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35mm die "klassische Reportagebrennweite"?


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Im Jahr 1995, ich hatte mittlerweile eine Nikon F4s und eine Zenza Bronica etrs, kam ich, der vielen elektronischen Helferlein überdrüssig, auf die Idee ein halbes Jahr lang ausschließlich mit Kameras der 30er und 40er Jahre zu fotografieren. So freundete ich mich mit alten Leica und Contax Kameras an und lernte diese zu schätzen. Später wurde daraus eine Sammelleidenschaft die mir im Läufe der Zeit ein kleines "Museum" mit knapp 100 Stücken einbrachte. Mir war es sehr wichtig die Dinger nicht nur zu sammeln, sondern, sofern möglich, zumindest einen Film damit zu verschießen um auch das Gefühl zu erleben, wie es ist damit zu arbeiten.

Um die lange Geschichte abzukürzen - OK, ich weiß, dafür ist es jetzt schon zu spät - mir ist keine einzige echte, klassische Reportagekamera der 30er bis 60/70er Jahre untergekommen die als Standard eine 35mm Brennweite gehabt hätte. Die "klassische" Reportagebrennweite war das sogenannte Normalobjektiv mit 50mm bei Kleinbild.

Die Sucher der Schraubleicas (II und III 1932-1960) waren genauso auf 50mm ausgelegt wie die Contax. Gleiches gilt für die frühen Canon und Nikon. Selbst frühe Spiegelreflexmodelle wie die Praktina (nicht zu verwechseln mit Praktica) oder die Asahiflex, die neben dem SLR Sucher auch noch einen Gucklochsucher hatten, waren prizipiell auf die Verwendung der 50mm Brennweite ausgelegt.

Die 3 Sucherrahmen der legendären Leica M3 (1954-1966) waren 50-90-135mm. Also war auch hier standardmässig ein 50er vorgesehen. Für das 35er musste man einen extra Suchervorsatz montieren.

 

Selbst fotografische Größen wie ein Henry Cartier Bresson oder ein Robert Capa haben fast ausschließlich damit gearbeitet.

 

Selbst die im Mittelformat bei den 2äugigen gerne verwendeten 75-80mm entsprechen vom Bildwinkel eher einem Normalobjetkiv als einem Weitwinkel.

Erst in den späten 60ern und 70er Jahren gab es Sucherkameras mit fest eingebauter Optik mit geringerer Brennweite. Olympus verwendete damals gerne 42mm, die Canonette hatte 40mm. Ich würde allerdings beide Kameras nicht als Reportagekameras bezeichnen.

 

Jetzt macht uns aber seit der X1 Leica glaubend, die 35mm wären diiiiie Reportagebrennweite!!! Und wie es so üblich ist, schreibt auch gleich die sogenannte Fachpresse alles nach und die Verkäufer plappern es nach.

So kommt es, dass jetzt auf einmal die 35mm sowas wie das neue Normalobjetiv sind und einem auch noch eingeredet wird, das wäre schon immer so gewesen.

 

Mein Statement: ICH WILL WIEDER KAMERAS MIT 50mm OBJEKTIV

 

Wie wär's z.B. Mit einer X2-50 oder einer X150!?

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Servus, du bist hier bei den Kamera und Fotofreunden :) gelandet und solltest einen Moderator bitten den Beitrag ins passende Forum zu verschieben, falls die das nicht von Haus aus machen.

Stelle doch mal ein paar Bilder ein, die klar machen worum es dir da geht.

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Da steht es jetzt da, schwarz auf weiss. Dabei fand ich es immer so schön einfach.

 

Auf der einen Seite diejenigen, die die 60er und 70er Jahre noch alt genug erlebt haben und in 35mm Brennweite ein Weitwinkelobjektiv sahen und auf der anderen Seite diejenigen, die irgendwo von der "klassischen Reportagebrennweite" gelesen hatten. Und dann noch die Mathematiker, die auf die Kommastelle die "ideale Normalbrennweite" aus der Bilddiagonalen errechnen können.

 

Ich denke, bei dem fein sortierten Objektivangebot heute und vor allem der Erweiterung des "Normalobjektivs" auf ein Standardzoom braucht man diese Diskussion nicht mehr verbissen zu führen.

 

Denn es geht letztlich um einen individuell verschiedenen "normalen" Sehwinkel und dann um viel Gewohnheit. Wenn ich blindlings auf eine Stelle hinlaufen kann, die Kamera ansetze und der Ausschnitt auf Anhieb sitzt, dann habe ich den Bildwinkel "im Kopf" und kann schnell und akkurat fotografieren. Wenn ich aber lang herumtänzeln muß, um den richtigen Standort zu finden, dann habe ich ein Objektiv, mit dem ich nicht warm bin. Für viele ist ein Zoom die Lösung, für die Liebhaber von Festbrennweiten bleibt nur - die eigene "Normalbrennweite" für sich zu definieren.

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Da ist viel Wahres dran, es stimmt wenn man den Bildwinkel des bevorzugten Objektiv verinnerlicht hat, geht man hin und drückt ab. Es ist sicher vieles eine Sache der Gewohnheit.

Da der Bildwinkel (sprich die Brennweite des Objektivs) für mich ein Stilmittel ist, verwende ich Zooms nur wenig,und wenn, dann wähle ich die Brenneeite ganz gezielt aus um einen bestimmten Blickwinkel zu vermitteln und nicht um von jedem beliebigen Standort aus solange herumzuzoomen bis ich alles aufs Bild bekomme. Der Fotograf kann sich ruhig ein bisserl bewegen.

 

Ich wollte da keine verbissene Diskussion losbrechen, was denn die optimale Brennweite wäre - verwende selbst zu Zeit am liebsten ein Lumix 20mm an einer E-P2 - ich wollte eigentlich drauf hinweisen, dass wieder einmal das Marketing der Hersteller, und ein Teil des Marketing sind sicher auch die Beiträge sogenannter Fachzeitschriften, es wieder einmal geschafft haben, Tatsachen aus der Fotogeschichte - nämlich, dass das 35er nie die klassische Reportagebrennweite war (auch nicht bei Leica) - ganz anders darzustellen.

 

Bitte versteht diesen Beitrag in erster Linie als Kritik daran wie sehr uns alle, nehme mich da gar nicht aus, Marketing und Medien beeinflussen und wir Umstände daher als gegeben hinnehmen die, wenn man genau hinschaut, gar nicht so waren (sind).

Das gilt absolut nicht nur für die Fotografie.

 

Aber ich gelobe Besserung und werde mich zukünftig wieder mit reinen Fotothemen beschäftigen und diese Ausflüge in den philosophischen Bereich wieder lassen.

 

LG aus Wien

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Ein paar Fotos könnten ruhig im Thread zu finden sein. :rolleyes: Zwei Aufnahmen mit einem alten Canon FL 2.5/35 (erschienen 1964) bei Offenblende mit einer NEX aufgenommen, also eigentlich auch wieder ne Normalbrennweite...

 

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... nicht wirklich scharf, dafür eigenwillig.

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Ich werde gern mal ein paar Fotos reinhängen, da muß ich aber erst zu einem gescheiten Computer kommen. Häng momentan nur mit meinem Firmen I PAD im Internet und ich hab keinen Funken davon wie man da ein Bild anhängen könnte?

 

Das 20er ist für mich in erster Linie wegen seiner Handlichkeit so gut geeignet. Meist bin ich mit dem 20er und dem Olympus 45mm unterwegs. Diese Objektive kann man problemlos in der Hosentasche einstecken.

 

Von meinen alten Kameras war ich am liebsten mit meiner Leica III (1938) mit dem versenkbaren Elmar (50mm 3,5) unterwegs. Kamera in der rechten Hosentasche, Belichtungsmesser in der linken. Mit der Kombi hab ich 95 und auch danach noch ca. 50 Stück 36er Filme verschossen und die Bilder waren keineswegs die schlechtesten die ich gemacht hab. Da hab ich erst zu schätzen gelernt, wie wenig Kamera man eigentlich braucht um gute Bilder entstehen zu lassen!

 

LG aus Wien

 

PS: Apple mag mich nicht........lässt mich keine Pics raufladen

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Die Leica III mit dem versenkbaren Elmar 50mm hatte ich damals bei der Bundeswehr in der Bildstelle zur Verfügung. Eine Kamera zum Verlieben. Muss mal meine alten Negative rauskramen und einscannen...

 

PS: IPAD? Das ist doch das flache Ding mit dem hervorragenden Display sowie dem Betriebssystem, das den User permanent im goldenen Apple-Store einsperrt.... :P

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... und weshalb es relativ wenig Schadsoftware auf Apples iPhone / iPad gibt.

Hauptsache man hat für sich selber eine Entschuldigung dafür, dass man sich bevormunden lässt. :D

 

SCNR

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Hauptsache man hat für sich selber eine Entschuldigung dafür, dass man sich bevormunden lässt. :D

 

Eigentlich habe ich nur darauf hingewiesen, dass Apples App-Store im Bereich Schadsoftware auch Vorteile hat.

 

Lass uns hier im Forum besser keinen Betriebssystem-Glaubenskrieg lostreten, zumal wir dann auch noch die Begriffe Bevormundung und (evtl. falschverstandene) Freiheit klären müssten. Wir können doch froh sein, dass wir zwischen verschiedenen Betriebssystemen auswählen können...

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Eigentlich habe ich nur darauf hingewiesen, dass Apples App-Store im Bereich Schadsoftware auch Vorteile hat.

War ja auch als Scherz gemeint. Ich bin mir der Vor- und Nachteile der versch. Systeme durchaus bewusst und schiele (als Windows- und Andoid-Benutzer) MANCHMAL auch etwas neidisch in Richtung Apfel...

 

Lass uns hier im Forum besser keinen Betriebssystem-Glaubenskrieg lostreten, zumal wir dann auch noch die Begriffe Bevormundung und (evtl. falschverstandene) Freiheit klären müssten. Wir können doch froh sein, dass wir zwischen verschiedenen Betriebssystemen auswählen können...

Full ack!

 

Damit: Back to topic!

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Ja, I PAD ist das flache Ding mit dem hoch auflösenden Display.

 

Apple ist auf dem IKT Sektor das was in der digitalen Fotografie Leica ist und auf dem Gebiet der HiFi die Firma Bang und Olufsen.

Schickes Design, teuer, sofort erkennbar (egal ob roter Punkt oder angebissenes Obst), sogenannter Lifestyle , von guter Qualität aber ohne erkennbare, bzw. nennenswerte Vorteile gegenüber anderen Produkten, 1A Marketing und natürlich das wichtigste: treue Anhänger (Gläubige) die das Produkt auf Biegen und Brechen verteidigen und bis ins Mark davon überzeugt sind.

 

Ich kann mich mit der Apfelplatte einfach nicht anfreunden.

 

LG aus Wien

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Erst einmal noch ein Bildchen, das zu beiden Themen passt. :) Aufgenommen mit einem Canon FD 2.8/24, das ergibt an der NEX ca. 36mm.

 

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Apple ist auf dem IKT Sektor das was in der digitalen Fotografie Leica ist und auf dem Gebiet der HiFi die Firma Bang und Olufsen. Schickes Design, teuer, sofort erkennbar (egal ob roter Punkt oder angebissenes Obst), sogenannter Lifestyle , von guter Qualität aber ohne erkennbare, bzw. nennenswerte Vorteile gegenüber anderen Produkten.

 

Hmm, kann man so sehen. Im Bereich Foto und Computer dürfte das Gegenteil schon bewiesen sein, wobei ich Leicas Preise trotz der gebotenen Qualität auch als zu hoch empfinde. Bang & Olufsen verwendet sicherlich ein eigenständiges Design, hat technisch aber meiner Meinung nach etwas den Anschluss verloren. Daher würde ich eher Bowers & Wilkins erwähnen...

 

1A Marketing und natürlich das wichtigste: treue Anhänger (Gläubige) die das Produkt auf Biegen und Brechen verteidigen und bis ins Mark davon überzeugt sind.

 

Die Geschichte von den Apple-Jüngern halte ich eher für einen Mythos. Es gibt schließlich genügend Linux- u. Windows-"Jünger", die ihr bevorzugtes System ähnlich leidenschaftlich verteidigen. Richtig ist aber sicherlich, dass manche Leute das Gefühl haben, dass das Apple-Zeugs mit mehr Liebe gemacht ist... ;)

 

kann mich mit der Apfelplatte einfach nicht anfreunden.

 

Wie oben schon erwähnt, können wir ja zum Glück aus mehreren System auswählen.

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