!

 

Winsoft hat doch alles gesagt, oder?

 

Nicht sichtbare Qualitätseinbußen kann lediglich heißen:

 

- mit dem vorhandenen (nicht kalibrierten) Monitor

- auf nicht zu großen Ausdrucken

- mit dem augenblicklichen Stand der Erfahrung

 

nicht sichtbar. Ändert/bessert sich einer der Parameter, dann wird es sichtbar.

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