Jump to content

Empfohlene Beiträge

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Ich habe letztens eine Bühnenshow aufgenommen, bei der LED-RGB-Scheinwerfer eingesetzt wurden. Im Bühnenhintergrund befand sich eine halbtransparente Leinwand, die auch von hinten mit variablen LED-Flächenleuchten in RGB bestrahlt worden ist. Auf der Leinwand waren häufiger in höherem Grad gesättigte Farben bzw. Farbmischungen. Phasenweise war auch die Bühne komplett in Blau oder Rot beleuchtet.

 

 

Aufgenommen habe ich mit einem Sony HDR-FX1000, direkt daneben für die Totalen eine Panasonic GH2, halblinks neben der Bühne eine Panasonic GH1 und schräg von oben ein Panasonic SD707.

Als ich dann die Aufnahmen zusammenschneiden wollte, war ich ziemlich geschockt. Der FX1000 hat alle Farben so erfasst, wie ich sie auch gesehen habe. Bei der GH2 und GH1 drifteten die Farben bei höheren Sättigungen zunehmend ab: Blau in Richtung Cyan, Rot in Richtung Orange, Grün in Richtung Cyan. Bei manchen Beleuchtungssituation zeigte sich in der Vektordarstellung ein regelrechter Haken - bis zu einem bestimmten Sättigungswert noch einigermaßen auf einen nur leichten Bogen und dann plötzlich eine hakenförmige Abweichung – wie bei einem Hockeyschläger. Der FX1000 zeigt da einen völlig gradlinigen Vektor.

 

 

Bei dem SD707 gab es auch grundsätzliche Farbabweichungen, jedoch relativ unabhängig von der Sättigung.

 

 

Ich habe inzwischen Aufnahmen von einem üblichen Testbild (u. a. diverse Farbmischungen und Abstufungen) über meinen in der Farbwiedergabe sehr guten Plasma-Fernseher gemacht, um satte RGB-Farben zu haben. Vor einiger Zeit Aufnahmen mit einem Testbild gemacht, dass auch bei der Kalibrierung von Scannern benutzt wird, da sind mir die Farbunterschiede zwischen den Geräten nicht so aufgefallen – aber das war eine Aufsichtsvorlage und da sind eben auch keine hoch gesättigten Farben drauf.

Es ist mir bewusst, dass der Plasma die Farben auch verfälschen könnte – mir kam es jedoch auf einen Vergleich der verschiedenen Kameras an. Die Ergebnisse habe ich dann in Adobe Premiere über die Vektordarstellung analysiert. Vor den Aufnahmen habe ich einen manuellen Weißabgleich auf das weißes Feld oben links gemacht. Außerdem habe ich bewusst nicht ganz scharf gestellt, damit ein Moiré mit den Bildschirmpixeln vermieden wird.

 

 

Folgende Ergebnisse:

Beim FX1000 liegen alle Farben mit ihren Sättigungsstufen (alle bis fast 100% vertreten) auf geradlinigen Vektoren, die durch die Normfelder gehen – Abweichungen zwischen 0° und 6° (mit dem Cinematone1-Profil, beim Standard-Profil sind die Abweichungen max. 4° höher). Magenta, Gelb und Cyan liegen in den Normfeldern.

 

 

Bei der GH2 liegen die Farben auf Bögen, die mit zunehmender Sättigung immer weiter von der idealen Achse abweichen – Rot max. 12°, Blau max. 35°, Grün 14 °, Cyan 5°, Gelb 6°, Magenta 0° - jedoch max. Sättigung unter 50%. Dieses Ergebnis ist bei allen Farbprofilen ähnlich. (GH1 dürfte ähnlich aussehen)

Der RGB-Pegel liegt nicht zu hoch. Ich habe bei der GH2 extra unterbelichtet, damit der Blaukanal nicht clippt. Auffällig sind die Ausreißer im Rot und Blaukanal bei den höheren Sättigungen. Bei der FX1000 ist alles viel homogener.

Das Ergebnis bei auf Minimum gesetzter Sättigung in einem benutzerdefinierten Farbprofil führt zu keiner wesentlichen Änderung.

Die Farbabweichungen sind auch auf dem Display der GH2 zu sehen, also nicht erst in Premiere.

 

 

Bei dem SD707 ist die Blau-Gelb-Achse insgesamt gedreht: Blau um ca. 20° in Richtung Magenta, dementsprechend ist auch Magenta verschoben; Gelb ist um ca. 12° in Richtung Grün und Grün selbst um ca. 14° in Richtung Gelb gedreht. Aber zumindest liegen alle Sättigungsstufen in etwa auf Geraden.

 

 

Hat jemand mit der GH2 unter vergleichbaren Aufnahmebedingungen ähnliche Erfahrungen gemacht?

Wie ist es mit der GH3? Ist die grundsätzlich farbgenauer – auch in Hinblick auf die GH4K, mit der ich liebäugle.

Liegt die Problematik möglicherweise darin begründet, dass die GH2 einen Ein-Chip-Sensor hat? Der FX1000 hat drei für RGB gesonderte Sensoren.

 

 

Ich habe die Aufnahmen inzwischen sehr aufwendig angeglichen – zumeist habe ich von allen Korrekturmöglichkeiten mit RGB-Kurven die besten Ergebnisse erzielt. Grundsätzlich musste ich sowohl die der GH2 verändern als auch sozusagen die Aufnahmen des FX1000 bis zu einem gewissen Grad verfälschen, damit sie mit zusammenpassen.

 

 

 

Zur Veranschaulichung unten einige Abbildungen (Testbild, Vektordarstellung, RGB-Parade) - die Abbildungen des Testbildes sind verkleinert.

 

 

 

Gruß

Bernd

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Deine Videokamera hat 3 Sensoren, die über einen Strahlenteiler

verbunden sind. Damit ist das Verhalten bei gesättigten Farben viel

besser, als bei dem Bayer-Sensor der Fotoapparate.

http://de.wikipedia.org/wiki/CCD-Sensor#Drei-Chip-CCD-Sensoren

Fx1000 hat letzlich für jedes Pixel 3 Farbpixel, die vom gleichen Ort stammen.

Bayer hat ein Rot-Grün und in der Folgezeile ein Grün-Blau Filter.

Bayer-Sensor

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
  • Wer ist Online   0 Benutzer

    • Keine registrierten Benutzer online.
×
×
  • Neu erstellen...