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Automatischer Weißabgleich NEX3


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Hallo,

ich bin neu hier im Forum - mein erster Beitrag.

Vor einigen Tagen habe ich eine NEX3 neu gekauft. Die auf der Kamera vorhandene Firmware V01 (!?) habe ich auf V04 aktualisiert.

Ein wichtiger Verwendungszweck für die Kamera sind Personenaufnahmen in Innenräumen - bei Tageslicht ohne Blitz (also viel ISO 1600).

Der automatische Weißabgleich AWB liefert mir dabei aber meistens Bilder mit Blaustich. Weißabgleich per Benutzer-Setup (ca. 5900K) liefert Rotstich. Erst bei von Hand eingestelltem Weißabgleich 5500K sind die Bilder in Ordnung.

Was kann ich tun, um nicht in jeder neuen Lichtsituation den Weißabgleich austesten zu müssen?

Ist das typisch für die NEX - oder ist der AWB meiner NEX fehlerhaft?

Über eine Antwort würde ich mich freuen.

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Zunächst mal ein herzliches Willkommen!

 

Der korrekte Weißabgleich:

 

 

Das mit der Auto-WB ist so eine Sache, wie eben bei jeder Automatik.

Der automatische Weißabgleich kann nicht immer stimmen, denn er reagiert auf das Gesamtlicht was ankommt. Wenn es eine Farbdominante enthält verschiebt er die Abstimmung in die entgegengesetzte Richtung. Aus diesem Grund verwende ich den automatischen Weißabgleich nie. Ich bin einmal darauf geraten und prompt ging es schief, ausgerechnet bei einer Hochzeit. Die Bilder unten verdeutlichen das Problem glaube ich recht eindrücklich.

Wie es sein sollte zeigt Bild 4 (im Link unten).

Eine Automatik kann nicht selektiv beurteilen worauf es dem Fotografen gerade ankommt. So wie es für die Belichtung gilt (sonst wären ja die verschiedenen Belichtungsmessmethoden auch überflüssig) ist es auch bei dem Weißabgleich. Ich halte es für besser, im Zweifelsfalle eine passende aus den fest vorgegebenen Einstellungen anzuwählen.

 

Um den individuellen Sofort-Weißabgleich jederzeit auf einfache Weise zur Verfügung zu haben, habe ich ihn bei der Olympus auf die Fn-Taste gelegt (andere Kameras -> siehe BA). Zum Abgleich selbst verwende ich eine Weiß-Grau-Karte von Novoflex (andere gehen natürlich auch oder die "ExpoDisc"), die habe ich mir auf ein Maß zurechtgeschnitten womit sie sowohl in die Tasche passt als auch noch groß genug ist um bei der entsprechenden Objektiveinstellung das Format ohne Rand auszufüllen. Die Karte geht wirklich noch überall mit rein und ist preiswert. Die ExpoDisk ist m.M.n. teuer und braucht mehr Platz. Sie hat aber auch Vorteile bei der Handhabung. Der Abgleich ist in Sekunden erledigt und die Ergebnisse stimmen dann auch. Die Karte hält man so, dass die weiße Fläche von der Lichtquelle beleuchtet wird und richtet die Kamera so aus dass sie die Karte vollflächig ohne Rand im Sucher zeigt. Bei gutem Wetter (Sonne mit leichter Bewölkung) entweder vormittags um ca. 10:30 Uhr oder nachmittags ca. 15:00 Uhr mache ich den WA und damit ist der Hase gegessen. Man kann sie auch mit einem Motiv als Referenz mal mitfotografieren und hat dann in RAW oder auch Jpeg mit Hilfe der WB-Pipette die Möglichkeit den WA nachträglich zu optimieren. Die Lichtstimmungen am Abend (z. B. Sonnenuntergang) oder bei starker Bewölkung werden dann sehr "naturgetreu" wiedergegeben. Weitere Nachbearbeitung ist nicht notwendig. Bei Kunstlicht, egal welcher Art mache ich dann wieder einen WA und die Farben stimmen. Wenn man mehrere Varianten abspeichern kann ist es bequemer. Mit einem weißen Blatt Papier geht es zur Not auch, aber Papier ist gebleicht und hat meist einen minimalen Blaustich damit es heller aussieht. Dadurch kann der WA zu einem wärmeren Farbton verschoben werden. Die ExpoDisk hält man vor das Objektiv und richtet die Kamera in Richtung auf die Lichtquelle aus. Das ist einfacher als mit der Karte und man kann sicherstellen, dass keine Abschattungen oder stark farbige Flächen in der Nähe durch ihre Reflexion die Messung verfälschen.

 

Eine Anmerkung zum Weißabgleich bei Schnee:

Schnee hat keine Eigenfarbe. Er nimmt die Farbe der ihn beleuchtenden Umgebung an. Besonders deutlich sieht man das bei abendlichen Aufnahmen bei klarem Himmel in noch sichtbarer Sonne. Die im Sonnenlicht befindlichen Schneeflächen werden rötlich, die im Schatten werden blau. Grundsätzlich gilt das für alle Motive, aber beim Schnee ist es extrem gut zu sehen. Hier ein Beispiel aus der E-3 um 10 Uhr Vormittags. Der in der Sonne liegende Schnee ist der Urzeit und dem WA entsprechend nahezu neutral, der im Schatten liegende Schnee ist vom blauen Himmel beleuchtet entsprechend blau. Das Farbspiel des Schnees kann je nach Tageszeit und Beleuchtung sehr reizvoll sein. Damit diese Stimmung nicht zerstört wird würde ich nie den automatischen WA verwenden.

 

Original-Text ist hier: Olympioniken - Einzelnen Beitrag anzeigen - Ein kleiner Praxis-Leitfaden für Einsteiger

Bin zu faul, das nochmal aufzubereiten.:o

bearbeitet von wolfgang_r
korr.
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Ist das typisch für die NEX - oder ist der AWB meiner NEX fehlerhaft?

Über eine Antwort würde ich mich freuen.

 

Da braucht man sich keine Sorgen machen. In Innenräumen und bei höheren ISO ist es glaub nicht zu vermeiden selber Hand anzulegen. Bisher habe ich noch keine Kamera gehabt, die automatisch dort zufriedenstellend arbeitet. Erst mit Blitz funktioniert das.

 

Aber dank dem Livebild ist das ja eigentlich nicht so eine große Sache.

 

Stefan

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Was kann ich tun, um nicht in jeder neuen Lichtsituation den Weißabgleich austesten zu müssen?

Wenn du es nicht in der Kamera einstellen will dann RAW fotografieren und den Weissabgleich hinterher machen. Bei geringen Abweichungen geht es auch noch im JPG.

Ist das typisch für die NEX - oder ist der AWB meiner NEX fehlerhaft?

Nein das Problem tritt bei allen Kameras auf da es technisch nicht ohne Nutzer Eingriff lösbar ist.

Je nachdem wie die Kamera abgestimmt ist kann es zufällig ganz gut passen Bei anderen Lichtspektren wird es dann aber trotzdem immer mal Abweichungen geben.

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Hallo,

danke für Eure Antwort.

Bin mit meinem ersten Beitrag leider nicht in der NEX-, sondern in der MFT-Abteilung gelandet. Aber macht ja nichts - das Problem scheint ja viele Kameras zu betreffen.

Ich wundere mich, wie zu Analogzeiten alle Lichtstimmungen mit nur einer einzigen Filmabstimmung (Tageslicht) zufriedenstellend bewältigt werden konnte.

NEX-spezifisch scheint eine kalte AWB-Abstimmung zu sein, die in manchen Situationen einen regelrechten Blaustich erzeugt. Ein Freund wärmerer Farben muß dann ständig nachregulieren. Das stört, wenn man sich eigentlich auf das Motiv konzentrieren soll und will.

Ich vermisse den AWB meiner Fuji-F200EXR, der bei Einstellung VELVIA in fast allen Situationen automatisch wunderbare warme Farben erzeugte. Die NEX habe ich mir wegen der höheren ISO-Tauglichkeit gekauft - und weine jetzt den VELVIA-Farben hinterher.

Sony hätte dieses Problem längst per Firmware beheben können und sollen.

Oder gibt es noch einen Geheimtipp für die NEX?

(Kann man diesen Beitrag von der MFT- in die NEX- Abteilung schieben?)

Herzliche Grüße

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NEX-spezifisch scheint eine kalte AWB-Abstimmung zu sein, die in manchen Situationen einen regelrechten Blaustich erzeugt. Ein Freund wärmerer Farben muß dann ständig nachregulieren. Das stört, wenn man sich eigentlich auf das Motiv konzentrieren soll und will.

...

Sony hätte dieses Problem längst per Firmware beheben können und sollen.

 

Und nach Einspielen des Updates hätten alle auf einmal völlig andere Farben?

Das stellst du dir ein bisschen zu einfach vor.

Ich bin mit dem Weißabgleich meiner NEX in aller Regel zufrieden, den zu warmen Farben meiner E-P1 trauere ich nicht nach.

 

Schönen Gruß,

das Südlicht

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Fuji hat bei der F200EXR den Blauanteil der Farben per Update verringert.

Das scheint also zu gehen.

Farben sind natürlich Geschmacksache. Aber: wenn der Blauanteil in den Bildern bei AWB durchweg höher ist als in der Realität, dann ist die Einstellung falsch.

Sony könnte doch auch mehrere Varianten für den AWB vorgeben. Das kostet nichts - und jeder wär's zufrieden.

Grüß

Martin

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Der Fall ist ja auch dann etwas anders. Wenn die Kamera durchweg einen Farbstich hat ist ein Update sicher sinnvoll. Aber bei dem AWB würde das schwerer.

 

Dann machs wie früher beim Film. Nimm RAW und entwickel selbst. Das ist der sicherste Weg, denn dem Display kann man ja in der Regel auch nur ganz selten trauen.

 

Stefan

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Ich wundere mich, wie zu Analogzeiten alle Lichtstimmungen mit nur einer einzigen Filmabstimmung (Tageslicht) zufriedenstellend bewältigt werden konnte.

 

Du sprichst ein heikles Thema an ;)

 

 

Damals hatte man Einstellungen (sprich der Tageslichtfilm) die in etwa den 5500K entsprechen, mit denen Du auch gute Erfahrungen gemacht hast.

 

 

Genaugenommen fängt man Lichtstimmungen NUR mit fehlerhaftem Weissabgleich ein ;) ... oder würdest Du einen Sonnenuntergang oder ein Kerzenlichtdinner mit neutralen Farben als Stimmungsvoll bezeichnen?

 

 

(Das Problem war früher nur, dass man zuviel Abweichung hatte (also zu orange oder total blau), dagegen nutzte man Filter, die aber leider noch mehr Licht gefressen haben, so dass man Available Light tatsächlich meistens mit hochempfindlichen SW Filmen abbildete.)

 

 

Für Dich ein Tipp: kuck Dir das Bild an (Monitor) und stelle es einfach so ein, dass es die Stimmung rüberbringt, die Du in dem Bild (bzw in dem Motiv) gesehen hast.

Lauf mal durch Deine Stadt und schau Dir Werbeplakate an, viele davon arbeiten mit abweichenden Farbtemperaturen, eben um eine bestimmte Stimmung zu zeigen.

 

Nutze die manuellen Presets (Sonne, Wolke, Schatten, Glühbirne usw) sie sind die einfachste Methode um schnell einen sinnvollen Weissabgleich einzustellen. Will man warme Stimmung, stellt man bei Sonnenschein zB auf "Wolke" ... soll es kühler sein, stellst Du zB bei einem bewölkten Himmel auf Sonne ein. Soll es blau sein, nimm Glühbirne.

 

Darüber hinaus hast Du Kelvinwerte, eine Abendstimmung erzeugt man zB mit 4000k wenn das Motiv leider nicht nach Abend aussieht ;) .... oder soll es kalter Schnee sein? Versuch mal 7000K an einem normalen Sonnentag.

 

 

 

... nimm den Weissabgleich als zusätzliche Einstellung, die Dir hilft Dein Bild zu gestalten.

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Ja, so ist das. Abendstimmung in der Mittagssonne bei 9000K.

Es ist wie in vielen Bereichen des Lebens. Früher war es einfacher.

Focus, Zeit, Blende - der Rest war durch den Film festgelegt. Heute kommen die Isos und die Farbtemperatur hinzu. Das bedeutet mehr Freiheit für Kreatives. Aber mit mehr Freiheit muss man bekanntlich umgehen lernen.

Trotzdem: Der AWB liefert meist zu kalte (blaue) Bilder. Sony hätte ihm Korrekturmöglichkeiten geben können - wie bei den anderen Farbtemperatur-Voreinstellungen oder bei der Belichtung. Die Zufriedenheit wäre dann größer gewesen.

Grüße

Martin

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Ja, so ist das. Abendstimmung in der Mittagssonne bei 9000K.

Es ist wie in vielen Bereichen des Lebens. Früher war es einfacher.

Focus, Zeit, Blende - der Rest war durch den Film festgelegt. Heute kommen die Isos und die Farbtemperatur hinzu. Das bedeutet mehr Freiheit für Kreatives. Aber mit mehr Freiheit muss man bekanntlich umgehen lernen.

 

soviel mehr Freiheit finde ich nichtmal, dass man hat ... aber ich muss nicht mehr die Korrekturfilter mit mir rumschleppen.... und .. natürlich .. man konnte damals nicht so extrem korrigieren, aber im Winter bei Mittagssonne eine Abendstimmung ging auch damals schon ;) (Winter deshalb, weil da auch Mittags die Sonne schräger steht)

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Man könnte bei der NEX ja eigentlich die Farbtemperatur gut von Hand einstellen - einfach am Rädchen drehen bis es passt. Sehr störend dabei ist aber dieses vollkommen überflüssige Textfeld zur Farbtemperatur, das einem nach einer Sekunde den Blick auf das Ergebnis verstellt.

Grüße

Martin

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Man könnte bei der NEX ja eigentlich die Farbtemperatur gut von Hand einstellen - einfach am Rädchen drehen bis es passt. Sehr störend dabei ist aber dieses vollkommen überflüssige Textfeld zur Farbtemperatur, das einem nach einer Sekunde den Blick auf das Ergebnis verstellt.

Welche der vielen Weißabgleichsmöglichkeiten meinst du denn genau?

Ich komme nicht drauf, was du für ein Textfeld meinst. Evtl. habe ich solche Hilfen aber auch abgeschaltet.

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Wenn ich die Farbtemperaturwerte in Kelvin (z.B.5500K) mit dem Rädchen einstelle, erscheint unmittelbar nach Einstellung dieses Textfeld auf dem Display und verdeckt das Bild. Das Bild (also das Ergebnis meiner Einstellung) sehe ich erst wieder, wenn ich die Einstellung bestätigt habe. Das Textfeld ist absolut überflüssig, denn nach einmal lesen kennt man den Inhalt. Ohne Textfeld könnte ich mir die passend Farbe vor der Bestätigung in Ruhe aussuchen.

Grüße

Martin

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Hallo Südlicht,

hast Recht. Ich hätte Deinem Beitrag auch schon entnehmen können, dass man die Textfelder im Menü abschalten kann. Habe da nicht genügend "um die Ecke" gedacht.

Habe Dir auch geantwortet und den Inhalt des Textfeldes wiedergegeben. Das hat sich irgendwie unglücklich überlappt. Auch dir danke für deine Hilfe.

Grüße

Martin

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