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Impressionen!

 

Lustig, jetzt ist das weit über ein Jahr her, bald werden es zwei sein. Ich hatte meine erste G1 bereits seit vier Wochen oder so, aber diesmal sollte sie das erste Mal mit ins Hochgebirge.

 

Das bedeutet dann aber auch ein wenig mehr einpacken als nur den Ersatzakku; wo bringt man die Kamera griffgünstig unter, so daß sie trotzdem nicht stört. Wird sie irgendwo anschlagen oder gar runterfallen? Egal - ich wollte sie mitnehmen und habe sie unter anderem für diese Gelegenheiten angeschafft ..

 

Obwohl meine Kollegen mich die ganze Zeit schon mitleidig ansehen: "wie kann man nur so viel unnötiges Gepäck mitschleppen!" Denn natürlich hat jeder eine Knipse dabei - aber doch keinen Fotoapparat .. ganz schön schwer und nimmt ganz schön viel Platz weg, die Kleine! (Pansonic DMC-G1 mit Kit-Objektiv und Ersatz-Akku in einem Holster am Rucksack-Hüftgurt befestigt)

 

Deshalb brauche ich länger um alles nach der Autofahrt zu verstauen, die Kollegen drängen zu Eile.

 

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16:25 am Parkplatz: jetzt aber hurtig

 

Wir waren mittags direkt vom Arbeitsplatz gestartet, Freitags nachmittag durch den Feierabendverkehr nach Oberstdorf und natürlich hatten wir länger gebraucht als geplant. Zumal wir in Oberstdorf dann auch noch ein Seil kaufen wollten - schließlich war für Sonntag eine kleine Klettertour über die Trettachspitze geplant. Wir wollten in zwei Seilschaften klettern, dann braucht es auch zwei Seile. Und immer wenn es besonders schnell gehen soll, könnte man dem weisen chinesischen Spruch folgen: "gehe langsam, wenn du es eilig hast." Unnötig zu erwähnen, wir taten es nicht und suchten uns im Bergsportort die Füße wund nach einem Bergseil .. in Stuttgart hätte ich in der Zeit drei in unterschiedlichen Läden gekauft.

 

Jetzt hatten wir das Auto geparkt und die Gebühr gelöhnt, schauten auf die Uhr und jede Minute wurde schmerzhaft. Wir waren sowieso schon sportlich unterwegs, jedenfalls nach dem ausgeheckten Plan. Die Zimmer auf der Kemptner Hütte waren zwar telefonisch reserviert, aber wir wollten eigentlich vor Einbruch der Dunkelheit dort ankommen. Zumal wir von dieser Seite noch nie dort aufgestiegen waren. Vier Stunden rechnet man von Oberstdorf aus für den Anstieg; jetzt ging es auf fünfe zu und wir waren noch nicht einmal warm gelaufen ..

 

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16:25 am Parkplatz: die einzige Frau im Team wagt den Stilbruch

 

Der erste Frevel (Taxi für Bergwanderer, schlimmer geht wohl kaum!) folgte dem hektischen Aufbruch, der mir gleichzeitig eine herbe Enttäuschung einbrachte - und zwar bezüglich meinem fotografischen Stolz. Irgendwie und irgendwer hatte den Weißabgleich verstellt, ich fand den Fehler nicht und entschloß mich kurzerhand in der Hektik "Wir haben keine Zeit mehr!" auf Esel umzuschalten; iA-Mode steht für fotografischen Anfänger, quasi den dümmsten anzunehmenden Benutzer und prangte das Wochenende schmerzlich auf der Netzhaut - jedenfalls immer dann, wenn sich meine Augen auf den Wahlschalter der G1 senkten.

Der Esel sollte mich das ganze Wochenende begleiten, und er hat seine Feuertaufe (ich hatte den niemals zuvor auch nur probiert - ich schwöre das!) bestanden.

 

Damit es jetzt spätestens auch dem letzten klar geworden ist: ich bin für die im Laufe dieses Threads von mir eingestellten Bilder nicht verantwortlich; alles auf Panasonics Mist gewachsen und von mir nur mit Silkypix geradegestellt (was für ein Glück, daß ich alles in RAW aufnehme; in den Lechtaler Alpen ist mir das mal auf dem Rückweg passiert - alle Bilder ab einem bestimmten Zeitpunkt so herrlich blau, aber unschön anzusehen) ..

 

.. am Ende der Zivilisation (Spielmannsau) ist dann auch für den mutigsten Taxi-Fahrer Schluß. Wir haben quasi den Anlauf ins wunderschöne Tal über die asphaltierte Uferbahn bis zum südlichsten Hotel der Republik unter die Räder genommen. Vielleicht zwanzig Minuten gespart, dafür schämen wir uns nicht mehr (laufen wäre bei dem Verkehr - ich weiß heute wie der Taxifahrer dort fährt - sicherlich gefährlicher gewesen).

 

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16:35 ankommen Spielmannsau: die gefährlichste Stecke, weil befahren, liegt hinter uns

 

Die Kollegen machen sich marschbereit, wir haben sicher noch an die drei Stunden vor uns und befürchten Dunkelheit bei Ankunft in der Kemptner Hütte.

Ich lasse es mir trotzdem nicht nehmen, wenigstenms noch einmal den Esel (iA-Modus) aufzurufen und den fast artverwandten, besonderen Hotelgast abzulichten .. ob Zimmer frei für den draußen gehangen hat?

 

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16:37 Zimmer frei in Spielmannsau: ob das auch für Pferde gilt?

Am Ende der asphaltierten Strecke übernehme ich die Führung unserer kleinen Vierergruppe; schließlich habe ich die größte Kamera, demzufolge leichtes Übergewicht; aber das wird durch eine große Klappe und lange Schritte auch wieder wett gemacht. Jetzt wird nicht geschnattert, sondern marschiert - stellt euch auf drei Stunden Hölle ein .. :eek:

 

Ich versuche in loser Folge, aber chronologisch, so ein paar Etappen des Weges zu erzählen, mit ein paar Impressionen zu garnieren und die Story über den Weg und die mutigen Begeher unauffällig einzuflechten.

Zwischenfragen sind erlaubt, und auch mit anderen Beiträgen will ich mich nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Gruß Thorsten

bearbeitet von matadoerle
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Als ich das erste Mal vom Heilbronner Weg hörte, war ich mächtig desinteressiert. Heilbronn liegt quasi um die Ecke, da gibt es seit Jahrhunderten einen Kaffeeröster und auch eine schöne Innenstadt zum Geld loswerden.

Ich kann mich auch an eine sehr nette Frau erinnern, die ich in Heilbronn getroffen habe - aber der Heibronner Weg hört sich an wie die Dresdner Straße, die ins Industriegebiet führt. Und warum sich vier erwachsen (scheinende) Menschen Unbill aussetzen, um einmal den Heilbronner Weg entlang zu stiefeln wird nicht einfacher verständlich, wenn man dann erfährt, daß man erstmal vier Stunden den Berg rauf laufen soll, damit man überhaupt hinkommt ..

 

.. denn eigentlich ist der Heilbronner Weg mehr ein österreichischer; weil er meistens in den Gefilden des Nachbarlandes verläuft. Und eigentlich sollte es ein Mainzer Weg werden, den die Kemptner geplant hatten aber nicht finanzieren wollten (oder konnten?).

Die Mainzer hatten ihren Karneval doch schon immer, was wollen die mit einem Weg und die Heilbronner hatten bislang anscheinend noch nichts berühmtes, jedenfalls erklärten sich die Heibronner bereit einen Weg zu finanzieren, den die Kemptner zwar planten aber nicht konnten und die Mainzer zwar wollten aber dann doch nicht realisierten.

Wir schreiben das vorletzte Jahrhundert (das mit der 18 vornedran) und da sollten wir nachsichtiger sein, schließlich hatten die damals weniger Geld (weshalb es aber auch wieder mehr wert war) und die Wege waren immer so lang; die Bandbreite im Internet war vom Wetter abhängig und konnte noch in einstelligen Bits gewürfelt werden - kein Mensch würde jemals vom Heilbronner Weg erfahren, der irgendwo im Nirgendwo begann und ein paar Kuppen weiter wieder enden sollte .. aber allen Widrigkeiten zu Trotz, auch wenn er doppelt so teuer als veranschlagt kam und ein Jahr länger bis zur Fertigstellung brauchte - die Menschen strömten und strömen zum Heibronner Weg, verbringen entbehrungsreiche Tage und stiefeln sich Blasen an die Füße, schnaufen die Angst in den Lungen und feiern bei ihrer Rückkehr jede Schramme wie den persönlichen Heldensieg ..

 

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07:00 Kemptner Hütte: ich war pünktlich auf den Beinen und warte auf die Spätsommersonne; diese Wand vor mir wirft Schatten

 

So begrüßt mich die noch blutunterlaufen versteckte Sonne am frühen Morgen, nach einem defitigen Abendessen und einer viel zu kurzen Nacht (oder einem zu langen Frühstück? o.k. eine Zigarette zuviel - ich sollte sie noch bereuen). ich hatte die Führung kurz vor der Hütte am vorangegegangenen Abend abgegeben, denn es war dunkel geworden und über zwei Stunden Führungsarbeit ist wirklich nicht von Pappe (zumal Übergewicht - nicht vergessen .. Systemkamera! nicht ich).

 

Wir hatten die Hütte dann bemerkt, als wir um eine scharfe Ecke bogen und plötzlich wieder wenigstens die Hand vor Augen erahnen konnten. Eine kaum wahrnehmbare Funzel hing an einem Holzgeländer - und die war nicht auf natürlichem Wege dort hin gekommen.

Im Gebirge wird es schnell dunkel, die Straßenlaternen sind energiesparend ausgelegt und außerdem kommt man halt nicht zu spät. Dann muß man besser planen .. und schneller laufen, hinan und voran. Und hurtig und allerlei ander Ausdrücke verwenden die Nachfolger des Homo Sapiens im Gebirge, wo so ein Städter ohne Schutz grad ausgeliefert und quasi schon für halb tot erklärt wird, obwohl er noch schnaufen kann.

 

Die Flieger wissen wenigstens, daß sie in jedem Fall runter kommen; auf den Bergen, da kannst du verloren gehen, dich verirren und wahrscheinlich entrücken, vom Angesicht der Erde wirst du da verschlungen und deine Spur verliert sich im Geröll der berstenden Felsen, die deine Knochen ..

 

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07:00 Kemptner Hütte: je nach Himmelsrichtung nimmt die Umgebung doch bereits Gestalt an; das behütete Männchen vor mir entpuppt sich als harmlos

 

.. ich will euch nicht mit Träumen langweilen. Erst recht nicht, wenn diese alpiner Natur sind: Alp-Träume halt! Verstehst du?!

 

O.K. ich stehe ziemlich genau 1844m über dem Meeresspiegel - ohne Höhenangst versteht sich; das liegt aber daran, daß es noch dunkel genug scheint, das Tal unter dem Abhang mehr aus dunkler Erinnerung der Nacht zu erahnen anstatt jetzt wirklich bemerkt zu werden. Doch der kühle Luftzug an den Beinen oberhalb der dicken Wollstrümpfe spricht eine frühe, eine drängende und eine andere Sprache. "Wollen wir jetzt endlich?" "Habt ihr alles gepackt?" Auf gehts, zum Heilbronner Weg ..

 

denn der beginnt auf der Höhe, einem Grenzsattel zu Österreich (lautmalerisch Mädelejoch genannt, was aber nix mit Mädels zu tun hat) und dort soll sowohl ein Schild stehen als auch die Weisung, welcher Spur denn nun der berühmte Weg zu folgen sei.

 

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07:00 Kemptner Hütte: unten nach links das Sperrbachtal (gestrige Hölle); oben nach rechts irgendwo Österreich und vielleicht auch Hinweise auf den Weg?

 

Ich habe keine Ahnung und lasse mich die ersten hundert Höhenmeter voran eilen, um den Kreislauf anzuheizen und diese Kühle an den Beinen zu verlieren. Klassischer Fehler, der mich mit dem bereits bereuten Glimmstengel später hinter die Kollegen zurückwerfen wird; was nicht alleine an der Kamera G1 und den Motiven liegen sollte - auch wenn ich das natürlich gerne vorschob.

Einige gestanden mir später, sehr froh darüber gewesen zu sein, daß die zwei Minuten Warteschleife für Thorsten nachgestapfe und geknipse sehnlichst vom eigenen Rhytmus quasi herbeigebeten worden sei.

bearbeitet von matadoerle
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Wenige Minuten später (kann man im Nachhinein immer behaupten) wähnten wir uns bereits im südlichen Nachbarland, fanden aber weder Hinweise geschweige denn Schilder. Nur die Markierungen am Felsen waren teilweise gut sichtbar und ganz so viele Auswegmöglichkeiten gibt es dann doch nicht. Man trottet im Anstieg einfach in den Fußstapfen unbekannter Vorwanderer - und ich hatte keine Karte dabei, mich vorab nicht informiert und kümmerte mich aufopferungsvoll und ein wenig selbstmitleidend um meinen Eselmodus "iA" ..

 

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07:39 am Mädelejoch (Nähe Österreich): Rückblick nach Nordwesten; rechts unter der Kemptner Hütte geht es ins Sperrbachtal

 

.. ein letzter Blick auf heimatliche Gefilde, vor mir lag ein weiterer Anstieg. Zwar hatte man eigentlich imer den Eindruck, daß man jetzt gleich die Kuppe und vorerst höchste Stelle des Weges erreichen sollte .. tat man aber nicht.

 

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07:40 an die 2000m ü.N.N.: immer weiter himmelan; ob du es magst oder nicht .. bieg doch ab, wenn du kannst.

Wir haben den Weg nach Holzgau, einem malerischen kleinen Ort in Reutte/Lechtal einfach links liegen gelassen, was an jenem Tag auch anzuraten war. Grundsätzlich jedoch rate ich da garnicht zu, ist doch der Weg über die Grenze und hinab ins schöne Lechtal ein besonders abwechslungsreicher und fotogener noch dazu, der vor allem nicht besonders überlaufen ist.

Wenn ich heute auf die Kemptner Hütte möchte, steige ich lieber von Holzgau aus Österreichischer Seite aus auf als von Oberstdorf durch das Sperrbachtal; aber das ist ein geheimer Tipp und ihr solltet ihn nicht zu vielen Leuten erzählen.

 

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07:45 vielleicht doch verstiegen: .. nur noch den nächsten Absatz; dann sind wir bestimmt bald da (wo eigentlich?) ..

Nur noch den nächsten kleinen Anstieg überwinden und immer schön bei Puste bleiben. Festes Schuhwerk und alpine Erfahrungen sind Voraussetzungen für die Schwindelfreiheit, die man bitte einpacken sollte. Dabei ist der Heilbronner Weg eigentlich weder schwer noch besonders ausgesetzt zu nennen (ok, weniger erfahrene Alpinisten könnten das anders empfinden), aber er ist verdammt lang. Die Leute im vorletzten Jahrhundert waren offensichtlich besser zu Fuß als wir heute, bedenkt man daß der Weg über das Mädelejoch dazumals zu den bevorzugten Handels"straßen" ins Lechtal gehörte.

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Hallo Frank,

guten morgen! Ich bin gerade mal 45 min auf den schmerzenden Beinen, habe die Sonne bislang nur hinter dunkelnden Wänden vermuten können, da fängst du schon das Maulen an.

Gleich bin ich auf österreichischem Grund und Boden, lasse mir die Sonne über dem Lechtal aufgehen und alles wird langsam gut .. hoffe ich doch. Im Nachbarland soll die Landschaft auch viel schöner sein:

 

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07:56 auf der Schulter: der Blick nach Südosten gibt bald die Sonne frei; das Lechtal zu unseren Füßen, die Lechtaler Alpen dahinter

.. der markante Gipfel rechts im Hintergund ganz am Rand, dürfte der nördlichste 3000er der Alpen sein: die Parseierspitze

 

Ein paar Meter weiter kann man bereits die "Innenseite" zum Bergrücken des Lechtal-Eingangs (West) erkennen und so langsam regen sich die Lebensgeister.

 

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08:04 noch ein paar Meter höher: der Blick nach Südwesten; bald liegt der Blick über die nördlichen Kalkalpen frei

 

Auch einem Hirsch im links unter uns liegenden Tal Richtung Holzgau geht wohl gerade die Sonne auf, was ihn dazu veranlasst den Morgen mit Brunftschreien zu erfüllen (aber ich bin mir sicher: er hieß nicht Frank).

 

Alleine in diesen Momenten hatten sich die Anstrengungen eigentlich schon gelohnt, als sich unterhalb des Weges Klopfgeräusche bemerkbar machten.

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Zwei junge Steinböcke stehen ca. 30m unterhalb des Weges auf einem kleinen Vorsprung und frönen ihrer Morgengymnastik.

 

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08:12 am Südhang des Kratzer, etwas über 2000m (geschätzt)

 

Ganz so gefährlich scheint das Spiel der beiden aber kaum zu sein, denn die erwartete Hetzjagd des überlegenen Bockes findet eher nicht statt. Man hat den Eindruck, als wäre es eher ein ruhiges Training unter Freunden, wo auf jede Attacke eine ausführliche Besprechung folgt.

 

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08:15 am Südhang des Kratzer: da hätte ich mir dann doch eine längere Tüte gewünscht

 

Auch die Sippschaft läßt das muntere Treiben der "Jungens" da unten gänzlich kalt, die stehen so einige zig Meter über uns am Hang und genießen in der frischen Morgensonne hoffentlich ebensolche Halme und Gräser.

 

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08:21 oberhalb unseres Teams: der Familie Bock scheint es zu schmecken

bearbeitet von matadoerle
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Hallo erst mal,

Auch wenn die Bilder auf den ersten Eindruck nicht zur grossen Kunst gehören, sind si meiner Meinung nach hier richtig. Sie erzählen eine Geschichte und die erzählte Geschichte dazu bildet eine Einheit. Ich mag beides. Und wir sind hier ein Forum das ich bis jetzt wegen seiner liebenswerten Tonlage schätze. Die tolle Kunst gehört nach fotocomm.... Ich mag es einfach. So das musste einfach mal raus. Mach weiter so.:D

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Als wir uns jetzt weiter nach Westen wenden, haben wir zum ersten Mal an diesem Tag quasi freie Sicht auf die geplante Tour. Das leigt daran, daß die Kemptner Hütte, die ja Ausgangspunkt unserer Tour war, am nordöstlichen Hang des Kratzers liegt. Obwohl unser Ziel westlich orientiert liegt, müssen wir den Kratzer von der Hütte südöstlich umrunden, wobei wir rasch an Höhe gewinnen sollten. Dadurch laufen wir jetzt die erste Stunde der Sonne entgegen, hoffen dann bis in den frühen Nachmittag diese mehr im Rücken und allenfalls seitlich, statt frontal vor uns zu haben.

 

Ziemlich genau in der Mitte des folgenden Bildes findet sich der Gipfel Hohes Licht, der uns heute auf die Höhe von 2651m ü.N.N. locken soll und den wir kurz nach Mittag erreichen wollen. Das wird dann die höchste Stelle der Tagestour werden.

 

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08:28 Blick nach Westen: in der Bildmitte der Gipfel Hohes Licht; halbrechts der markante Buckel heißt Bockkarkopf

 

Allerdings sind bis dahin noch ein paar kleinere Hindernisse zu überwinden, was uns aber so sehr reizt als auch dieser Blick befriedigt. Allerbestes Spätsommerwetter, noch sehr angenehme Temperaturen und bislang wenig los auf dem Heilbronner Weg. Könnte gerne so bleiben ..

 

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08:28 rechts des Bockkarkopfes: eine Formation aus drei Gipfeln (v.l.); die Hochfrottspitze, Mädelegabel und die Trettachspitze, die wir Sonntag bezwingen wollen

bearbeitet von matadoerle
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Hallo matadoerle, ich finde deine Erzählung schön und mit den Bildern gelungen.

 

Wer solche Touren schon gemacht hat,weiß wie hinderlich und mit der Zeit schwer so eine Fotoausrüszung sein kann.

Da kann auch nicht jedes Bild Fotografische Kunst im Hochgebirge sein,oft ist es schon eine ziemliche Anstrengung jedes Mal ,kurz anhalten undFoto machen,dann der Gruppe wieder hinter drein,und dies ca 100 Mal auf der Tour, aber wem erzähle ich das.An Kletterstellen fast unmöglich, außer man hat eine Profimannschaft dabei.Ich verstehe auch Frank hier nicht mit seinen Kommentaren,hat er sowas schon gemacht ,oder nur gelesen?

Jedenfalls ich finde es sehr unterhaltsam.

Grüße und Berg Heil helmi

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Der Heilbronner Weg gilt als hochalpiner Wanderweg; auch wenn hier keine besonders heiklen Stellen zu überwinden sind, stellt aber die Länge des Weges und abwechslungsreiche Umgebung durchaus ernste Anforderungen an den Bergwanderer.

Der eigentliche Heilbronner Weg wird mit 4 Gehstunden angegeben; das entspricht der Strecke von der Rappenseehütte bis zur Kemptner Hütte und meint wirkliche Gehstunden (ohne Fotopausen). Wenn ich bislang noch nicht auf ordentliches Schuhwerk hingewiesen haben sollte, die geforderte Alpinerfahrung und Schwindelfreiheit sollte wie Trittsicherheit ständiger Begleiter sein.

 

Der Heilbronner Weg ist nichts für Anfänger oder Kinder!

 

Dabei ist er weder besonders schwierig noch technisch anspruchsvoll, aber er liegt im Hochgebirge und ist damit auch im Hochsommer nicht vor Schneefall gefeit. Wetterumschwünge können den Hochgenuß schnell in Unannehmlichkeit verwandeln .. uns juckt das aber zur Zeit wenig und wir wandern an schönen Felsformationen vorbei.

 

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08:29 auf ca. 2100m Höhe rechter Hand

 

Diese Mondlandschaft hat mich durchaus fasziniert und ich könnte mir vorstellen, alleine deswegen nochmal auf die Hütte und hierher zu wandern, eben ein wenig Zeit mitbringen.

Daran war jedoch nicht zu denken; Ziel erfaßt heißt noch lange nicht erreicht. Man sieht auf dem folgenden Bild schön den Verlauf des Höhenwanderweges entlang des Hanges. Der hat eine ganz sanfte Steigung, die sich dann vor der Mädelegabel in einen doch anstrengend Anstieg verwandelt.

 

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08:37 jetzt etwas näher dran an der Dreierformation; schätzungsweise 20min zum Fuß des Anstiegs

bearbeitet von matadoerle
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Wir maschieren quasi entgegen der normalen Fahrtrichtung, was uns an diesem Samstag morgen noch die große Ruhe beschert; zwei Wanderer hatten sich zu uns gesellt, als wir die Steinböcke beobachtet haben, sind dann aber zügig weiter .. der jetzt sanfte Anstieg ist für den Kreislauf pure Erholung, so daß wir ebenfalls zügig und quasi ausgeruht kurz vor den aufsteigenden Felswänden der Mädelegabel stehen.

 

Unerwarteter Weise gibt der Weg hier den Blick nach rechts, nach Norden frei:

 

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08:59 Blick nach Norden auf die Zivilisation: die gnädig unter der Wolkendecke verdeckt wird

 

Da ist Oberstdorf; das Trettachtal ist von hier einzusehen bis quasi zum Ort. Die Wetterprognose für die Zivilisation hat sich erfüllt: Morgennebel, der sich im Laufe des Tages auflöst, am Nachmittag teilweise Gewitter. Zwar hatte ich das auch noch im Hinterkopf gehabt, aber seit dem Aufstehen keinen Gedanken daran verschwendet.

 

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09:00 die Wolken dürften ca. 1000m unter uns liegen, die Orte nochmals 500m tiefer (geschätzt)

 

Die leise wabernden Wolkenschwaden zu den Füßen - ich schätze wir sind gut 1500 Meter über dem Ort, also bestimmt fast einen Kilometer über den Wolken. Haben die Sonne schräg im Rücken und machen eine ausgiebige Pause. Keiner redet groß, alles genießt und schweigt ..

bearbeitet von matadoerle
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Nach dem Anstieg, der auf dem Bild im vorvorletzten Beitrag recht gut zu erkennen sein sollte, steht man quasi auf einer nach Süden abfallenden Hochebene, die aber wie ein Trichter oder eine Ablaufrinne zu durchschreiten ist. Un din dieser Rinne, die sicherlich gute 100 bis fast 200 Meter druchmißt, steht Wasser. Einige Grade nach links geneigt und unter der fließenden Oberfläche noch gefroren.

 

Das ist der Schwarzmilzferner, ein leider auch stark schwindender Gletscher, der an unserem Tag teilweise von Geröll aber hauptsächlich von einer fließenden Wasserschicht bedeckt ist. Wir hatten weder Steigeisen noch andere Trittversicherungen außer den Stöcken der Kollegen dabei. Also bekam ich auch einen Stock und rutschte mich so hände- und um Gleichgewicht ringend auf die andere Seite.

Nicht einmal ein Sturz wäre hier jetzt so gefährlich, vielmehr der Zeitverlust jemanden zu bergen und irgendwie auf den Weg zurückzukommen dürfte Kräfte und Konzentration rauben - ich habe zwar zweimal auf dem Po gesessen, aber konnte mich immer noch gut halten.

 

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10:14 den Schwarzmilzferner überwunden: die G1 ist unbeschadet, wie sich an diesem Bild in der Rückschau beweist

 

Lange Zeit daran zu denken, ob wir im Notfall wieder hierüber zurück gehen möchten bleibt uns nicht; unter diesen Umständen wäre wahrscheinlich eine Flucht nach vorne anzuraten. Aber erstens gibt es keine Anzeichen von Gefahr und wir haben die kleine Schwierigkeit doch gut gemeistert. Dann wenden wir uns mal dem kommenden Dickkopf zu:

 

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10:15 Orientierung Richtung Westen: der Bockkarkopf liegt in greifbarer Nähe (scheinbar)

 

Wir müssen nur noch die Scharte zwischen Mädelegabel und dem Kopf durch einen kleinen Anstieg erreichen ..

bearbeitet von matadoerle
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Schon nach wenigen Minuten kann man langsam die Größe dieses Buckels ausmachen: da oben drauf sind einige am Gipfelpause machen. Wir wollen jetzt schnell hinauf, die Aussicht von oben genießen ..

 

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10:16 mit Zoom: man beachte die Figuren auf dem Kopf, um eine Vorstellung von dessen Größe zu bekommen

 

.. und stürmen fast bis zur Scharte unmittelbar vor dem Anstieg (was allerdings fast 20 min dauert, um die Verhältnisse deutlicher zu machen), um uns einer bis dahin ungewohnten Schwierigkeit ausgesetzt zu sehen.

 

Wir gehen ja die "falsche", also eine unübliche Richtung; über den steilen Hang, der stark mit Schutt durchsetzt ist und in den damals der Weg in Serpentinen gesprengt werden mußte, kommen uns Wanderer entgegen.

 

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10:38 an der Bockkarscharte: eine Welle Wanderer fällt uns teilweise entgegen

 

Einige davon offensichtlich recht unsicher, einige sogar schon erschöpft. Immer wieder prasselt Steinschlag auf die unteren Quergänge .. wir beschließen diese Welle abzuwarten.

bearbeitet von matadoerle
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Hallo Thorsten,

ich lese mit großem Vergnügen und Interesse deinen sehr anschaulichen Tourbericht. Tolle Idee von dir, gut und launig geschrieben und mit schönen, eindrucksvollen Fotos illustriert. Ich denke ich kann das beurteilen, ich habe bestimmt 1,5 Regalmeter mit Reiseberichten aus der ganzen Welt. Wenn Du so weiter machst wird aus mir bekennendem Flachländer vielleicht doch noch jemand der Berge mag. Bisher mochte ich sie mir nichtmal so recht anschauen, frei nach dem Motto "Weg mit den Alpen, Freie Sicht auf's Mittelmeer". Aber hier macht's mir richtig Spaß.

Nochmal großes Lob an dieser Stelle, ich bin schon gespannt wie's weiter geht.

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Tja Herbert,

jetzt muß ich nachdenken ob ich weitermachen darf; weil das größte Problem der Alpen sind die Flachlandtiroler, die da alle rauf wollen. Das noch größere Problem: die kommen dann immer wieder, wenn sie es einmal heil wieder runter geschafft haben. Wie an unsichtbaren Gummibändern magisch angezogen ..

 

.. man muß deshalb dem Bergmenschen mit Verständnis begegnen, wenn der dem offensichtlichen Wochenend-Bergtouristen mit einer unverhohlenen Ablehnung begegnet und jede Leistung unverzüglich - besser im Voraus - in klingender Münze heimgezahlt bekommen will.

 

Dabei haben die gar nichts gegen den Bergtouristen an sich, solange der schön auf dem Weg bleibt und die Nachtruhe einhält. Das Problem sind immer die Großkopferten, die den Bergmenschen dann, wenn einer der unglücklichen Touristen aus Leichtsinn mal wieder den Boden unter den Füßen verloren hat, ins Tal hinab zitieren und mit Papierkram belasten sowie unsinnige Erklärungen einfordern. Dabei weiß schon jede Gams: wenn du daneben trittst fällst du ein paar Meter und landest selten weich; und Gemsen sind kaum für überbordende Intelligenz bekannt.

 

Dabei ist der Mensch im und am Berg eigentlich ein total aufgeschlossener, uriger Typ und mag menschliche Geselligkeit; man sollte ihn ein wenig bewundern und andächtig den Berggeistern lauschen, den guten Stoff unverzüglich bezahlen und die Legenden verbreiten - und außerdem: "bitte, nehmt euren Müll wieder mit ins Tal, da woher ihr ihn auch mitgebracht habt"!

 

Für die Leute wie Stefanie wurden dann auch extra Tunnels durch die Berge gegraben; da kann man nicht herunterfallen und kommt sicher unten durch, solange einem keine Felsbrocken von oben auf den Kopf fallen .. die Wetterbedingungen im Untergrund sind ebenfalls stabiler, man muß also auf die Transit-Touristen viel weniger aufpassen; die erwarten ja instinktiv Sonnenschein, wenn sie sich endlich ihrer Zivilisationslasten befreien konnten und machen dem Bergmenschen sonst gerne mal zum Vorwurf, wenn sie naß und kalt auf einer Bergstraße rumstehen und sich nicht vor oder zurück zu fahren trauen.

Einige versuchen tatsächlich im Sommer ohne Schneeketten hohe Pässe zu überwinden; als würde sich das Wetter langsamer entwickeln, nur weil die Sonne ein paar Stunden länger am Tag scheint.

Gruß Thorsten

 

P.S. ich habe mal die Bildzeiten nachgetragen - ich sehe die ja immer in meiner Ansicht, mir war nicht bewußt, daß einige dem Inhalt schwerer folgen konnten, weil sie das zeitliche Geschehen kaum nachvollziehen konnten. Jetzt hat man wenigstens eine kleine Orientierung. Geht später noch weiter ..

bearbeitet von matadoerle
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Während wir die Welle uns entgegenfallender Bergtouristen (wer geht auch Wochenends schon freiwillig diesen Weg?)abwarten, nutze ich die Zeit und erkunde einen unserer Notausstiege. Denn von hier, sollte irgendwas schief laufen, kann man zu unserem Tagesziel (eigentlich dem Nachtziel, nämlich einer Decke über dem Kopf und was Gescheites zwischen die Zähne) direkt absteigen. Jedenfalls gibt das der Bergwanderführer so preis.

 

Zuallererst tu ich mich mit der Orientierung schwer, denn so ein Gipfelkreuz sollte ja irgendeinen markanten Felsen kennzeichnen - nur welchen? Wie sich später herausstellt, ist das der Hausberg des Waltenberger Haus, den man allerdings eher gezwungenermaßen von unten anschaut als ihn gleich bezwingen zu können.

 

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10:39 Erster Blick aus der Bockkarscharte

 

So richtig gangbar sieht das hier noch nicht aus, vor allem kann ich die Alpenvereinshütte immer noch nicht sehen, dabei sollte die sich nur einige hundert Meter unter uns befinden. ich muß also noch ein paar Meter weiter, wobei ich mich nicht unbedingt groß und stark fühle ..

 

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10:39 Zweiter Blick etwas tiefer ..

 

Rechts neben mir ist es schattig, unten im Tal verziehen sich so langsam die Wolken und die Aussicht ist herrlich; allerdings ist die Aussicht "hier" runter zu müssen, sollte es erforderlich werden, momentan nicht dazu angetan, mein Sicherheitsgefühl wesentlich zu verbessern. Ob ich hier an der richtigen Stelle bin?

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Ich bin mit meinen Zweifeln nicht alleine; wobei das ganze langsam auf die Wahl unter Pest und Cholera hinausläuft. Der Strom Bergtouristen über den Kopf reißt nicht ab, der Eingang zum Ausgang erweist sich aber als ebenso "mutig" ..

 

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10:40 auf der Bockkarscharte: Zweifel steht wohl nicht nur in meinem Gesicht

 

Wie heißt es so schön: der Mensch wächst ja mit seinen Aufgaben und ich traue mich mittlerweile schon ein wenig mehr .. wenn man sich der Fortbewegungsmöglichkeiten innerhalb der Scharte konsequent bedient und eine (gesunde?) Portion Vertrauen auf Kartendarstellung mitbringt, eröffnet sich in dem unter mir öffnenden Abgrund tatsächlich der Anschein eines Pfades oder Steiges. Und schließlich auch ein fester Stand, der mir dann auch noch ein Bild ermöglicht (im Esel-Modus wohlgemerkt - und ich schäme mich nicht).

 

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10:55 Blick in die Tiefe: das Waltenberger Haus an der Schattengrenze, wo wir die Nacht verbringen wollten

 

Auch wenn ich mich mittlerweile etwas sicherer auf den Beinen fühle und der erste Schrecken verflogen ist; die Entscheidung dem ursprünglichen Plan lieber zu folgen und sich dem Strom entgegenkommender Touristen (seltsamerweise empfindet man sich selber nicht als solcher: schon aufgefallen?) entgegenzustemmen.

Bevor wir jetzt hier runter an Höhe verlieren, können wir auch über den vermaldeiten Kopf rüber klettern; jedenfalls sieht der mittlerweile nicht mehr gefährlicher aus - und danach kommt der nächste Notausstieg (weiß die Karte).

bearbeitet von matadoerle
zweites Bild gegen harmonischere Variante ausgetauscht
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Noch bevor wir den Bockkarkopf in Angriff genommen haben, habe ich zwei Fernblicke mit der G1 ablichten können. Die findet ihr als zweites und drittes in diesem Thread. Der dritte Fernblick im anderen Thread entstand mehr als eine Stunde später, auf dem Steinschartenkopf .. aber da kommen wir noch zu. Ich mach jetzt erstmal Pause. :)

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Hallo Thorsten,ich habe dir schon gesagt,dass mir dein Bericht sehr gefällt und auch sehr unterhaltsam ist.

Doch eines möchte ich gerne Anmerken,bei deiner ganzen Freude an den Bergen und den Menschen, Einheimischen falls es noch welche gibt, den " Bergmenschen " gibt es nicht.

Ich kann dir nur aus meiner Erfahrung und Kenntnis sagen und ich bin seit meiner Kindheit in den Bergen und habe auch dort eine lange Zeit gelebt,es gibt weder einen Bergmenschen noch einen speziellen Stadtmenschen, sonder es gibt Leute die lieben

die Natur und Berge und alles damit drum herum und es gibt z.B "Berchtesgadener" die waren noch kein einziges Mal auf einen Berg und haben auch gar kein Verlangen darnach.

Aber ich kann dir ein magisches Geheimnis verraten,als erfahrener Bergwanderer-steiger, kannst du sehr schnell an dem Erscheinugsbild ,am Verhalten,am Gang erkennen ob du sagst "grüßde" oder ob du vorbei gehst und ev.nur" Hallo"sagst.

Güße helmi

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Ich lebe in und auf den Bergen, und kann Helmi nur beipflichten.

Die Geschichte ansonsten find ich schön erzählt, wobei ich mir an der einen, oder anderen stellen natürlich ein schmunzeln nicht verkeneifen kann.

 

ziag

der Dir schöne Erlebnisse in den Bergen Wünscht

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Hallo ihr Beiden,

natürlich habt ihr recht - ich wollte das ganze auch humorvoll verstanden wissen und dachte, daß der "Bergmensch" sofort die Assoziation zum "Berggorilla" wachruft; ich kenne einige, die in den Bergen - beispielsweise auf den Hütten - einen großen Teil ihres Lebens verbringen; die würden sich selber weder als Alpinisten noch als Bergmenschen bezeichnen - letzteres aber eher als ersteres!

 

Ich hoffe auch, daß durchaus sichtbar geworden ist, daß meine Beschreibungen auch mal ein wenig Ironie und Legendenüberhöhung in sich tragen, eingefahrene Klischees bedienen (und vielleicht doch wieder in Frage stellen). Es ist vollkommen korrekt, daß die "Bergmenschen", denen man als Tourist normalerweise begegnet, außerhalb der Saison auch ganz "normale" Zeitgenossen mit bürgerlichen Berufen sind; denen man weder ihre Leidenschaft für die Berge noch deren harte Arbeit in den Bergen auf der Straße ansehen muss ..

Werde später beispielsweise noch von "Mandi" berichten, der - nicht nur auf mich - einen großen Eindruck gemacht hat; der war bis letztes Jahr der Pächter des Waltenberger Hauses.

 

Dabei wird aber auch immer gerne derjenige vergessen, der tatsächlich in den Bergen seinem Broterwerb nachgeht, dabei aber eigentlich kaum Kontakt zu Touristen bekommt und diesem auch lieber aus dem Wege zu gehen scheint.

 

Letztes Jahr beispielsweise (die Serie Nebel in den Bergen) besuchte ich mit meiner Tochter (die Höhenangst hat) einen Schäfer in dem Stall, der uns schon fast verlassen vorkam; klar, denn am folgenden Tag war Almabtrieb und wir trafen ihn bei der Abmusterung im Tal wieder.

Wir haben trotzdem ein intensives und interessantes Gespräch führen können und eine Reihe Erfahrungen ausgetauscht; das gleiche erlebe ich auch immer wieder mit Hüttenwirten und Sennern - vermutlich da ich wenn möglich abseits des Mainstreams, abseits der vielbegangenen Pfade und dann auch noch oft ohne Fotoapparat in den Bergen unterwegs bin. Eben nicht um anderen zu zeigen, wo ich schon war, sondern weil ich eine Entspannung und innere Befriedigung finde, die mir in der "Zivilisation" schon zu oft abhanden gekommen ist

Gruß Thorsten

 

P.S. ich weiß nicht ob jemand bei dem Begriff "Bergmenschen" eine negative Assozition vermutet; einige meiner Bekannten und Nachbarn nennen mich den Bergmenschen - eben weil ich die Natur und die Berge im Besonderen liebe. Ich habe mich jedenfalls niemals geschämt, so genannt zu werden ..

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Hallo Thorsten

Ich finde diesen Thread einfach klasse, anschaulich und mit Humor erzählt und mit sehr schönen Aufnahmen untermalt.

 

danke :) und hoffentlich geht die Pause bald zu Ende :D

 

Gruß

Günter

 

Den Beitrag #4 empfinde ich allerdings mehr als entbehrlich. Bei einem solchen Reisebericht gehört schon eine gewisse Einfältigkeit dazu, wenn man die fotografische Leistung nach den ersten dokumentarischen Fotos vor und beim Aufstieg beurteilen möchte :rolleyes:

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diese gewisse Einfältigkeit ist vermutlich der Tatsache geschuldet, dass zum Zeitpunkt des Kommentars noch kein kompletter Reisebericht mit all den folgenden Bildern (ab)sehbar war, wie er sich zum Zeitpunkt Deines Kommentars darstellte...

 

(das zu übersehen lässt wohl aber auch nicht grad auf heilige Dreifaltigkeit schließen...)

 

im Übrigen hab ich das dann an anderer Stelle zum Thema auch revidiert...

 

Und natürlich darfst Du auch verlangen, dass derart "einfältige" Beiträge gelöscht werden...

 

Macht die Moderation für Dich gerne...

 

Passt eh.

 

Frank

 

P. S.: "Einfältig" mag im Übrigen eine Vokabel von üblicher hauptstädtischer Gewohnheit, Lesart oder Sichtweise sein, hier passt sie jedoch weniger...

bearbeitet von ricart
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