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Zustandsbeschreibung für Objektive - Verständnis ?


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Liebe Fotofreunde,

Bitte um Aufklärung, wie eine Zustandsbeschreibung im Angebot eines Objektivs zu verstehen ist, und welche Auswirkungen dies jetzt und/oder für die Zukunft haben kann.

Wenn in der Beschreibung steht:

Objektiv befindet sich optisch in sehr gutem Zustand, wenige leichte Gebrauchsspuren, integrierte Sonnenblende.

Mechanik und Optik sind einwandfrei.

- kein Pilzbefall

- Lamellen leider leicht verölt

- keine Kratzer auf den Linsen

- Mechanik läuft geschmeidig

Im speziellen bin ich an der Aussage "verölt" interessiert.

"Mechanik läuft geschmeidig" bedeutet ja, daß bis jetzt keine Verharzung stattgefundenhat.

Weitere Details und Erklärungen wären für zukünftige Fälle, u.a. auch für andere Fotofreunde, eventuell von Interesse.

Vielen Dank schon im voraus Gruß hanns

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Hallo Hanns,

 

ich hatte mal ein Objektiv (von Leitz-Wetzlar), bei dem auf den Blendenlamellen deutliche Ölspuren zu sehen waren. Vermutlich ist das Öl durch langjährigen Gebrauch aus der Mechanik auf die Lamellen gewandert. Bei frontalem Gegenlicht ergab sich dadurch eine etwas höhere Reflexneigung. Sonst störte es wohl nicht.

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Hallo Hanns!

Bitte um Aufklärung, wie eine Zustandsbeschreibung im Angebot eines Objektivs zu verstehen ist

...

- Lamellen leider leicht verölt

...

Zwei vorstellbare Szenarien:

 

1) Lamellen tatsächlich verölt.

Es hängt vom Objektiv ab, ob es noch zu vernünftigen Kosten zu entölen ist. Normalerweise ist in so einem Fall der Blendenring nur sehr mühsam oder garnicht zu bewegen. Dem Anbieter würde ich lediglich die Transportkosten ersetzen und einen symbolischen Preis bezahlen.

 

2) Lamellen nicht verölt sondern "blank geschliffen" durch jahrzehntelange Benutzung.

Es hängt vom Objektiv ab, ob es dir den Kaufpreis wert ist.

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Hallo!

Vermutlich ist das Öl durch langjährigen Gebrauch aus der Mechanik auf die Lamellen gewandert.

Ich habe mir erklären lassen, daß dies vielmehr auf eine falsche Lagerung zurückzuführen ist.

Objektive sollten immer mit der optischen Achse in Richtung Erdmittelpunkt aufbewahrt werden.

Ob eher die Frontlinse oder das Bajonett gen Himmel gerichtet werden soll, darüber ist sich die Fachwelt noch nicht einig...

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... auf eine falsche Lagerung zurückzuführen ist.

Objektive sollten immer mit der optischen Achse in Richtung Erdmittelpunkt aufbewahrt werden....

 

Mag sein, das Summicron-C 1:2/40 mm war meist am Gehäuse montiert und stand demnach quer dazu im Schrank. Hat mir aber speziell auf Bergtouren immer noch sehr gute Dienste geleistet.

 

Das Bild zeigt die Reflexe auf den Blendenlamellen, hier speziell in den dunkleren Partien des Eisturms:

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Das Bild ist 1991 mit einer Leica-CL auf Kodachrome 64 entstanden.

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Auf diesem Bild sieht man die Auswirkungen von reflektierenden Blendenlamellen noch besser:

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Bild aus dem Jahr 1981, ebenfalls mit Leica-CL und Summicron-C 1:2 / 40 mm auf Kodachrome 64.

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Ist nicht auch der nächste Schritt nach dem Verölen der Lamellen, daß das Öl langsam verharzt und dadurch die Lamellen sich u.U. nicht mehr schnell genug bewegen, bzw. "hängen" ? Zumindest bei einem Spiegelreflexobjektiv habe ich das schon so beobachtet. Die Springblende schloß dann nicht mehr schnell genug bzw. nicht vollständig, und es kam zu Überbelichtungen.

 

Gruß, Reinhard

bearbeitet von leicanik
Tippfehler
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Ist nicht auch der nächste Schritt nach dem Verölen der Lamellen, daß das Öl langsam verharzt und dadurch die Lamellen sich u.U. nicht mehr schnell genug bewegen, bzw. "hängen" ? Zumindest bei einem Spiegelreflx-objektiv habe ich das schon so beobachtet. Die Springblende schloß dann nicht mehr schnell genung bzw. nicht vollständig, und es kam zu Überbelichtungen.

 

Gruß, Reinhard

Richtig, dass ist das eigentliche Problem bei verölten Blendenlamellen.

Dazu muss das Öl noch nicht einmal verharzen, denn es wirkt hier nicht mehr schmierend, sondern dämpft die Geschwindigkeit derLamellen ab, wenn sich die Springblende beim Auslösen in kürzester Zeit auf die Arbeitsblende schliessen soll.

 

Ein Trost gibt es allerdings für die Nutzung von manuellen Objektiven an einer Systemkamera: Da man hier ja ohnehin bei Arbeitsblende arbeitet, ist ein verlangsamtes Schliessen der Blende unkritischer...

 

Ingo

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Ist nicht auch der nächste Schritt nach dem Verölen der Lamellen, daß das Öl langsam verharzt und dadurch die Lamellen sich u.U. nicht mehr schnell genug bewegen, bzw. "hängen" ? Zumindest bei einem Spiegelreflexobjektiv habe ich das schon so beobachtet. Die Springblende schloß dann nicht mehr schnell genug bzw. nicht vollständig, und es kam zu Überbelichtungen.

 

Gruß, Reinhard

 

so ist mir das auch bekannt ... verölt ist die Vorstufe zum wegwerfen (ausser das Objektiv ist aussergewöhnlich hochwertig und teuer gewesen, dann würde man das reparieren lassen)

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Ist nicht auch der nächste Schritt nach dem Verölen der Lamellen, daß das Öl langsam verharzt und dadurch die Lamellen sich u.U. nicht mehr schnell genug bewegen, bzw. "hängen" ? Zumindest bei einem Spiegelreflexobjektiv habe ich das schon so beobachtet. Die Springblende schloß dann nicht mehr schnell genug bzw. nicht vollständig, und es kam zu Überbelichtungen.

 

Wie schon gesagt wurde, spielt die Geschwindigkeit bei adaptiereten Optiken nicht die Rolle. Ich frage mich aber, warum das Öl verharzen soll - nur weil es nicht dort ist, wo es hin sollte. Da sehe ich keinen Zusammenhang - es könnte genausogut in dem Mechanismus verharzen, den es eigentlich schmieren soll.

 

Schönen Gruß

vom Südlicht

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Bei verschmierten Lamellen handelt sich um nach Jahrzehnten zersetztes Schmierfett, also kein Öl im eigentlichen Sinn. So was kann die Blendenlamellen bis zur Unbeweglichkeit verkleben.

 

Ich habe ein Sigma-Objektiv, dessen Zoom-Verstellung extrem schwergängig geworden ist - es lag ca. 10 Jahre unbenutzt. Wahrscheihlich der gleiche Effekt von zersetzten Schmierfett?

 

Grüße

Lumix

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Hallo Reinhard!

Ist nicht auch der nächste Schritt nach dem Verölen der Lamellen, daß das Öl langsam verharzt

Ziehst du es ernstlich in Betracht, daß ein Objektiv mit einem (härtenden) Öl - also chemisch ein Triglycerid einer ungesättigten Fettsäure - tierischen oder pflanzlichen Ursprungs geschmiert wird/worden ist?

 

Die verwendeten Öl sind entweder von mineralischem oder syntheschem Ursprung und mit "Seifen" verdickt. Dabei kann es - bei ungünstigen Temperaturbedingungen - zum sogenannten "Ausschwitzen" des Grundöles kommen. Aber solche Schmierfette werden schon seit gut 50 Jahren kaum oder garnicht mehr verwendet.

Da es keine Viskosität von unendlich gibt, wird wohl das Schmierfett mit der Zeit und bei erhöhter Temperatur einfach aus den Schneckengängen infolge der Schwerkraft in die Blendenmechanik "geflossen" sein.

Darum auch die Empfehlung, optische Achse in Richtung Erdmittelpunkt - und bei konstanter (Vitrinen)Lagerung alle zehn Jahre um 180° wenden.

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...Ziehst du es ernstlich in Betracht, daß ein Objektiv mit einem (härtenden) Öl - also chemisch ein Triglycerid einer ungesättigten Fettsäure - tierischen oder pflanzlichen Ursprungs geschmiert wird/worden ist?...
Ich bin weder Feinmechaniker noch Chemiker - insofern habe ich vielleicht die falsche Bezeichnung gewählt. Ich beschrieb nur meine Beobachtung und habe eine Frage gestellt, erklären müssten die jemand anders. :)

Gruß, Reinhard

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Ich habe ein Sigma-Objektiv, dessen Zoom-Verstellung extrem schwergängig geworden ist - es lag ca. 10 Jahre unbenutzt. Wahrscheihlich der gleiche Effekt von zersetzten Schmierfett?

 

Grüße

Lumix

 

leg es auf die Heizung /warm, nicht heiss ;) ) und nimm Dir eine Stunde beim Fernsehen Zeit, in der Du es langsam und steig bewegst, zu 80% bekommst Du die Zoomfunktion damit wieder brauchbar hin.

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Ich würde kein Objektiv mit Ölspuren auf den Blendenlamellen kaufen. Es ist der erste Schritt zum Totalausfall.

 

 

Kommt immer auf das Objektiv an. Bei einem Helios 2/58mm ist es normal, daß die Blenden verölt sind. Auf die Funktionalität hat das kaum einen Einfluss. Selbst stark verölte Lamellen lassen sich einwandfrei betätigen.

 

Bei federbetätigten Lamellen reicht dagegen oft schon ein leichter Ölfilm und die Blende bleibt hängen.

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Ziehst du es ernstlich in Betracht, daß ein Objektiv mit einem (härtenden) Öl - also chemisch ein Triglycerid einer ungesättigten Fettsäure - tierischen oder pflanzlichen Ursprungs geschmiert wird/worden ist?

 

Die verwendeten Öl sind entweder von mineralischem oder syntheschem Ursprung und mit "Seifen" verdickt. Dabei kann es - bei ungünstigen Temperaturbedingungen - zum sogenannten "Ausschwitzen" des Grundöles kommen. Aber solche Schmierfette werden schon seit gut 50 Jahren kaum oder garnicht mehr verwendet.

Da es keine Viskosität von unendlich gibt, wird wohl das Schmierfett mit der Zeit und bei erhöhter Temperatur einfach aus den Schneckengängen infolge der Schwerkraft in die Blendenmechanik "geflossen" sein.

Darum auch die Empfehlung, optische Achse in Richtung Erdmittelpunkt - und bei konstanter (Vitrinen)Lagerung alle zehn Jahre um 180° wenden.

 

Morgen @ all,

vor allem guten Morgen, Herr Professor :D und ein gutes, neues Jahr.

 

Es ist mir stets ein Vergnügen, deine Abhandlungen, lieber Harald, zu geniessen.

Vor allem der von dir empfohlene Wendeprozess - alle 10 Jahre um 180° - sicher von einer Zeitschaltuhr überwacht, hat es mir angetan.

Meine armen Objektive stöhnen - nicht vor Lust, sondern unter der Last, mit denen ich sie quäle.

Sie sind froh, sich mal 10 Stunden "abgeblendet" erholen zu dürfen, von 10 Jahren kann keine Rede sein.

Trotzdem ein vergnüglicher Exkurs in die (chemischen) Untiefen von Schmiermitteln ...

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Verwirrung.

Verwirrung kann auftreten, wenn dieser 10-jährige Ruheprozess durch Benutzung des Objektivs unterbrochen wird.

Und danach? Wurde das Objektiv mit dem Gesicht oder dem Po in Richtung Erdmittelpunkt gelagert?

Verwirrung.

Diese lässt sich umgehen, wenn die entsprechende Linse (siehe bei Erdmittelpunkt) durch einen Faserstift mit „unten“ markiert wurde.

Die dadurch beim Fotografieren entstehende leichte Unschärfe - entsprechend einer linguistischen Verteilungsfunktion - kann hervorragend als Gestaltungsmittel genutzt werden!

 

Alles Gute im neuen Jahr wünscht Ulrich.

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leg es auf die Heizung /warm, nicht heiss ;) ) und nimm Dir eine Stunde beim Fernsehen Zeit, in der Du es langsam und steig bewegst, zu 80% bekommst Du die Zoomfunktion damit wieder brauchbar hin.

 

Super, probiere ich gleich am Wochenende - ist ja jetzt die passende Jahreszeit. DANKE

 

Lumix

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Hallo!

Ebenfalls ein donnerndes Prosit 2012!!!

Es ist mir stets ein Vergnügen, deine Abhandlungen, lieber Harald, zu geniessen

Vor allem der von dir empfohlene Wendeprozess - alle 10 Jahre um 180° - sicher von einer Zeitschaltuhr überwacht, hat es mir angetan.

Na ja, das mit der Lagerung von Objektiven hat mir einer gesagt, der eigentlich sehr viel mit Sammlern zu tun hat :-)

Meine armen Objektive stöhnen - nicht vor Lust, sondern unter der Last, mit denen ich sie quäle.

Sie sind froh, sich mal 10 Stunden "abgeblendet" erholen zu dürfen, von 10 Jahren kann keine Rede sein.

Ich habe zum Jahreswechsel wieder einmal das 4/135 Tele-Elmar ausgeführt, das hat ca. ein Jahr Ruhe gehabt und hat mir dieses mit besonderer Leichtgängigkeit gedankt.

Als ich es vor ca. drei Jahren unverschämt günstig erworben hatte, war die Fokusierung damit kaum möglich. Da ich es mir damals ohnehin nur für das Visoflex angeschaft hatte, hat mir das nichts ausgemacht, weil am Visoflex eine andere Einstellschnecke (butterweich) zum Einsatz kommt.

Trotzdem ein vergnüglicher Exkurs in die (chemischen) Untiefen von Schmiermitteln ...

Schmiermittel sind zB. ein Ölkännchen, ein Öltropfer oder auch eine Fettpresse.

Schmierstoffe hingegen sind Öle und Fette.

Nach knapp 30 (Dienst)Jahren habe ich das endlich verinnerlicht, aber ich kann mich noch gut erinnern, wie unsere Schmiermittelabteilung klammheimlich zur Schmierstoffabteilung umbenannt worden ist...

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