schärfeproblem SEL35F28 justierung

[lumopix]

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hallo zusammen,

 

ich habe nach einem sturzschaden mein 2,8/35 sony zeiss zum instandsetzen und justieren zu geissler geschickt. anbei ein bild nach der zweiten (!) justierung. oben rechts finde ich nach wie vor zu unscharf, oder ist das innerhalb der toleranz?

 

ich bin ein bisschen ratlos ob ich es noch mal einschicken soll oder ob ich langsam spinne.

 

danke schonmal und viele grüße

jan

 

 

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das bild hab ich um 50% verkleinert und in PS so abgespeichert, dass ich 1MB unterschreite

 

das original liegt in einer dropbox:

https://www.dropbox.com/sh/7bfaow4mi6yr1n9/AAD12fc5hfWsDKH6mql31q6La?dl=0

bearbeitet 30. April 2017 von lumopix

[vidalber]

Es ist so schwierig zu beantworten:

- Welche Blende?

- APS-C oder FF?

 

Allgemeines: irgendeine Ecke ist immer etwas schwächer als der Rest. Mir ist aufgefallen, dass der rechte Rand insgesamt schwächer ist. Prinzipiell sind solche Motive mir im Breite nicht geeignet für solche Test. Da wird eher die Nahbereichfähigkeit getestet. Geh nach draußen, eine Häuser- oder Baumreihe sind besser geeignet. Dann Blende 4 bis 5,6. wenn du da einen Unterschied links rechts siehst, ist was faul. Achtung: wenn du auf die Mitte scharf stellst, können die  Ränder out of Focus sein wegen der oft vorkommenden Bildfeldwölbung

[christer]

Ja, das Testen ist gar nicht so leicht. Vidalbert hat schon nach Blende gefragt.

 

Mir fällt auf, dass die Aufnahme schief ist. Du kannst es sehen in dem mittleren Box oberhalb der Bücher; die Seiten links und rechts sind unterschiedlich breit. M.a.W. war der Sensor recht/links nicht parallel zum Bücherregal. So ist dein Testbild nicht aussagefähig. Ich denke die Aufnahme ist vielleicht auch doppelt schief, also, daß die Kamera gekippt war.

 

Am Einfachsten kannst du testen wenn du dein kleines Scharfstell-Muster (was in Bild auf den Büchern im Mittelfach liegt), genau in der Fachmitte hintust und dann sicherstellst, dass das Muster auf dem Bild mittig kommt.

 

Vorher aber Zollstock verwenden um sicher zu stellen, daß sich die Objektivmitte auf der gleichen Höhe wie das Scharfstell-Muster befindet. Dann ein Lot verwenden um die Bildmitte (Scharfstell-Muster) auf dem Fussboden direkt an die Wand markieren. (Oder geht das Bücherregal bis zum Fußboden?) Von der markierten Stelle eine Linie 90° zur  Wand markieren und Kamera direkt über dem Strich mittels Lot hinstellen.

 

Dann auf den Auslöseknopf drucken und uns berichten. Dropbox bitte.

bearbeitet 30. April 2017 von christer

[Gast]

Dafür gibt es doch die Gletscherbruch Methode: http://www.gletscherbruch.de/foto/test/dezentrierung/dezentrierung.html

[lumopix]

vielen dank erstmal,

 

A7r, blende 2,8, 1/200 sekunde manueller blitz. schärfepunkt auf 150 cm. gletscherbruch mach ich morgen, habe gerade keinen kirchturm zur hand ;-)

 

 

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viele grüße,

jan

[christer]

Ich denke, dass das schon aussagefähig ist - und dass du nicht spinnst. Es war eine gute Idee, in den vier Ecken die gleiche Karte zu platzieren, hilft doch beim Vergleichen. (Gute Bücher hast du.)

 

In der analogen Zeitalter habe ich viele Tests gemacht, meisten Film-Entwickler Kombinationen. Mit der A7r2 teste ich nicht mehr viel, obwohl es nun sehr viel einfacher ist. Allerdings habe ich mein 2,8/35 getestet, so wie du hier, denn ich fand die rechte (!) Seite weniger scharf als die Linke. (Kein Sturz.) So war es auch, die rechte Seite war schwächer, aber nicht viel. Es war grenzwertig ob ich das Objektiv zur Justierung einsenden sollte oder nicht.

 

Dann habe ich das Objektiv in einer realen Situation getestet, also keine Bücherwand und keinen Kirchturm. Allerdings habe ich ein gutes Stativ verwendet und sehr genau fokussiert, bei mehreren Blenden. Und dann das Gleiche ohne Stativ. Danach habe ich mich dafür entschlossen, mit der kleinen Schwäche zu leben. Meine Bilder haben ganz andere Schwächen, leider.

 

Und nun mußt Du für dich entschieden.

[lumopix]

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... und noch der gletscherbruch. manuelle belichtung (-1.3) manueller focus (mitte)

 

(dito dropbox)

 

viele grüße

jan

bearbeitet 1. Mai 2017 von lumopix

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Ich würde dir das Adobe Creative Cloud Foto-Abo mit Photoshop und Lightroom empfehlen

[Kitschi]

für mich sehen bei dem test jetzt die unter beiden weniger scharf aus als die oberen beiden und am schärfsten wirkt von allen 4 die linke obere Ecke

[vidalber]

Bücherregal, 2. Bild: wie ich sagte, die gesamte rechte Seite (unten auch) fällt leicht ab. Bei 2,8 und Nahdistanz wäre alles andere ein Wunder!

 

Gletscherbruch: alle Ecken gleich. Wenn das bei 2,8 oder 4 geschossen wurde, ist es schlichtweg hervorragend! Wenn man bei 100% Sicht und 36 MP keinen Unterschied sieht ... Ich habe als bekennender "manueller" viele Objektive auf Dezentrierung und Bidlfeldwölbung getestet und wäre mit einem solchen Ergebnis selbst bei 5,6 sehr  zufrieden. Ich würde mir von Photoshop und Co einen praktischen 50% Sicht Befehl wünschen, damit man nicht dauernd in diese 100% Falle tappt. Schon bei 24 MP ist es zu viel.

[VLReviews]

Bei den Bildern nach Gletscherbruch-Methode ist nun die obere rechte Ecke minimal besser als die übrigen, wobei die gegenüberliegende Ecke unten links einen winzigen Hauch schwächer scheint als die übrigen beiden. Ich hab's auf den ersten Blick noch nichtmal gesehen, dass es überhaupt einen Unterschied gibt... Also mein Bauch sagt mir, dass auf diesem Niveau keine Verbesserungen mehr zu erwarten sind. Ich glaube auch nicht, dass mir das in "normalen" Bildern überhaupt aufgefallen wäre.

 

Bei den Tests im Nahbereich ist die rechte Seite schon sehr auffällig. Aber da ist eben die Frage, ob die Kamera wirklich exakt parallel ausgerichtet war. Die genaue Positionierung ist vor allem bei Weitwinkel-Objektiven tricky. Was du zu deiner Beruhigung noch machen kannst, um zumindest eine asymmetrische Bildfeldwölbung im Nachbereich auszuschließen: Kamera horizontal auf Stativ setzen, auf eine Rasenfläche (oder ähnlich fein strukturiertes Material) stellen und auf den Horizont ausrichten. Dann ca. 20° nach unten kippen und ein Bild bei f/2.8 an der Naheinstellgrenze machen. Anhand der feinen Strukturen im Gras solltest du die Schärfe-Ebene sehr gut verfolgen können.

[lumopix]

vielen dank und noch einmal ein "gletscherbruch-beispiel" als 100% crop – auch wenn ich kein pixelzähler bin und solche aufnahmen nicht zu meinen lieblingsmotiven zählen. alle aufnahmen sind mit blende 2.8 gemacht worden, mit einem ordentlichen stativ und belichtungszeiten zwischen einer 1/200 (blitz) oder 1/800 (außenaufnahme). mich irritiert, dass das 4/16-35 offen bei 35mm in den ecken "schärfer" abbildet als das 2.8/35 auf 4 abgeblendet (das sigma 1.4/35 art sowieso)

 

wenn ihr noch mal gucken wollt, anbei noch ein drittes beispiel: 1/800sek. blende 2.4, ISO100/21DIN, stativ

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danke, viele grüße und einen schönen tag : )

[vidalber]

Tja, jammern auf sehr hohem Niveau, würde ich sagen

Eine mögliche Erklärung: du hast, nehme ich an, auf die Mitte fokusiert und dann geschwenkt. Es kann sein, dass das 2,8/35 etwas mehr Bildfeldwölbung hat, als das Zoom. Wiederhole den Test indem du auf die Ecken fokusiert. Dabei hast du die Wahl zwischen 4 Ecken. also nimm erstmal die erste Ecke, dann die andern 3 mit der selben Einstellung, dann die nächste Ecke... etc ...  

Noch einmal: Eckenbetrachtung bei 36 MP und 100 % ist der reinste Wahnsinn. Du wirst  immer minimale Unterschiede sehen, da müssen dafür die Objektive nicht automatisch dezentriert sein.

 

Wichtig ist aus meiner Sicht:

 

a) die links- rechts Axe

b)ein gleichmäßiger Schärfeverlauf Mitte-Halbfeld-Rand.

Stichwort Bildfeldwölbung. Es gibt Linsen wie das hochgelobte Voigtländer 1,7/35, bei denen man (an der A7) mindestens auf 8 abblenden muss, um alles scharf zu haben. Dabei darf man nicht mal auf die Mitte fokusieren, sondern irgendwo im Halbfeld. Da kann ich nur sagen: nervig!

bearbeitet 2. Mai 2017 von vidalber