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Krabbeltier IN Olympus Zuiko 50mm, f1,8


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Hallo an alle!

 

Kurz gesagt:

Gibt es irgendwo eine Anleitung, service manual o.ä. zum manuellen Olympus Zuiko, 50mm, f:1,8, um es korrekt auseinanderzubauen? Ich muss es (wahrscheinlich) von der Rückseite aus bis zu einem bestimmten Punkt öffnen.

 

Der Grund:

Das Objektiv habe ich ca. 1986 gekauft, es sieht aber aus wie absolut nagelneu. Gebrauchsspuren = 0,0. Soweit ganz angenehm.

 

ABER: Irgendwann in der letzten Zeit ist doch tatsächlich ein kleines Insekt/Krabbeltier IN das Objektiv gekrabbelt, hat sich da wohl umgeguckt, konnte nicht wieder raus und hat dann im Objektiv das Zeitliche gesegnet. Als ich vor kurzem das Objektiv in der Hand hatte, rutschte es plötzlich genau in die Mitte des Objektivs (auf dem Foto kann man es sehen).

 

Inzwischen liegt es irgendwo unsichtbar am Rand, aber prompt sind jetzt ein paar kleine Bruchstücke seiner Fühler mitten auf den Linsen aufgetaucht. Als es noch in der Objektivmitte lag, muss das zwischen zwei Linsen gewesen sein, zwischen denen es sehr wenig Raum gibt. Wenn man den Fokussierring nämlich in Richtung "unendlich" drehte und sich dadurch das Objektiv zusammenzog, dann klemmte man das Mini-Viech gerade eben ein.

 

Ach ja: Brauche ich eigentlich übrigens unbedingt eine Anleitung, oder könnte ich intuitiv vorgehen, nachdem ich die richtigen Schraubenzieher bereitgelegt habe? Mit (geschicktem) Herumschrauben in Laptops, Handys, an Elektronik, an/in LCDs etc. habe ich viel Erfahrung. Nur hab' ich eben noch nie ein Objektiv geöffnet.

 

Vielen Dank für jeden Tipp!

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Hallo Cosmovisione,

du hast da vermutlich eine Larve vom Speckkäfer oder Messingkäfer in deinem Objektiv. Die Viecher sind als Eier und im ersten Larvenstadium extrem winzig und kommen quasi überall rein. Da sie sich von so ziemlich allen organischen Produkten ernähren (Leder, Filz, Papier, Fette, Schmiermittel etc.), sind sie in Museen und Sammlungen recht gefürchtet. Sobald sie in größeren Mengen auftreten können sie erheblichen Schaden anrichten, wie ich selber schon beruflich feststellen konnte.

Dein Zuiko 1,8/50 bietet dem Tierchen am ehesten Platz zwischen der vorderen und hinteren Linsengruppe, also der dritten und der vierten Linse. Dummerweise befinden sich dort auch die Blendenlamellen und die Blendenmechanik.

Weil der Blendenring bei den OM-Zuikos vor dem Scharfstellring angeordnet ist, musst du zum Öffnen die Einfassung der Frontlinse, den Blendenring, die äußere Fassung und evtl. den Schneckengang entfernen, um an die Stelle zu gelangen. Dann an den empfindlichen Blendenlamellen hantieren, ohne dass sie aus den Führungen fallen, in die sie locker eingelegt sind. Sollte dies aller Wahrscheinlichkeit nach dennoch passieren, darfst du das Puzzle aus Lamellen, Rastkügelchen, Schrauben und diversen anderen Kleinteilen wieder zusammensetzen und die ganzen Schritte in umgekehrter Reihenfolge wiederholen.:rolleyes:

Bei einem Gebrauchtpreis von ca. € 40.- für ein Zuiko 1,8/50 wäre mir der Zeit- und Arbeitsaufwand zu groß. Solltest du dennoch tapfer den Kampf gegen Schadinsekten in Feinmechanik und Optik aufnehmen wollen, hilft vielleicht auch ein Blick zu olypedia.de

 

k-tessar

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Danke für die detaillierten Infos!

 

Ich war bei der Threaderöffnung wohl etwas durcheinandergekommen: Es geht leider nicht um ein 50mm, 1,8, sondern um das Olympus Zuiko 24mm 2,8, das auch gebraucht ja zigmal so teuer wie das 50mm-Objektiv ist.

 

Deine Beschreibung bereitet ja nicht unbedingt besondere Vorfreude...

 

Das "Ärgerliche" ist, dass das Objektiv abgesehen von der Larve vollkommen makellos ist. Nicht ein Minikratzer.

 

Ich werde mich mal auf olypedia.de umgucken. Mal sehen...

 

 

PS: Vorsorglich stellt sich da natürlich schon mal die Frage, welche alten 24mm-Weitwinkel (oder 21er) man eigentlich zu den "Geheimtipps" zählen könnte. Es sollte dann per Adapter an meine Sony Nex 5.

 

PPS: ICH hab' den Link von "Nex 5" zu Ebay nicht eingebaut. Geschieht wohl automatisch.

bearbeitet von cosmovisione
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Hallo

 

Wenn das Objektiv ohne die "Operation" nicht zu gebrauchen ist, gibt es zwei Möglichkeiten: Reparatur durch eine Fachwerkstatt, oder, da Du Erfahrung im zerlegen hast, probiere es doch ganz einfach selbst. So wie es ist, kannst Du das Objektiv nicht gebrauchen, nach dem Zerlegen aber vielleicht doch wieder. Und wenn Du es doch nicht mehr zusammen bekommst, hast Du schlimmstenfalls den gleichen Zustand, wie jetzt - ein nicht brauchbares Objektiv.

Wieviel eine Reparatur durch eine Fachwerkstatt kostet, weiß ich nicht, dürfte aber nicht ganz billig sein (Arbeitszeit).

 

Eistiger

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Hallo cosmovisione,

vielleicht könnte auch folgendes funktionieren: die Gummierung des Einstellrings vorsichtig mit einem Cutter o.ä. entfernen, dann die Arretierungsschrauben lösen und den Entfernungseinstellring lockern oder ganz entfernen. Das sollte bei Einstellung auf unendlich passieren.

Mit etwas Glück findest du evtl. jetzt schon eine Rille oder einen Schlitz, der breit genug ist, um den Krabblerkadaver herauszuschütteln bzw. herauszupusten.

Sollte dies nicht der Fall sein, kannst du versuchen die Einstellschnecke (Messinggewinde) ganz zu entfernen, um an die sterblichen Überreste zu gelangen. Geduld ist beim Wiedereinschrauben der Einstellschnecke nötig, das Gewinde verkantet sehr leicht.

Falls alles nicht hilft und doch eine Neuanschaffung nötig wird, kann ich aus eigener Erfahrung empfehlen:

 

Olympus Zuiko 3,5/21mm u. 2/21mm - beide klein, leistungsstark und mittlerweile recht selten und teuer

 

Minolta MD 2,8/24 - recht preiswert, optisch sehr gut, mechanisch etwas schwächer als die Zuikos

 

Voigtländer Skopar 4/25 für Leica M bzw Schraubgewinde - optisch und mechanisch top, in puncto Preis-Leistungsverhältnis nicht zu überbieten

 

Würde mich freuen, wenn ich dir damit weiterhelfen kann.

Viele Grüße

 

k-tessar

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Wenn alles nicht hilft, dann solltest du wenigstens ein ordentliches Loch graben um für eine würdevolle Bestattung zu sorgen. :D (Duckundweg!)

 

Ja, ehrlich gesagt geht es mir in erster Linie darum. :rolleyes: Ich hatte schon einen Bestattungstermin organisiert und gedacht, ich würde das Tier rechtzeitig vor der Bestattung aus dem Objektiv bekommen.

 

Heute hat mir allerdings der Bestatter mitgeteilt, falls es nicht rechtzeitig klappen sollte, könnte man ausnahmsweise auch gleich das Olympus-Objektiv als Sarg verwenden.

 

Insofern ist das Problem ja schon fast gelöst... :rolleyes:

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Hallo cosmovisione,

vielleicht könnte auch folgendes funktionieren: die Gummierung des Einstellrings vorsichtig mit einem Cutter o.ä. entfernen, dann die Arretierungsschrauben lösen und den Entfernungseinstellring lockern oder ganz entfernen. Das sollte bei Einstellung auf unendlich passieren.

Mit etwas Glück findest du evtl. jetzt schon eine Rille oder einen Schlitz, der breit genug ist, um den Krabblerkadaver herauszuschütteln bzw. herauszupusten.

Sollte dies nicht der Fall sein, kannst du versuchen die Einstellschnecke (Messinggewinde) ganz zu entfernen, um an die sterblichen Überreste zu gelangen. Geduld ist beim Wiedereinschrauben der Einstellschnecke nötig, das Gewinde verkantet sehr leicht.

Falls alles nicht hilft und doch eine Neuanschaffung nötig wird, kann ich aus eigener Erfahrung empfehlen:

 

Olympus Zuiko 3,5/21mm u. 2/21mm - beide klein, leistungsstark und mittlerweile recht selten und teuer

 

Minolta MD 2,8/24 - recht preiswert, optisch sehr gut, mechanisch etwas schwächer als die Zuikos

 

Voigtländer Skopar 4/25 für Leica M bzw Schraubgewinde - optisch und mechanisch top, in puncto Preis-Leistungsverhältnis nicht zu überbieten

 

Würde mich freuen, wenn ich dir damit weiterhelfen kann.

Viele Grüße

 

k-tessar

 

 

Klingt interessant!! Fakt ist, dass das Viech aktuell irgendwo an der Seite liegt. Ich kann es aktuell durch Schütteln nicht mehr auf die Linsenmitte bringen.

 

(PS: Danke auch für die Objektivtipps)

bearbeitet von cosmovisione
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Es gibt Sammler, die bei Sammlermessen Unsummen für eingeschlossene Insekten zu zahlen bereit sind - in Bernstein oft zu finden. Es sollte möglich sein diese Unikum - so wie einst den Käfer vom 16. Benedict - das Viech zu versteigern.

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